Das unendliche Sein: Balladenzyklus
By Dieter Arndt
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Die Erkenntnisse, die aus der Dichtung gewonnen werden können, eignen sich als Helfer und Wegweiser für jeden, der bereit ist sich zu öffnen, um die Grenzen des Erfahrbaren zu überschreiten und so die Ängste zu überwinden, die durch die Unausweichlichkeit des Todes uns Menschen begleiten.
Die Verse sind auch eine Reflexion der geistigen und moralischen Verfassung unserer heutigen Gesellschaft.
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Book preview
Das unendliche Sein - Dieter Arndt
Inhaltsverzeichnis
Der Dialog 4
Die Seele 13
Unendlich 16
Mephisto 19
Felia und Leonidas 24
Der Träumer 30
Der Präsident 34
Die Apokalypse 38
Der Monolog 42
Der Dialog
Ich werfe mich zu Deinen Füßen
in Demut, Furcht und Ehrerbietung,
erlaube Herr, Dich so zu grüßen.
Erhebe dich, du Menschensohn,
dein Antlitz will ich frei erblicken,
um deine Seele zu erkennen,
so fürchte nicht den Gottesthron.
Oh Herr, ich bitte um Erbarmen,
mein Drang zu Dir war Menschensehnen,
auch Unart war’s, Dich zu bedrängen,
mich wünschend zu Dir zu begeben.
Den Wunsch vor tiefen Dank zu setzen
ist allgemeine Menschart
anstatt die Gunst des Seins zu ehren
und hohen Sinns nach Hohem strebend
zu freuen sich an Land und Meeren.
Doch zweifle nicht mit bangem Herzen,
all deine Fragen will ich hören,
da ich dich hob in meine Sphären,
um diese Gunst dir zu gewähren.
Dennoch bedenke, dass mein Wort
des Menschen Geist in Grenzen misst,
und dass des Menschen tiefe Seele
nur Teil von meinem Geiste ist.
Oh Herr, ich danke dieser Gnade,
die Du mit Geste mir gewährst
und bitte auf die folgend Frage
Dein hohes Wort, das tief mich ehrt.
So wünsche ich mit ganzem Herzen
den Sinn zu sehen, den Du ersiehst
in dem, was Menschen Liebe nennen,
die Frohsinn bringt und zugleich Schmerzen.
Als ich die Welt erschaffen hatte
mit Wasser, Land und Tier und Pflanzen,
war hingezogen ich dem Ganzen.
Unwiderstehlich wuchs mein Drängen,
dabei zu sein in dieser Welt,
als schaffend Wesen zu gestalten,
was bindet und zusammenhält.
Ich schuf den Menschen nach dem Bilde,
das nahe meinem Bilde ist
und gab ihm auch ein messend Teil
des Geistes, der mein Wesen ist.
Ich schuf den Mann und auch das Weib,
sie sollten stark verbunden sein,
in Treue liebend sich vereinen,
sich mehren und die Welt gestalten
nach meinem Plan im Geiste rein.
Die Liebe so geschaffen ward
von Mann und Frau nach Gottesart.
Die Liebe gab ich einst als Kraft,
damit der Mensch stets Gutes schafft,
stets suche sie und bleib ihr treu.
Die Liebe bindet, stärkt und drängt
den Menschen hin zu vielem Tun,
sie kann bewirken und sie lenkt
den Menschen stets aufs neu.
Das Lieben Menschen ich verlieh
als Lebensmaß und hohes Ziel,
soll irdisch Sein in Waage halten
in einer Welt in Harmonie.
Doch ist sie nicht ein Teil von mir,
denn meine Art es ist,
die Welt der Welten zu gestalten
mit Sonnen, Sternen, kosmisch Weben
und allem Werden und Vergehen.
So muss mein Geist sich weit entfalten
und ohne Liebe kraftvoll walten.
Doch liebt der Mensch stets wechselhaft,
erst froh gesinnt, dann voller Leid,
was falsch erkannt als bindend Band
ist oft ein Schwert in schwacher Hand,
das schwankend ist und ohne Kraft.
Die Liebe ist oft Illusion,
verführend, fordernd und zerstörend,
kaum einigt sie, da trennt sie schon,
schafft Hass und Reue, Angst und Tränen.