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Wer weint schon um Höllenhunde?: Blutiges Afrika
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Ebook129 pages1 hour

Wer weint schon um Höllenhunde?: Blutiges Afrika

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About this ebook

Ein sehr aktuelles Werk, über die Geschehnisse in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR). Einblicke in das Innenleben der Fremdenlegion, aus der Sicht von ehemaligen Legionären. Aber auch die Geschehnisse im Tschad in den 80er Jahren. Das Aufeinandertreffen von Ost und West im Wüstensand wird sehr realistisch dargestellt. Verstrickung von Wirtschaft und Politik in die Konflikte wird hier aufgezeigt.
Es bleibt dabei aber ein Roman, und jeder verantwortungsvolle Mensch sollte sich selbst möglichst viele und unabhängige Informationen aus verschiedenen Quellen zur Bildung der eigenen Meinung besorgen.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateApr 20, 2014
ISBN9783847686194
Wer weint schon um Höllenhunde?: Blutiges Afrika

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    Book preview

    Wer weint schon um Höllenhunde? - Roman Kedor

    Blutiges Afrika

    Ein Roman von R. Kedor.

    Afrikanisches Lokalkolorit und wahre Geschehnisse spannend verpackt mit der Lebensgeschichte einiger Fremdenlegionäre. Einblicke in eine Welt, die die meisten nur von außen aus den Medien kennen. Dieser Roman entstand durch Gespräche mit ehemaligen Legionären. Er liegt sehr nahe an der Realität. Die Männer, von denen diese Geschichten stammen, waren vor Ort, wie die Bilder beweisen. Natürlich bleibt es ein Roman. Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind deshalb rein zufällig. Dennoch steckt sehr viel Wahrheit drin. Der Autor empfiehlt dieses eBook Lesern ab 18 Jahren, die auch an aktueller Geschichte interessiert sind.

    Bild 125767 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.

    Einleitung

    Der Tschad war ein sogenannter Hotspot des Kalten Krieges. Der Ort, an dem sich Ost und West auf Armweite gegenüberstanden. Diese Konflikte haben noch heute Auswirkungen auf die gesamte Region. Länder wie Kongo, Zentralafrikanische Republik (ZAR), Mali oder Tschad sind aber auch sehr rohstoffreich. Sie erwecken die Begehrlichkeit bei Groß-Konzernen. So werden die Claims heute neu abgesteckt. Die neuen Kolonialherren sitzen in Nadelstreifen in ihren klimatisierten Vorstandsetagen-Büros. Afrikanische Regierungen werden genauso gekauft, wie die passende Freiheitsbewegung, wenn die nicht mehr mitspielen möchten. Wirklich unabhängige, starke Persönlichkeiten werden beseitigt. Profitgier, Energiehunger und der RUN auf die letzten Ressourcen lässt den Menschen auf diesem Kontinent kaum eine wirkliche Überlebenschance.

    Dieser Roman zeigt ein wenig das Innenleben der Fremdenlegion. Wobei er keine Kritik darstellen soll. Es handelt sich um eine Elite-Truppe, die für viele Männer eine zweite Chance darstellt. Ebenso wird das Verhalten der Afrikaner aufgezeigt. Auch die sind nicht ganz unschuldig an ihrem Elend. Und last, not least natürlich die europäische Politik, die sich sehr wohl im eigenen Interesse und als Vertreter der Industrie in Afrika einmischt.

    Bild 125775 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.

    Im Altenheim

    Evangelisches Altenzentrum am Michaelsberg, in Siegburg. Seit nun mehr gut drei Monaten arbeitete die Neue nun hier. Gutes Pflegepersonal ist heutzutage halt schwer zu bekommen. Erst war man doch sehr skeptisch. Eine Afrikanerin. Hat sehr gute Zeugnisse. War in der Zentralafrikanischen Republik OP-Schwester an einem Krankenhaus. Dort mit einem Deutsch-Franzosen verheiratet. Der kam wohl bei einem Unfall ums Leben. Nun, da die Unruhen ausgebrochen sind, ganze Dörfer und auch das Hospital dem Erdboden gleichgemacht wurden, floh sie mit ihrem gemeinsamen Kind nach Europa. Warum gerade in den Rhein-Sieg Kreis sagte sie nicht. Da die kleine Monique keinen Kindergartenplatz fand, wurde ihre Anwesenheit im Seniorenheim geduldet.

    Das aufgeweckte Mädchen mit der hellbraunen Hautfarbe, den blauen Augen und der naturblonden Strähne im sonst schwarzen Haar wurde schnell der Liebling der ganzen Station. Besonders bei der alten Frau Gerhard wirkte der kleine Wirbelwind wahre Wunder. Die Frau war depressiv und sehr unzugänglich. Aber wenn Jacqueline und Monique, genannt Walli, das Frühstück servierten, blühte sie auf. „Guten Morgen Omi Gerhard, wir bringen Dir frische Brötchen und Kaffee." Es war immer Zeit für ein kleines Geplauder.

    Und das tat der alten Dame sichtlich wohl. Afrikaner haben ein musikalisches Gehör, lernen somit Sprachen relativ einfach. Walli war ausgesprochen höflich und wohlerzogen. Ihre etwas kehlige Aussprache machte sie nur noch liebenswerter. „Wieso nennt man dich denn Walli? „Das bedeutet in unserem Land Freundin, so werden alle jungen Mädchen genannt Omi Gerhard, mein Papa rief mich so. Das Zimmer war schnell aufgeräumt. Es gab nicht viele persönliche Sachen. Die alte Frau hatte ein Bild ihres Sohnes auf dem Nachttisch. Einmal kam das Gespräch darauf. „Er war ein guter Junge. Ein sturer Draufgänger wie sein Vater, der viel zu früh verstarb. Mit meinem zweiten Mann hat er sich nie verstanden. Deshalb ging er auch weg. Hat einige mal aus der weiten Welt geschrieben, Madagaskar und Südamerika. Hoffe es geht ihm gut, wo er jetzt ist. „Bestimmt! Jacqueline wischte sich eine Träne aus den Augen. „Hab wohl ein Staubkorn abbekommen."

    „Was halten Sie von der Neuen?", fragte die Leiterin in der Verwaltung ihre Assistentin.

    „Ist ein Glücksfall für uns. Spricht gutes, verständliches Deutsch. Besucht wohl auch noch eine Abendschule. Hat beste Referenzen. Wieso die sich so gezielt bei uns beworben hat? Nun ist auch egal. Sie geht auf die Alten ein. Und die Kleine ist fast schon eine Therapie. Wo die auftaucht, ist sofort gute Stimmung.

    Sieht auch noch nett aus, ist immer sehr sauber und adrett angezogen."

    „Ja, die beiden Mädels sorgen beide für gute Stimmung. Der alte Steiner hat mich doch gefragt, ob ich ihm nicht Viagra verabreichen könne. Die hat aber auch ein strammes Fahrgestell. Müssen wir wohl unsere Mannsbilder im Auge behalten."

    „Der Tod ihres Mannes hat sie wohl sehr getroffen. Glaub nicht, dass bei der einer landen kann. Von unseren Schlappis schon mal gar keiner."

    Die beiden Damen witzelten noch über den ein oder anderen Hosenträger. Gingen dann aber wieder zur Routinearbeit über.

    Konflikt im Tschad

    Im Tschad gab es schon immer zwei Parteien. Eine Christlich-prowestliche, die sich an Frankreich als ehemalige Kolonialmacht hielt. Und eine muslimische Front zur Befreiung des Tschad (FROLINAT). Die wurde anfangs zaudernd von Libyen unterstützt. Bis sich im September 69 Gaddafi an die Macht putschte. Maßlos ehrgeizig, sprunghaft und ungeduldig wollte der gute alte Muammar alle arabischen Staaten zu einer großen islamischen Nation vereinen. Da er auch Umsturzversuche in diesen Staaten finanzierte, endete der Versuch oft im Krieg. Eine brüderliche Umarmung des Colonels konnte tödliche Folgen haben. Der Traum Libyen, Ägypten, Sudan, Tunesien, Marokko, Syrien und den Tschad zu vereinen, endete blutig in der Wüste. Seine Ambitionen im Tschad, den Aoutou-Streifen (Nord-Tschad bis zum 15ten Breitengrad) zu annektieren basiert auf einem nicht ratifizierten Vertrag aus der Kolonialzeit zwischen Italien und Frankreich. Dort sollte eine an Libyen gebundene islamische Republik entstehen. Als Ausgangspunkt für weiteres Vorstoßen ins Herz Afrikas. Bereits 1971 unterstützte Gaddafi einen Staatsstreich im Tschad, um eine Aussöhnung zwischen Christen und Muslimen zu verhindern. Die wollten sich die Sitze im Parlament teilen. Damit hätte er seinen Einfluss verloren. Er unterstützte die islamische GUNT (Groupement Unite National du Tschad) unter Goukouni Weddeye.

    Während Hissène Habre mit seiner FANT (Force ARMEE National du TSCHAD) von Frankreichs Mitterrand und Amerikas Ronald Reagan Beistand bekam. Zumal einige Terroranschläge und Flugzeugentführungen (Rom, Wien) eine Reaktion verlangten. Libyen wurde von der Sowjetunion mit Waffen, Ausbildern und Beratern unterstützt. Da der große Revolutionsführer ein Anhänger des Sozialismus war. Waffen hatte er mehr als genug. Als reichstes Land in Nordafrika verfügte er über 3000 Kampfpanzer, die in den Depots mangels Personal vergammelten. Dieser Staat hat zwar Öl, ist aber bevölkerungsarm. Also gründete er eine islamische Legion. Rekrutiert wurde überall, wo Armut vorherrschte. Als Arbeitsvertrag für die Ölindustrie getarnt, unterschrieben gutgläubige Pakistani, Männer aus Bangladesch oder Inder und landeten im Kampfanzug in der Wüste. Die echten Freiwilligen waren eher rar, meist Armutsflüchtlinge aus Mali

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