Mirjam - Tagebuch: Aufzeichnungen einer werdenden Mutter
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Book preview
Mirjam - Tagebuch - Eckhard Lange
Prolog
Ich weiß nicht, ob Mirjam, die Maria unserer Bibel, überhaupt lesen und schreiben konnte. Die Wahrscheinlichkeit erscheint mir eher gering, und wenn, hätte sie wohl weder Zeit noch Gelegenheit noch gar die finanziellen Mittel gehabt, teuren Papyrus oder noch teureres Pergament mühsam mit Buchstaben zu bemalen. Doch das spielt für mich, den Nachgeborenen, keine Rolle. Über sich selbst und ihr Kind nachzudenken, das vermag jede Mutter, überall und zu allen Zeiten, wenn auch kaum in besonders wohlgesetzten Worten.
Mirjam und ihr Mann Josef waren sicher eher einfache, bodenständige und lebenspraktische Menschen, wie man sie eben in den galiläischen Bergen antreffen konnte. Aber deswegen hatten sie doch ihre Gefühle, ihre Hoffnungen und Ängste. Und sie waren sicher keine Heiligen- und auch keine Krippenspielgestalten, zu denen andere Nachgeborene sie gerne stilisieren wollten.
Was damals wirklich geschehen ist, wissen wir nicht. Auch die Bibel erzählt uns ja nur fromme Legenden, die eher die Gedanken und den Glauben der ersten Christengemeinden widerspiegeln als die Wirklichkeit. Darum habe ich mir das Recht genommen, selbst diese Wirklichkeit neu zu erfinden, allerdings mit diesen wunderschönen Geschichten des Lukas vor Augen und im Ohr. Auch wo und wann Jesus, den wir als den Christus verehren, geboren ist, lässt sich nicht mehr feststellen - die römischen Steuerlisten sind leider verlorengegangen, sollte es sie tatsächlich gegeben haben. Meine Zeitrechnung ist also ebenso fiktiv wie die unseres heutigen Kirchenjahres. Damit sie der geneigte Leser jedoch besser einordnen kann, habe ich die entsprechenden Daten unseres Kalenders beigefügt. Die Jahreszahlen der jüdischen Zeitrechnung beginnen mit der Schöpfung, die von den jüdischen Gelehrten für das Jahr 3761 v. Chr. angenommen wurde.
Am 23. Tag des Monats Cheswan im Jahr 3753 (6. November)
Ich weiß nicht, wie er hereingekommen ist; die Tür hat jedenfalls nicht geknarrt, und das tut sie doch meistens. Jedenfalls stand er plötzlich da, mitten in dem halbdunklen Raum, als ich mich umdrehte. Ich war zu Tode erschrocken: Ein Fremder in unserem Haus, ein Unbekannter, ein Mann, und ich war ganz allein mit ihm! Schon das war höchst unschicklich. Und ausgerechnet in diesem Augenblick. Ich war nämlich gerade dabei, den Wein zu keltern. Mit bloßen Füßen stand ich dort im Bottich, um die Trauben zu zertreten, den Rock hatte ich aufgeschürzt bis zum Knie, und so konnte er mich sehen.
Eigentlich hätte ich jetzt laut schreien müssen, um später meine Unschuld zu beweisen, aber irgendetwas hinderte mich. War es sein offener Blick, sein freundliches Lächeln, seine zum Gruß erhobene Hand? Außerdem war niemand in der Nähe, das wusste ich. Mein Vater und meine Brüder waren draußen im Weinberg, um Trauben zu pflücken, und meine große Schwester war gerade mit dem leeren Korb hinausgegangen, um die nächste Tracht zu holen. Wer hätte mich hören können? Der ganze Ort war mit der Ernte beschäftigt, und Josef im Nachbarhaus erledigte seit Tagen einen Auftrag in einem Nachbardorf. Das hatten die Brüder erzählt.
Es schien, als hätte der Fremde das genau gewusst, als wollte er unbedingt allein mit mir sprechen. Und auch das war ungehörig. Man redete nicht mit einer Frau, unbeobachtet