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Tödliche Blicke: Mit Kraft der Gedanken.
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Tödliche Blicke: Mit Kraft der Gedanken.
Ebook148 pages2 hours

Tödliche Blicke: Mit Kraft der Gedanken.

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About this ebook

Ein Despot, ein Egoist, ein skrupelloser Kerl der nicht davor zurückschreckt das Leben seiner Frau zu ruinieren indem er sie als Geschäftsführerin für seine dubiosen Geschäfte einsetzt, und mit einem unüberwindbaren Schuldenberg in die Pleite geht. Er ist fein raus, denn der Geschäftsführer haftet, auch wenn eine verdeckte Geschäftsführung vorliegt. Vor dem Gesetzt spielt das keine Rolle. Doch dabei bleibt es nicht. Das Inge nie wieder finanziell auf die Füße kommen wird ist längst nicht alles, nein. Er will im Alter von über fünfzig Jahren auch noch unbedingt ein Kind haben, das ihm Inge nie schenken konnte. Er verschwindet nach Thailand um sich dort dafür eine junge Frau zu suchen, baut mit seinen Geld aus fragwürdigen Geschäften dort ein großes Haus, und verbringt dort einen großen Teil des Jahres. Wenn er in Deutschland ist, schreckt er nicht davor zurück, diese Frau und das Kind mitzubringen, so als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Inge erträgt das alles weil sie in dieser tiefen Abhängigkeit steckt. Ohne ihren Mann ist sie vermögenslos. Mit über fünfzig eine Arbeit zu finden ist aussichtslos. Eines Tages lernt sie eine Frau kennen der sie sich anvertraut. Sie wird ihr auf unspektakuläre Weise helfen aus dieser Situation herauszukommen.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateFeb 19, 2015
ISBN9783737532839
Tödliche Blicke: Mit Kraft der Gedanken.
Author

Lele Frank

Die Autorin Lele Frank – sie selbst bezeichnet sich als Schreibwerkerin - wurde 1957 in Bad Kreuznach geboren, ist Bauingenieurin und hat über 35 Jahre in dieser Ellbogen-Branche gearbeitet. Ende 2012 gab sie Beruf und Firma aus persönlichen und gesundheitlichen (ausgebrannt) Gründen auf. Nach dem Ende einer dramatischen Beziehung entdeckte sie die Liebe und Leidenschaft Bücher zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch „Tanz der Optimisten“, welches eigentlich nur einen therapeutischen Zweck erfüllen sollte, hat sie sich ins Leben zurückgeschrieben. Sie lebt an der Nordsee und bezeichnet ihre jetzige Tätigkeit als: „Das Leben genießen.“

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    Book preview

    Tödliche Blicke - Lele Frank

    Impressum

    © 2015 Lele Frank

    Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    ISBN 978-3-7375-3225-9

    Printed in Germany

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Wie oben, so unten, wie innen, so außen

    Smaragdtafel, ca. 3000 v. Chr.

    Mensch Mädel, was machst du denn für Sachen? Du hast mir ja einen schönen Schrecken eingejagt. Karin bückt sich zu Inge hinab um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Mit geschultem Blick sieht sie aber sofort, dass ihre Freundin keinen Schaden erlitten hat. „Jetzt habe ich natürlich nichts mitgebracht, weil ich sofort ins Krankenhaus geeilt bin. Deine Nachbarin hat mir alles erzählt als ich vor verschlossener Haustür stand. Ich wollte dir nur deine Bücher … -„Nun setzt dich erst einmal hin, und beruhige dich. Dann erzähle ich dir alles der Reihe nach. Karin zog sich einen Stuhl ans Bett der mutmaßlichen Patientin, die in einem gepflegten Einzelzimmer residierte. Ein kleiner Vorteil wenn man beim Mann – und sei er noch so ein Idiot – privat mitversichert ist. Auf dem Nachttisch standen eine angebrochene Wasserflasche und ein benutztes Glas. „Kann ich mir ein Glas …? Inge nickte zustimmend. „Jetzt beruhige dich bitte, ich bin wirklich in Ordnung. Also hör zu: gestern Abend kam Torsten nach Hause, und war völlig fertig. Er hatte seine Jacke noch nicht ausgezogen, da fing er schon an mit mitleiderregender Grabesstimme zu erzählen und zu jammern. Er hatte am Nachmittag… Die Krankenschwester betritt ohne zu klopfen das Zimmer, und steuert zielsicher auf Inges Bett zu. Inge ändert sofort ihre Position, und lässt sich erschöpft in die Kissen sinken. Mit geschultem, sicherem Griff legt die Schwester eine Blutdruckmanschette um Inges Oberarm. „Wie fühlen sie sich, will sie desinteressiert wissen. „Es geht so lala", antwortet Inge sehr leise. Man könnte den Eindruck gewinnen, sie sei kurz davor den Löffel abzugeben, so leidend gibt sie sich. Karin steht am Fenster und blickt hinaus auf die fürchterlichen Baracken die Teil der Lübecker Uniklinik sind. Als Provisorium einst erbaut, stehen sie immer noch unverändert an Ort und Stelle. Das liebe Geld fehlt um Abhilfe zu schaffen. Um zu verhindern dass die Schwester ihr in die Augen sieht, war Karin auf-gestanden, denn ein geschultes Auge hätte in ihrem Blick eine leichte Belustigung erkennen können. Ihre Vorsicht war umsonst, denn die Krankenschwester hatte für derartige Registrierungen ohnehin keine Zeit zu erübrigen, sie war in Eile. Endlich fiel die Zimmertür mit einem unhöflich, lauten „plopp ins Schloss. „So, jetzt aber. Schieß los. Karin nahm zum zweiten Mal auf dem bereitgestellten Stuhl Platz. „Wo war ich stehengeblieben…? Ach so, ja. Also: er kam von seinem Arzttermin nach Hause, und erzählte, dass er sofort ins Krankenhaus müsste. Ich schwieg, und kümmerte mich um die Zubereitung des Abendessens. Das passte ihm überhaupt nicht, dass ich ihm keine besorgten Fragen stellte. Es machte ihn sogar ziemlich wütend. Wie erwartet wurde er sofort wieder laut, aber ich blieb ganz cool. Er könne wohl verrecken, und es würde mich nicht interessieren, bellte er los. „Na, du wirst mir schon gleich erzählen was los ist", sagte ich in ruhigem Ton zu ihm. Man konnte zusehen wie er die Fassung verlor. Mit Schnappatmung biss er nach Luft, was ihn aber nicht daran hinderte sich eine Zigarette anzuzünden. Ich dachte schon er läuft mir einen Graben ins Parkett, so wild lief er von einem Ende des Zimmers zum anderen. Schweißperlen waren auf seiner Stirn zu sehen, blass war er. So grünblass, weißt du? Und dann ließ er die Bombe platzen. „Ich habe Krebs…,

    ich habe Krebs…, ich habe Krebs, brüllte er hilflos. Aus dem Bleichgesicht wurde eine rote Zornesfratze. Ich bekam es ein bisschen mit der Angst. Man konnte es ihm ansehen, dass er mich am liebsten zusammengeschlagen hätte. Hass war in seinem Blick. –„Du warst ganz schön leichtsinnig meine Liebe", sagte Karin dazwischen. –„Pssst, hör zu. Es geht weiter. Ich habe dann versucht ihn zu beruhigen, und ihm zu erklären, dass man heute sensationelle Erfolge bei der Bekämpfung des Krebses erzielen würde, man müsste ihn nur rechtzeitig erkennen, was ja bei ihm der Fall wäre. „Wieso er dann sofort morgen ins Krankenhaus müsste, wollte er wissen. Dann müsse doch wohl allerhöchste Eisenbahn sein. Er sei in Lebensgefahr, ob ich dusselige Kuh das nicht sehen würde, so unsensibel wie ich wäre. Er biss wieder nach Luft, wie ein Hund, der eine Fliege im freien Flug erwischen will, und hatte echte Panik. So recht und schlecht haben wir dann den Abend hinter uns gebracht. Ich hätte ihn gerne gefragt was denn im Todesfall mit dem millionenteuren Haus in Thailand passieren würde, habe mich natürlich nicht gewagt. Er litt, und steigerte sich immer mehr hinein. Also schwieg ich lieber. Um drei Uhr in der Nacht bin ich aufgestanden, und habe vierzehn Valium geschluckt. Mehr hatte ich leider nicht. –„Oh, mein Gott. Bist du wahnsinnig? Das hätte aber auch ins Auge gehen können, denn … –„Nein. Warte doch ab. Ich wusste ja, dass er mich um halb sieben wecken würde, weil ich ihn in die Klinik fahren sollte. Es bestand keine Gefahr, ich habe nur selig geschlummert. Er kam also wie erwartet an mein Bett, versuchte mich wohl zu wecken – ich habe ja nix mitbekommen – und sah natürlich auch die Tabletten auf meinem Nachttisch. Jetzt blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als den Krankenwagen zu holen, und zuzusehen wie er ins Krankenhaus kommt. Den Termin musste er ja wahrnehmen. Schließlich ging es bei ihm – aus seiner Sicht – um Leben und Tod. Mich zu begleiten, auf diese Idee wäre er sowieso nicht gekommen. Und nun bin ich hier, wie du ja siehst. –„Wozu bitte soll die ganze Nummer denn gut sein, wollte Karin wissen. „Na überlege doch mal. Jeder der einen Selbstmordversuch macht, kommt anschließend in eine Psychosomatische Nachbehandlung. Mindestens für drei Wochen, wenn nicht sogar mehr. Ich bin jetzt also erst einmal weg vom Fenster, und muss nicht jeden Tag zu diesem Ungeheuer ins Krankenhaus fahren. Für ihn in seinem beschränkten Kopf muss es nun so aussehen, als hätte ich mich vor lauter Kummer um die Ecke bringen wollen. Verstehst du? Karin musste grinsen. „Alle Achtung. So viel Mut hätte ich dir gar nicht zugetraut. Aber was hat man denn mit dir angestellt? –„Igitt. Man hat mir den Magen ausgepumpt. Das ist kein Spaß. Mein Hals tut schrecklich weh, und ein bisschen heiser bin ich, wie du hören kannst. Aber das war es mir wert. Nun soll er einmal sehen, wie es ist, wenn man so mutterselenallein mit seinen Sorgen zurückgelassen und gedemütigt wird. Ich wünsche ihm ja nicht einmal den Tod, nein. Ich wünsche ihm aber, dass er aufwacht, und endlich einmal erkennt, dass er mein Leben zerstört hat. Du kannst jetzt aufhören mit deinen Ritualen und Gebeten. Ich denke das genügt als Strafe.

    Hallo, du kleine Sumpfdotterblume. Auf welcher schönen Frühlingswiese wohnst du denn? Torsten hatte keine Probleme damit sein Ziel bei Frauen zu erreichen. Er konnte – zumindest in jungen Jahren – durchaus charmant sein. Sein viriler Charme kam gut an beim anderen Geschlecht. Nur wenn man das außerordentliche Vergnügen hatte, ihn näher kennenzulernen, traf man bald auf einen Proletenbuben mit einer grenzenlosen Selbstüberschätzung. Die zarte kleine, hübsche Inge sich so unverhofft als „Sumpfdotterblume bezeichnet zu sehen, war erst einmal kurz aus der Fassung geraten. Sie hatte ihn in der Clique von jungen Männern überhaupt nicht registriert, obwohl er seine Freunde um einen halben Kopf überragte. Inge – sie hatte den Spitznamen Engelchen – stand mit ihren Freundinnen am Rande des Sportplatzes, und sah den Jungs beim Training zu. Groß, blond, wasserblaue Augen, und alles andere als schmächtig rollte er auf sie zu. Ließ sie genauso abrupt wieder stehen, und rief uncharmant zu seinen Freunden: „die muss erst noch ein bisschen auf die Weide, die Kleine. Kriegt ja den Mund nicht auf, und glotzt wie ein angeschossenes Reh. Ha, ha, ha." Inge war damals ziemlich sauer auf diese dummen Bemerkungen mit denen Torsten vor seinen Freunden den ganz großen Macker heraushängen musste.

    Sie vergaß diesen ungehobelten Klotz wieder, und verbannte ihn aus ihren Gedanken.

    Ganze zwei Jahre später forderte er Inge bei einem Fest in der großen Turnhalle zum Tanz auf. Am Stadtrand von Hamburg – in einer weniger vornehmen Gegend – feierte man den Tanz in den Mai. Jedes Jahr ein großes, willkommenes Ereignis in der eher tristen Gegend mit seinen Arbeitersiedlungen. Alle Besucher putzten sich fein heraus, und freuten sich darauf das Tanzbein zu schwingen. Inge war in Begleitung ihrer drei Freundinnen rechtzeitig eingetroffen, weil sie einen Sitzplatz nahe der Bühne ergattern wollten. Zwei Tage zuvor war Inge volljährig geworden, hatte aber auf eine Geburtstagsfeier verzichtet, weil zu Hause so wenig Platz zur Verfügung stand. Dafür war sie heute die Gastgeberin, und würde alles bezahlen was man an Getränken verzehren würde. Von ihrem eigenen Geld dass sie gespart hatte. Dreihundertzwanzig Mark Lehrlingslohn war eine ganze Menge. Die Hälfte davon musste sie zu Hause den Eltern abgeben, dreißig Mark brauchte sie für die Busfahrkarte, und den Rest durfte sie behalten. Ende nächsten Monats würde sie ihre Prüfung als Bürofachangestellte bestehen, daran hatte sie keinen Zweifel, und dann würde sie das Doppelte verdienen. Ein großer Schritt in Rich-tung Freiheit. Aber noch ein weiter Weg bis zur Unabhängigkeit. Für eine eigene Wohnung würde es nicht reichen. Im Gegensatz zu ihren beiden großen Schwestern Ulla und Brigitte, wollte Inge einen anderen Weg wählen. Sie würde nicht heiraten um dem langweiligen Elternhaus zu entkommen. Der Vater arbeitete bei der Bahn im Bautrupp, die Mutter war eine traditionelle Hausfrau ohne eigenes Geld. Seit Kurzem wollte sie sich eine Arbeit suchen – wenigstens halbe Tage – weil das Haus schon so leer war, und Inge ihr keine Arbeit mehr machte. Sie würde sicherlich in einer Fabrik am Fließband, oder im Einkaufsmarkt an irgendeiner Kasse enden. Ohne Ausbildung und über fünfundvierzig, das war ein absehbares Schicksal.

    Torsten stand umringt von seinen Freunden an die Wand der Halle gelehnt. Einen Fuß gegen die Wand gestemmt, eine Zigarette lässig im Mundwinkel, sah er sich gelangweilt um. Seine Selbstsicherheit wurde seit vorgestern wie von selbst genährt, denn er hatte sich einen eigenen Wagen angeschafft. Einen vergammelten, heruntergekommenen, blauen Opel-Commodore vom Schrottplatz. Sein Vater hatte ihm dabei geholfen den Wagen so recht und schlecht noch einmal über den TÜV zu bringen. Die wochenlange Schufterei in der Werkstatt seines Onkels hatte sich aber gelohnt. Jetzt war er der Größte, nicht nur der Länge nach. Er brauchte die Bewunderung wie andere Menschen ihr tägliches Brot. Alles würde er dafür tun. Alles. „Was sieht denn hier mein trübes Auge, sagte er laut, und machte einen übertrieben langen Hals um besser sehen zu können. Unsanft stieß er mit dem Ellbogen seinen Kumpel Bernd in die Seite und fragte: „ist das nicht die kleine Sumpfdotterblume von damals? –„Hä…? Bernds Kopf schnellte in Blickrichtung seines großen Freundes, wusste aber nicht wen genau er jetzt meinte. Außerdem konnte er nicht so weit sehen wie sein angebeteter Freund, dazu fehlten ihm gute zwanzig Zentimeter. Torsten stieß sich – ohne seinen Freund weiter zu beachten – von der Wand ab, und ging in Richtung Bühne. Jetzt konnte er Inge auch von vorne sehen. „Donnerlüttchen, entfuhr es ihm. „Das ist ja eine echte Schönheit geworden. Nachdem er sich vergewissert hatte, ging er wieder zurück auf seinen Platz an der Hallenwand. „Wenn sich jemand die Kleine krallen will, schlage ich ihn zu Brei, dachte er höchst freundlich. Auf seiner jungen Stirn erschien eine steile, tiefe Falte zwischen seinen Augenbraun. Ziemlich schlecht gelaunt sah er damit aus. Es verschaffte ihm die Vorsicht und den Respekt der anderen.

    Keine drei Jahre später zogen Torsten und Inge in eine eigene kleine Wohnung am anderen Ende der Stadt weit weg der Arbeitersiedlungen des heimatlichen Stadtteils. Den Mietvertrag unterzeichneten sie als Mann und Frau. Nicht schwanger, zwei Einkommen, keine Eintragungen im Bundeszentralregister. Der Vermieter war zufrieden.

    Karin hatte auf dem Nachhauseweg von der Klinik beinahe eine Fußgängerin platt gefahren. Tief in Gedanken versunken fuhr sie unkonzentriert durch die Stadt nach Hause. Der Schrecken saß ihr tief im Magen, das Herz klopfte hinter den Ohren und verursachte ein unangenehmes rauschen im Kopf. Das Geräusch der Vollbremsung hallte nach wie ein Glockenschlag. Mit fahrigen Bewegungen holte Karin ihren

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