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Zurück ins Leben! Tagebuch meiner Therapie
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Ebook104 pages1 hour

Zurück ins Leben! Tagebuch meiner Therapie

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About this ebook

Ich bin trockener Alkoholiker und dieses Buch beschreibt meine Erlebnisse rund um die Therapie!
Dort sollte ich einen Lebenslauf verfassen, die Vorgabe war 10 Seiten. Damals dachte ich, dass ich nie soviel über mein Leben schreiben kann, aber ich gab damals knapp 27, handgeschriebene DIN A4 Seiten ab.
Die ersten Seiten dieses Buches bestehen aus dem damaligen Lebenslauf. Ich habe den Text bewusst so belassen, wie ich ihn damals geschrieben habe, mit allen Zeitfehlern und der Ausdrucksweise. Heute, nach 24 Jahren, würde ich vieles anders schreiben und beschreiben, aber die Authentizität war mir schon wichtig.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateFeb 11, 2019
ISBN9783748511106
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    Book preview

    Zurück ins Leben! Tagebuch meiner Therapie - Ingo Malchow

    Ingo Malchow

    Zurück ins Leben!

    Tagebuch meiner Therapie

    Impressum

    Texte:            Copyright by Ingo Malchow

    Umschlag:      Copyright by Ingo Malchow

    Verlag:            I.Malchow

    Rosenstraße 19

    25566 Lägerdorf

    malchow-ingo@web.de

    Druck:          epubli-ein Service der neopubli GmbH,

    Berlin

    Zurück ins Leben!

    Tagebuch meiner Therapie.

    Mein Name ist Ingo, ich bin Alkoholiker. Genau mit diesen Worten habe ich mich schon einige male in verschiedensten Gruppen und Zusammenhängen vorgestellt.

    Ja, ich bin trocken und das mittlerweile seit über 25 Jahren.

    Ich habe so einige Sachen und Situationen erlebt, ein stetiges auf und ab in meinem Leben, hat mich geprägt und mich zu dem Mann gemacht, der ich jetzt bin.

    Ich Ingo, verheiratet (zum dritten mal) mit der besten Frau dieser Welt. Ich habe zwei Kinder, einen super Sohn der sich trotz seiner 26 Jahre immer noch mit mir beschäftigt und eine Tochter zu er ich so gut wie keinen Kontakt habe, die mich aber schon zum Opa gemacht hat. Meine Frau und ich leben mit unserem Hund in unserem kleinen Eigenheim auf dem Land und auch im Beruf habe ich endlich meine Berufung gefunden. Ich arbeite als Erzieher und Sozialtherapeut in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Ich leite ein Kinder- und Jugendhaus, gehe am Wochenende nachts als Straßensozialarbeiter durch die dunklen Ecken unserer Stadt und kümmere mich um die Kids die dort herumlungern.

    Im Rahmen der Therapie bekam ich die Aufgabe einen Lebenslauf zu schreiben, dieser Lebenslauf ist der Beginn dieses Buches. 

    Mein damals von mir geschriebener Lebenslauf!

    Ich wurde am 17. November 1968 in Pinneberg geboren. Meine Eltern hatten schon eine Tochter, Ines und wünschten sich noch einen Sohn. Ich war geplant, keine Panne, ich war ein Wunschkind.

    Mit vier Jahren kam ich in den Kindergarten, dort erzählte ich den Anderen immer tolle Geschichten. Ich erzählte den Kindern, dass ich eine Katze traf und mich mit ihr unterhalten habe. Als die anderen Kinder dann lachten und sagten, dass es gar keine sprechenden Katzen gibt, fing ich an herumzutoben und zu schreien. Ich war beleidigt, weil mir keiner glaubte. Ich fühlte mich allein und irgendwie nicht verstanden.

    In den Pausen durften wir immer auf den großen Spielplatz hinter dem Haus. Die Mädchen durften mich jedes mal mit unseren „Gehdosen" (Dosen mit Bändern, auf die man sich stellt und dann damit laufen kann) schlagen. Einfach damit sie mich beachten und mich für toll hielten. Es tat sehr weh, wenn ich von den Dosen getroffen wurde und auf dem Weg nach Haus habe ich oft geweint, ich hatte Abschürfungen und blaue Flecken.

    Kurz bevor ich eingeschult wurde, brach ich mir im Kindergarten ein Bein. Ich wollte von einem Jägerzaun springen, blieb mit der Hose hängen und brach mir das Schienbein. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen, weinte aber nicht.

    Papa sagte immer: „ein Mann weint nicht oder

    Indianerherz kennt keinen Schmerz"! Erst im Krankenwagen begann ich zu Wimmern und rief nach meiner Mutter. Meine Mutter wurde informiert und fuhr auch sofort ins Krankenhaus, dort angekommen hörte meine Mutter mich schon schreien, ich hatte Angst und suchte meine Mutter. Ich bekam einen Liegegips und sollte den 10 Wochen tragen. Erst einen Tag vor der Einschulung wurde der Gips endgültig entfernt.

    Die Einschulung war super, ich erklärte der Lehrerin auch gleich, dass ich meinen Gips gerade erst losgeworden bin und dadurch nicht so gut zu Fuß bin, es könnte sein, dass ich nicht immer pünktlich bin. Klasse war auch, dass ich neben Thomas, meinem besten Freund sitzen durfte. Wir waren wie Brüder.

    Thomas wohnte direkt im Haus nebenan, wir kannten uns sozusagen seit unserer Taufe. Thomas und ich wurden in

    derselben Kirche, am selben Tag, hintereinander getauft. Jeden Tag verbrachten wir zusammen, erst vormittags in der Schule und dann am Nachmittag, auf einem alten Fabrikgelände mit vielen Hallen, einem riesen Schornstein und einigen Bunkern. In einer der Hallen restauriert ein junger Mann alte Autos. Erst hatten wir Angst vor ihm und dachten, er wäre ein Gangster aber nach einigen Tagen, die wir bei ihm verbrachten und halfen, vertrauten wir ihm. Wir halfen ihm jeden Tag nach der Schule an seinen Autos, wir schliffen und putzten und ab und zu durften wir auch etwas schrauben.

    Es gab immer Pommes und Cola, wir hatten eine schöne nette Zeit. Eines Tages kamen wir zur Halle und er schrie uns an, tobte und schmiss uns raus. Eines seiner Autos wurde nachts demoliert und er machte uns dafür verantwortlich. Ich verstand die Welt nicht mehr, Rache, war der einzige Gedanke.

    Noch am selben Abend, brachen wir in die Halle ein und demolierten alle Autos.

    Mit Eisenstangen und Steinen schlugen und bewarfen wir die Autos. Am nächsten Tag, trieb mich das schlechte Gewissen wieder zur Halle, dort lehnte der junge Mann an seiner Werkbank und weinte. Ich stellte mich zu ihm und schrie, dass ich die Schweine fertig machen werde und sie suchen werde, dabei vergaß ich ganz, dass ich es war. Ich war der Mensch, über den ich mich jetzt so aufregte und den ich rächen wollte. Auf diesem Fabrikgelände machten wir nie etwas Gutes, alles war immer irgendwie schräg.

    Auf dem freien Gelände neben der Fabrik, gab es nichts außer Bäume und Büsche, die an das Bahngleis und den Parkplatz am Bahnhof grenzten. Wir machten ein kleines Lagerfeuer und warfen mit brennenden Holzstücken umher, bis dann das ganze Gelände in Flammen stand. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen an und kämpfte Stunden um die geparkten PKW am Bahnhof. Ich kam mit verkohlten Stiefeln und gerissener Hose zu Hause an und erzählte von dem Brand, vom Löschen, von meiner Hilfe beim Löschen und davon, dass die Großen gezündelt hätten. Meine Mutter war besorgt aber glücklich, dass mit mir alles OK war, mein Vater meinte, dass da was faul sei und ich bestimmt mehr mit dem Brand zu tun habe. Meine Mutter nahm mich in Schutz und glaubte mir. Während ich im Bett lag und nicht schlafen konnte, gerieten meine Eltern immer mehr in Streit. Sie schrien sich an und wurden immer lauter, wiedermal Streit wegen mir, nur weil ich nie die Wahrheit sage, wie immer. Ich konnte und konnte nicht schlafen, nach Stunden rief ich weinend meine Mutter und beichtete ihr, dass ich den Brand gelegt hatte. Ich bekam eins an die Ohren und das war es.

    In der dritten Klasse, viel meiner Klassenlehrerin auf, dass ich riesen Probleme mit der Rechtschreibung hatte. Sie meinte es gäbe eine Krankheit, die das auslöste, ich machte einen Test und es stellte sich heraus, dass ich eine Lese-Rechtschreibschwäche hatte. Ich war entsetzt, ich war anders als die Anderen, ich war ein schlechterer Mensch als die Anderen, ich war Legastheniker, ich konnte nicht richtig schreiben und lesen.

    Meine Eltern schickten mich zur Nachhilfe und ich musste an den Tagen, an denen die Schule erst zur zweiten Stunde anfing, schon zur Ersten dort sein und eine Sonderstunde machen. Ich hatte eine Behinderung und war ungenügend.

    Mit 12 Jahren trat ich in die Jugendfeuerwehr ein. Ich kam nach dem ersten Tag, stolz nach Haus und erklärte, dass ich jetzt freiwilliger Beamter sei.

    Es war für mich das Größte, in Uniform durch meine Heimatstadt Pinneberg zu laufen. Ich war jetzt wehr, eine Person des öffentlichen Lebens.

    Parallel dazu, begann ich in der Tanzschule das Tanzen zu lernen. Ich bin immer montags, freitags und alle 14 Tage auch samstags zur Tanzdisco hingegangen. Mittwochs dann Feuerwehr. Das Tanzen machte mir schnell, solchen Spaß, dass ich langsam aber sicher meinen Dienst bei der Feuerwehr vernachlässigte. Nach einigen geschwänzten Diensten und viel Ärger, stellte mich der Jugendwart der Feuerwehr vor die Wahl: „Tanzen oder Feuerwehr?". Ich entschied mich für das Tanzen, in der Tanzschule war ich wehr und dort waren auch die Mädchen. Gerade die Mädchen hatten es mir plötzlich angetan, irgendwie lag mich das Tanzen und ich machte einen Kurs nach dem Anderen, Anfänger, Fortgeschrittenen, Bronze, Silber, Gold, Goldstar, Steppen und Roch&Roll.

    Das war es, ich konnte die

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