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Die Frauen von Schloss Summerset
Die Frauen von Schloss Summerset
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Die Frauen von Schloss Summerset

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About this ebook

Nach Die Frauen von Schloss Blackhill legt Ed Belser nun die Fortsetzung vor:

Margaret, wegen ihres Verhältnisses zu Cremor von ihrem Gatten MacAreagh in die Verbannung geschickt, kehrt erneut nach Schottland zurück, um ihren Geliebten zu finden. Doch inzwischen ist viel geschehen: Schloss Blackhill wurde niedergebrannt, die Engländer haben Prinz Charles bei Culloden vernichtend geschlagen und säubern die Highlands von den rebellischen Clanmitgliedern ...

Während die Highlander um ihr Überleben kämpfen und Offiziere der britischen Armee versuchen persönliche Vorteile aus der Situation zu ziehen und auch vor Enteignungen nicht zurückschrecken, kämpfen einige Schotten um jedes einzelne Leben, das sie den marodierenden Engländern entreißen können. Auch Maggie, Margarets Enkelin schließt sich den Bemühungen an, ihre Landsleute vor den Engländern in Sicherheit zu bringen. Dabei macht sie die Bekanntschaft des geheimnisvollen Jacob …

Band 2 der Highland-Saga ist erneut eine gekonnte Mischung aus Abenteuer und Historie. Lesen Sie, wie Cremor und seine Familie in den Nachkriegswirren um Hab, Gut und Leben kämpfen. Ein mitreißender Roman, bei dem Hintergrundinformationen über Geschichte und Entstehung des berühmten schottischen Whiskys nicht zu kurz kommen.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateMar 1, 2014
ISBN9783844287097
Die Frauen von Schloss Summerset

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    Book preview

    Die Frauen von Schloss Summerset - Ed Belser

    Imprint

    Die Frauen von Schloss Summerset

    Ed Belser

    Copyright: © 2014 Ed Belser

    All rights reserved

    info@eddies.ch

    ISBN: 978-????

    Lektorat & Umschlaggestaltung: Lektoratsservice Erik Kinting

    http://www.buchlektorat.net — Lektorat.Kinting@gmx.de

    Die Frauen von Schloss Blackhill (ISBN 978-3-8442-4695-7), erschien Anfang 2013.

    Dies ist die Fortsetzung, sie kann jedoch auch für sich allein gelesen werden.

    Inhaltsverzeichnis

    Imprint

    Inhaltsverzeichnis

    Geschichtlicher Hintergrund

    Kapitel I

    Kapitel II

    Kapitel III

    Kapitel IV

    Kapitel V

    Kapitel VI

    Kapitel VII

    Kapitel VIII

    Kapitel IX

    Kapitel X

    Kapitel XI

    Kapitel XII

    Historische Personen

    Glossar

    Geschichtlicher Hintergrund

    Im Jahre 1707 musste sich Schottland in eine Union mit den Engländern fügen. Während der Süden und die Ostküste den Zusammenschluss begrüßten, beklagten die Highlander im Norden und auf den westlichen Inseln den Verlust ihrer Unabhängigkeit. Die Herrschaft ihrer Clans wurde infrage gestellt und die Regentenhäuser der protestantischen Anglo-Sachsen zementierten ihre Macht. Ihre katholischen Vorgänger wurden ins Exil nach Frankreich vertrieben, von wo aus sie in mehreren Anläufen versuchten, durch eine Rebellion gegen die herrschenden Engländer die Macht zurückzuerlangen. Die letzte entscheidende Schlacht, am 16. April 1746 in Culloden, führte zur Zerschlagung des Clan-Systems und zur Vertreibung oder Flucht der Highlander.

    Dies sind die Personen, die in Die Frauen von Schloss Blackhill eine Rolle spielten und wieder dabei sind. Entweder leben sie noch oder die Erinnerung an sie wird wieder lebendig:

    Cremor

    Lucas Creamore, genannt Cremor, war der uneheliche Sohn einer Spanierin, Haushälterin eines katholischen Pfarrers in den schottischen Highlands. Cremor hatte von ihm Lesen und Schreiben, am wichtigsten aber Latein gelernt. An der medizinischen Fakultät der Universität Aberdeen wurde er zum chirurgischen Assistenten der Professoren und entwickelte sich gleichzeitig zum überragenden Fechtmeister und -lehrer. Die Agenten des in Frankreich im Exil lebenden katholischen Kronprätendenten, Prinz Charles Edward Stuart, verpflichteten ihn als Ausbildner für den Rebellenclan von Ronald MacAreagh.

    Margaret

    Lady Margaret war die Frau von Ronald MacAreagh.

    Ronald MacAreagh

    Getötet 1746. Clan-Chief des gleichnamigen Clans. Stand auf der Seite der Rebellen.

    Alan MacLennoch

    Getötet 1746. Clan-Chief des gleichnamigen Clans und Erzfeind von MacAreagh.

    Shauna

    Gestorben 1729. Tochter von Margaret und Ronald.

    Lady Charlotte

    Witwe von Alan MacLennoch.

    William

    Ermordet 1745. Clan-Piper von MacLennoch, Vater von Seumas. Ziehvater von Maggie. Baute die Summerset Pipes and Drums auf.

    Mary

    Frau von William, Ziehmutter von Maggie, Mutter von Seumas.

    Maggie

    Ziehtochter von William und Mary.

    Seumas

    Sohn von William und Mary.

    John Fraser Senior

    Vorgänger von William als Clan-Piper von MacLennoch.

    John Fraser Junior

    Nachfolger von William als Clan-Piper und Pipe-Major der Summerset Pipes and Drums.

    Roderick

    War-Piper unter Alan MacLennoch.

    Ramsay

    Getötet 1746. Ältester Chieftain unter MacAreagh.

    John MacDougal

    Chieftain unter MacAreagh. Trug als Erster in den Highlands den Kilt mit separatem Umhang und die Uniformjacke; löste den Full Plaid (Kilt und Umhang aus einem Stück) ab.

    Humphredus

    Ermordet 1745. Genannt Humph, Freund von Cremor.

    MacLysh

    Getötet 1745. Schwarzbrenner, Wollfärber, Gastwirt. Freite um Mary.

    Osgar

    Getötet 1746. Militärkommandant von MacAreagh.

    Duffy

    Reitlehrer von Margaret und Shauna.

    Scott

    Sheriff und Sohn schottischer Einwanderer in Brunswick, North-Carolina, Amerika. Einige Jahre verheiratet mit Margaret bis 1746.

    Andy Sullivan

    Ire. Treuer Beschützer von Margaret in der Verbannung und während ihrer ersten Reise zurück nach Schottland auf der Suche nach ihrer Tochter und Cremor. Verheiratet in Brunswick mit Margarets ehemaliger Zofe Arbella.

    Kapitel I

    1

    Kapitän Jose Garcia hatte Margaret wie eine alte Bekannte begrüßt. Sein Schiff, die Caroline, roch unvermindert nach Terpentinöl, Pech und Teer. Für Margaret war es ein vertrauter Geruch. Das Schiff verfügte über zwei sehr hohe Masten mit schlanken Segeln über einem langen und dick gewölbten Schiffsbauch, der im Unterdeck mit Fässern und Säcken bis unter den letzten Spant gefüllt war. Auch das halbe Zwischendeck war vollgepfercht mit Zuckersäcken, die andere Hälfte diente der kaum zwei Dutzend Mann starken Besatzung als Unterkunft. Im Laufe der Zeit hatte Margaret gelernt, deren Gesichter auseinanderzuhalten und erfahren, wer etwa aus Spanien, Frankreich, Portugal oder Kuba stammte.

    Kapitän Garcia hatte es gar nicht gerne gesehen, wenn sie mit den Matrosen sprach. Es ist gefährlich für dich und schlecht für die Disziplin. Sie machen sich zu viele Gedanken dabei. Wir sprechen nur mit ihnen, wenn wir etwas zu befehlen haben.

    Sie hatte die gleiche Kajüte wie bei ihrer ersten Reise nach Schottland, und das Ziel war das gleiche. Im Heck des Oberdecks war nur wenig Platz für die Kajüte des Kapitäns sowie drei weitere, noch enger, für die Offiziere; eine davon für Margaret. Sie war der einzige Passagier und natürlich die einzige Frau an Bord; der Kapitän und seine beiden Offiziere wetteiferten um ihre Gunst. Jeder hatte stets ein Auge auf sie und anfangs hatte sie sich kaum getraut einzuschlafen, ohne einen Stuhl unter den Türgriff zu stellen. Doch bald hatte sie bemerkt, dass eigentlich immer jemand wach war, der auf seinen Nachbarn aufpasste.

    Auf beiden Seiten des Rumpfes zeigten je vier Kanonen aufs Meer hinaus, das vom Mastkorb aus stets von einem der Matrosen überwacht wurde.

    Kapitän Garcia hatte ihre Bewunderung für die Kanonen etwas gedämpft: Wir wären leichte Beute für ein Freibeuterschiff. Die haben ein Vielfaches davon. Unser Ausguck wird uns hoffentlich rechtzeitig warnen.

    Margaret war doch etwas erschrocken. Was tun wir dann?

    Garcia verzog seine Mundwinkel. Wir hauen ab. Unsere Reise könnte dann vielleicht etwas länger dauern.

    Und wenn sie uns trotzdem erwischen?

    Dann verhandeln wir. Meistens sind sie mit der Hälfte der Ladung zufrieden und ziehen wieder ab. Vielleicht haben wir auch Glück, und ein Schiff der Königlichen Marine ist in Sichtweite.

    Margaret schluckte leer und erwiderte das Lächeln von Garcia. Doch auch so würde es einige Wochen dauern, bis sie wieder Festland sähen.

    Bei ruhiger See saß Margaret meistens auf einer der zahlreichen, mit Stricken festgezurrten Holzkisten und las in ihren wenigen Büchern, die sie aus ihrer zurückgelassenen Sammlung ausgewählt und mit auf die Reise genommen hatte. Zu den Mahlzeiten traf man sich, wenn immer es der Dienstplan zuließ in der Messe und Margaret lauschte den Geschichten der Offiziere.

    Garcia wusste inzwischen Bescheid über die Reisepläne von Margaret und machte aus seinen Bedenken kein Hehl: Du solltest diese Reise nicht allein machen. Du bist des Weges nicht kundig und Schottland ist in Aufruhr, besonders dort wo du hinwillst.

    Margaret wusste, dass er recht hatte. Ich habe keine andere Möglichkeit. Vielleicht finde ich ein paar nette Kerle wie euch, die mich begleiten.

    Jose sah sie mit erhobenen Augenbrauen an. Da sind nur Fischer und Seeleute, die haben andere Pläne, als dich in die Highlands zu eskortieren. Immerhin nahm er sich Zeit anhand der Angaben von Margaret eine Karte zu zeichnen, die den Weg von Greenock auf dem Wasser ins Innere des Landes und von dort nach Blair Mhor skizzierte. Du wirst ein Boot brauchen, das dich hinbringt, und nachher ein oder zwei Pferde.

    Dessen bin ich mir bewusst, antwortete sie mit fester Stimme und versuchte ihre eigenen Befürchtungen zu überwinden.

    Die Tage wurden für Margaret länger und länger. Stürmische See mit bedrohlichen Wolkentürmen wechselten mit trägen Flauten bei endlos blauem Himmel, hektische Aktivitäten der Offiziere und Matrosen mit langweiligem Schaukeln des Schiffes. Oft sah man sie an der Reling stehen, manchmal ihre Arme aufgestützt; sie schien die Windseite zu suchen, als ob sie in die Vergangenheit zurückblickte. Sie ließ sich auch von unruhiger See nicht abhalten, im Gegenteil: sie verankerte ihre Füße, fasste die Reling fest mit beiden Händen und atmete die salzige Luft. Manchmal schüttelte sie heftig den Kopf und machte sich Vorwürfe, dass sie sich in Amerika mit Scott eingelassen und ihn sogar als Ehemann an ihrer Seite geduldet hatte, versuchte eine Brücke zu schlagen zwischen der unsicheren Zukunft und ihrer Vergangenheit …

    2

    Der Vater von Margaret war mit seinem Nachbarn MacAreagh lediglich in einer Sache gleicher Meinung gewesen: in ihrem Hass gegen die Engländer insgesamt und in ihrer Ablehnung der Anfang des Jahrhunderts beschlossenen Union zwischen Schottland und England im Besonderen. Da konnten sie zusammen bechern und schimpfen, was jedoch meistens nicht lange dauerte, denn die Beschimpfungen zielten über kurz oder lang auf den anderen und man musste sie voneinander abhalten, damit sie nicht an Ort und Stelle mit dem Schwert aufeinander losgingen.

    In jenem Jahr war Margaret noch ein Mädchen, hoch aufgeschossen zwar und mit leichter Stupsnase, doch wer sie ansah, spürte das Versprechen zukünftiger Schönheit. Für ihren Vater Morvin war sie das kostbarste Gut überhaupt. Ihr älterer Bruder, vorbestimmt als Erbe, hatte sein Leben vorzeitig in einem der zahllosen Zwiste mit ihren mächtigeren Nachbarn verloren.

    Der kleine Ronald MacAreagh sah seinen Vater selten und meistens aus der Ferne, wenn er seines Amtes als Clan-Chief waltete. Ronald war Teil der Kinderschar auf Schloss Blackhill. Ihre Mütter, eine von ihnen seine leibliche, versorgten sie — jede nach ihrer Zeit und ihrer Zuneigung — mit dem, was ein kleiner Junge brauchte. Doch bald war er in der Gemeinschaft von Gleichaltrigen, angeführt vom Ältesten, kaum ein paar Jahre älter als er. Sie wetteiferten stets untereinander und trugen ihre Kämpfe aus. Ronald war der Wildeste unter ihnen und bald war er der Herrscher über die halbwüchsige Gruppe.

    Den Platz an der Seite seines Vaters hatte er sich erkämpfen müssen. Dieser hatte ihm die Feindbilder frühzeitig eingeimpft: zu allererst der Clan der MacLennochs im Süden, dann der Nachbar im Westen, angeführt von Margarets Vater Morvin. Ronald war sich schon früh bewusst, dass er eines Tage die Nachfolge seines Vaters antreten würde und er unternahm alles, um zu beweisen, dass er dessen würdig war. Wo immer eine Herausforderung anstand — eine Grenzbereinigung, eine widerspenstige Familie die nach neuen Pfründen suchte, die Demütigung eines Widersachers — stets war Ronald zuvorderst und zuerst.

    Morvins Clan war kleiner als derjenige der MacAreaghs, und meistens vor den Küsten mit der Fischerei beschäftigt. Das Meer gab genug her, viele Fischer standen in Morvins Diensten und die Erträge flossen reichlich. Doch eines hatte Morvin übersehen, oder übersehen wollen, schmerzhaft, denn er konnte sich nicht dagegen wehren: Nach und nach hatte der alte MacAreagh sein Gebiet ausgedehnt, die Bauern unter seine Fuchtel genommen, ihnen die Pachtzinsen abgenommen, seine Grenzen immer weiter gezogen und jeden noch so kleinen Widerstand niedergeschlagen. Morvin hatte zwar genug Geld, das Meer gleich vor der Haustür und dessen Früchte im Überfluss, aber bald kaum noch Land für Vieh und Getreide.

    Schließlich war Margaret im heiratsfähigen Alter.

    Morvin tauchte unverhofft bei seiner Frau auf: Die Zeit ist gekommen, unsere Tochter zu vermählen. Ich meine, der junge MacAreagh sei der Richtige für sie. So sorgen wir nicht nur für ihre, sondern auch für unsere Zukunft.

    Seine Frau rieb sich die Augenbraue und meinte: Und wenn der Alte nicht einverstanden ist?

    Er wird meinem Angebot und sein Sohn unserer Tochter nicht widerstehen können.

    Und was ist dein Angebot, Morvin?

    Wir akzeptieren die neuen Grenzen und er lässt uns dafür in Ruhe. Margaret wird Schlossherrin auf Blackhill.

    Seine Frau kratzte sich schließlich die andere Augenbraue. Wenn du denkst, das sei das Beste für uns und Margaret … 

    Morvin atmete auf. Sicher, für uns alle. Ich meine, du solltest sie darauf vorbereiten.

    Er machte sich also bereit, dem alten MacAreagh seine Aufwartung zu machen. Er wählte seinen längsten Umhang aus, schloss ihn um seinen Leib, gurtete ihn fest und schlang das lange Ende über die Schulter. Das wuchtige Barett, das er schon lange nicht mehr getragen hatte, erhielt zum Schmuck drei neue Adlerfedern und sein Breitschwert steckte in frisch gewichstem Lederzeug. Er ließ seinen Pfeifer und die Diener antreten, die Pferde striegeln und besorgte sich eine Leibwache aus seinen besten Leuten. Die Zeltbauer sollten sich ausrüsten und für eine angemessene Übernachtung unterwegs sorgen.

    Morvins Frau hatte ihrer Tochter die Vorteile einer Verbindung mit Ronald MacAreagh dargelegt: Du bist jetzt erwachsen, Margaret. Vater und ich dachten, dass es für dich das Beste ist, wenn du heiratest. Von diesen Fischersleuten hier kommt ja keiner dafür infrage.

    Margaret hatte keinen Augenblick daran gedacht. Sie war völlig überrascht, aber der Schrecken war ihr nicht in die Glieder gefahren. Du meinst, heiraten? Richtig heiraten?

    Ja, Margaret, du gehst den Weg jeder Frau.

    Da beschlich sie doch ein mulmiges Gefühl. Wen denn? Wen soll ich denn heiraten?

    Den Sohn des alten MacAreagh, Ronald. Nachfolger seines Vaters, wenn er einmal das Zeitliche segnet. Du wirst die neue Schlossherrin auf Blackhill.

    Margaret atmete schnell. Das sind doch unsere Feinde. Vater schimpft doch immer über sie.

    Ihre Mutter nickte bedeutungsvoll. Eben auch darum. Wir sichern so den Frieden zwischen uns.

    Margaret merkte, wie ihr die Zornesröte ins Gesicht stieg. Sie dachte nicht einmal an die Verheiratung, sondern daran, dass man sie als Preis betrachtete, der für diesen Handel zu bezahlen wäre. Sie wagte jedoch nicht, dagegen aufzubegehren. Aber was ist, wenn dieser … dieser Ronald mir nicht gefällt?

    Aber Margaret. Ronald wird der mächtigste Clan-Chief werden. Du wirst an seiner Seite das schönste Leben haben.

    Margaret schüttelte ihren Kopf. Aber wenn ich ihm nicht gefalle?

    Dummes Mädchen! Du bist die Schönste weit und breit.

    Kaum zwei Tage später machte sich Morvin mit seinem Gefolge auf dem Weg. Zwei Zofen waren dabei, um Margaret zu pflegen, sie auszustatten und zu begleiten.

    Am dritten Tag ihrer Reise standen sie vor dem Hauptportal des Schlosses und begehrten Einlass. Man ließ sie warten.

    Nach einer Stunde erschien dann der Sekretär des Clan-Chiefs und erkundigte sich nach ihren Wünschen. Man beschied ihm, dass man einen Vorschlag habe, der auch im Interesse von MacAreagh liege. Der Sekretär warf einen Blick auf die junge Frau neben Morvin und wies die Besucher an zu warten, er würde mit MacAreagh sprechen.

    Der Sekretär klopfte an die Türe zu MacAreaghs Arbeitszimmer und trat ein: Da ist dieser Morvin mit großem Gefolge. Er faselte etwas von Zukunft und gegenseitigem Interesse. Ich glaube, er hat auch seine Tochter dabei. Eine Schönheit, das muss ich schon sagen.

    MacAreagh sprang entgegen den Erwartungen des Sekretärs auf. Dein Vorschlag?

    Ich meine … empfangen.

    Also: großer Saal, großer Tisch, alles vorbereiten; Essen, Wein, alles. Am unteren Ende Morvin. Ist Ronald da?

    Ja, Sir.

    Er soll auch kommen. Achte darauf, dass er nicht barfuß erscheint. Am oberen Ende sitzen wir drei. Der Pfeifer soll zum Empfang blasen.

    Morvin und sein Gefolge wurde über die Hauptstraße zum Schloss begleitet. Margaret betrachtete die Villen auf der einen Seite, die Häuser der Bauern und Handwerker auf der anderen Seite. Das dunkle Schloss mit den hoch aufragenden Mauern und ihren gestuften Zinnen wirkte bedrohlich. Sie war irritiert, fühlte sich verlassen, wäre am liebsten umgekehrt, doch konnte sie sich ihrer Neugierde nicht erwehren. Kurz vor der mächtigen Burg fiel ihr eine große weiße Villa ins Auge. Ein Dudelsackspieler kam ihnen entgegen und begleitete sie das letzte Stück zum Schlossportal.

    Wieder erschien der Sekretär in Begleitung von Dienern und teilte Morvins Tross auf. MacAreagh ist einverstanden, Euch zu empfangen. Wer ist die junge Dame?, fragte er scheinheilig.

    Das ist meine Tochter Margaret.

    Man wird sich um sie kümmern. Folgt mir bitte.

    Morvin saß alsdann am unteren Ende des Tisches und wartete. Der Pfeifer tauchte wieder auf und spielte seine Melodien. Morvin überblickte den riesigen Raum. Die Tafel hätte leicht für zwanzig Gäste Platz geboten. Am anderen Ende des Tisches war für drei Personen gerichtet, wie er im schummrigen Licht erkennen konnte.

    Als der Pfeifer verstummte, sah er seinen Widersacher in Begleitung seines Sprösslings auftauchen: MacAreagh, der ihm sein Land abspenstig gemacht hatte, Acker um Acker, Weide um Weide, ungestraft, selbstherrlich, und so trat er auch auf. MacAreagh trug den großen Kilt an einem Stück, vom schweren Rock, um die Hüften geschlungen, befestigt mit breitem Leder an dicker, silberner Schnalle, hin zum Umhang über Oberleib und Schulter, fixiert mit großer Brosche mit einem geschliffenen Stein in dunklem Bernstein. Breites Lederzeug von der anderen Schulter zur Hüfte, links am Körper den breiten Säbel, auf dem Haupt das Barett mit drei lang gestreckten Federn des Goldadlers. Morvin meinte die Gestalt aufleuchten zu sehen, doch dabei hatten die Diener nur die Öllampen an den Wänden entzündet. Morvin erhob sich, doch MacAreagh kam ihm nicht entgegen.

    MacAreagh trat zu seinem Platz am Tisch, setzte sich langsam, sein Sohn und sein Sekretär bewegten sich auf seine Seite. Dann wies er über den Tisch. Setzt dich! Bedien dich! Sein Gesicht war ausdruckslos. Willkommen auf Schloss Blackhill. Was willst du?

    Morvin ließ sich nicht beeindrucken, schließlich hatte er etwas anzubieten: Danke für deine Gastfreundschaft. Wir werden das unter vier Augen besprechen. Er erhob sich und stellte genugtuend fest, dass MacAreagh stutzte, es ihm jedoch gleich tat.

    Er ging zu einem der großen Kamine, in denen dicke Balken glommen. MacAreagh wies einen Diener an, Sessel beizustellen. Ein Tisch war rasch da, bestückt mit einem Krug Whisky und Gläsern. Beide setzten sich.

    Nach einer Stunde war der Krug halb leer, nach der zweiten ganz. Der Sekretär bekam Arbeit und seine Feder kritzelte hurtig über die Papiere. Der Siegelbewahrer wurde gerufen, der sein Töpfchen wärmte und die Vereinbarung mit zwei großen Tupfern Lack abschloss, in das MacAreagh und Morvin ihre Siegel pressten.

    Später saßen wieder alle an ihren Plätzen am großen Tisch. Morvin schickte nach Margaret, die flankiert von zwei Zofen den Raum betrat. Es war zum ersten Mal, dass sie ihren zukünftigen Ehemann erblickte. Eilends erhob er sich, als er alle Blicke auf sich gerichtet sah, und ging auf Margaret zu. Sie schaute ihm neugierig entgegen. Es gab eine kurze Begrüßung, ein paar Worte, gespannt belauscht von den anderen. Margaret ging zurück zu ihrem Vater, Ronald setzte sich wieder in seinen Stuhl. Später gab es noch Wein und Whisky und die beiden Gesellschaften trennten sich.

    Und — gefällt sie dir? Sein Vater schaute ihn gespannt an.

    Ronald stieß seine Stiefel von den Füßen. Ganz gut. Sie ist ein bisschen schmal um die Hüften.

    Der alte MacAreagh versuchte dem Anblick der dicht behaarten Beine seines Sohnes auszuweichen. Wird schon gut kommen, Ronald.

    Drei Monate später war Hochzeit.

    Margaret fand sich in der weißen Villa wieder. Da gab es zwar ein Ehebett, doch Ronald zog es meistens vor, im Schloss oder irgendwo unterwegs zu übernachten. Die Besuche von Ronald waren anfangs häufig und später immer seltener. Nicht zum Bedauern von Margaret. Er zog es vor, mit seinen Kriegern umherzuziehen und seine Nachbarn auf Trab zu halten. Stets war er hinter den Bauern her, um ihre Pachtzinsen einzutreiben oder sie für ihre Schulden zu plagen. Als der alte MacAreagh verstarb, demonstrierte er seine Macht als neuer Clan-Chief; das war ihm wichtiger als das Geld, das er seinem Schatzmeister zur Verwaltung überließ. Er war jedem Pomp abhold, verabscheute jeglichen Zierrat und war meistens barfuß unterwegs.

    Morvin hatte von nun an seinen Frieden. Seine Tochter war versorgt. Seine Frau hatte eine Sorge weniger. Es blieb ihm mehr Zeit, seine Fischer Tag und Nacht zur Arbeit anzuhalten und ihre Söhne, kaum waren sie dem Knabenalter entwachsen, auf die Nachfolge ihrer meist früh versterbenden Väter vorzubereiten.

    Als Ronalds Bruder bei einem der zahlreichen Scharmützel mit den MacLennochs sein Leben lassen musste, war die Beerdigung pompöser als seine eigene Hochzeit. Immerhin ließ er Margaret in der Villa in Ruhe und sie konnte sich jeden Wunsch erfüllen. Der Schatzmeister war angewiesen, das Geld dafür zur Verfügung zu stellen und Ronald fragte keinen Moment nach dessen Verwendung. Seine Währung waren Bauern, geknechtet um ihre Zinsen zu bezahlen; Pferde, am liebsten jene, die er von seinen Nachbarn vereinnahmt hatte, und Soldaten — Soldaten, je mehr je besser, jeder Knecht und Bauer, sei er kaum erwachsen oder Mann an der Altersgrenze, kam für seine willkürlichen Einberufungen infrage. Ronald stapfte baren Fußes über jedes Hindernis, seien es seine Gegner, widerspenstige Bauern, Disteln oder Kuhdreck.

    Die weiße Villa wurde zur Oase und Margaret war darin die Gefangene. Sie baute sich eine umfangreiche Bibliothek auf, las jedes Buch von Anfang bis zum Ende — sei es auf Englisch oder Französisch — wurde Lehrerin der Kinder der Obrigkeiten auf dem Schloss und gab Einladungen für deren Frauen. Sie war einsam und wusste nicht was Liebe und Erfüllung bedeuten konnten. Sie machte sich Vorwürfe, dass sie sich auf diese Heirat eingelassen hatte, beschönigte es jedoch wieder: Ich hatte keine andere Wahl. Sie kannte die Alternativen nicht. Sie wusste gar nicht, dass es solche geben könnte. Auch dass Leben als Schlossherrin hatte sie sich anders vorgestellt: an der Seite ihres Mannes, im Schloss, mit Zofen und Dienern und mit Gesellschaften, großen Essen, Einladungen in andere Schlösser, Besuche bei ihren Untertanen, Reisen nach Edinburgh. Doch das düstere Schloss war vollgepfercht mit Soldaten, und mit Ausnahme von ein oder zwei großen Empfangsräumen einer Kaserne ähnlicher. Da waren die Ausritte auf dem weiträumigen Schlosshof mit Duffy, dem Reitlehrer, beinahe die einzige Abwechslung zum Leben in der Villa. Die Oase war undurchdringlich geworden, ein Gefängnis, das nicht erobert werden konnte und aus dem keine Flucht denkbar war.

    Im Jahre 1712 kam ihre Tochter Shauna auf die Welt. Mit schmalen Hüften schwer geboren, eine Tortur für Mutter und Tochter. An der Grenze zwischen Leben und Tod. Shauna kam durch. Sie war von Anfang an Mittelpunkt im Leben der weißen Villa. Doch Margaret lullte sie nicht ein in die Gefangenschaft ihrer einsamen Mutterliebe. Sie nicht so wie ich. Früh lehrte sie Shauna selbstständig zu handeln, selbstständig zu denken, brachte ihr Lesen und Schreiben bei, sorgte für Lehrer, die ihr Englisch vom gälischen Tonfall befreiten, die sie in Französisch und Mathematik unterrichteten.

    Trotzdem war auch Shauna gefangen auf Schloss Blackhill. Margaret übertrug die Aufgaben des Reitlehrers auf ihre Tochter. Duffy wurde Shaunas treuer Diener, so treu, wir er ihr gegenüber gewesen war. Duffy war von Ronald gut ausgewählt worden. Perfekt als Reiter, als Kenner der Pferde, selber einem solchen beinahe ähnlicher im Gesicht als einem Menschen, riesiges Gebiss, überkrumme Beine. Und weder von seinem Wissen noch sonst irgendeine Versuchung für Margaret. Doch Duffy wurde von MacAreagh vergessen; er übertrug seine Treue auf Margaret und später auf Shauna.

    Dazu kam Morton, der Oberbutler, der jeden Schritt von Mutter und Tochter überwachte und jede Abweichung vom Tageslauf seinem Herrn berichtete. Margaret war in dieses Leben hingezogen und aufgesogen worden, es war ihr einziges, sie kannte kein anderes, und sie begann sich darin einzurichten, so wie ein Gefangener seine Zelle einrichtet. Doch für Shauna sollte stets eine Flucht möglich sein. Irgendwann würde die Trennung kommen. Der Gedanke daran fiel Margaret schwer.

    Plötzlich tauchte dieser Söldner auf, von Frankreich kommend. Fast schwarze Augen, wie ein Spanier, trotzdem ein Landsmann, versehen mit den Fähigkeiten eines Wundarztes und ein Meister des Säbels, beauftragt, die Mannen von MacAreagh zu fähigen Soldaten zu machen. Da trafen sich zwei Paar Augen, Punkt auf Punkt, zündeten Stürme, die sich ausbreiteten über Gesicht und Körper, die ruhende Sinne in Aufruhr versetzten, Duft und Berührung der Hände … und plötzlich war der Raum um sie leer gefegt und nur noch ausgefüllt von ihrer beider überwältigender Gegenwart. Sie und Cremor, die gleichen einsamen Seele fanden zusammen und zweifelten keinen Augenblick, dass sie auf immer und ewig miteinander verbunden sein sollten.

    Die Wochen waren für Margaret die Offenbarung ihres Lebens. Niemand hatte sie darauf vorbereitet, da gab es keine Geschichten, keine Erzählungen, keinen Rat ihrer Mutter — nichts; nur Erleben, als ob sie der erste Mensch gewesen wäre, der solches erfahren hätte. Erst jetzt fand sie zu sich selbst. Jetzt erst nahm sie sich als Herz und Geist und Körper wahr und nicht als treibendes willfähriges Wesen.

    Shauna wurde immer unbändiger. Auf ihrer Suche nach Freiheit hatte sie den einzigen Fluchtweg aus der weißen Villa entdeckt und ihn für ihre Streifzüge außerhalb der dicken Schlossmauern eingerichtet — mithilfe von Cremor, der damit den ebenso geheimen Zugang zu Margaret gefunden hatte.

    Sie planten eitel für die gemeinsame Zukunft, weit weg von Schloss Blackhill, vielleicht in Edinburgh, vielleicht gar in London. Doch ihre Liebe wurde verraten. MacAreagh kannte keine Gnade. Er war oberster Gerichtsherr seines Clans, ob irgendein ein Bauer oder seine Frau; wer da gegen selbst ungeschriebene Gesetze verstieß, dem gab es keine Gnade und keine Berufung gegen sein Urteil. Der Söldner sollte hängen, Verbannung für Margaret — Shauna auf der Flucht vor den Schergen ihres Vaters, der sich sein wertvolles Pfand für die Mehrung seiner Macht nicht nehmen lassen wollte.

    3

    Es folgten lange Jahre der Verbannung für Margaret in einem fremden Land, zwar mit vielen Landsleuten, doch letztlich einsam und heimatlos. Mühsam sparte sie das Geld für eine Reise zurück in ihre Heimat zusammen, eine Reise, die für sie eine Heimkehr sein sollte, voller Hoffnung, zusammen mit dem treuen Andy Sullivan als Beschützer, die verzweifelte Suche nach ihrer Tochter, doch es gab nur die schreckliche Erkenntnis, dass sie tot war; sie hatte vor ihrem Grab gestanden — bei der alten Brücke zur zerfallenen Mühle. Es gab keine Möglichkeit Cremor zu finden, nicht einmal eine Spur von ihm. So war sie resigniert nach New Brunswick zurückgekehrt, im Herzen die leise Hoffnung, dass er trotzdem noch leben könnte.

    Sie war wiederum von allen willkommen geheißen worden, kaum war sie zurück; man hatte ihr jeden Weg offengelassen.

    Wieder vergingen Jahre, und stets waren ihre Gedanken bei Cremor, selbst dann, als sie sich in der geruhsamen Verbindung mit Scott eingerichtet hatte. Scott, der Sheriff, war stets für sie da gewesen, schon damals, bei ihrem ersten Schritt auf das neue Land. Es hatte nur sein Kopfnicken gebraucht, und der Bürgermeister war einverstanden gewesen, ihr den Aufbau der Schule anzuvertrauen.

    Dann endlich: ein zufälliges Signal. Die ersten Zeitungen, die Amerikas Kolonien erreichten. Ein zerknülltes Exemplar, der Bericht über die Blair Mhor Brennerei. Lucas Creamore. Er lebte! Da gab es für Margaret kein Halten mehr. Sie verließ ihren Ehemann und die Menschen, die sie gebraucht hätten — sie verließ letztlich jenes Gefängnis, das ihr bisheriges ersetzt hatte.

    Andy Sullivan hatte eine neue Heimat gefunden, war glücklich mit ihrer ehemaligen Zofe, und so hatte sie sich allein auf den Weg machen müssen, zum zweiten Mal zurück über den Ozean.

    Margaret hatte die Ankunft sehnlichst erwartet, doch als die Küste in Sicht kam und sie sich Greenock näherten, wäre es ihr lieber gewesen, die Reise hätte noch angedauert.

    Die Caroline legte an, das Fallreep wurde heruntergelassen und Kapitän Garcia begleitete sie an Land, gefolgt von einem Diener, der ihre zwei Taschen trug. Ihre Bücher hatte sie auf dem Schiff zurückgelassen.

    Es tut mir im Herzen weh, dich hier einfach alleine zu lassen, Margaret. Alles was ich tun kann ist, dir viel Glück zu wünschen. Er umarmte sie. Ich weiß, dass du wegen eines Mannes diese Gefahr auf dich nimmst. Ich glaube, sonst hätte ich dich begleitet …  Er sah sie mit seinen dunklen Augen an, die leicht feucht waren.

    Margaret lächelte und hielt seinem Blick stand. Augen, fast wie Cremor, dachte sie. Ich werde dich nie vergessen, Jose. Danke für alles. Sie sah ihm nach, wie er das Fallreep wieder hochstieg, winkte als er sich kurz umdrehte, und dann war sie allein.

    Sie schaute um sich. Auf der Mole wimmelte es von Männern, allesamt Fischer, Seeleute, Handwerker, Bettler. Garcia hatte recht gehabt: Ein weibliches Wesen war weit und breit nicht zu erblicken. Die Einsamkeit überfiel sie wie plötzlicher Frost.

    Sie war zurück in ihrem Heimatland, doch es kam ihr fremder vor als damals, als sie ihren Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hatte. Dort hatte sie sich willkommener gefühlt als hier.

    Die Menschen, die eilig ihren Geschäften nachgingen, würdigten sie keines Blickes. Sie kam sich vor wie unsichtbar. Sie umfasste mit beiden Händen ihre Unterarme, versuchte sich zu wärmen, schaute zum Himmel, blickte an sich herunter, und spürte wie sich die Angst in ihr ausbreitete. Warum bin ich hier? Warum bin ich nicht geblieben wo ich war? Es ging mir doch gut dort. Lehrerin in Brunswick, sogar Schulleiterin. Jetzt bin ich wieder da, wo ich herkomme. Es schien ihr, als ob die Zeit in ihr stehen geblieben wäre. Am liebsten hätte sie laut gerufen, um auf sich aufmerksam zu machen: Ich bin Lady Margaret MacAreagh von Schloss Blackhill! Kümmert euch um mein Gepäck, bereitet mir die Kutsche, richtet mir die Unterkunft! Ihr Mund formte die Worte, doch sie blieben tonlos. Margaret Smith, dachte sie, so, wie sie sich in North Carolina, New Hanover County, genannt hatte. In New Brunswick, benannt nach dem Kurfürsten von Braunschweig, geboren in Hannover, König von Großbritannien, Vater des jetzigen Herrschers George II,

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