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146 Tage: für ein Leben
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146 Tage: für ein Leben

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About this ebook

Der Wunsch nach einem zweiten Kind war unendlich groß. Es sollte unsere Familie komplett machen. Leider gab es auch in meiner zweiten Schwangerschaft Komplikationen, die gemeistert werden mussten. Es waren lange Tage, die uns auf eine harte Probe stellten.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateNov 11, 2019
ISBN9783750211223
146 Tage: für ein Leben

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    Book preview

    146 Tage - Anja Weinloff

    VOR MEINER SCHWANGERSCHAFT

    November 2016

    An mein 2. Wunschkind

    17. November 2016 – Du bist in Planung! Freust du dich? Sobald deine Schwester

    4 Jahre alt geworden ist, also ab Mai 2017 geht es los. Das ist doch schon mal was. Irgendwie habe ich große Angst vor diesen Schritt. Bei Ronja war ich ab der 20. Woche gelegen. Wirklich nur gelegen. Davon 14 Wochen im Krankenhaus. Ich mache mir Sorgen, dass das gleiche noch einmal passiert. Jetzt habe ich Verantwortung

    und muss für Ronja da sein. Bei ihr war das „einfacher".

    Aber erst einmal bin ich gespannt, wie schnell es funktioniert mit uns beiden.

    Immerhin stille ich Ronja noch nachts. Ja, ich weiß, sie ist schon groß, aber ich habe mir immer vorgenommen, dass sie selber entscheiden darf, wann sie von dieser starken Bindung Abschied nehmen möchte. Sie braucht diese unbeschreibliche Nähe und Liebe einfach noch. Das ist der Hauptfaktor, warum ich glaube, dass ich nicht ganz so schnell schwanger werde. Die Hormone haben sich ja noch nicht „beruhigen" können.

    Übrigens hatte ich vor ungefähr zwei Wochen einen Traum von meinem „neuen Baby. Sein Name war „Robin.

    Dezember 2016

    08. Dezember 2016 – Heute messe ich schon den dritten Tag meine Basaltemperatur. So wie ich es auch in meiner ersten Wunschphase gemacht habe.

    Am ersten Tag der Blutung geht es los. Vaginal und immer VOR dem Aufstehen.

    So erfahre ich wann mein Eisprung ist, bzw. war.

    Mein Zyklus ist seit Juni durcheinander. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich

    lange Zeit immer Verlass auf meinen Zyklus. Nächstes Jahr beginnt das große Abenteuer, da möchte ich wissen, ob und wann ich einen Eisprung habe. Vielleicht habe ich ja gar keinen oder unregelmäßige Eisprünge wegen dem Stillen. Ich werde es erfahren… Und ich bin gespannt auf diese aufregende Zeit.

    Januar 2017

    07. Januar 2017 – Ich kann es kaum erwarten schwanger zu werden. Dieses Gefühl, dass sein eigenes Fleisch und Blut, ein kleines Wesen in einem heranwächst, ist unglaublich. Gleichzeitig mache ich mir aber auch viele Gedanken. Ich habe Angst davor, dass mein zweites Baby eine Behinderung haben könnte. Ich weiß wie das ist, wenn plötzlich ein Geschwisterchen in die Familie kommt, das viel mehr Aufmerksamkeit braucht. Mein Bruder wurde durch Ärztepfusch behindert und das hat alles verändert. Was wäre, wenn das uns passiert?

    Übrigens soll unser Baby laut Ronja eine Prinzessin werden und „Anna" heißen. Aber eigentlich will sie lieber gar kein Baby.

    11. Januar 2017 – Seit gestern kann es passieren, dass ich schwanger werde. Wir haben uns dazu entschlossen, doch schon jetzt mit dem basteln anzufangen. Vielleicht ist es gestern sogar schon passiert. Ich bin gespannt! Danach war ich glücklich, aber auch irgendwie traurig. Traurig, weil ich Angst habe, dass Ronja darunter leiden wird, wenn sie nicht mehr das einzige Kind in unserer Familie ist. Wie wird es wohl mit zwei Kindern sein?

    Sie hatte die ganzen Jahre all die Aufmerksamkeit. Sie musste mich nicht teilen und ich habe ständig Zeit mit ihr verbracht. Wie wird sie das verstehen?

    Aber Papa und ich sind uns beide sicher ein zweites Wunschkind zu wollen. Ich denke, es ist normal, dass man in dieser Zeit auch mal zweifelt… Schließlich entscheidet man sich nicht jeden Tag für neuen Familienzuwachs. Und ich bin sowieso nicht so chillig- habe ich von meiner Mum abbekommen.

    Ich gehe davon aus, dass mein Eisprung in den nächsten Tagen ist. Denn heute habe ich viel Zervixschleim (Vaginalausfluss, der Hinweise auf die Fruchtbarkeit gibt). Das ist bei mir DAS Anzeichen, dass es bald soweit ist.

    Heute beginne ich damit regelmäßig Tabletten mit Folsäure und Vitamin B12 einzunehmen. Schon ab Kinderwunsch sind die ganz wichtig. Folsäure ist wichtig für alle Zellwachstumsprozesse, sowie für das Wachstum des mütterlichen Gewebes. Vitamin B12 ist wichtig, um das komplette Schließen des embryonalen Neuralrohrs zu gewährleisten. Aus diesem Neuralrohr entwickelt sich später das zentrale Nervensystem, das Rückenmark und das Gehirn.

    Ich möchte nichts dem Zufall überlassen. Wenn die Tabletten- die nur gut sein können, all das unterstützen, dann ist für mich klar, sie auch zu nehmen.

    12. Januar 2017 – Gestern hatte ich starkes Ziehen in der rechten Leiste. Denke, dass der Eisprung ansteht. Und heute habe ich eine Zwischenblutung. Wie ich das hasse! Papa hofft, dass wir eine Weile üben müssen- Männer! Ich wünsche mir aber schnell schwanger zu werden. Geduld ist und war noch nie meine Stärke. Kann es kaum erwarten und denke ständig daran.

    Da ich in Ronja`s Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion hatte und Tabletten nehmen musste, habe ich für den 31. Januar einen Termin beim Internisten ausgemacht. Einfach um vorher zu wissen was Sache ist.

    13. Januar 2017 – Die doofe Zwischenblutung habe ich immer noch. Scheint normal bei mir zu sein. Heute habe ich wieder viel von diesem Schleim. Hört sich nicht so toll an, ist aber einfach sehr wichtig, um die Spermien zur Gebärmutter zu leiten und zu schützen. Lange dauert es mit dem Eisprung auf jeden Fall nicht mehr.

    Gestern habe ich meine Hand auf den Bauch gelegt „Bitte komm zu mir und bleib bei mir!"

    15. Januar 2017 – Ich habe durchgängig einen Druck im Unterleib. Allerdings wird mein Eisprung in der App - wo ich täglich meine Temperatur eintrage, noch nicht angezeigt. Komisch, dass ich jetzt schon so ein Gefühl im Unterleib habe.

    Habe mir 20 Schwangerschaftstests für ca 6 Euro im Internet bestellt. Da tut es mir nicht weh frühzeitig zu testen, als wenn ich einen teuren Test kaufe.

    Ich rechne ganz fest mit einer Schwangerschaft. Tabletten gegen Kopfschmerzen oder Alkohol trinke ich schon seit ich mit Ronja schwanger werden wollte nicht mehr. Also viel zurückstecken muss ich nicht. Und selbst wenn, wüsste ich für was und nehme alles in Kauf, um ein gesundes Kind zu bekommen.

    16. Januar 2017 – Und die rechte Leiste zieht und zieht und zieht. Mein Bauch fühlt sich mulmig an. Irgendwie komisch. Aber es kann doch nicht sein, dass ich schon jetzt was merke, falls eine Eizelle befruchtet wurde. Der Eisprung wird leider immer noch nicht angezeigt. Ich messe also weiterhin täglich und anhand der Temperaturen ergibt sich ein Diagramm. Bei bestimmten Werten und Schwankungen wird der vergangene Eisprung angezeigt. Trotzdem ist es anders als sonst. Manchmal ist mir sogar ein bisschen übel.

    19. Januar 2017 – Mir ist schlecht. Ich konnte abends schon nicht viel essen und jetzt liege ich auf der Couch und mir ist komisch. So wie die rechte Leiste- die spüre ich immer noch. Ich kann doch nicht jetzt schon Anzeichen haben!? Aktuell fühle ich mich aber schwanger. Total verrückt, ich weiß. Einbildung ist auch eine Bildung!

    22. Januar 2017 – Endlich wird mein Eisprung angezeigt!

    Laut App war er an Zyklustag 17 – das war der 19. Januar. Das heißt, ich bin heute ES+3 (Eisprung plus 3 Tage). Bei ca. ES+10 würde ein Schwangerschaftstest

    langsam positiv werden. Also eine Woche warten. Die Leiste zieht immer noch und ich habe öfter einen Druck im Unterleib. Und gestern hat es rechts mal richtig gestochen und gezogen. Booooah bin ich gespannt!

    Übrigens haben wir ein Familienbett. Das besteht aus zwei Doppelbetten.

    3.80m auf 2.00m- riesig. Und Platz für uns alle! Ein Platz ist bereits für dich reserviert. Dort wirst du von Anfang an schlafen und das solange du willst. Ronja genießt es sehr und hat noch nie allein in ihrem Bett geschlafen. Sie darf auch hier selbst entscheiden, wie lange sie das möchte. Bei dummen Fragen gebe ich gerne die Antwort, dass sie mit 18 Jahren oder mit ihrem Freund bestimmt nicht mehr bei mir schlafen möchte. Ich genieße es sehr, sie bei mir zu haben. Und das Beste… Papa musste ich dazu nicht mal lange überreden. Warum auch? Die kurze Zeit, in der die Kinder klein sind, ist so gering auf das ganze Leben gesehen…

    Ronja hat sich heute dazu entschlossen nach drei Jahren und acht Monaten nicht

    mehr zu stillen. Sie ist freiwillig ohne ihre Milch eingeschlafen.

    Ronja: „Mama, ich schlafe heute ohne Milch. Ich nehm die nicht mehr in den Mund. Die braucht auch mal Ruhe. Kuschel nur mit ihr."

    Ich: „Ok, da freut sich die Milch."

    Ronja legt sich auf die nackte Milch und weint ein paar Sekunden herzzerreißend.

    Ronja: „Ich kann so nicht schlafen!"

    Ich: „Warum nicht mein Schatz?"

    Ronja: „Ich brauch meinen Papa!"

    Ich: „Paaaapaaa!"

    Papa: „Was ist denn los? Ich wollte gerade ein Bad wegen meinen Hämorrhoiden machen!"

    Ronja: „Ich hab geweint, weil du nicht da warst." (traurig)

    Papa: „Ich geh jetzt aber ins Bad, ok?"

    Ronja: „Dann wein ich aber wieder!" (sehr traurig)

    Papa legt sich ins Bett, ganze zwei Minuten später schnarcht er.

    Ronja braucht sieben Minuten bis sie ohne ihre Milch eingeschlafen ist. Einfach so.

    Anstatt ich glücklich darüber bin, habe ich geheult wie ein Schlosshund. Sie wird groß und nabelt sich immer mehr ab. Natürlich ist es gut und wichtig für sie, aber als Mama leidet man doch unter diesen kleinen Schritten.

    Ich bin sehr stolz auf sie und habe mir immer gewünscht, dass sie diesen Schritt macht. Selbstbestimmt!

    Papa wäre es lieber gewesen, sie hätte ihn nicht zum Einschlafen gebraucht, aber sie hat den Sinn von „FAMILIENbett" verstanden. Da sollen wir alle gemeinsam drin schlafen. Und mal ehrlich… Wer schläft schon gerne alleine? Warum ist es unserer Gesellschaft so wichtig, dass Kinder in ihren Betten und in ihren Zimmern schlafen? Wir Erwachsenen wollen doch auch nicht ohne unseren Partner schlafen und manche schlafen sogar gerne aneinander gekuschelt ein. Warum dürfen das also unsere Kinder nicht? Also mir ist es ziemlich egal was andere darüber denken, wir machen das eben so.

    25. Januar 2017 – Ich glaube ich bin schwanger!

    Die rechte Unterleibseite zieht und tut manchmal weh. Vorhin hat es so gezogen, dass ich fast zusammengezuckt bin. Es fühlt sich einfach anders an als sonst. Ich habe auch seit ein paar Tagen Blähungen (ja auch das gehört dazu, wenn man auf dem Weg zum Wunschkind ist). Und manchmal habe ich das Gefühl, eine Blasenentzündung zu haben. Die kann ich aber durch einen Urintest ausschließen. Die Basaltemperatur ist heute früh um 0,3°C gestiegen und war bei 37,2°C. Das ist ein gutes Zeichen. Meine „normale" Temperatur liegt ungefähr bei 36,5°C. Hoffentlich bleibt sie oben. Denn wenn die Temperatur nach dem Eisprung oben bleibt, ist es ein gutes Zeichen für eine Schwangerschaft.

    Achja, gestern hatte ich minimal braunen Ausfluss. Hatte ich damals in Ronja`s Schwangerschaft auch alles so. Genau die gleichen Symptome.

    Papa wollte heute nicht mit Ronja und mir ins Bett gehen. Zuerst war sie wieder sehr traurig. Aber dann hat sie die Brust freigemacht, sich daraufgelegt und ins Ohr gesteckt. Also ganz abgeschrieben ist ihre Milch noch nicht. Auch tagsüber muss sie ab und zu mit ihr kuscheln. Sie spricht mit ihr, küsst sie und manchmal will sie auch ein Spiel mit der Brust spielen. Aber wie gut, dass Brüste keine Karten halten können…

    27. Januar (ES+8) Ich habe heute einen Schwangerschaftstest gemacht. Natürlich negativ! Wie doof bin ich auch? Viel zu früh, aber ich konnte es nicht lassen. Denke, dass ich morgen noch einen mache. Ich bin so schlimm. Eigentlich weiß ich, dass morgen auch nichts zu sehen sein wird. Aber ich glaube, dass verstehen nur die Frauen, die unbedingt schwanger werden wollen.

    Gestern hatte ich ein starkes Ziehen in der rechten Leiste, ging sogar bis in den oberen Oberschenkel. Meine Blase tut auch noch weh, obwohl ich versuche mehr zu trinken. Das ist nämlich leider nicht meine Stärke.

    Ich fühle mich schwanger und bin mir fast sicher es auch zu sein. Wenn es nicht geklappt hat, wäre ich wahnsinnig enttäuscht. Aber man kann es nicht erzwingen…

    Ich bin auf jeden Fall komplett auf eine Schwangerschaft eingestellt. Schon jetzt esse ich keine Salami mehr. Auf rohes Fleisch sollte nämlich definitiv verzichtet werden. Ich könnte mich auch testen lassen, um Toxoplasmose ausschließen zu lassen, aber ich würde es sowieso nicht essen. Entweder ganz oder gar nicht!

    Ronja und ich haben heute einen „Schwangerschafts-Countdown" gebastelt. Wir haben kleine Styropordinger (dieses Verpackungsmaterial) mit Wasserfarben angemalt – ganze 280 Stück! Was für eine Sauerei. Alle aufgefädelt und an einen Metallring aufgehängt. So wie ein Mobile. Sobald ich

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