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Vergeltung
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eBook499 Seiten6 Stunden

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Über dieses E-Book

Das Atom U-Boot USS Florida befindet sich auf Fahrt im nördlichen Eismeer. Eine Anzahl neu entwickelter Kriegsschiffe der Nordmeerflotte hält sich während dieser Zeit im Hafen von Murmansk auf. Zu verlockend für den US- Kommandanten eine Schleichfahrt dorthin zu wagen. innerhalb des sowjetischen Hoheitsgebietes kommt es zu einer heftigen Detonation von 2 Torpedos und sein Schiff sinkt auf Grund. Nur 2 haben überlebt. Sie sind NASA Spezialisten und eingeweiht in die geheimsten Akten des SDI Projektes. Die Supermächte verbieten sich Gegenseitig auch nur eine Berührung des Havaristen. Beide schlagen politischen nutzen daraus und eine Rettung von Bob und Jeff würde diese zunichtemachen. Die jedoch durschauen das Spiel und hegen Vergeltungsgedanken. Zwei Sprengköpfe einer TRIDENT C4 programmieren sie auf deren Machtzentren. Nur durch die Erfüllung weitreichender Forderungen würden sie ihre Drohung nicht verwirklichen. Gehen innerhalb ihrer noch zu verbleibenden Lebenszeit die Großmächte auf die Forderungen ein, oder wird aus dem kalten Krieg eine Atomare Auseinandersetzung?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum30. Nov. 2015
ISBN9783737572347
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    Buchvorschau

    Vergeltung - Horst Erny

    Prolog

    Nachdenklich hielt ich den Rentenbescheid in Händen.

    Ein weiterer Abschnitt in meinem bislang nicht gerade langweiligen Leben geht zu Ende und der vermeintlich langwei-ligste wurde mir eben mitgeteilt.

    Nicht dass diese Nachricht überraschend und zum falschen Zeitpunkt kam. Nein, gleichzeitig lief ein verpflichtender Vertrag aus und meine Mutter bedurfte auch immer mehr Fürsorge.

    Die Kinder sind versorgt und deren Kinder genießen die Fahrt im Kinderwagen der begeistert von den Omas geschoben wird.

    Also galt es nun die  Überschüssige Zeit gut zu planen.

    Erstaunt war ich über Freunde die das Rentnerleben schon genießen, deren Zeit jedoch noch knapper bemessen war als während ihres Arbeitslebens. Eine Verabredung auf ein Gespräch zum Bier scheiterte meist daran, dass entweder dringende Gartenarbeit anstand weil das Gras schon einen Zentimeter über den Sollwert gewachsen ist, man sich von der Enkel  Beaufsichtigung erholen müsse oder das Auto noch einer intensiven Reinigung bedarf. 

    >Am Samstagnachmittag ? Oh nein, tut mir leid da  habe ich eine Abschlagszeit um 13.27 Uhr am Golfplatz gebucht.

    Du weißt ja, zur Vorbereitung braucht man immer eine Stunde und bis man dort ist vergeht auch wieder eine Halbe.< >....Und nachher ? >Unmöglich ! Nach einer fünf stündigen 18 er Runde  bist du fertig. Physisch und Psychisch. Du kennst das doch noch!< Natürlich kenne ich das, doch kann ich mich auch noch erinnern, dass die reine Spielzeit nur einen Bruchteil davon ausmachte und der Rest zum Suchen des Balles und herumstochern im Wasser verging. >Aber komm doch einfach mal vorbei um dein Handicap zu testen und wenn nötig nimm dir ein paar Stunden bei Ritschie unserem neuen Pro!< Man konnte glauben dass Richard zur wichtigsten Person in deren Leben avanciert war, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als er ihnen nach fünfunddreißig Trainerstunden  gnädig und entnervt die Platzreife erteilte. Immer dann, wenn die Schmerzgrenze seiner psychischen Belastung erreicht war und er auf den Verdienst weiterer Trainerstunden zu Gunsten seiner Gesundheit verzichtete.

                         Denn wie Sam Snead richtig sagte:

                  >>manch ein Golfer steht zu nahe am Ball.  -

                           auch nachdem er geschlagen hat.<<

    Also überlegte ich meine immer noch verdreckten Golf Clubs aus der Garage zu ziehen um mich gegen Wichtigtuer zu behaupten. Meine letzte Runde liegt 15 Jahre zurück und vermutlich war ich zum Reinigen einfach nur zu faul. Vermutlich.

    Doch dann fiel mir der immer noch Abgespeicherte Text der ersten sechs Kapitel meines vor zwei Jahren begonnenen Buches ein.

    Ich entschloss mich erst dieses zu beenden, da mir immer neue Ideen und Erinnerungen an selbst Erlebtes einfielen die ich dort mit einbauen könnte.

    So entstand VERGELTUNG - während einer Zeit wo die täglichen Nachrichten geprägt waren von Kriegen und menschlichen Tragödien.

    Auch der Cyber Krieg begann sich durch immer intelligentere und geschickte Hacker global zu verbreiten und selbst Regierungs-institutionen schreckten nicht davor zurück ihre elektronischen Ohren an die Telefonhörer von Staatsoberhäuptern befreundeter Länder zu halten. So lange, bis einem der Spezialisten das Gewissen plagte - und petzte. Selbst während der Winterolympiade entfachte der russische Gastgeber einen Krieg gegen ein Land seiner ehemaligen Republik, dessen Bewohner in einer Westanbindung eine bessere Zukunft sahen als im früheren Heimatland. 

    Freuten sich die Athleten über ihre errungenen Medaillen, vermeldeten die Kriegsparteien - nur wenige hundert Kilometer entfernt - Erfolge über  territoriale Eroberungen.

    Kaum war die Fußball WM vorüber aus der die Deutschen zum vierten Male als Sieger hervorgingen - begann Israel mit der Zerstörung des Gaza Streifens von dem aus sie ständig von radikalen Palästinensern geärgert wurden.

    Der „Arabische Frühling" bescherte nur wenigen Ländern in Nahost eine Umkehr von der Diktatur zur wahren Demokratie. Im Irak konnte sich durch das Machtvakuum das die USA in drei Kriegen hinterließ, eine der grausamsten Terrormilizen etablieren, vor dem Millionen Menschen nach Europa in eine ungewisse Zukunft flüchteten.

    Die Europäische Union stand vor einer seiner bisher größten Herausforderungen seit ihrem Bestehen.

    Und versagte kläglich!

    Und auch gedachte man 2014 der Millionen Toten der vor 100 und vor 75 Jahren begonnenen Weltkriege.

    Die in diesem Roman vorkommenden Personen, deren Handlungen und Aussagen sind teils authentisch, teils stammen sie aus persönlichen Erinnerungen, sind frei erfunden oder gründen auf Tatsachen und Ereignissen. Ich beabsichtigte keinesfalls noch lebende oder bereits verstorbene Personen die in diesen Roman erwähnt werden zu verunglimpfen, beleidigen oder sie in ein negatives Licht zu rücken.

    Den Roman begann ich im September 2014 - in dem Jahr und Monat wo meine Mutter verstarb.

    Sie wurde geboren als der 1. Weltkrieg zu Ende ging und ihr Vater heil zurückkam - 25 Jahre später verabschiedete sie meinen Vater hoffnungsvoll an die Front des 2. Weltkrieges. Auch er überlebte und kam ein Jahr vor meiner Geburt aus russischer Gefangenschaft nach Hause zurück.

                      Beiden ist er in Liebe und Dankbarkeit gewidmet.

    Ein ganz besonderes Dankeschön an meine liebe Freundin 

      Claudia die mir als Lektorin beiseite stand und so manches  

                                   Komma  ausbessern   musste,

    VERGELTUNG

    Das Atom U-Boot USS Florida befindet sich auf Fahrt im nördlichen Eismeer. Eine Anzahl neu entwickelter Kriegsschiffe der sowjetischen Nordmeerflotte hält sich zu dieser Zeit  im Hafen von Murmansk auf. Zu verlockend für den US Kommandanten eine Schleichfahrt dorthin zu wagen. Innerhalb des sowjetischen Hoheitsgebietes kommt es  zu einer heftigen Detonation von zwei Torpedos und sein Schiff sinkt auf Grund. Nur zwei haben überlebt. Sie sind NASA Spezialisten und eingeweiht in die geheimsten Akten des   SDI Projektes.

    Die Supermächte  verbieten sich gegenseitig unter Androhung ernster Konsequenzen auch nur eine Berührung des Havaristen.

    Beide Seiten schlagen politischen Nutzen daraus und eine Rettung von Bob und Jeff würde diese zunichtemachen.

    Die jedoch durchschauen das Spiel und hegen Vergeltungsge-danken. Zwei Sprengköpfe einer TRIDENT C4  programmieren sie auf deren Machtzentren.

    Nur durch die Erfüllung weitreichender Forderungen würden sie ihre Drohung nicht verwirklichen.

    Gehen innerhalb ihrer noch zu verbleibenden Lebenszeit die Großmächte auf die Forderungen ein, oder wird aus dem kalten Krieg eine Atomare Auseinandersetzung?

    VERGELTUNG

    Roman

      HORST ERNY

    KAPITEL 1

    In 450 Fuß Tiefe der Barentssee herrscht Stille und nahezu völlige Finsternis.

    Kein Sonnenlicht dringt mehr dorthin.

    Die Bewohner dieser unwirtlichen Welt sind skurrile Wesen - oftmals farblos und unscheinbar, denn die Natur verschwendet keine Farben, wo sie nicht durch Tarnung oder Drohgebärden nötig sind.

    Dann und wann wird die Stille durch die hochfrequenten Sirenen von Buckelwalen unterbrochen, die zu einem sättigenden Tauchgang in der Tiefe verschwinden.

    Eine ständig leichte Strömung hier im Nordatlantik - etwa achtzig Meilen nördlich des Polarkreises treibt während dieser Jahreszeit dicke Wolken von Zooplankton in die weit aufgerissenen Mäuler der Meeresgiganten.

    Sehr spät sind sie dieses Jahr in ihr Sommerquartier zurückgekehrt und eine gefährliche, lange Reise liegt hinter ihnen. Zusammen mit ihren neugeborenen Jungen machen sie sich alljährlich im Frühjahr auf den weiten Weg hierher. In den warmen Gewässern vor Hawaii nehmen sie keine Nahrung zu sich, sondern zehren von den Fettreserven, die sie sich hier anfraßen.

    Für die Mütter sind es entbehrungsreiche Monate im Südpazifik. Fast zwei Tonnen schwer kommen ihre Jungen dort zur Welt und benötigen täglich einhundert Liter Milch, um fünfzig Kilo zuzunehmen.

    Sie müssen kräftig sein, um ihre erste große Reise von fast 10.000 km antreten zu können. Viele Mütter kommen jedoch alleine hierher zurück.

    Nicht mehr weit ist es bis zum Eingang der Barentssee. Doch immer müssen sie sich entscheiden zwischen den längeren, aber sicheren Weg weiter hinaus in den Nordatlantik - oder der gefährlichen kurzen Route durch die Meerengen an der Bristol Bay. Dort warten oft ihre Todfeinde, die Orcas. Und mit den geschwächten Jungen haben die ein leichtes Spiel.

    An diesem 5. März 1983 dringen klopfende, rhythmische Geräusche von Schiffsschrauben in die Tiefe.

    Am Stahlmantel des Wracks prallen Sonarimpulse ab Binnnng – binnnnnng …..

    Drohend mit dem Bug nach Norden gerichtet halten Sowjetische Kreuzer eine Vielzahl von Schiffen anderer Nationalitäten auf Distanz zu ihrem Hoheitsgebiet. MIG 21 Jäger durchschneiden tief fliegend und schreiend den Himmel, um den Anwesenden die Grenze der zwölf Meilen Zone aufzuzeigen.

    Dort dümpeln Fischerboote und angeheuerte Schiffe inter-nationaler Medien mit gegen den Himmel gerichteten Parabolantennen.

    Die schweren Geschütze an der Breitseite der USS New Jersey sind auf das Festland vor ihnen ausgerichtet.

    In einigem Abstand liegt dominant die USS Eisenhower ruhig in der aufgewühlten See und fordert die Neugierigen zu respektvollen Abstand auf.

    Von der Besatzung wird sie nur IKE genannt.

    So bildet sich ein fast nahtloser, halbkreisförmiger Gürtel entlang der Kola Bucht nahe Murmansk.

    Das Deck der IKE ist hell beleuchtet und ein ständiges Aufsteigen von Hubschraubern und Kampfjets zeugen von großer Nervosität. Luftblasen drängeln immer noch zielstre-big noch oben tanzend durch die aufgerissene Hülle und markieren den genauen Standort des havarierten Ungetümes mit seiner todbringenden Fracht.

    Die USS Florida – ein über fünfhundert Fuß langes U–Boot der Ohio Klasse hat nichts mehr von der Stromlinien- Eleganz des Flaggschiffes der US Submarine, vielmehr gleicht es mehr einem zerborstenen Silvester- Knaller.

    Die immer hungrigen Bewohner dieser Unterwelt verschwin- den für kurze Zeit in dem klaffenden Loch, während die kleineren auf deren Rückkehr warten, um sich abfallende Stücke zu schnappen. Gesättigt von den Überresten der Eindringlinge schwimmen sie behäbig in alle Richtungen davon. Es ist ein reich gedeckter Tisch und ein reges Kommen und Gehen.

    Aus Fressfeinden werden Gleichgesinnte.

    Als drittes Boot dieser Klasse wurde es erst vor gut einem Jahr in Dienst gestellt. Ihr Heimathafen ist Kings Bay in Georgia und nun liegt es seit vier Tagen manövrier- unfähig im Nordmeer.

    3.3.1983 6.20 am Murmansk UDSSR Kola Bucht

    Abweichend vom turnusmäßigen zwei Monate dauernden Tauchgang wagte sich der Riese verstohlen in verbotene Gefilde, um Geheimes zu erkunden.

    Am Eingang der Kola Bucht entstanden neue Hafenbecken, an denen sich derzeit eine Anzahl sowetischer Kriegsschif-fe befindet. Das Ziel der Begierde.

    Bereits am Ende der zweistündigen Mission und beginnend mit dem Abtauchen aus der Periskop Tiefe kam es zu einer heftigen Detonation in der Torpedokammer. Ein Teil der Außen – und Innenhaut sowie einige darin eingebaute Ballasttanks wurden zerstört und drei Decks der Mann-schaftsräume sowie die Offiziersmesse geflutet.

    Durch die gefährliche Aktion in Feindgebiet waren alle in höchster Bereitschaft und die Aufenthaltsräume nahezu leer.

    Die sich normalerweise im Kontrollraum und der Kom-mandozentrale befindlichen Offiziere hielten sich zum Zeitpunkt der Detonation in den betroffenen Sektionen auf. Von dort wurden Probleme gemeldet.

    Das automatische Schließen der Schotten verhinderte ihnen eine schnelle Flucht zurück in den sicheren Kontrollraum. Daneben schließt sich durch ein hermetisch abgedichtetes Schott der Sonar- Funk und Rakentkontroll-raum an, wo sich Bobby und Jeff befinden.

    Die Detonation löste schreiende Sirenen im Murmansker Hafen aus.

    Isoliermaterial, Stoffe und schillernde Ölflächen verteilten sich großflächig in alle Richtungen.

    Das sich aufbäumende Wasser trieb tote Fische nach oben, auf die sich ein Schwarm Möwen stürzte.

    Innerhalb von Minuten starteten von der im Hafen liegenden „Minsk" Mig 15 Jäger sowie eine Anzahl Mil - Mi 24 Hubschrauber und kreisten über dem Ort der Detona- tion.

    Die „Minsk wurde im Rahmen des Projektes 1143 als weiterer Flugzeugträger nach der „Kiew gebaut. Er dient seit 1979 der sowjetischen Pazifikflotte.

    Eine immerwährende Angriffs oder Verteidigungsbereit-schaft war in diesen Zeiten obligatorisch.

    Die Explosion warf sie zu Boden. Instinktiv verschränkten sie ihre Arme schützend über den Kopf. Mit dem Bug nach oben gerichtet, spürten sie das rasante Sinken ihres Schiffes.

    Die Höllenfahrt dauerte fast eine Minute und die Nadel des Tiefenmessers drehte sich schnell gegen den Uhrzeigersinn.

    Der Aufprall war heftig und schleuderte sie zusammen mit allen losen Gegenständen an die Kabinenwand. Laute, knarzende Geräusche von brechendem und sich verbiegendem Metall übertönten das Geschrei von nebenan. Ihre Köpfe mit weit aufgerissenen, ungläubig blickenden Augen schnellten in alle Richtungen.

    Kein Wasser drang ein.

    Die Nadel beruhigte sich bei 450 Fuß und erst nach zehn Minuten stabilisierte sich das Boot im tiefen Schlamm.

    Hallende Schreie und Klopfgeräusche verstummten schnell.

    Das Schiff ist ausgelegt auf eine Tauchtiefe von etwa 900 Fuß. Die Druckhülle wurde aus einer hoch elastischen HY 80 Stahllegierung gefertigt die auch besonderen Verfor-mungen standhält.

    Vor Millionen von Jahren entstand hier durch Gletscherab-rieb ein Schelf das durchzogen wurde von sich kreuzenden Furchen, Höhen und Tiefen.

    Ähnlich einer Sinuskurve ziehen sie sich gegen die Küste hin.

    Bob und Jeff kannten etwas die geologische Beschaffenheit dieses Gebietes. Lagen sie an einer Spitze oder in einem Tal dieses besonders geformten Meeresbodens, lag das Boot stabil oder drohte es, noch weiter in die Tiefe zu rollen? Sie tasteten sich durch die Notbeleuchtete Kommandozentrale und Jeff schleppte sich zum Instrumentenpult, um die plärrenden Warnsignale auszuschalten. Schnell begann er, die Fehlermeldungen abzulesen. Ihre Kenntnisse über die Technik dieses Schiffes waren eingeschränkt. Bereits kurz nach der ersten in Dienst gestellten Ohio, überlegte man deren Modifizierung und es liefen erste Studien über den Einsatz von Marschflugkörpern, die von hier aus abgefeu- ert werden sollten. Ihre Aufgabe war die Programmierung der Tridents C4 sowie die der geplanten neuen Bewaffnung. Sie standen nicht im Dienst der Navy. Ihr Arbeitgeber war die NASA und in die Technik des derzeitigen Einsatzplatzes wurden sie nur im Rahmen einer Navy Grundausbildung eingeweiht. Sofort überprüften sie die Instrumente auf Funktion. Bob riss die Hülle der Notfallcheckliste auf und sie begannen mit zittriger Stimme die Ist- mit den Soll Parametern der Instrumente zu vergleichen.

    >Reaktor<>Intakt<>Turbinen>abgeschaltet>Tiefenruder< >nicht erkennbar<,

    >Batterien< >intakt<, >Raketenrohre< >Intakt<,>Dry Deck Shelter< >vermutlich zerstört<,

    >Torpedorohre <>Bis auf Nummer drei und vier belegt.<

    >Radarsysteme >zerstört<

    >Trägheit Navigationssystem< >eingeschränkt<

    >Satelliten Navigationssystem<>intakt<,

    >Funkboje<>Ausgesetzt<

    >Schleppantenne<>Ausgesetzt,

    >Sauerstoffsystem <>Intakt<,>Wasserversorgung<

    >Intakt<>Anblastanks<>geflutet...aber einige zerstört.<.

    Aus all diesen Feststellungen konnten sie sich ein ungefähres Bild der Beschädigungen machen.

    Sie haben Zugang zu den Versorgungskammern in denen genug Lebensmittel für etwa drei Monate lagerte.

    Der Wassereintritt war so massiv, dass das spezifische Gleichgewicht nicht mehr gegeben war. Das Schiff war zum Sinken verurteilt und eine Befreiung aus eigener Kraft nicht mehr möglich.

    Kapitel 2

    4.3. Washington DC. 2.15 am

    Patrick Clark war noch nicht lange im Bett als sein Dienst Telefon läutete. Er war es gewohnt spät abends noch angerufen zu werden. Auch Reagan scheute nicht davor zurück. Doch um diese Uhrzeit? Er schaute auf den Wecker neben dem Bett. Seine Frau setzte sich auf und spürte, es war etwas ungewöhnlich Wichtiges. Clark war Reagans Sicherheitsberater und erste Anlaufstelle wenn Probleme anstanden. Aus den Antworten ihres Mannes hörte sie die Bestätigung ihrer Vermutung.

    Es war Caspar Weinberger der Verteidigungsminister in der Leitung. Der begann sofort zu berichten und Clarks Miene verfinsterte sich zunehmend …... >Wer hat das beauftragt? Wiederholen sie das noch einmal... Wann ?…. Wo ? Oh mein Gott …..Was wissen sie noch? Natürlich sofort, ich hole ihn aus dem Bett... ja vermutlich, doch warten sie ich rufe zurück <. Er blickte in das besorgte Gesicht seiner Frau und begann zu erzählen ohne ihre Frage abzuwarten. >Wir haben ein U–Boot verloren<.

    >O Gott, Patrick, gab es Tote?< >Ja vermutlich hat keiner überlebt.<>Wo ist es passiert ?< Bohrte sie weiter.

    >Im Nordmeer, doch das Schlimmste, in russischem Gewässer.< Er drückte die eins und hörte das Rufsignal. Nur wenige Vertraute hatten eine direkte Leitung zu Reagan. Er hatte strenge Prinzipien und es bedurfte eine gehörige Portion Wichtigkeit, um ihn in seinen Privaträu- men erreichen zu können.

    Nancy nahm sofort ihre Augenbinde ab und tastete nach dem Hörer. Reagan hatte einen langen Tag hinter sich und ging erst vor einer Stunde ins Bett. Er wurde aus einer Tiefschlafphase gerissen.

    Sie reichte ihm den Hörer >Patrick Clark !< >Hallo Pat was gibt es Wichtiges?< Auch Nancy überkam Unruhe und erkannte an der Mimik ihres Mannes, dass Ärger bevorstand. Reagan hörte mit ernster Miene zu.

    >Gehen sie auf DEFCON 2. Wecken sie den Rest der Mannschaft. Morgen 8.30 Oval Office !<

    Nun galt es noch Nancys Neugierde zu befriedigen. An Schlaf wird wohl nicht mehr zu denken sein.

    Reagan kam mit festen Schritten ins Office. Alle waren informiert über die Situation und er begann mürrisch nach der kurzen Begrüßung. >Leute, wer hat diesen Scheiß befohlen?< – und blickte in die Runde der müden Gesichter. Sein Blick verharrte bei Casey dem CIA Chef, der neben Caspar Weinberger Platz nahm. Dieser meinte kleinlaut achselzuckend >War wohl eine einsame Entscheidung des Kommandanten< >Was geschah bis jetzt Caspar?<

    >Also meine letzte Information bekam ich von der New Jersey. Sie ist mittlerweile vor Ort. Es kamen Notsignale über einen Satelliten an und die New Jersey ortete die Unglücksstelle mittels Sonar. Offensichtlich ist das Trägheits- Navigationssystem intakt und sie konnten noch Signale senden. Vermutlich hatten sie ihr Periskop ausgefahren. Das heißt, dass sämtliche Koordinaten des jetzigen Standorts – oder Unfallorts – vom Satelliten übernommen wurden. Sie liegt fest in etwa fünfhundert

    Fuß.... tja, ungefähr fünf Meilen vor der Kola Bucht.<

    Reagan schüttelte erbost seinen Kopf.

    >Besatzungsstärke?< >142 und zwei NASA Leute. Bewaffnung normal, eine nicht Nuklear.

    Keine Verstrahlung gemessen, doch Überlebende vermut-lich keine. Es werden zwar Geräusche gehört, doch wahrscheinlich von Metallverbiegungen.

    Die Russen sind massiv vertreten - ist ja ehedem die halbe Flotte in Murmansk derzeit.<

    >Besteht Kontakt zu ihnen?< >Nein, wir wollten ihre Entscheidung abwarten. Wir haben DEFCON 2 festgelegt und weitere Schiffe sind unterwegs. Die IKE ist auch schon vor Ort - hielt sich derzeit in der Nordsee auf. Eine Anzahl zivile Schiffe – vermutlich auch die Medien - haben`s schon mitbekommen und sind dort.<

    >Keinerlei Statements!

    >Mister Präsident, sollen wir ihren Sicherheitsstatus erhöhen?< >Nein James, das würde die Bevölkerung beunruhigen. Okay Leute, solange wir nicht mehr wissen ist die Navigation ausgefallen und das Boot hatte Ruderprobleme. Lassen sie sich etwas glaubwürdiges einfallen - ich möchte stündlichen Bericht haben.<

    Kapitel 3

    Die beiden Frauen verband eine innige Liebe zueinander und sooft es möglich war begleitete Helen ihre Schwiegermutter bei den Washington- Fahrten zum Grab ihrer Liebsten. Die Zeremonie war immer dieselbe. Zuerst verweilten sie gemeinsam in Gedanken an Ted`s Grab. Susan ging dann alleine weiter in Richtung der kleinen Eichengruppe durch das graue Spalier der exakt angeordneten Grabsteine. Alle hatten dieselbe Farbe, dieselbe Größe, nur der eingravierte Name unterschied sie.

    Selbst hier in Arlington herrschte noch militärische Ordnung.

    Helen ging den Weg zum Osteingang zurück, denn sie wollte Susan vor Arthurs Grab alleine lassen mit ihren eigenen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen.

    Niemand außer Susan kannte Arthur und wenn sie aus ihrem Leben erzählte, beschränkte sie sich meist auf die Zeit vor Bobbys Geburt bis zum Jahre 1939 - der Hochzeit mit Arthur. Sie war erst neunzehn und er vier Jahre älter, doch ihre kurze Ehe muss geprägt gewesen sein von Harmonie und unbändiger Liebe zueinander.

    Die hart klingenden Töne der Glocke zu jeder vollen Stunde unterbrachen den monotonen Verkehrslärm der Arlington Ridge. Zwei Mal täglich wurden die patriotischen Klänge abgespielt, die beide abgrundtief hassten.

    _________________

    Im fernen Europa entfachte Hitler einen Flächen Brand. Roosevelt ließ zwei Millionen Soldaten einberufen, sollte die USA mit in den Krieg hineingezogen werden. Arthur war einer von ihnen. Unter der Woche verbrachte er seinen Dienst auf dem Kasernengelände nahe Baltimore , doch die freien Wochenenden genossen sie unbeschwert, meist Zuhause in Slaughter Beach wo sie sich mit ihren Eltern das Ockerfarbene Haus direkt am Atlantikstrand teilten.

    Mit dem Bus fuhren sie nach Milton in das neu entstandene Fun Center zum Tanzen oder ins Kino. Zwei Mal sahen sie das neue Kinodrama - VOM WINDE VERWEHT - und Arthur musste für Susan immer viele Taschentücher mitnehmen.

    Er machte eine kleine Militärische Karriere und brachte es immerhin zum LCPL und Susan war stolz auf ihn in seiner gut sitzenden Uniform.

    Alle waren überzeugt davon, dass der Krieg in Europa nicht lange andauern wird, denn die Allianz der Gegner dieses verrückten Hitler war groß und insbesondere Churchill würde für ein rasches Ende sorgen. Vorsichtshalber bereitete man sich jedoch durch große Manöver in Louisiana und North Carolina auf den Ernstfall vor.

    Beide mochten nicht daran denken, dass ihr Glück durch Kriegsereignisse ein Ende finden könnte und sie planten eine Zukunft in Frieden und Harmonie. Bis im Februar 1944 Arthur zum gemeinsamen Wochenende nach Hause kam und Susan sofort eine Veränderung in ihm bemerkte.

    Auf ihr Drängen hin, erzählte er ihr, dass seine Einheit in Kürze nach Europa versetzt werden sollte, doch sein Einsatz wird in einem bereits befriedeten Gebiet sein.

    Log er ihr beschwichtigend vor.

    Die letzten Wochen vor seiner Abreise genossen sie besonders intensiv als wäre es eine Vorahnung.

    Sie umarmten sich das letzte Mal am Kriegshafen in Norfolk.

    Arthur sah seinen Sohn nie.

    Susan brachte Ted im November fünf Monate nach dem Tod seines Vaters unter Tränen zur Welt.

    Wenn Bobby Zuhause war, begleitete er seine Mutter zu dem Grabbesuch nach Washington. Er legte immer seinen Arm um sie und knieten zuerst vor Teds Grabstein und tauschten die verwelkten Blumen vom letzten Besuch gegen ein frisches Gebinde aus.

    Susan hasste die Plastikblumen, die im Frühjahr wie im Winter gleich aussahen und auf den traurigen Hills von Arlington kitschig farbige Akzente setzten. Ein Friedhof ist ihrer Meinung nach ein Ort wo der Kreislauf des Lebens endet und hier sollen auch die Blumen verwelken.

    Manchmal fand sie einen Strauß rosa Nelken an beiden Gräbern. Sie wusste wer sie dort abgelegt hat. Nur Charles kannte deren traurigen Zusammenhang - und Nelken waren seine Lieblingsblumen.

    Während sie alleine weiter zu der Eichengruppe ging, blieb Bobby zurück am Grab seines Halbbruders.

    Ein tief hängender großer Zweig versperrt diskret die Sicht auf den Grabstein von Lcpl. Arthur Davies. Unter seinem Geburtstag den 2.2. 1921 stand sein Todestag der 6.6.1944.

    Der Tag der als D-Day in die traurige Weltgeschichte einging.

    Arthur war einer der ersten von tausenden Marines, deren Blut den Strand von „Omaha Beach" rot färbte.

    Noch bevor er in das knietiefe Wasser sprang, fiel er getroffen von einer deutschen MG -Salve auf die herunter

    gelassene Landungsbrücke. Sein toter Körper hinderten die Nachfolgenden am schnellen Ausstieg, wobei weitere Marines noch im Boot starben.

    Susan würde den Grabstein blind finden, denn seit nunmehr fast vierzig Jahren geht sie den Weg der ihr nie zur Gewohnheit wurde.

    Jeder Besuch war geprägt von Erinnerungen an schöne Tage mit ihrem Jeff und Arthur. Oftmals überwältigten sie Emotionen, wenn sie über Arthurs Grab auf Teds Grabstein zurückblickte. Hier liegen geliebte Menschen – nicht weit voneinander entfernt, Vater und Sohn die sich nie kennenlernten. Beide hat sie das gleiche Schicksal ereilt und beide hatten in ihrem Leben und im Tod Gemeinsames - Susans grenzenlose Liebe.

    Oftmals sah sie trauernden Gruppen nach - voran Uniformierte mit steifen Schritten, die einen gefallenen Kameraden zur letzten Ruhestätte trugen.

    Susan betete nicht mehr.

    Den Glauben an Gott hat sie zusammen mit Ted verloren.

    Kapitel 4

    Zwei Wissenschaftler brüteten auf der deutschen

    Insel Usedom über einer Raketentechnik die als Vergel-tungswaffen gegen die Engländer eingesetzt werden sollten.

    Die von Hitler angekündigte „Wunderwaffe" V1 und V2 sollten die massiven Bombardierungen der Engländer auf deutsche Städte rächen.

    Zugleich glaubte er mit deren Einsatz den in weite Ferne gerückten Endsieg doch noch zu erreichen.

    Angesichts immer größerer Misserfolge, beauftragte er Zeitgleich den jungen Physiker Wernher von Braun eine Flüssigstoff Rakete mit hoher Reichweite zu entwickeln, denn bereits zu dieser Zeit hatte Hitler die Vision mit dieser Waffe die USA anzugreifen. Von- Braun erfüllte den Auftrag und nannte sie A9 und A 10. Doch zum Einsatz kam sie nicht mehr. Angesichts der drohenden Niederlage musste er zugleich die bereits entwickelte A4 modifizieren indem er deren Sprengkraft auf 1000 kg erhöhte und in „Vergeltungswaffe 2" kurz V2 umbenannte.

    Damit drangsalierte Hitler zwar die Londoner Bevölkerung, eine Niederlage konnte er jedoch nicht mehr abwenden.

    Bereits 1939 betrachtete der Physiker Albert Einstein mit großer Sorge die Bemühungen deutscher Wissen-schaftler eine Nuklearwaffe zu entwickeln und schnell informierte er Franklin Roosevelt, der daraufhin eilig das Manhattan Projekt ins Leben rief.

    Die beiden Physiker Robert Oppenheimer und Albert Einstein erhielten einen weitreichenden Auftrag und entwickelten eine faszinierende Technologie.

    Am 16 Juli 1945 überlagerte ein greller Blitz die Helligkeit der gerade aufgegangenen Sonne über der Wüste von New Mexiko.

    Ein Riesenpilz aus Feuer und Rauch stieg kilometerweit in die Höhe.

    Die Wissenschaftler hofften vergeblich, mit diesem Test

    den Politikern die schreckliche Wirkung dieser Waffe vor Augen zu führen um deren Einsatz zu verhindern.

    Und Oppenheimer zitierte tags darauf nachdenklich in einem Interview den Satz aus der heiligen Schrift des Hinduismus:

    Ich bin jetzt der Tod geworden.

    Der Zerstörer der Welten.

    Bereits drei Wochen später, bestätigte sich das Zitat im Abwurf von Little Boy und Fat Man über Hiroshima und Nagasaki und brachte nahezu Zweihunderttausend Japanern den Tod. Deren frecher Angriff auf Pearl Harbor und die nicht aufzuhören wollenden Aggressio-nen im Pazifik wurden somit vergolten - und zugleich der Krieg beendet.

    Viele betrachteten den Zeitpunkt des Abwurfs dieser Bomben als zu spät. So Makaber der Gedanke auch war, so bezeichnend war auch das Denken in diesen Kriegsjahren.

    Besser Zweihunderttausend Menschenleben opfern, als weitere Millionen zu riskieren. Man setzte aber damit auch ein Zeichen der Warnung an die Russen ->> seht her zu was wir fähig sind, wenn man uns zu sehr ärgert.<<

    Damit begann ein atomares Wettrüsten ungeheuren Ausmaßes. Sahen die Einen darin eine Waffe zur Abschreckung, betrachteten sie andere als ideal geeignet für einen vernichtenden Erstschlag.

    Das dritte Reich lag am Boden und die Alliierten teilten es auf wie einen Käsekuchen. Aus Flüssen wurden der Einfachheit halber Grenzlinien - man schacherte mit Territorien und Städte sowie ganze Landstriche erhielten fremdartige Namen.

    Ehemalige Ländernachbarn wurden zu Gesetzgebern und die Schulkinder mussten deren fremde Sprachen lernen.

    Betrachteten die einen den Kommunistischen Sozialismus als die Erfolgs - Ideologie, flohen die anderen davor - in der Hoffnung, keinen Fehler gemacht zu haben.

    Zweifler wurden vertrieben und gegen andere ersetzt die über jeden Zweifel erhaben waren.

    Schnell überzeugte man im Rahmen der „Operation Overcast" deutsche Physiker und Techniker von einer besseren und sichereren Zukunft in den USA, als in ihrer zerstörten Heimat. So kam Wernher von Braun und einige seiner Kollegen in die USA und wurden zu Pionieren der Zivilen und auch Militärischer Rakenten-programmen.

    Es war eine Zeit des Aufbruchs in den Staaten. Bald kehrte man zum gewohnten, ungezwungenen Leben zurück und den Aufbau in Europa betrachtete man bewundernd aus weiter Entfernung.

    In den Kinos lief erfolgreich das Drama >> das Mädchen Hagen<< mit Shirley Temple und Ronald Reagan in den Hauptrollen. Aus den Radios plärrten die Andrew Sisters " toolie - oolie - doolie" und Glenn Miller animierte zu einem beschwingten Tanz.

    Joe Louis verteidigte als >>Brauner Bomber<< seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht zum letzten Mal.

    Im April 1981 fand auch er seine letzte Ruhestätte an einem Hügel in Arlington - unweit der unzähligen Soldatengräber.

    Trotz des nun befriedeten Europas herrschten dort erbitterte wirtschaftliche, diplomatische und ideologische Kämpfe.

    Gegensätzliche Interessen bedingten gegenseitiges Miss-trauen und Feindseligkeiten.

    Einen ständigen Herd der Unruhe beobachtet Truman aufmerksam. In Korea bildete sich eine Allianz aus dem kommunistischen Nordkorea und China.

    Die Spaltung Koreas resultierte noch aus der amerikani-schen und sowjetischen Besatzungszone.

    In seinen Gedanken reifte der Entschluss, allen freien Ländern die sich einer kommunistischen Unterwerfung ausgesetzt sehen - wenn nötig - militärische Hilfeleistung zu gewähren. Vier Jahre später sollte entsprechend dieser Doktrin die Vereinigten Staaten in einen Krieg mit internationaler Beteiligung hineingezogen werden. Nach zwei Jahren endete das Gemetzel mit Millionen toter Soldaten und Zivilisten. An den Bäumen und Zäunen unzähliger Vorgärten sah man gelbe Schleifen als Zeichen der Verbundenheit, der Hoffnung - oder auch Erinnerung....

    Als Mao 1949 auf dem Platz des himmlischen Friedens die Volksrepublik China deklarierte und auch die Sowjets ihre ersten Atomwaffen präsentierten, entstand in der westli-chen Welt eine nie dagewesene antikommunistische Hysterie.

    Der Beginn des kalten Krieges - der vierzig Jahre andauern sollte.

    Kapitel 5

    Seit dem Tode von Arthur, glaubte Susan niemals mehr einen anderen Mann ihr Herz schenken zu können. Die Liebe zu ihm und die Trauer nach seinem Tod waren übermächtig.

    Alle vorsichtig ihr entgegengebrachten >>nur gut ge-meinten Ratschläge doch nicht alleine zu bleiben<< endeten meist mit Streit und Tränen. Sie hätte ja Teddy und wolle sich ganz auf ihn und seine Zukunft konzentrieren. Selbst jedoch hatte sie keine Gedanken an eine Zukunft mehr, seid ihr Arthur genommen wurde.

    Susan verschloss sich immer mehr und verlor zunehmend Freunde.

    Am Dorfleben nahm sie schon lange nicht mehr teil und auch ihre Eltern gingen immer mehr auf Distanz zu ihr. Sie wurde zur Außenseiterin.

    Es war im Dezember 1946 als ihre Freundin Mary sie überreden konnte, das vorweihnachtliche New York zu besuchen. Ihr Bruder lebte dort und sie könnten zwei schöne Tage verbringen. Es täte ihr bestimmt gut und Ted wäre ja gut bei Oma und Opa versorgt.

    Sie fuhren mit dem Schiff und Susan bewunderte den Lichterglanz am Time Square.

    Es war ein frostiger Tag und ein eisiger Wind aus Norden zog durch die Häuserschluchten Manhattans.

    Sie ließen es sich nicht nehmen die Aussichtsplattform auf dem erst vor fünfzehn Jahren fertiggestellten Rockefeller Center zu besuchen.

    Der Aufzug war voll besetzt und ein großgewachsener Mann in eine dicken Winterjacke gehüllt, drängte die Passagiere hinter sich zurück. Seinen Hut hatte er leicht in den Nacken gezogen.

    Er verschaffte Susan und Mary noch Platz in der letzten Fahrt des Tages.

    Sie spürte in der Enge den Körper des netten Mannes und in ihr erwachten Gefühle, die sie lange nicht mehr kannte. Auf der Plattform erwies er sich als Kenner der New Yorker Geografie. ->Kommen Sie, ich lade Sie beide zu einen heißen Tee zum Aufwärmen ein.< Er war charmant, selbstsicher und intelligent.

    Es wurde noch ein netter Abend der mit einer leckeren Pizza bei „ Antonios" zu Ende ging.

    Sie tauschten ihre Adressen aus und Susan sehnte sich schon beim Abschied in der Penn Station nach einem Wiedersehen. Auf der Toilette zog sie neugierig seine Visitenkarte aus der Handtasche.

    „Charles Hobath - ship building engineering" las sie. Zwei lange Tage ließ sie verstreichen bis sie mit Herzklopfen und verschwitzten Händen zum Telefon griff.

    Schon am darauffolgenden Wochenende trafen sie sich am Osteingang zum Friedhof in Arlington. Er brachte Susan als Weihnachtsgeschenk eine Halskette mit und bei einem Café in Georgetown legte er sie ihr gefühlvoll um den Hals. Vorsichtig begannen sie aus ihrer Vergangenheit zu erzählen. Charle`s Diskretion und vorsichtige Fragen gefielen ihr und auf seine Frage wessen Grab sie vorhin besuchte, erzählte sie ihm ihre Lebensgeschichte.

    Sie spürte sein ehrliches Interesse daran und fühlte sich wohl neben ihm.

    Er war ein guter Zuhörer und intelligenter Erzähler.

    Vorsichtig fragte sie ihn nach seinem Arbeitgeber - in der Hoffnung nicht hören zu müssen er sei bei der Armee.

    Charles erzählte von seinem Studium als Maschinenbauer wo er sich im Schiffsbau spezialisierte.

    Sie trafen sich so oft es ging in Washington. Ted war bei Oma und Opa gut aufgehoben und wurde mit Süßigkeiten vollgestopft.

    Zuhause wollte sie ihr Geheimnis noch nicht preisgeben, denn zu sehr war sie verunsichert über ihre Gefühle zu Charles.

    Eines Tages nahm sie allen Mut zusammen und lud ihn nach Slaughter Beach ein. Sie hatte Herzklopfen und wusste nicht wie ihre Eltern reagieren würden.

    Die stellten vorsichtig neugierige Fragen und schon nach kurzer Zeit, löste sich die verkrampfte Spannung.

    Susans Mutter schob einen Truthahn ins Ofenrohr und Ted versuchte sich mit Charles an einem Schokoladenpudding.

    Angespannt beobachteten sie seine Reaktion auf ihn, doch der verstand es geschickt ein Kumpel Verhältnis aufzubau-en.

    Er erzählte von großen Schiffen und weiten Meeren und Ted`s Augen hingen an seinen Lippen und verfolgten die spannend erzählten Geschichten.

    Ein harmonisches Wochenende ging zu Ende.

    Susan lag lange wach im Bett und schlief mit angenehmen aber vorsichtigen Zukunftsgedanken ein.

    Charles hatte in Washington zu tun. In der 34 th St. in Greenway, - gleich neben einer Baptisten Kirche hatte er ein Appartement gemietet. Susan blieb nun immer zwei Tage in Washington und übernachtete bei ihm.

    An einem Frühjahrstag 1947 bat sie ihn mit an Arthurs Grab zu kommen.

    Sie kniete lange davor und er spürte dass sie ihren geliebten Mann stillschweigend um seine Zustimmung bat.

    Noch am Abend fragte er ob sie seine Frau werden wolle.

    Sie heirateten in Milfort im August 1947.

    Susans Eltern teilten das große Grundstück und bald darauf stand ein schmuckes Häuschen neben dem ihrem. Charles erwies sich als Alleskönner und sie sparten sich viel Geld durch sein handwerkliches Geschick.

    An einem stürmischen Februar-Abend bat Susan ihre Eltern zum gemeinsamen Abendessen.

    Als sie fertig waren, hob sie Tedy auf ihren Schoß und fragte ihn verstohlen in die Runde blickend ob er wohl Mama und Papa mit noch einem anderen Kind teilen würde?

    Nach kurzer ungläubiger Stille verschmolzen Tränen und Freudenausbrüche miteinander.

    Grandma und Grandpa fielen sich um den Hals und weinten. Charles und Susan umarmten sich schweigend.

    Ted entschloss sich, auch zu weinen, da er mit diesen Emotionen nichts anfangen konnte.

    Und mit jemandem etwas teilen müssen? Nein, das konnte nichts Gutes bedeuten!

    Die Schwangerschaft war schwierig und Bob kam im November 1948 mit Kaiserschnitt zur Welt.

    Dieses Jahr war geprägt von großen weltpolitischen Ereignissen.

    Henry Truman unterzeichnete den Marschall Plan und gab über fünf Milliarden Dollar für den Wiederaufbau Europas frei. Deutschland sollte einen gnädigen Anteil von gerade mal fünfhundert Millionen erhalten.

    Die Israelis wehrten sich bereits seit einem Jahr gegen ständige Angriffe einer Arabischen Allianz um die Teilung Palästinas zu verhindern.

    Die Sowjets schlossen eigenmächtig den Zugang nach Berlin und verhinderten - vorerst - eine Westanbindung der Stadt.

    Die geschundene Bevölkerung wurde daraufhin humani-tär über eine Luftbrücke mit Lebensmitteln vorsorgt.

    Es war eine technische und logistische Meisterleistung, über zwei Millionen Menschen auf diese Art zu sättigen. Durch Trumans eindrucksvolle

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