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Trink aus! Den bitteren Kelch: Die Täuschung
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Ebook177 pages2 hours

Trink aus! Den bitteren Kelch: Die Täuschung

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Der Roman führt nach Stuttgart und an den Sarnersee bei Luzern. Eine stark fremdbestimmte Person trägt die Handlung. Als Teilnehmer an einem Sprachkurs lernt er eine Kurskollegin kennen, die den Wunsch hat, eine Kriminalgeschichte zu schreiben. Sie schreibt lieblich und umspielt, mit einer Portion Erotik ladet sie nach Stuttgart und an den Sarnersee ein, wo in stimmungsvollen Szenen verweilt wird, bevor die Katastrophe hereinbricht. Die handlungstragende Person ist mit einer bipolaren Störung belastet, deren Handicap ausgenutzt wird, um einen legalen Mord zu begehen. Die Kriminalgeschichte führt die Problematik des Wechselrechts und die nachlässige Beratung darüber vor und steuert auf eine Katastrophe zu.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateNov 29, 2019
ISBN9783750214378
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    Book preview

    Trink aus! Den bitteren Kelch - Michel Tapión

    Danksagung

    Mit Dank an

    Anneliese, Julia und Hans

    Fiktive Biographie

    Karin Dorli Georg

    1931 1948 1968

    °1949 °1967 °1987

    Waldemar Karl Anna

    1913 1947 1966

    Myriam Bertl Anita

    1964 1965 1949

    Zeittafel

    1968 Geburt Georgs

    1882-87 Höhere Technische Lehranstalt Braunau

    1885 Ferialpraktikum Egglesberg

    1987 Fachabitur

    1987 Physikstudium

    Herbst 87 Klinikaufenthalt

    Nov 87 Eheschließung mit Anna

    1988 Stuttgart I

    1989 Stuttgart II

    Sommer 89 Klinikaufenthalt

    Herbst 89 Kur beim Sarnersee

    1989-93 Lerngemeinschaft

    Juni 93 Sponsion

    Herbst 93 Industrietätigkeit

    1994-2002 Wohnungserwerb

    2018 Briefverkehr mit Myriam

    Sexmaschine

    Die Tage der Jugend waren turbulent. An die kleinen Sünden erinnere ich mich gerne zurück. An jenen Waldspaziergang mit den Nachbarskindern. Als sich Helga im Moos präsentierte ist mir unvergesslich. Jahrzehnte später, ich war seit meiner Jugend immer wissbegierig und ich besuchte einen, nein mehrere, Sprachkurse. Mit den Kursteilnehmerinnen hatte ich immer Glück. Sie waren nett und sympathisch, sie erzeugten immer eine angenehme Stimmung. Bis Julie in mein Leben trat. Im Englischkurs war gerade Pause. Da startet Julie auf mich zu und sagt laut genug, dass alle im Raum mithören konnten: „Du bist ein Steiger! „Ich bin kein Bergmann! „Du weißt schon, was ich meine. Ein Frauenverwutzler! „Nein! Ich bin kein Bergmann. „Ich fotz dich ein. „Frauen sind auch gewalttätig, was ich schon immer behauptet habe. „Mit meinen Brüsten watsche ich dich ab, bis du vom Sessel fällst. „Was habe ich dir getan? „Nur damit du weißt, was du mit deinem restlichen Geld machen sollst. „Warum glaubst du, dass ich soviel überflüssiges Geld habe? Ist das eine ganz besonders schräge Anmache, die du gerade startest? Ich nenne dich Queen of Drague. „Du möchtest doch ein Kind zeugen, oder? „Wer sagt dir das? „Das ist doch der größte Wunsch aller älteren Herren vor ihrem Ableben, wenn sie noch keine Kinder gezeugt haben. Dein Leben könntest du bequem zwischen meinen Brüsten aushauchen. Ein schöneres Ableben kannst du dir gar nicht vorstellen und ich mir auch nicht, als das, dich im Liebesspiel umzubringen auf ganz legale Weise. Du in mir, ein neues Leben voll der Hoffnung in mir und du hättest den Spaß gehabt nämlich wunderschön zu sterben und ich einen vollbrachten legalen Mord. So als Realitystory der anderen Art. Ist das was für dich? Keine Sorge! Ich werde dein Geld sinnvoll verwalten und kann mich und das Kind damit versorgen. „Was ist, wenn ich zwischen deinen schönen Brüsten nicht nach, sondern während des Aktes versterbe oder weiter am Leben bleibe, sehr zu deinem Unmut? „Im ersten Fall lebe ich gut mit deinem Geld und werde den Geldsegen genießen. Im zweiten spielen wir das Spiel solange es noch geht. Sex bis zum Umfallen oder bis zum Herzinfarkt! Du bist meine Sexmaschine. Ich leere dich aus. Ich will dich! Conny, unsere language teacher, beendet die Pause und wir begeben uns auf unsere Plätze. „Wir machen weiter mit Grammatik. Letzte Woche haben wir uns mit der past tense beschäftigt, heute wollen wir das present perfect näher anschauen. Julie begibt sich wieder auf den Platz, dieses Mal ganz neben mir und verdrängt damit Gwendolyn, was ich ein wenig bedauere. Sie war eine sehr sympathische Lesbe und sie weckte Erinnerungen in mir, als ich noch keine Herzschmerzen hatte.

    Hanne

    Ich denke zurück an die Begegnung mit Hanne, es ist lange her, sie hatte eine feste Freundin und einen Ehemann und war hoffnungslos vernarrt in mich. Die Freundin, Hanne und ich sahen uns oft beim Getränkeautomaten im Postamt, wo wir beide beschäftigt waren und ich eine Stelle als Praktikant hatte. Hanne war für mich schöner als die legendäre Helena, die aufgrund ihrer Schönheit den trojanischen Krieg ausgelöst hatte. Ich trank gerade Wasser, Hanne kam immer mit ihrer Freundin und sagte „Wosch, der schauft a Woscher. Sie bezahlte mir ein typisches Limonadengetränk dieser Gegend und ich war selig. Wir standen beim Automaten, ich trank den Sprudel und sie sagte komplett aus dem Zusammenhang gerissen: „Gib mir dei Hoand. Na los, ich muass spürn, ob sie kalt ist. Jo, is eh schein woam. Wüllst du dir aus mein Körble wos ausihulen? Ich war bass erstaunt, sie meinte wahrlich ihren Bra damit. „Was meinen sie damit, Hanne? „Suach´s dir´s ous, rechts oder links, wölches wüllst du? Aber sachte. Die Freundin dazu: „Dann isch er hin! Hanne wollte unbedingt wenigstens eine Nacht mit mir verbringen, auch ein ganzer Tag wäre ihr recht gewesen. Doch die Freundin war dagegen. Aber nicht nur die, sie gab aber nicht auf und organisierte, nach Dienstschluss ein Gespräch mit ihrem Mann, der Freundin und mir, etwas abseits des Einganges zum Postamt, wo beide beschäftigt waren. Sie stellte mich ihrem Mann vor, der auf mich einen sehr seriösen Eindruck machte. „Grüß Gott! „Schönen guten Tag! Erwidert ihr Ehemann. „Hanne hat mir schon viel erzählt von dir. Sie hat Feuer gefangen und ist dabei in Liebe nach dir zu verbrennen. „Liebe ist ein großes Wort. Hanne ist wunderschön, doch mir geht es nicht um Schönheit, die kann sehr kurzlebig sein. „Hanne ist süchtig, liebessüchtig. Kannst du sie heilen? Da reißt die Lesbe das Wort an sich. „Sie liebt nur mich, ihre Lesbe! Wir haben eine wundervolle Beziehung. Sie liebt mich von ganzem Herzen, die Männer verwirren sie nur. Immer, wenn sie bei dir war, wollte sie mehr von mir, bis wir nicht mehr konnten, bis uns die Nacht total erschöpfte. Am nächsten Tag waren wir beide wie in Agonie, mussten es aber wieder tun und immer wieder, wir beantragten manches Mal Krankenstand, wir konnten nicht voneinander lassen. Das zieht sich dann tagelang dahin. Ich sage Hanne immer, sie soll sich scheiden lassen, die Männer tun ihr nicht gut. Ihr Mann wirft ein: „Ich verlange kaum Sex von ihr, nur wenn sie es ausdrücklich möchte. „Der Sex mit dir genügt ihr nicht, du kannst sie nicht zufrieden stellen. Als Nymphomanin braucht sie mich. „Hanne, was möchtest du? Wohin soll dein Weg dich führen, willst du dich scheiden lassen? Wovon willst du leben? Fragt ihr Ehemann. Das Geld von der Post reicht gerade für zwei Wochen. Wovon wollt ihr leben? Du kannst noch deine Vorliebe zum Beruf machen, ich rate dir jedoch ganz vehement davon ab. „Hanne, ich weiß nicht, ob ich dich heilen könnte, aber ich möchte eine Partnerin finden, Schönheit und Sex sind eher zweitrangig. Hanne, bist du bereit meine Partnerin zu werden? Ich suche eine treue Gefährtin, für mich zählen nur innere Werte. „Hanne, hast du gehört! „Innere Werte! „Der Sex verabschiedet sich bald, man arbeitet sich daran ab und man ist des Partners oder der Partnerin bald überdrüssig, es bleiben Lustlosigkeit und ein fahler Geschmack zurück, man sehnt sich bald nach einem anderen Partner oder Partnerin. Oder es herrscht Polygamie, wenn auch für die Frau mehrere Männer erlaubt sind, wie in einer Kommune. Kinder, die aus dieser Beziehung hervorgehen, leiden am meisten darunter, nicht ihren leiblichen Vater zu kennen. Die Kommune ist die ideale Form freien Sex ausüben zu können, wenn die Sexpartner das wollen, können sie ihren Bedürfnissen freien Lauf lassen. Die Partnersuche ist gänzlich unproblematisch. Jeder sucht sich für das Liebesspiel eine interessante Partnerin und wechselt das Spiel sooft wie gewünscht. Doch die Kinder klagen an. Ich strebe eine stabile, langfristige Beziehung an. Ich möchte eine Familie gründen und keine Sommerliebe leben. Ich habe ganz klare Vorstellungen davon, welche Eigenschaften meine Partnerin mitbringen muss. Hanne, deine Lesbe liebt dich wahrlich und lässt mich nicht an dich heran, wir können nicht zusammenkommen. Ich wünsche dir noch viele orgastische Freuden und das dir deine Libido bis ins hohe Alter bewahrt bleibt. Ich sage dir, lebe wohl und küsse dich zum Abschied auf die Wange, wenn du das erlaubst! Ich sage dir adieu und meine besten Wünsche begleiten dich!

    Julie

    Conny bringt einen Beispielsatz „I have never been in New York. „Das present perfect drückt eine Handlung aus, die in der Vergangenheit begonnen hat und in der Gegenwart noch nicht abgeschlossen ist. „She has never got love sagt Julie sehr zur Verwunderung aller. Ich ziehe den Kopf ein und halte Julies Äußerungen weiterhin für eine schräge Anmache. Aber, so geht es mir durch den Kopf, was, wenn sie wirklich so sexbedürftig ist, wie sie sich gibt? Auch wenn ich dem Projekt Sexmaschine ablehnend gegenüberstehe, der Gedanke beginnt sich zu manifestieren. Wollte sie mich verrückt machen? Ist sie verrückt? Verrückt nach einem älteren Mann, den bald die Manneskraft verlässt oder sucht sie nur eine lukrative Geldquelle, was sonst? „Coup de foudre hat bei ihr der Blitz eingeschlagen oder lebt sie ihre Jugend auf provokante Art, zwischen Mordgelüsten und Liebesdrang aus? Ich hingegen wanke zwischen dem Gedanken des Schönsterbens und der mit den Jahren stärker werdenden Sehnsucht nach Sex. Es muss doch ein schönes Gefühl sein in den Armen einer jungen Frau sein Leichentuch gebettet zu bekommen. Ich wollte doch immer schon gesund sterben. Wäre das nicht eine gute Gelegenheit? Gefangen von diesen schwermütigen Gedanken verlasse ich den Kurs und will nachhause, da steht Julie in der Tür, hakt sich bei mir ein und begleitet mich. Doch der Weg führte nicht zu mir, sondern in ihre Garçonnière. Erst in ihrem Bett sehe ich wieder klar. Ich hatte eine kleine Kreislaufschwäche, es wurde mir schwarz vor Augen aufgrund dieser Aussichten. Julie legte mich sanft auf ihr Bett, gab mir Wasser und meine Augen bettelten sie an, da streifte sie ihre Bluse ab und ich begann zu zittern als ich ihren ‚Bra‘ öffnete. Am nächsten Morgen suchte ich Julie, ich fand aber nur einen Zettel mit den Anweisungen, die ich auszuführen hatte. Da war zuerst duschen, das gelbe Handtuch benutzen, Kaffeemaschine ist betriebsbereit, Brötchen und Butter findest du auch, ich werde gegen 17 Uhr zurück sein. Falls es dich langweilt sind Bücher im Schrank und der Fernseher hat 16 Kanäle. Bis bald. Den Tag vertrieb ich mir mit der Zeitung, die ich genau studierte, auch fand ich Nachrichten in französischer Sprache im TV, die über das Verkehrsproblem in Paris berichteten. dann kochte ich mit dem vorhandenen Gemüse ein Ratatouille und wartete auf Julie. Der Tag schien ewig zu dauern, mir fehlte meine zukünftige Mörderin. Als viertel nach fünf die Türe aufgesperrt wurde, war ich erleichtert. Julie trat mit einem Einkaufssack im Arm ein und war erstaunt über meine Kochkünste. Der Duft von Tomaten, Zucchini, was halt so da war und würzigen Kräutern erfüllte das Zimmer. Wir plauderten über ihre Arbeit, sie war Bibliothekarin und erzählte, sie wolle schon seit langem einen ungewöhnlichen Krimi schreiben. Als sie mich im Kurs sah, sei ihr die Idee gekommen, mich als ihr Opfer auszuwählen. Einen Mord begehen, ohne dafür gestraft zu werden und eine ungewöhnliche Geschichte zu schreiben, das möchte sie mit mir verwirklichen. Dabei soll alles mit viel Lust und Freude abgehen. Das Opfer solle mit einem Lächeln das Leben beenden und sie könne sich ihrer Geschichte erfreuen.

    Barkarole

    „Erzähl aus deinem Leben: sagt sie mit sanfter Stimme. „Ich habe auch alle Lust dazu und beginne mit der Ursache meiner Herzprobleme und den drei schicksalsbestimmenden Frauen dazu. Ich schleppte mich noch abends mühsam in den dritten Stock eines Altbauhauses, die Füße steif und wie bleiummantelt zwangen mich bereits im ersten Stock zur Rast, der Puls pochte laut in meinen Ohren, der Entschluss den zweiten Stock zu erklimmen kostete Überwindung, der dritte Stock war für mich wie eine Besteigung des Nanga Parbat. Dabei spürte ich das Erklimmen jeder Stufe als kleines Zucken in meiner Brust, das nachließ, wenn ich rastete. Ich war mir meiner Herzschwäche bewusst, doch der behandelnde Arzt hatte seine Ordination da oben und ich habe keinen anderen gefunden, der bereit gewesen wäre, mich noch, um diese Zeit zu behandeln. Endlich stand ich vor einer blendendweiß lackierten Türe, die sich mir wie ein Tor zu einer uneinnehmbaren Festung entgegenstellte. Statt der Pechnase sehe ich einen Namen auf poliertem Messing in schwarzer Schrift und überlege, ob ich mich schon

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