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Kinopaare
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Kinopaare

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Die Inspiration für diese Geschichten kommt vom Kino.
Ich denke jeder Kinobesucher kennt das, er ist bewegt von dem Film, ein wunderbares Paar hat seine Fantasie angeregt, und er fragt sich: "War die Zuneigung, die das Paar in diesem Film gezeigt hat nur gespielt oder gab es diese Zuneigung auch im wirklichen Leben?
Es gibt ein Interview mit Antony Quinn, in dem er er-zählt, ein Präsident hätte ihn zu sich bestellt, damit er ihm eine wichtige Frage beantworte. Quinn kam der Auffor-derung nach, fand sich im Präsidentenpalast ein und saß dem Präsidenten gegenüber. Der Präsident bat alle An-wesenden Personen ihn mit Quinn allein zu lassen, er hätte etwas sehr Intimes mit Quinn zu besprechen. Erst als sie allein waren sagte er, er hätte eine Frage zu Sophia Loren, die ihn umtreibe, und wünsche sich von Quinn eine Auskunft. Er hätte den Film "Schwarze Orchidee" gesehen und er müsse wissen, ob Quinn auch in der Wirklichkeit mit Sophia geschlafen hätte.
Quinn erzählt, der Präsident wäre sehr enttäuscht gewesen, als er ihm sagen musste, er habe nicht mit Sophia geschlafen.
Die folgenden Geschichten sind erfundene Geschichten über wirkliche Gefühle von Schauspielern in Szenen, die sie im Kino spielen.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateJun 19, 2019
ISBN9783748597834
Kinopaare

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    Book preview

    Kinopaare - Hanns Sedlmayr

    Dies sind erfundene Geschichten

    Kinopaare

    Marlene Dietrich und Josef von Sternberg

    Marlene Dietrich und Jean Gabin

    Marilyn Monroe und Yves Montand

    Rita Hayworth und Gary Cooper

    Vivien Leigh, David Selznick und Clark Gable

    Vivien Leigh und Peter Finch

    Grace Kelly und Clark Gable

    Monica Bellucci und Emir Kusturica

    Hanns Sedlmayr

    Impressum

    Texte: Copyright by Hanns Sedlmayr

    Umschlag: Copyright by Amelie Sedlmayr

    Hanns Sedlmayr

    Freischützstraße 17

    81927München

    sedlmayr@sedlmayr.de

    Die Inspiration für diese Geschichten kommt vom Kino.

    Ich denke jeder Kinobesucher kennt das, er ist bewegt von dem Film, ein wunderbares Paar hat seine Fantasie angeregt, und er fragt sich: „War die Zuneigung, die das Paar in diesem Film gezeigt hat nur gespielt oder gab es diese Zuneigung auch im wirklichen Leben?

    Es gibt ein Interview mit Antony Quinn, in dem er erzählt, ein Präsident hätte ihn zu sich bestellt, damit er ihm eine wichtige Frage beantworte. Quinn kam der Aufforderung nach, fand sich im Präsidentenpalast ein und saß dem Präsidenten gegenüber. Der Präsident bat alle Anwesenden Personen ihn mit Quinn allein zu lassen, er hätte etwas sehr Intimes mit Quinn zu besprechen. Erst als sie allein waren sagte er, er hätte eine Frage zu Sophia Loren, die ihn umtreibe, und wünsche sich von Quinn eine Auskunft. Er hätte den Film Schwarze Orchidee gesehen und er müsse wissen, ob Quinn auch in der Wirklichkeit mit Sophia geschlafen hätte.

    Quinn erzählt, der Präsident wäre sehr enttäuscht gewesen, als er ihm sagen musste, er habe nicht mit Sophia geschlafen.

    Die folgenden Geschichten sind erfundene Geschichten über wirkliche Gefühle von Schauspielern in Szenen, die sie im Kino spielen. Die meisten in der Geschichte erwähnten Fakten sind wahr und überprüfbar. Erfunden sind die Gefühle der Schauspieler füreinander, hinter der Kamera, sie könnten aber auch wahr sein. Um ehrlich zu sein, ich wäre sehr enttäuscht, wenn sie nicht wahr sind.

    Falls die realen Personen, die in den Geschichten erwähnt werden, jemals diese Geschichten lesen sollten, bitte ich sie um Nachsicht und hoffe, dass sie diese Geschichten amüsieren werden.

    Marlene Dietrich und Josef von Sternberg

    Ich empfinde Marlene nicht als eine Schönheit wie Grace Kelly, sie ist auch nicht sexy wie Marilyn Monroe. Ihr Anziehung kommt von ihrer Einmaligkeit, sie ist eine Projektionsfläche für komplexe Fantasien. Sie ist gleichermaßen anziehend für Männer und Frauen. Ihre Erotik ist geschlechtslos. Sie ist als Mann und als Frau gleichermaßen anziehend. Sie rührt in uns eine Sehnsucht, die hinter unserem Geschlecht liegt. Sie ist grandios.

    Ich liebe sie in erster Linie als Sängerin. Ihre Stimme ist wie ihr Gesicht zwischen Mann und Frau angesiedelt. Sie singt rau und dunkel wie ein Mann und gleichzeitig sanft und hell wie eine Frau. Eines meiner Lieblingslieder ist Jonny, eine Huldigung an sexuelle Lust, frei von allen gesellschaftlichen Konventionen.

    Die freie Liebe hat Marlene in ihrem privaten Leben ausgelebt.

    Sie wurde von zahllosen, meist intellektuellen Männern und Frauen, leidenschaftlich geliebt. Einige litten unter dieser Liebe, am schmerzvollsten Josef von Sternberg, gefolgt von Erich Maria Remarque.

    Marlene schlief mit verschiedenen Männern und Frauen, manchmal auch am selben Tag. Sie tat das nicht aus überbordender Sinnlichkeit, sondern meist aus überbordender Zärtlichkeit für ihre Liebespartner. Sie wusste wie sehr ihre Hinhabe ihren Liebespartnern Lust bereit und sie verschenkte großzügig diese Lust.

    Gnadenlos war Marlene nur, wenn es um die Besitzansprüche ihrer Liebespartner ging, die erkannte sie nicht an. Sie versuchte nie ihre zahllosen Liebhaber voreinander zu verstecken, Sie bestand darauf, dass ihre Promiskuität akzeptiert wurde. Im Netz finden sich zahlreiche Bilder, auf denen sich Marlene mit gleich zwei ihrer derzeitigen Liebhaber aufnehmen ließ. Am interessantesten ist die Aufnahme, auf der sie mit Sternheim und Remarque in einem Nachtklub aufgenommen wurde, beide Männer waren besonders eifersüchtig und hassten einander.

    Zeit ihres Lebens war Marlene von großer Nüchternheit, sie hielt sich an ihren Verstand und zweifelte an den großen Gefühlen. Sex mit wechselnden Partnern machte ihr mehr Spaß, als Sex mit einem festen Partner, deshalb sah sie nicht ein, warum sie treu sein sollte. Sahen ihr Liebespartner das anders und litten unter ihrer Untreue, bedauerte sie das, das änderte aber nichts daran, dass sie keinem Liebespartner jemals treu war.

    Sternberg verhalf ihre Untreue und seine daraus resultierenden Leiden zu Höchstleistungen als Regisseur.

    Er machte sieben Filme mit ihr, die alle von ihrer Untreue und seinem Leiden an dieser Untreue inspiriert waren.

    Josef von Sternberg brachte es in Hollywood vom Cutter zum Regisseur. Als er den Blauen Engel drehte, war er ein Regisseur, der einen kommerziell erfolgreichen Gangsterfilm und einen weiteren Film gedreht hatte, in dem der große Schauspieler Emil Jannings, für seine Darstellung einen Oskar bekam.

    Spannende an Sternberg, ähnlich wie bei Hitchcock, ist sein Verhältnis zu seinen Schauspielerinnen.

    In seinen Memoiren erwähnt er ein Bild von Goya mit dem Titel El Pelele, das sein Verhältnis zu Frauen zeigt. In diesem Bild sieht man vier Frauen, die eine männliche Puppe aus Stroh, mit einem Sprungtuch, hochwerfen (zu finden unter Goya El Pelele. Die Strohpuppe verdreht schmerzvoll den Kopf und lässt die Arme hängen.

    Fünf Jahre vor dem Blauen Engel veröffentlichte Sternberg eine kurze Geschichte mit dem Titel The Waxen Galatea, darin geht es um einen schüchternen Mann, der sich in eine Puppe, im Schaufenster eines Modegeschäfts, verliebt. Er steht jeden Tag vor dem Geschäft und starrt die Puppe voller Leidenschaft an. Eines Tages begegnet ihm eine Frau, die der Puppe atemberaubend ähnlichsieht. Er folgt ihr, aber sie trifft einen Mann. Auf Verlangen der Frau, demütigt der Mann den Verfolger. Er stört die Frau bei ihrem Rendezvous.

    Erschüttert gelobt der Gedemütigte nie wieder etwas anderes zu lieben als eine Wachsfigur.

    Beide Selbstzeugnisse lassen es uns ahnen, Sternheim und seine Schauspielerinnen, das ist eine komplizierte Geschichte.

    In seinem Verhältnis zu seinen Schauspielerinnen ähnelt Sternberg Hitchcock, der drehte Filme mit blonden kühlen Schönheiten wie Grace Kelly, Ingrid Bergmann und Tippi Hedren, und war jedes Mal in seine Hauptdarstellerin verliebt. Tippi Hedren, die Darstellerin aus den Vögeln und aus Marni berichtet in ihren Memoiren, wie Hitchcock sich bei einer Autofahrt auf sie geworfen hat.

    Interessant ist wie Sternberg in den 7 Filmen, die er mit Marlene drehte, die unterschiedlichen Facetten ihres Wesens, in einer Art Huldigungsepos dargestellt hat.

    Schauen wir uns die Filme an.

    Der blaue Engel

    Der Film, der Marlene und Josef zusammenbrachte, war der Blaue Engel, in Berlin gedreht. Vorlage für den Film ist Heinrich Manns Roman Professor Unrat. Josef von Sternberg macht daraus eine sehr persönliche Umsetzung in einen Film. Er konzentriert sich ganz auf die Selbstzerstörung eines Mannes durch seine Leidenschaft für eine verkommene Kabarettsängerin und lässt Manns gesellschaftspolitische Kritik bei Seite.

    Während Sternheim noch am Drehbuch feilte, war die Rolle der Lola noch unbesetzt.

    In seinen Memoiren beschreibt Sternheim die Rollenbesetzung der Lola Lola wie folgt:

    In einem Berliner Kabarett sah er Marlene auf der Bühne und hatte seine Lola gefunden. Marlenes natürliche Erotik und betörende Gleichgültigkeit war es, die ihn sicher machte, dass sie einen Mann ruinieren konnte.

    Er stellte seine Entdeckung seinem Produzenten und seinem Hauptdarsteller vor.

    Diese verlangten Marlene solle den Hut abnehmen und ein paar Schritte gehen.

    Sie tat das betont lustlos und lässig, prompt lehnten beide sie ab. Sie fanden sie auch zu mollig für die Rolle, Marlene hatte 20 Pfund Übergewicht.

    Sternberg musste mit seiner Abreise aus Berlin drohen, um von Marlene Probeaufnahmen machen zu dürfen.

    Bei den Probeaufnahmen war Marlen noch gelangweilter als bei ihrem ersten Auftritt, sie dachte sie würde wieder nur eine winzige Rolle bekommen und verstand das gewichtige Gebaren der Männer nicht. Sie war in einem weiten Kleid gekommen, das ihr Übergewicht verbarg, unbeirrt von ihrer Nachlässigkeit, steckte Sternberg mit ein paar Nadeln den Stoff geschickt ab, richtete ein paar Scheinwerfer auf sie und Marlene wurde zu Marlene, lebendig, sinnlich und lässig.

    Sie sang dann noch, erinnerte sich Sternheim, nicht schön, aber herausfordernd und mit lockendem Charm, ein Lied über das Ende einer Liebesaffäre, damit war der Widerstand von Hauptdarsteller und Produzent gebrochen.

    Der Film erzählt dir Geschichte des sittenstrengen Gymnasialprofessors Rath, der bei seinen Schülern eine Postkarte findet, die für die Vorstellung eines Wanderzirkus wirbt, auf der eine Frau mit Zylinder, kurzem Rock, nackten Schenkeln und schwarzen Strumpfbändern zu sehen ist. Er sucht den Wanderzirkus auf, um der auf der Postkarte sich schamlos zur Schau stellenden Frau, wegen ihres schlechten Einflusses auf die Jugend, ins Gewissen zu reden und betritt mit dieser Absicht Lolas Garderobe.

    Rath wird bei diesem Besuch von seinen, lange unterdrückten Trieben, überwältigt. Lola ist gerührt und amüsiert über den Gelehrten und verbringt die Nacht mit ihm.

    Am Morgen macht Rath Lola einen Heiratsantrag, den sie trotz böser Vorahnungen annimmt. Rath gibt seinen Beruf auf und wird Mitglied im Wanderzirkus und tritt als Clown auf. Lola wendet

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