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Stürme und Luftsiege
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Ebook151 pages

Stürme und Luftsiege

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Hauptmann Adolf von Tutschek, seit 1915 Ritter von Tutschek war einer der erfolgreichsten Kampfflieger des Ersten Weltkrieges. Seinen ersten Luftsieg errang Ritter von Tutschek in der Jagdstaffel Boelckes im Jahr 1917. Anschließend kämpfte er sich von Sieg zu Sieg bis er 1918 beim Absturz seiner Maschine den Tod fand. Insgesamt konnte Ritter von Tutschek 27 anerkannte Luftsiege für sich verbuchen.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateOct 23, 2017
ISBN9783745033946
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    Stürme und Luftsiege - Adolf Ritter von Tutschek

    Stürme und Luftsiege

    von

    Kgl. Bayr. Hauptmann

    Ritter von Tutschek

    ______

    Erstmals erschienen bei:

    Gustav Braunbeck G. m. b. H., Berlin, 1918

    __________

    Vollständig überarbeitete Ausgabe.

    Ungekürzte Fassung.

    © 2017 Klarwelt-Verlag

    ISBN: 978-3-96559-035-9

    www.klarweltverlag.de

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Ehre dem Helden

    Vorwort

    Die Feuertaufe

    Ein Feldpostbrief aus dem Lazarettzug

    „Petrylow"

    In Serbien

    Mein letzter Sturm als Infanterist

    Ein gänzlich benebelter Flug.

    Mein erster Luftsieg

    Aller Anfang ist schwer!

    Der letzte Flug mit Prinz Friedtich Karl

    Der neue Staffelführer fliegt zum ersten Male

    Der Nieuport mit der üblen Linkskurve

    Ich bin doch kein feiner Mann

    Die freche Gasblase

    Selbst abgeschossen

    Das Ende eines tollkühnen Spads

    Mein zweiter Sturz.

    Der deutsche Fesselballon als rettender Engel

    Vier dumme Spads und Ladehemmung

    Der abgeschossene Propeller.

    Des schwarzen Jagdfliegers letzter Jagdtag

    Wieder in den Lüften auf dem neuen Fokker-Dreidecker

    „Nur ein Viertelstündchen" Luftkampf in zehn Meter Höhe

    Ein Zusammenstoß in der Luft

    Anhang

    Ehre dem Helden

    auptmann Ritter von Tutschek wurde am 16. 5. 1891 als Sohn des Kgl. Bayr. Oberstabsarztes Karl Tutschek in Ingolstadt geboren und besuchte das St. Anna-Gymnasium in Augsburg, wo er 1910 die Reifeprüfung ablegte. Dann trat er als Fahnenjunker ins 3. Bayr. Inf.-Reg. Ein, wurde 1912 zum Leutnant befördert und rückte mit diesem Regiment ins Feld. Als Kompagnieführer machte er die sämtlichen Kämpfe des 3. Bayr. Inf.-Reg. und später des Inf.-Reg. Nr. 40 (Hohenzollern) in Frankreich, Belgien, Galizien, Russland, Serbien und vor Verdun mit. Im Mai 1915 wurde er bei Gorlice durch einen Granatsplitter am Fuß verwundet. Nachdem er im August den bayr. Militär-Max-Josef-Orden (und kurz zuvor das E. K. I) erhalten hatte, wurde er Anfang 1916 zum Oberleutnant befördert. In den Kämpfen vor Verdun im März 1916 erlitt er eine schwere Vergiftung durch eine Gasgranate. Nach Heilung seiner Gasvergiftung meldete er sich zu den Fliegern, schulte bei der bayr. Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim b. München und kam Oktober 1916 als Flugzeugführer zu einer Feld-Flieger-Abteilung an die Somme. Im Januar 1917 wurde er zur Jagdstaffel Boelcke versetzt, wo er seinen ersten Gegner abschoss. Im April erhielt er selbst die Führung einer Jagdstaffel und errang bis zum August 23 anerkannte Luftsiege. Am Tage seines 23. Luftsieges wurde er abends bei einem Luftkampf in 2600 m Höhe durch ein Phosgen-Explosivgeschoß in der Schulter schwer verwundet. Zwei Tage vorher hatte er den Orden Pour le mérite erhalten. Seit seiner Heilung steht der erfolgreiche Kampfflieger, der inzwischen zum Hauptmann befördert wurde, als Kommandeur eines Jagdgeschwaders an der Westfront. Während diese Zeilen in Druck gehen, ist es ihm bereits gelungen, die Zahl seiner Siege auf 25 zu erhöhen.

    Vorwort

    Im Felde, März 1918.

    Im Kreise lieber Kameraden kramte ich in alten Erinnerungen, erzählte von Stürmen, die ich an der Spitze meiner Kompagnie, von Luftkämpfen, die ich als Führer meiner Jagdstaffel mitgemacht. Aus vielfaches Drängen entschloss ich mich, meine Erinnerungen, soweit sie nicht schon in Briefen und Tagebuchblättern schriftlich niedergelegt waren, aufzuschreiben und weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Die Arbeit verkürzte mir die unerwünschte Muße bis zur völligen Wiederherstellung von meiner letzten Verwundung.

    Die Blätter bieten keine vollständige und fortlaufende Schilderung meiner Kriegserlebnisse als Adjutant und Kompagnieführer. Sie geben auch keine lückenlose Darstellung meiner Flüge und Kämpfe als Feld- und Jagdflieger. Sie wollen nicht mehr sein als Augenblicksbilder, aber ungefärbte und mir aus irgendwelchen Gründen besonders unvergessliche Augenblicksbilder aus einem Kriegsleben, wie es ähnlich zahllose andere durchkämpft, durchjubelt und durchlitten haben.

    Tutschek

    Hauptmann und Kommandeur

    eines Jagdeschwaders

    Die Feuertaufe

    s war glühend heiß, als wir, das schussbereite Gewehr unterm Arm, hinter jedem Busch den bösen Feind witternd, in den ersten Augusttagen 1914 den steilen Vogesenpfad hinaufkeuchten. Vor uns lag die Kuppe des Donon. Weit und breit kein Franzose zu sehen. Drunten, nördlich von uns, da rollte und grollte es in der Ebene, da durften unsere Kameraden dem Franzmann schon deutsche Hiebe versetzen. Wir hier oben im Grenzschutz, mit dem Armeeoberkommando verbunden durch die Telefonstrippe, fürchteten bereits, überhaupt nie zum Schuss zu kommen. Ab und zu zog ein feindlicher Flieger über unsere Köpfe weg, und dann schlug ein wütendes Gewehrfeuer gen Himmel, immer ohne Erfolg. Es war zum Verzweifeln.

    Ich lag mit dreißig Leuten aus dem Hochgebirge Südbayerns in einem kleinen Neste hoch droben und spähte nun schon sechs Tage vergebens auf französische Kavallerie aus. Mein Bursche kochte in des Bürgermeisters Küche für uns alle, und meine braven Kerle, die täglich weite Fernpatrouillen gehen oder auf dem Rade fahren mussten, entwickelten einen mächtigen Appetit. Alles war bei Tag und Nacht bis an die Zähne bewaffnet, denn es war ja Krieg. Schon ein Ausziehen der Stiefel nachts dünkte uns unvorsichtig und gefährlich.

    Eines frühen Morgens kam von den Grenzförstereien eine telefonische Meldung nach der andern, der Feind wäre in dicken Massen auf verschiedenen Straßen im Anmarsch. In edlem Kampfeszorn zogen wir ihm entgegen. Bei Vallerystal gab es den ersten Zusammenstoß. Einen überraschenden Feuerüberfall auf nichtsahnende französische Kavallerie aus nächster Entfernung. Nicht umsonst trug die Hälfte meiner Leute die Schützenschnur. Wir sahen und fühlten zum ersten Male die Schrecken des Krieges. Mehr und mehr mussten wir zurück, bedrängt von großer Überzahl. Die ersten Schrapnelle Pfiffen über die Dächer unseres kleinen Vogesendörfchens, und wie die Not am größten war, da erschien von Süden her die Hilfe in Gestalt des 40. preußischen Regiments „Hohenzollern", dem ich mich mit meinen Leuten unterstellte. Von meiner eigenen Division war ich seit Tagen abgeschnitten und ohne Nachricht; sie kämpfte drunten bei Saarburg.

    Frohgemut zog ich als Kompagnieführer im 40. Infanterie-Regiment am Abend über Berge, durch Wald und Schluchten dem Feind entgegen. Am frühen Morgen standen wir in einem Walde, bereit zum Angriff. Zwei bis drei Kilometer vor uns lag drunten im Grunde Hochwalsch; dort sah man mit dem Glase deutlich die Rothosen herumwimmeln. Uns lachte das Herz im Leibe. Dicht neben und hinter uns waren zwei 15-Zentimeter-Batterien aufgefahren und sandten ab 11 Uhr vormittags mit mathematischer Genauigkeit ihre ehernen Grüße hinüber in den dichtbesetzten Ort. Wir sahen unter den Volltreffern Häuser zusammenbrechen und die Kerle drüben wie eine wild gewordene Herde umherlaufen, um Schutz zu suchen vor den einschlagenden Geschossen. Wir lagen inzwischen, noch unerkannt von der feindlichen Artillerie, nicht weit vor unseren Batterien und verpflegten uns aus unseren Feldküchen, während über uns hinüber und herüber die Geschosse heulten. Um 2 Uhr nachmittags kam der Angriffsbefehl. Noch einige Worte an die Kompagnien, dann ging es vorwärts durch Gestrüpp und Unterholz, allen voran unser tapferer Bataillonskommandeur, immer die lange Pfeife im Mund. Noch deckte uns der Wald. Der Gefechtslärm kam näher und näher. Einige eingesehene Lichtungen werden im Marsch-Marsch überschritten. Am Waldesrand legten wir eine kurze Schnaufpause ein. Und nun klopfte doch jedem etwas das Herz, als wir hinausblickten auf den Ort, etwa 1 Kilometer vor uns, und das große Feld mit den fast mannshohen Ähren, das wir im Sturm durchmessen sollten. Doch zu Gedanken war keine Zeit mehr. Der Feind hatte den Angriff erkannt. Mit metallenem Klang zersprangen dicht über und hinter uns ein, zwei Lagen französischer Schrapnelle. Nun vorwärts. Über Zäune und Hecken geht‘s ins Ährenfeld hinein. Trocken knattert von unten das Maschinengewehr- und Infanteriefeuer. Die Querschläger streichen pfeifend durchs Getreide, durch das eine lange Linie, nur mit Helm und blitzendem Seitengewehr die Ährenköpfe überragend, entschlossen vorwärts hastet. Näher und näher kommt der Ortsrand, wir sind noch 600, 500 Meter weg, da erschallt aus viel zu weite Manöversturmentfernung ein vielhundertstimmiges, brausendes Hurra und alles stürzt vorwärts, jeder will der erste am Feind sein. Dort wird das Feuer schwächer. Außer Atem und keuchend kommen wir an. Der Franzose läuft in den Ort zurück, verfolgt von rasendem Feuer. Rechts von mir ist eine Fahne erbeutet. Außerdem haben wir

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