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Skagerrak!: Der Ruhmestag der deutschen Flotte
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Ebook93 pages

Skagerrak!: Der Ruhmestag der deutschen Flotte

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About this ebook

Ein umfassendes, klares und übersichtliches Bild einer gewaltigen Seeschlacht des Ersten Weltkrieges. Innerhalb weniger Stunden trafen am 31. Mai 1916 gegen 14 Uhr 100 deutsche und 151 britische Schiffe aufeinander. Der Kampf erstreckte sich bis in die Nacht und forderte auf beiden Seiten erhebliche Verluste. Packend und anschaulich wird der gesamte Verlauf der bis dahin größten Seeschlacht der Weltgeschichte geschildert.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateOct 25, 2017
ISBN9783745034400
Skagerrak!: Der Ruhmestag der deutschen Flotte

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    Skagerrak! - Friedrich von Kühlwetter

    Skagerrak!

    Der Ruhmestag der deutschen Flotte

    von

    Friedrich von Kühlwetter

    ______

    Erstmals erschienen bei

    Ullstein & Co, Berlin, 1916

    __________

    Vollständig überarbeitete Ausgabe.

    Ungekürzte Fassung.

    © 2017 Klarwelt-Verlag.

    ISBN: 978-3-96559-055-7

    www.klarweltverlag.de

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Auf Vorposten

    Auf der Jade

    Der 31. Mai

    Der Feind in Sicht

    Das Gros greift ein

    Ran an den Feind!

    Die Nacht

    Am nächsten Tage

    Heimkehr - Abrechnung

    Kaisers Dank

    Auf Vorposten

    eit draußen in See liegt „T 47. Grau und regenschwer hängt der Himmel über der hohen Dünung, in der das Boot stampft und schlingert. Ununterbrochen reiten die Wellen heran, schlagen mit dumpfem Klatschen gegen die Bordwand, dass sich das Fahrzeug ächzend über wirft. Ein Zittern geht jedes Mal durch den ganzen Schiffskörper, wenn er sich wie stöhnend wieder aufrichtet. Keine zwei Seemeilen weit vermag der Blick den dichten Schleier ringsum zu durchdringen. Seit vierundzwanzig Stunden ist „T 47 draußen auf Wache. Zweiundzwanzig Monate schon der gleiche, einförmige und gerade darum für den Seemann so anstrengende Dienst. Keine Spur, keine Rauchfahne, die auf den Feind schließen lassen könnten, zu erblicken. Das einzige, was vors Glas kommt, ist das braune Segel eines Finkenwärder Fischers, der trotz Wetter und Minen hier herum auf Fang ausgeht. Dann wieder huscht in schneller Fahrt der Turm mit den ragenden Sehrohren eines deutschen U-Bootes, das zu gefährlicher Jagd zur englischen Küste hinüberzieht, vorbei. Ein im Winde verwehter fröhlicher Zuruf, ein herzlicher Wunsch auf den Weg, ein Mützenschwenken. Flüchtig, schattengleich, wie er gekommen, verschwindet der Graue in Wellen und Nebel. Mit hart Ruder wird gedreht, mit nördlichem Kurs geht es zurück auf dem Stropp, gegen die See, die, vom letzten Nordwest aufgerührt, schwer heranwälzt.

    Der abnehmende Mond und der linksdrehende Wind sind böse Wetterzeichen. Dazu fällt das Barometer noch immer und die Möwen stiegen unruhig hin und her, kreischen schrill, aufgeregt. Sorgenvoll furcht sich die Stirn des Kommandanten. Eine ganze Mütze voll Sturm steht da noch bevor. Das gibt Arbeit! Im Südwesten türmt sich eine dunkle Wolkenwand auf. Rasend schnell kommt sie hoch, greift um sich. Der fahle Schein, wo die Sonne vergeblich durch das graue Gewölk durchzubrechen strebte, ist verschwunden. In wenigen Minuten ist der Sturm da. In den Lüften heult und tobt es; wie straff gespannte Saiten singt es in den Leinen, wie in einem Hexenkessel kocht und brodelt es.

    In schweren Brechern überstürzen sich die Wellen. Brüllend werfen sie sich auf das Boot, drängen es so zum Überholen, dass die See in den Schornstein zu schlagen droht. Wie mit Riesenfäusten krallt es heran, gierig, drohend.

    Längst ist alles seefest gezurrt, Strecktaue sind geschoren, um auf dem glitschigen Deck das Gehen zu ermöglichen. Die Maschinenoberlichter sind geschlossen, alle Luken dicht, Geschütze und Ausstoßrohre mit Persenningen verwahrt. Jeder Brecher stürzt auf die Back, leckt gierig zur Brücke hoch, langsam fließt das Wasser ab. Die Luft ist vom Wasser erfüllt, das in tausenden Tropfen zerstiebt, der schwarze Schornstein grau vom Salz.

    Längst hat der Kommandant das Boot mit der Nase gegen die See drehen und mit langsamer Fahrt gegenandampfen lassen. Bald halb aus dem Wasser hochgehoben, bald darunter begraben pendelt „T 47" seinen vorgeschriebenen Stropp. Eine Regenbö nach der anderen braust herüber, die Sturzseen jagen heran. Das Salzwasser brennt in den Augen. Auf Sekunden nur schweifen die Gedanken weit weg, an Land, wo die Lieben jetzt in der warmen, trockenen Stube sitzen. Im nächsten Augenblick schon ein Zusammenreißen, und fest starrt der Blick hinaus in das Wetter, sucht durch den Regenschleier zu dringen. Umsonst. Die englische Flotte, nach der er späht, hält sich seit langen Monaten kläglich verborgen. Trotzdem heißt es scharf auf der Wacht sein.

    Auf der Brücke steht der Kommandant, neben ihm der Steuermann und der Rudergänger, am Heck noch ein Posten. Von der norwegischen und dänischen Küste sind Meldungen eingetroffen, dass dort zahlreiche Minen angetrieben wurden, die der letzte Sturm losriß. Und der Engländer kümmert sich den Teufel darum, dass sich seine Minen, wie es internationales Seerecht vorschreibt, nach dem Losreißen entschärfen. — Auch nach feindlichen U-Booten muss Auslug gehalten werden.

    „Backen und Banken!"

    Trotz des Schlingerns des Bootes hat es der Koch fertigbekommen, Pflaumen und Klöße zu kochen. Freilich ist das nicht so einfach. Gar mancher fürwitzige Kloß will über den Rand des Topfes hinaus, und nur das Aufdrücken des Deckels belehrt ihn, dass sein Platz wo anders sei. Lecker dringt der Geruch aus der Kombüse. Einzeln balancieren die Leute mit ihren Blechkumps über Deck. Dem Kommandanten wird eine Portion zur Brücke hinaufgereicht. Breitbeinig, mit einem Arm festgehakt, fasst er die Blechschüssel. Der Dienst ist schwer da draußen. Der Körper darf nicht von Kräften kommen.

    Die Nacht bricht herein, es wird finster. Der Sturm tobt mit unverminderter Stärke. Gespenstisch branden die weißen Wellenkämme heran. An Schlaf ist nicht zu denken in der engen Koje. Nur in der Hängematte liegt es sich einigermaßen leidlich. Um ¾ 12 Uhr wird die Wache gepurrt. Müde, verschlafen stolpert sie an Deck. Wach, Wechsel. Viel ist nicht zu übergeben. Kurs und Umdrehungszahl der Maschine. Der Kommandant bleibt wegen des schweren Wetters an Deck. Wieder eine Nacht ohne Schlaf. Zum Hundertsten Male vielleicht in diesem Jahr. Was hat das zu bedeuten. Der Dienst am Feinde kennt nicht Nerven, nicht Schlaf! Nur einmal an den Feind heran können, und hundert schlaflose Nächte sind vergessen. Das Nachbarboot kommt langsam heran. Ein leises Schmunzeln, ein Trost. Der drüben schlingert sich ebenso die Seele aus dem Leibe wie „T 47".

    Wie der Sturm

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