U-Boot gegen U-Boot
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Buchvorschau
U-Boot gegen U-Boot - Heino von Heimburg
U-Boot gegen U-Boot
von
Heino von Heimburg
Oberleutnant zur See
______
Erstmals erschienen bei:
August Scherl G.m.b.H., Berlin, 1917
__________
Vollständig überarbeitete Ausgabe.
Ungekürzte Fassung.
© 2017 Klarwelt-Verlag
ISBN: 978-3-96559-057-1
www.klarweltverlag.de
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Ausfahrt
Das Stelldichein
„Royal Edward und „Southland
Entwischt
In die Dardanellen
Wie du mir, so ich dir. . .
U-Boot gegen U-Boot
Im Schwarzen Meer
Torpediert
Wieder im Mittelmeer
Auf Transporterjagd
Vorwort
„Occarina nannte man mein Boot mit etwas spöttischem Lächeln. Der Name passte allerdings nicht schlecht. Klein war es und schwarz, und die plumpe gedrungene Form ähnelte tatsächlich diesem Musikinstrument. Allen Zweiflern und Spöttern zum Trotz aber hat sich die „Occarina
tadellos gemacht. Ihre Kampfkraft war nur beschränkt, im Seegang war es an Bord ungemütlicher als in der kleinsten Fischerjolle. Nur langsam kam man mit ihr vorwärts. Dessen ungeachtet aber hat das liebe Boot schöne Erfolge gehabt und seinen großen Brüdern recht scharfe Konkurrenz gemacht. Wir sollten helfen, die Dardanellen zu verteidigen. Wir haben es getan. Die Linienschiffe des Feindes hatte kurz vor uns „U 21" glänzend verjagt, uns blieben die Truppentransporte.
Als wir die Fahrt zum Halbmond antraten, durften wir schon auf schöne Erfolge, die ich leider heute nicht veröffentlichen darf, zurückblicken. Das Boot war kampferprobt und mit ihm meine prächtige Besatzung. Längst lächelte niemand mehr über uns. Erfolgreich war die Fahrt zu den Meerengen, und erfolgreich fährt das Boot auch heute noch unter einem neuen Kommandanten. Manche U-Bootsfahrt ist schon beschrieben worden, stets aber waren es große Boote, die unserem gegenüber aussahen wie ein Linienschiff gegen ein Torpedoboot. Ich habe mich entschlossen, dieses Tagebuch zu veröffentlichen, damit auch einmal der kleinen Boote und ihrer Besatzungen gedacht wird.
„Occarinas" heißen sie noch heute, niemand aber lächelt, wenn er von ihnen spricht. Sie haben gezeigt, dass ihr Ton in das Konzert passt, das die deutschen Kampfmittel heute unseren Gegnern ausspielen.
Heino von Heimburg,
Oberleutnant zur See.
Ausfahrt
„Pauline geht tanzen, hab’n Sie so was schon erlebt", gnarrt und quäkt es zum neunten Mal zu uns auf den Turm hinauf, dass die ganze Stimmung bei der gräulichen Dudelei flöten geht. Mit einem wütenden Schwunge saust die Zigarette über Bord, taucht zischend in die Adria und erlischt.
„Nu macht doch endlich mal ’ne neue Platte auf", rufe ich in das Luk hinunter.
Eine Weile herrscht unten Stille, dann ein leises Wispern. Schließlich lässt sich das Organ meiner Perle, des Kochs Herzig, eines Prachtkerls von der Waterkant, der anscheinend den Dolmetsch für die Gefühle der ganzen Mannschaft abgibt, vernehmen.
„Tja, Herr Oberleutnant. ich sehe förmlich, wie er sich verlegen in seiner roten Perücke traut. „wir haben doch nur man die eine. Die andern sind uns alle in die Bilge gefallen.
„Na, dann lasst die Pauline weiter tanzen!"
Seit drei Tagen fahren wir durch die Adria. Bei einem Wetter, wie wir es im Norden kaum kennen. Tiefblau spannt sich der Himmel über der See; wie ein Spiegel flimmert und flirrt sie Unter den Strahlen der Sonne. Meilenweit öffnet sich der Blick bis dahin, wo an der Kimm in bläulichem Dunst Himmel und Wasser in eins verschwimmen.
Noch stundenlang lässt sich die Bahn verfolgen, die wir ziehen. Die Herren Italiener scheinen vor dem „mare nostro" einen Mordsrespekt zu haben. Keine Mastspitze, nicht einmal das braune Segel eines Chioggioten, der zum Fischfang hinausfährt, vermögen wir auszumachen. obwohl wir uns auf unsere Doppelgläser doch verlassen können.
Hart unter der Küste gehen wir weiter. An weißleuchtenden Kalkfelsen donnert die Brandung empor, Häuschen mit vorspringenden Loggien und grell bemalten Fensterläden lugen unter Lorbeer, Orangen und Feigenbäumen hervor. Wie ein Paradies ist das hier. Nicht einmal die Stimme der Schlange fehlt mit ihrem Locken und Schmeicheln:
„Pauline geht tanzen, haaaa" . . . Nanu, was ist denn auf einmal Paulinchen passiert? Mit einem kreischenden, schnarrenden Wehlaut bricht sie mitten im Tanzen ab, und im gleichen Augenblick macht das Boot unter einem schweren Brecher, der von Steuerbord herankommt, einen wütenden Satz nach Backbord hinüber. Wir sind aus dem Schutze der Inseln heraus, und U. . beginnt in rührendster Weise Paulinchen Konkurrenz zu machen, in einem Schritt aber, bei dem ein menschliches Wesen nur schwer mitkommen könnte.
Mit einem großen Satze legt es sich jetzt nach Steuerbord über. Statt sich aber dann, wie es einem rechtschaffenen Boote zukommt, nach der entgegengesetzten Seite zu begeben. versucht es plötzlich, sich mit der Geschicklichkeit eines Zirkuskünstlers auf den Kopf zu stellen, sackt, als ihm das nicht ganz zu glücken scheint, nach achtern, als wollte es zum Himmel hinauffliegen, tanzt, schlingert und pendelt, als wäre es toll geworden.
„Wünsch, bringen Sie mir schnell mein Ölzeug!" rufe ich in die Zentrale hinunter, obwohl das, wenn ich mir die Sache bedenke, nicht viel Zweck hat. Kein Faden am Leibe ist mehr trocken; eine See nach der andern leckt zu uns auf den Turm hinauf, wahrscheinlich um zu versuchen, ob nicht doch noch eine trockene Stelle zu finden wäre.
„Jawoll, Herr Oberleutnant", gibt der Matrose unten zurück und erscheint nach einer Minute mit dem Gewünschten auf dem Turm. Mit dem einen Arm hakt er sich krampfhaft an der Reling fest, mit dem andern ist er mir behilflich und . . . unterdes würgt und schluckt er wie ein alter Reiher, der soeben einen Riesenfisch übergenommen hat.
„Tja, mein Sohn, das ist nun mal so auf ’nem U-Boot . . . Noch habe ich nicht ausgesprochen, da verschwindet er mit einem Wehlaut und einem wahren Hechtsprung auch schon unter Deck, wo er sicher „mitfühlende Herzen
findet. Selbst dem befahrensten Seemann geht es auf dem U-Boot nicht anders. Nur allmählich erst gewöhnt er sich an die tollen Bewegungen.
Bald sind wir wieder im Schutz der Inseln und Kanäle sicher vor den Brechern und der Dünung und pendeln in einer See, die in ihrer Ruhe und Bewegungslosigkeit an eine Milchsuppe erinnert, fröhlich und wohlgemut unseres Weges. Eigentlich hatte ich ja die Absicht, bei Einbruch der Nacht irgendwo an Land zu gehen und mein Boot anzubinden. Es fuhr sich aber so herrlich, dass ich beschloss, gleich durchzuhalten. Morgens, gegen sieben Uhr, mussten wir nach meiner Berechnung ungefähr auf der Höhe von Cattaro sein. Ich war in die Knie gegangen, um zu schlafen, als ich — draußen mochte es gerade hell werden — von einem fernen Rollen geweckt wurde. Ein Gewitter? Das konnte in dem Schlauche, den die Adria bildet, böse werden. Mit einem Satze war ich in der Zentrale und auf der Hühnerleiter, die nach dem Turm führt. Nichts! Das schönste Wetter, das man sich nur wünschen konnte; kein Wölkchen weit und breit, so scharf ich auch nach allen Seiten äugte.
Da, als ich eben kopfschüttelnd nach unten verschwinden