Die nachhaltige Stadt: Städte als Laboratorien des Wandels
By Thomas Madreiter, Clemens Horak and Nils Peters
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About this ebook
Zukunftsperspektiven sind häufig geprägt von Bildern der Gegenwart. Um den Blick auf die urbanen Zentren der Zukunft freizugeben, müssen aber gegenwärtige Vorstellungen von Stadt hinterfragt werden. Welche Mythen und Vorurteile haften Städten an? Welche Lösungsskizzen für aktuelle Probleme sind bereits erprobt? Wie wird Veränderung wünschenswert? Und wie werden Bewohnerinnen und Bewohner von Betroffenen zu Beteiligten?
Mit diesen Fragen im Angesicht der Klimakrise, mit den Trends und Herausforderungen, mit denen Städte wie Wien aktuell konfrontiert sind, beschäftigen sich die Autoren des Bandes als Wiener Stadtplaner. Ihre Erkenntnis ist eindeutig: Nur eine Stadt, die ihre urbanen Kernkompetenzen einsetzen kann, wird ökologisch nachhaltig sein.
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Book preview
Die nachhaltige Stadt - Thomas Madreiter
DIE NACHHALTIGE STADT
STÄDTE ALS LABORATORIEN DES WANDELS
VON WELCHER STADT SPRECHEN WIR?
Über kaum etwas lässt sich so angeregt diskutieren wie über Fragen nach der Zukunft. Was wird sie bringen? Wie können wir sie nach unseren Vorstellungen gestalten? Der Blick in die Zukunft hat Menschen seit jeher beschäftigt. Dabei lässt sich zumeist feststellen, dass die Bilder, die von der Zukunft gezeichnet werden, durchwegs bestimmt sind von den Herausforderungen der jeweiligen Gegenwart. So sind auch unsere Zukunftsperspektiven, wenn wir heute Fragen zur nachhaltigen Stadt aufwerfen, geprägt von den Bildern unserer Gegenwart. Entsprechend müssen wir für einen Blick auf die Lebensräume der Zukunft in einem ersten Schritt unsere gegenwärtigen Vorstellungen von Stadt hinterfragen. Welches Bild von Stadt tragen wir in unseren Köpfen?
»Stadt« setzt sowohl positive wie negative Bilder frei. Teilweise ist die Diskussion um Städte getragen von Mythen, Gerüchten und anderen falschen Vorstellungen. Dies erschwert eine sachliche Diskussion über eine vorteilhafte Entwicklung, wie auch bei anderen vorurteilbehafteten Themen. Mitunter werden diese Vorstellungen von den Stadtbewohner*innen selbst reproduziert.
Immer noch hält sich das Vorurteil, Stadt sei der Ort der Probleme, mitunter auch der Ort der ökologischen Probleme. Das Land sei hingegen, zum Teil in einer romantischen Verklärung, der Ort, wo alles noch »in bester Ordnung ist«.
Teilweise haften der Stadt aber auch ungebrochen die großen Versprechungen an, als Ort der quasi unbegrenzten Freiheit oder als Tor zur Welt, und sie ist für junge Leute ein Sehnsuchtsort, in dessen vermeintlicher Anonymität sie sich selbst finden und ausleben können.
Die einen bedienen sich dabei des Bildes von Stadt als technischem System, bei dem sie zur Verkehrshölle oder Betonwüste verkommt. Andere wiederum interpretieren die Stadt als soziales System und sehen in Städten Orte der Freiheit, der Chancen und der Toleranz. Während die einen möglicherweise Städte als Orte eines beunruhigenden Soziotops lesen, sehen andere im Urbanen das Potenzial gemeinschaftlich gestalteter Bereiche für ein friedliches und erfülltes Zusammenleben. Ob diese ständige Gegenüberstellung von Schwarz-Weiß-Bildern passend ist und wie weit sie überhaupt helfen kann, eine nachhaltigere Zukunft anzustoßen, gilt es zu hinterfragen. Denn entsprechend der Vielzahl an Bildern fallen die abgeleiteten Lösungsstrategien und Zukunftsvisionen für aktuelle globale Einflüsse und lokale Anforderungen sehr vielfältig und unterschiedlich aus.
GLOBALE EINFLÜSSE – REGIONALE UND LOKALE HERAUSFORDERUNGEN
Unsere Zeit ist geprägt von vielgestaltigen Herausforderungen, aber auch von vielversprechenden Entwicklungen. Städte sind gemeinhin Brennpunkte für viele davon. Im Jahr 2008 hat die Welt einen historischen Wendepunkt der Menschheitsgeschichte erlebt: Seit rund 15 Jahren leben laut Angaben der UNO weltweit nun mehr Menschen in urbanen als in ruralen Gebieten. Noch vor 50 Jahren waren es global lediglich rund 1,35 Milliarden Menschen, die in städtischen Agglomerationen wohnhaft waren. In Europa sind es bereits drei Viertel der Menschen, in Belgien etwa wohnen inzwischen sogar 98 Prozent der Menschen in urbanen Regionen. Auch in Ländern mit einem vergleichsweise hohen Anteil ruraler Regionen wie Österreich entstehen entgegen so manchem Selbstbild neue urbane Verflechtungsräume, wenn wir etwa an die Achse von