Überbewusstsein durch Meditation

INHALTSVERZEICHNIS

ÜBERBEWUSSTSEIN DURCH MEDITATION

1. Die Mysterien des Altertums

Kosmisches Bewußtsein

Die Mysterienschulen

Spirituelle Entfaltung

2. Der Aufbau der Brücke

Das Antakarana

Beispiele aus der Natur

Die Chakras

Die Nadis

3. Westlicher Yoga

Yoga der Synthese

Die Erfahrung der Ganzheit

Meditation

Zwei große Postulate der Weisheitslehren

Analogie des Auges

4. Kosmisches Bewusstsein

Die Überbewußte Erfahrung

Transformation der Persönlichkeit

5. Die Erfahrung des Erwachens

Intellektuelle Erleuchtung

6. Spirituelles Feuer, der grosse Entfaltungsfaktor

Das Feuer der Götter

Die Evolution der Wurzelrassen

7. Alchemie und Transformation

Die Göttliche Alchemie

Das Kundalini-Feuer

8. Die Aufgabe des neuen Zeitalters

Das Zeitalter des Wassermanns

Die neuen Verantwortungen des Menschen

Die Gruppenmeditation

Die spirituelle Entfaltung des planetarischen Wesens

9. Techniken der Gruppenmeditation

Weltdreiecke

Planetarische und Vollmond-Meditationen

Ein enormer Druck

10. Die acht Stufen des Yoga

Die Yoga-Sutras des Patanjali

die Integration der Persönlichkeit

Was Meditation ist und was nicht

Astanga-Yoga

Sinnlichkeit und Habgier

Die okkulten Klassiker

11. Vorbereitende Massnahmen zur Meditation

Das stille Zimmer

Die Meister

Räucherstäbchen

Kerzen

Kleidung

Mahlzeiten

12. Das Spirituelle Tagebuch

Was der Meister wissen will

Die Öffnung des Dritten Auges

13. Sitzhaltung und Pranaregulierung

Asana (Sitzhaltung)

Sitzhaltungen mit gekreuzten Beinen

Pranayama (Regulierung des Prana)

Die Atemtechnik

Die Methode der Blasebalg-Atmung

Wechselseitige Atmung

Der volle Atem

Das Mantra

14. Das Zurückziehen der Sinne

Gehirnwäsche

Das Zurückziehen der Sinne

15. Konzentration und Meditation

Der Raum zwischen den einzelnen Gedanken

Rechtes und linkes Gehirn

Visualisation

Beobachtungstraining

Dreidimensionales Visualisieren

Tratakam (starrer Blick)

Konzentration auf die Chakras

Symbole

Pyramiden Meditation

Das Tor zum Himmelreich

ÜBERBEWUSSTSEIN DURCH MEDITATION

von

Dr. Douglas M. Baker

ORIGINALER TITEL:

Superconsciousness Through Meditation

© Copyright 1978 Douglas Baker

Baker eBooks Publishing

Little Elephant,

High Road, Essendon, Herts,

AL9 6HR, England.

© Copyright der deutschen gederuckten Ausgabe

©1996 Edizioni Crisalide

Dedruckte ISBN 9788871839005

EDIZIONI CRISALIDE

Via Campodivivo, 43, 04020 Spigno Saturnia (LT) – Italy

Deutsche Übersetzung: Eva M. Röltgen

Diese elektronische Ausgabe ist die einzigste

erlaubte der gedruckten Form.

ISBN 9781625690517

© Copyright Dr. Douglas M. Baker 2011

Verlag Baker eBooks Publishing

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Du fragst, wie wir das Unendliche verstehen können? Nicht über den Verstand, lautet meine Antwort. Denn die Aufgabe des Verstandes liegt darin, zu unterscheiden und zu definieren. Deshalb liegt das Unendliche außerhalb seines Aufgabenbereiches. Nur durch eine dem Verstand überlegene Fähigkeit kann das Unendliche erfaßt werden, während Du Dich außerhalb Deines begrenzten Selbst befindest und die göttliche Essenz erfährst. Das ist Ekstase. Es ist die Befreiung Deines Geistes aus seinem begrenzten Bewußtsein. Nur Gleiches kann Gleiches verstehen; wenn Du also Deinen Begrenzungen entfliehst, wirst Du vereint mit dem Unendlichen. Durch die Reduzierung Deiner Seele auf ihr einfachstes Selbst, ihre göttliche Essenz, verwirklichst Du diese Vereinigung, diese Identität.

Plotin: Brief an Flaccus

1. DIE MYSTERIEN DES ALTERTUMS

KOSMISCHES BEWUßTSEIN

Das Ziel aller großen esoterischen Traditionen und Weltreligionen ist der Zugang zu einem höheren Reich der Natur, der „Sphäre der Götter". Dieser Bereich wird auch das fünfte Reich genannt, und Bewußtsein und Erleben dieser Welt werden mit dem Begriff der überbewußten Erfahrung umschrieben. Diejenigen, die einen Einblick in diese außergewöhnliche Welt erhielten, berichten in ekstatischen Worten über einen Zustand des unbegrenzten Seins und absoluter Glückseligkeit, in dem sich das individuelle Bewußtsein einer Person mit dem universellen Bewußtsein oder der Gottheit vereint. Es ist ein Bewußtseinszustand, der bei weitem unsere gewöhnliche, begrenzte Wahrnehmung der Realität übertrifft und uns für einen kurzen Augenblick über die Grenzen von Zeit und Raum hinweg in eine andere Dimension versetzt.

Diese Vereinigung zwischen dem individuellen Selbst des Menschen und dem Selbst des Universums wird Yoga genannt. Der Zusammenschluss des begrenzten Selbst mit dem grenzenlosen Selbst des Universums und der Prozeß oder Mechanismus, der dort hinführt, fallen ebenfalls unter den Begriff Yoga.

Die Hindus nennen diesen höchsten aller Bewußtseinszustände Samadhi, im Zen-Buddhismus heißt er Satori, und die Taoisten bezeichnen ihn als das absolute Tao. Für Thomas Merton ist es das transzendentale Unbewußte, für die Gemeinschaft der Quaker das innere Licht, und Gurdjieff nennt es das objektive Bewußtsein. C. G. Jung beschreibt es als den Prozeß der Individuation, und in der Metaphysik des Okzidents nennt man es den fünften Zustand, kosmisches Bewußtsein, Illumination und mystische oder religiöse Erfahrung.

Ganz gleich, welchen Namen man diesem Ereignis gibt, verwiesen wird auf einen Bewußtseinszustand, der sich radikal von dem unseres normalen Wachzustandes unterscheidet. Sämtliche Bezeichnungen umschreiben die Vereinigung oder den Zusammenschluß des individuellen Bewußtseins mit dem eines höheren Wesens. Bei Eintritt in diesen Zustand entsteht keine Annihilation oder ein wirklicher Verlust der Individualität, sondern eher eine Expansion in ein intensiveres Daseinsempfinden. Man nimmt sich nicht länger in den Begrenzungen der eigenen eingeschränkten Existenz wahr, sondern fühlt sich als etwas weitaus Herrlicheres und erkennt, daß der Verlust des eigenen eingeschränkten Selbst gar kein wirklicher Verlust ist. In der Tat ist es nicht wie in dem folgenden bekannten Zitat: Der Tautropfen verschmilzt mit dem leuchtenden Meer, sondern eher: Der Tautropfen wird zum leuchtenden Meer.

Um diese außergewöhnliche Bewußtseinserweiterung zu erreichen, entwickelten die verschiedenen Religionen und esoterischen Traditionen (auch Mysterienschulen genannt) über die Jahrhunderte hinweg eine Vielzahl an Disziplinen und Methoden. Nur solchen Personen, die sich vorab als wert und vertrauenswürdig erwiesen hatten, wurde der Zugang zu den Mysterienschulen und der Schlüssel zum verborgenen, inneren Potential gewährt – denn der Mißbrauch des übertragenen Wissens konnte zu höchst unheilvollen Konsequenzen nicht nur für sie selbst, sondern ebenso für andere führen. Sogar die großen Weltreligionen verfügten über einen geheimen Anteil dieses Wissens, welches den Massen vorenthalten und nur an eine geringe Anzahl solcher Personen weitergegeben wurde, die sich das Recht zu einer Einweihung verdient hatten.

DIE MYSTERIENSCHULEN

Es ist eine wenig bekannte Tatsache, daß alle alten Religionen und philosophischen Systeme über esoterisches oder verborgenes Wissen verfügten, in welches nur wenige Auserwählte eingeweiht wurden. Daneben gab es exoterische oder öffentliche Lehren, die an die Massen weitergegeben wurden. Das Wort esoterisch bezeichnet einerseits geheimgehaltenes Wissen, in welches nur wenige eingeweiht werden, einschließlich der Geheimnisse, die die Natur vor der Menschheit verbirgt, und andererseits das Wissen, das von innen kommt. Die esoterischen Lehren extrem alten Ursprungs werden die Mysterienlehren genannt, sie handeln von den großen Wahrheiten über das Wesen der Realität, des Seins und des Nichtseins. Unter anderem beinhalten die Mysterienlehren Theorien über die Entstehung des Kosmos (Kosmogenese) und der Menschheit (Anthropogenese). Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, daß sich diese Theorien um einiges von denen unterscheiden, die später durch die moderne Wissenschaft und die Theologie verbreitet wurden.

Zu Zeiten der alten Zivilisationen Griechenlands, Ägyptens, Indiens, Kaledoniens und Samothrakes gab es die höheren (geheimen) sowie die geringeren (öffentlichen) Mysterien. Die Priester dieser Epochen, von den ägyptischen Hierophanten bis zu den Brahmanen Indiens, und ebenso die späteren hebräischen Rabbiner enthielten ihre inneren Lehren der Öffentlichkeit vor. Sie befürchteten, daß ihr geheimes Wissen durch die Massen profaniert und verzerrt würde. Die jüdischen Rabbiner nannten ihre exoterischen religiösen Zeremonien Mercavah (äußerer Körper), das „Gefäß oder die Hülle, die eine verborgene Seele, d.h. die höchsten Lehren, enthält. Die esoterischen Lehren der Rabbiner wurden in Form der Kabbalah erhalten. Weiterhin zu erwähnen in diesem Zusammenhang wären die öffentlichen Rituale der „eleusinischen Mysterien im alten Griechenland sowie die höheren und geringeren Lehren des nördlichen Buddhismus. Pythagoras behielt die höheren Lehren seinen vertrauenswürdigsten Schülern vor, durch Eid waren sie zum Schweigen und zur Geheimhaltung verpflichtet.

In Ägypten erarbeiteten die initiierten Priester okkulte Alphabete und geheime Hieroglyphen für ihre vertrauenswürdigsten Schüler, um so die Erhaltung der alten Weisheiten zu gewährleisten. Interessant zu erwähnen ist, daß die heutzutage sehr beliebten Tarotkarten den Schlüssel zu den ägyptischen Mysterien enthalten sollen. Sogar in der Geschichte des frühen Christentums finden wir die inneren, den Eingeweihten vorbehaltenen Lehren, während lediglich deren äußere Hülle den Massen verkündet wurde. „Euch, sagte Christus einst zu seinen Jüngern, „ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben; denen aber draußen widerfährt es alles in Gleichnissen (Markus 4,11). Jesu Gleichnisse findet man in den Aufzeichnungen der Bibel – von den „Geheimnissen des Reiches" fehlt jede Spur.

Heutzutage existieren die Mysterienschulen nicht mehr, und die Weltreligionen verfügen lediglich über einen Bruchteil jenes Wissens. Die Überbleibsel derartiger Informationen, die heutzutage noch in den religiösen Lehren bestehen mögen, wurden für den normalen Menschen in unverständliches Dogma und Ritual verdreht, und dies führte zu einer intensiveren Spaltung der Menschheit, als es sie je zuvor gegeben hat. Diese Spaltung basiert auf den Meinungsverschiedenheiten dem unterschiedlichen Verständnis und den variierenden Interpretationen der alten Schriften, die durch Menschen aufgezeichnet wurden, die überbewußte Erfahrungen gemacht hatten. Personen, denen überbewußte Erfahrungen fremd sind, können natürlich die alten Schriften nur auf der Ebene ihres eigenen Verständnisses und ihrer begrenzten Erfahrungen unserer dreidimensionalen Welt interpretieren. Bedauerlicherweise sind alle uns in ihrer institutionalisierten Form bekannten Religionen nur Pseudo-Religionen und stellen nur eine Travestie der großen Wahrheiten dar.

Nun taucht natürlich die Frage