Gereimtes und Ungereimtes
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mal mit Freuden, mal mit Jammer,
der Poet von früh bis spät.
Denkt und zaudert, schreibt und
streicht,
dass es nicht dem anderen gleicht.
Und zum Schluss will er frohlocken,
was er da liest, das haut ihn von
den Socken.
So finden Sie, liebe Leserin und
lieber Leser, manches Interessante.
Dann klingt es wieder seltsam, ein
wenig anders als sonst.
Aber es spricht an und geht ans
Gemüt.
Begleitet wird dieses Büchlein von
spontanen Eingebungen, die
zeichnerisch den Text ergänzen.
Dietmar R. Horbach
Mein Name ist Dietmar Rolf Horbach. Ich bin am 26. Juni im Kriegsjahr 1943 in Potsdam geboren. Als ich drei Jahre alt war, wechselten meine Eltern mit mir von Dresden nach Essen in NRW. Dort bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nachdem ich meinen Realschulabschluss gemacht hatte, ergriff ich den Beruf des Schaufenstergestalters, der mir als Sprungberuf dienen sollte, da ich eigentlich Bühnenbildner werden wollte. Doch es kam anders. Als die Bundeswehrzeit heranrückte, meldete ich mich freiwillig zur Bundesmarine. Dort war ich von 1963 bis 1971. An der Bundeswehrfachschule in W’haven machte ich meinen Fachhochschulabschluss. Danach bewarb ich mich in Bremen in den gehobenen Verwaltungsdienst, was auch gelang. Vorher habe ich in der Neuapostolischen Kirche, der ich angehöre, meine Frau kennengelernt und 1968 geheiratet. Wir haben zwei Töchter und eine Enkeltochter. In der Kirchengemeinde Bremen-Vegesack war ich 33 Jahre ehrenamtlich als Diakon und Priester tätig. Im Jahre 2008 trat ich mit 65 Jahren beruflich und kirchlich in den Ruhestand. Nun zu meinen Hobbies: Gemalt und gezeichnet habe ich schon als Kind und Jugendlicher gern. Vornehmlich waren es Aquarellbilder, sowie Bleistift- und Tuschezeichnungen. Durch meine berufliche Tätigkeit ruhte dieses Hobby lange Jahre. In den 1980er Jahren begann ich mit der Ölmalerei. Erst 2012 begann ich wieder damit und bin seitdem unentwegt beschäftigt, Ölbilder zu malen. Da ich mich autodidaktisch weiterbilde, versuche ich mich an Bildern anderer Künstler, um meine Fähigkeiten auszubauen. Ich sehe es als ein Geschenk Gottes an und bin dankbar, dieses Hobby ausführen zu dürfen. Neben der Malerei interessiert mich auch die Schriftstellerei. Ein entfernter Onkel von mir, Michael Horbach, den ich nicht einmal persönlich kennenlernen durfte, war mir darin ein Vorbild. Der Ölfresser ist mein erster Roman, der bereits aufgelegt wurde. Nun erfolgt eine Neuauflage. Weiterhin habe ich einige Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben. Ein Gedichtband mit christlichen Gedichten ist bereits unter dem Titel “Zum Trost und zur Freude” beim Verlag BoD veröffentlicht worden. Ein weiterer Roman mit dem Titel “Der verlorene Zwilling” wartet noch auf seine Veröffentlichung. Ich wünsche den Leserinnen und Lesern dieses Buches viel Freude damit.
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Book preview
Gereimtes und Ungereimtes - Dietmar R. Horbach
Inhaltsverzeichnis
Der Wurm
Elefanten im Dschungel
Das Maskenfest
Ballade des Königssohnes
Limericks
Die Abenteuer des Knaben Absalom
Mandareike
Jeremias Bickelbörn
Frühlingserwachen
Der Kuss
Der Sommer
Der Herbst
Der Winter
Die Ballade von Jonny, dem Seemann
Der Blick in den Spiegel
Geschichten
Gedanken über Europa
Was soll das werden?
Im Zeichen von Corona
Die Dichtkunst
Fips, der Außenseiter
Der Wink des Schicksals
Alexander, der Poet
Annegret, das Luder
Reimereien
Die Ballade von Löderklööm und Zackenbarsch
Muss es sich immer reimen?
Poetengeflüster
Rückblick auf die Outlander
Das Lied vom Inzidenzwert
Der Fink und die Meise
Der Klosterkater Amadeus
Das Phantom in der Oper
In der Straßenbahn
Das Zwiegespräch
Das Lied des Minnesängers
Noch ein paar Limericks
Die Ballade vom Zeichenstift
Die Dame mit der roten Kappe
Die Maid und die Zipfelmänner
Struppi und die tolle Nummer
Altersleiden, Altersfreuden
Mir fällt nichts ein
Egon der Rote (Eine Hymne an alle Rothaarigen)
Vom Leviathan, der Lyra, dem Leuchter und dem Loch
Auf, auf nach Sansibar!
Weihnachten steht vor der Tür
Nachrichten aus dem Kindergarten
Der Anrufbeantworter
Der Herzog von Brabant
Ein wenig Geld und warme Worte
Marinebericht
Tor! Tor! Tor!
Warum schweigst du?
Der Rizinus von Ninive
Ein Dackel namens Meyer
Eine Kuh, die mehr als Gras fraß
Thunderstorm und Kugelblitz
Lilo von Lohenhain
In unserer Gasse
Mach‘ die Welt voll Sonnenschein
Es reimt in seiner kleinen Kammer,
mal mit Freuden, mal mit Jammer,
der Poet von früh bis spät.
Denkt und zaudert, schreibt und streicht,
dass es nicht dem anderen gleicht.
Und zum Schluss kann er frohlocken,
was er da liest, das haut ihn von den Socken.
Der Autor
Der Wurm
Ein Wurm, der hing an einem Haken
und hörte ein paar Frösche quaken.
Mein Leben ist schon fast dahin,
sprach er danach in seinem Sinn.
Ob mich der Fisch im Wasser frisst,
oder der Frosch es endlich ist,
so will ich doch nicht schnell ertrinken,
sollte mir noch eine Chance winken.
Der Frosch erblickte nun den Wurm,
verliebte sich in ihn im Sturm.
Hüpfte eilends zu dem kurzen Haken
und hörte dabei auf zu quaken.
Ich habe mich, sprach er zum Wurm,
verliebt in dich, gehst du konform?
Der nickte und wurde dann verschluckt,
hat nicht mal mehr dabei gezuckt.
Bist du ein Wurm, dann stehe fern,
wenn ein Frosch sich zu dir neigt
und dir seine Liebe zeigt,
und sagt: Ich habe dich zum Fressen gern.
Elefanten im Dschungel
Sie stampfen dröhnend durch die helle
Vollmondnacht,
und alles ringsum, ob Mensch ob Tier, aus tiefem
Schlaf erwacht.
Die Ohren wackeln hin und her,
im Kreis sich drehen, ist nicht schwer,
der Boss trompetet schrill und laut,
ein and´rer mächtig auf die Pauke haut.
Die Riesen poltern plump, schwer folgt das Rudel in
des Führers Spur.
Die Rüssel heben sich im Takt, der Bambus knackt
und bricht auf weiter Flur,
und dröhnend schmettern in den Wald die wichtigen
Signale,
die Party übersteigt den Höhepunkt und naht sich
langsam dem Finale.
Doch plötzlich kreischt es rings umher,
der Löwenhäuptling brüllt so sehr,
und allen Tieren wird so bang,
es ist, als wär’s der Welten Untergang.
Von Ferne grollt der Donner mächtig,
und Blitze zuck’n am Himmel prächtig.
Es kracht und wummert, schreit und klagt;
sich keiner auf die Lichtung wagt.
Der Sturm heult auf, es zischt und weht;
am Horizont der Mondenschein vergeht.
Ein dunkles Brausen drückt die Bäume mit Macht
hernieder,
und Regen peitscht die starken Elefantenleiber,
dass sie vor Furcht erzittern ob des gewalt’gen
Wetters,
das einem Todesraunen gleicht und manches Tier vom
Baume schmettert.
Nach Stunden bang’ erfüllten Wartens, weicht
das tobende Himmelsheer, und seicht
erhebt im Osten sich ein roter schmaler Saum
des neuen Tages, und man glaubt es kaum,
dass kurz vorher die Hölle sich hier wild erhob;
ein Bild des Jammers und Entsetzens sich darbot.
Nun treibt der kräft’ge Morgenwind in jugendlicher
Kraft
die bunte Wolkenherde vor sich her, was er wie
immer schafft.
Und majestätisch hebt das Himmelslicht sein
leuchtend´ Haupt,
gefolgt vom Tageslicht als großer Tross, und überall
wird es laut.
Die mächtigen Kolosse begrüßen nun den Tag mit
voller Kraft,
Fanfaren gleich ertönend, trompeten sie, was ihnen
Freude schafft,
dem jungen, frischen Morgen und verlassen schier im
gleichen Schritt
die Lichtung nun und wechseln in den Dschungel ab
mit festem Tritt,
um neu und immer wieder gleich dem Lebensrhythmus sich zu beugen
und von der ew’gen Schöpferkraft, dem Weltenkreis
im Meer der Zeit, zu zeugen.
Das Maskenfest
Laut erschallen Rufe, fröhliches Gelächter hallt durch
alle Gassen.
Alt und Jung ist wieder auf den Beinen, wie immer
ausgelassen.
Die Fastenzeit ist nun vorbei, mit Lust wird neu
gegessen und getrunken,
ein großes Fest ward angesagt; für alle Bürger, ob
brav sie leben oder als Halunken.
Der Herold ruft es laut, die Kunde tönt von Mann zu
Mann, die Bürgerschar frohlockt.
Von St. Kathrin, da läuten schwer die Glocken, ein
hölzernes Podest wird aufgebockt.
Ein Maskenfest, so schillernd und so bunt, wie es seit
Jahren nicht mehr war;
so planen es die Väter dieser Stadt und ahnen nicht die
aufkommende Gefahr.
Händler, Gaukler, fahrendes Gesindel ziehen lärmend
in die geschmückte Stadt,
die Bürger gaffen, wundern sich und jauchzen, dass
man wieder Freude hat.
Die Luft ist angefüllt mit wohligen Gerüchen, Klopfen
und Hämmern ertönen laut;
Buden und Stände sind schnell errichtet, wobei sich
mancher auf den Daumen haut.
Ein emsiges Treiben, ein Feilschen und Handeln, die
Taler klimpern mächtig;
Wahrsager künden höchste Freuden, und Musikanten
spielen alle prächtig.
Doch auch die Stadtwache hat Hochkonjunktur, weil
sie so manchen Spitzbub dann
ergreift und in den Kerker wirft, wo er bei Wasser die
nächsten Tage hungern kann.
Und in den Häusern, da schmücken sich die schönen
Mädchen und die kessen Buben,
in den Küchen zischt es und dampft und brät, und
leckerer Duft zieht in alle Stuben.
So mancher dreht und wälzt sich nachts, liegt
wachend und stöhnt in seinem Bette.
Der Tag des Festes nähert sich, die Luft ist angefüllt
mit Spannung, und so mancher hätte
mehr Geld in seinem Beutel, um sich zu schmücken
und zum Fest gar schön zu kleiden;
bizarre Masken tragen, sich in einen Faun
verwandeln, um zu entflieh’n des Alltags Leiden.
Drum sei’s, die Wogen kochen langsam höher, und
Mensch und Vieh erfüllt die ganze Stadt,
kein Zimmer ist mehr frei; ja selbst die Pfaffen in den
Kirchen gewähren manchen eine Lagerstatt.
Hurra! Heut‘ ist der Tag gekommen, Musik und Tanz,
Geschrei und Lärm, wohin man schaut.
Der Festzug hat die Altstadt grad erklommen, die
Pfeifen schrillen, die Trommeln dröhnen laut.
Kinder huschen durch die Reihen der Maskierten und
bücken sich nach süßen Leckereien.
Gelächter tönt herüber, Gesang erschallt, und Jung
und Alt kann sich an alldem nun erfreuen.
Doch plötzlich füllt ein Schrei die Luft, und
markerschütternd wimmert eine junge Frau.
Der Zug gerät ins Stocken, und Büttel sind gar bald
zur Stelle, um festzustellen, was genau
der Grund des Übels ist gewesen. Sie sehen nieder auf
das Weib, das jammernd sich erbricht,
die Haut wird fleckig, und schwarze