Facility Management - Grundlagen: Aufgaben des operativen und strategischen FM. Von der Infrastruktur über die Lebenszyklusbetrachtung bis hin zu Trends und Herausforderungen.
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Facility Management als unternehmerischer Erfolgsfaktor
Hast Du Dich schon mal gefragt, was die Aufgabenbereiche des Facility Managements sind? Fragst Du Dich, was den Beruf des Facility Managers ausmacht? Willst Du wissen, was sich hinter der Instandhaltung und Verwaltung von Gebäuden und Einrichtungen verbirgt?
"Die Pflege und Instandhaltung von Gebäuden sind so alt wie die Geschichte von Bauwerken selbst. Ob die Akropolis oder die Pyramiden, die Patrizierhäuser in Rom oder die Burgen des Mittelalters: Alle hatten Personal, das mit der Instandhaltung und dem Betrieb beauftragt war. Allerdings waren diese Tätigkeiten wenig organisiert und meistens wurde man nur tätig, wenn es ein Problem gab. Eine Ausbildung oder Facility-Management als Dienstleistung gab es nicht. Das änderte sich in den 50er Jahren, als die USA den Koreakrieg führte und langsam an die Grenzen der Kapazitäten bei Flugfeldern kam."
Lerne in diesem wissenswerten Ratgeber ...
... welche Entstehungsgeschichte dem Facility Management zugrunde liegt
... was die Definition über das Facility Management sagt
... welche technischen Aufgaben die Gebäudeverwaltung beinhaltet
... warum das strategische Facility Management ein essentieller Erfolgsfaktor von Unternehmen ist
... die Frage der Fragen: Kaufen oder selber machen – was ist beim Facility Management wann sinnvoll?
... welchen Trends und Herausforderungen das Facility Management aktuell unterliegt
... wie die Ausbildung als Facility Manager vonstattengeht
... und vieles, vieles mehr!
Das Buch verfolgt das Ziel, Dir eine grundlegende Einführung in das Gebiet des Facility Managements zu geben. Im ersten Schritt wirst Du an das Thema mit der Geschichte und Begriffsdefinitionen des Facility Managements herangeführt. Den Hauptteil bilden das operative und das strategische Facility Management mit den dahinter stehenden Domänen.
Dieses Buch ist der passende Begleiter Dich …
... wenn Du überlegst, ein Studium/im Bereich des Facility Managements zu beginnen
... wenn Du in einem verwandten Bereich unterwegs bist oder einen artverwandten Beruf ausübt, in dem Dir das Wissen vom Gebäudemanagement weiterhilfst
... oder wenn Du einfach ein Interesse an dem Thema hast und einen ersten thematischen Einstieg finden möchtest
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Book preview
Facility Management - Grundlagen - Florian Greigartner
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des Facility-Managements
Definition von Facility-Management
Real Estate Facility-Management
ISO 41001
DIN EN 15221
Facility-Management als Geschäftsmodell
Bekannte Unternehmen im Facility-Management
Aufgaben des FM
Technische Aufgaben des Facility-Managements
Infrastruktur als Teil des FM
Kaufmännisches Facility-Management
Vergabe- und Beschaffungsmanagement
Personalmanagement
Vertragsmanagement und Contracting/Versicherungen
Betriebskostenabrechnung
Objektbuchhaltung
Controlling
Einsparpotential
Operatives Facility-Management
Optimierung von Arbeits- und Kommunikationsabläufen
Umsetzungsstrategie und Arbeitspläne
Prozesse
Systeme
Daten
CAFM als Teil des modernen Facility-Managements
Deshalb ist ein CAFM wichtig
Strategisches Facility-Management
Eigenständige Einheit im Unternehmen
FM setzt Unternehmensziele um
GMP im Facility-Management
Strategien für „Make-or-buy-Entscheidungen" entwickeln
Compliance-Aufgaben
Arbeitsplatzgestaltung
FM als Krisenmanager
Facility-Management als Teil der Wertschöpfungskette
Lebenszyklusbetrachtung im Facility-Management
Lebenszyklus-Kosten
Facility-Management und Arbeitsplatzkosten
Trends und Herausforderungen im FM
IoT und digitale Sicherheit
Home-Office und New Work
Krankenhaus während Pandemie umstrukturiert
Hochwertige Messer zu Hause anfertigen
Hygiene- und Kontaktmanagement während Corona
Wichtige Verbände und Organisationen
GEFMA
RealFM
Ausbildung für Facility-Manager
Kaufmännische Ausbildung
Technisch-kaufmännische Ausbildung
Quereinsteiger
Zusammenfassung
Die Geschichte des Facility-Managements
Die Pflege und Instandhaltung von Gebäuden sind so alt wie die Geschichte von Bauwerken selbst. Ob die Akropolis oder die Pyramiden, die Patrizierhäuser in Rom oder die Burgen des Mittelalters: Alle hatten Personal, das mit der Instandhaltung und dem Betrieb beauftragt war. Allerdings waren diese Tätigkeiten wenig organisiert und meistens wurde man nur tätig, wenn es ein Problem gab. Eine Ausbildung oder Facility-Management als Dienstleistung gab es nicht. Das änderte sich in den 50er Jahren, als die USA den Koreakrieg führte und langsam an die Grenzen der Kapazitäten bei Flugfeldern kam. Die Firma Pan-American-World-Services (PAWS), welches Teil von Pan America World Airways (Pan Am) war, bot ihre Dienste an. Der Vorschlag bestand darin, das Flugfeld zu betreiben und für die Instandhaltung zu sorgen. Das Flugfeld ist heute noch aktiv und als Eastern Space and Missile Center at Cape Canaveral Air Force Station in Cape Canaveral, Florida bekannt. Diese Initiative war die erste bekannte Vergabe von Facility-Dienstleistungen.[1]
In den späten 70er Jahren versuchte der amerikanische Möbelhersteller Hermann Miller, seine Produktion zu optimieren. Die Kosten waren gestiegen, und er wollte neue Methoden zur Steigerung der Produktivität finden. Miller sah seine Büromöbel als ein Teil dieses Vorhabens an. Er organisierte 1978 eine Konferenz, um mit Geschäftspartnern und Kunden darüber zu diskutieren, wie Facilities und Produktivität zusammenhängen. Der Name der Konferenz war „Facilities impact on productivity, und ein Jahr später wurde das „Facility-Management Institute
in Ann Arbour, Michigan, USA gegründet. Damals lag der Schwerpunkt noch auf der Ausstattung und Einrichtung und welche Optimierungen, zum Beispiel in Produktionslinien oder in der Buchhaltung, damit möglich waren. Bald erweiterte man aber die Aufgaben auf alle Leistungen, die nicht mit dem Kerngeschäft zu tun hatten. Diese Definition wird heute noch für das Facility-Management verwendet.
1980 wurde die National Facility-Management Association gegründet, welche bereits
im Jahr 1982 in International Facility-Management Association (IFMA) umbenannt wurde. Sie hatte auch regionale Ableger, wie die IFMA Deutschland, die aber 2006 aufgelöst wurde.
In Europa hat Facility-Management etwa in den 80er Jahren Fuß gefasst. Zu Beginn ging es eigentlich nur darum, Dienstleistungen rund um die Gebäudeverwaltung und den Betrieb zu beschreiben. Damals begannen die ersten Firmen, das Gebäudemanagement auszulagern und an eigene Tochterfirmen oder Dritte zu geben. Das schuf mehr Freiraum für das Unternehmen, man konnte sich mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren.
Neben der IFMA gründete sich die GEFMA, was für German Facility-Management Association steht. Sie wollte den Beruf des Facility-Managers neu definieren und die Dienstleistung des FM bekannter machen. Auch in Österreich wurde eine entsprechende Organisation, die FMA, gegründet.
Hatte man in den USA mit Facility-Management zunächst versucht, die Ausstattung und Produktivität zu optimieren, sahen viele Unternehmen in Europa das FM als Möglichkeit, um Kosten zu sparen. Noch 1996 beschrieb die GEFMA das FM als „Betrachtung, Analyse und Optimierung aller kostenrelevanten Vorgänge rund um ein Gebäude [...], die nicht zum Kerngeschäft gehören."[2] Das hat sich grundlegend verändert. Der Facility-Manager ist heute eine Führungsperson, das FM als Dienstleistung ein komplexes und hoch spezialisiertes Serviceangebot. Mit dem Bild des Hausmeisters im grauen Kittel und Cordhut hat das nichts mehr zu tun. Heute setzt die Branche in Deutschland über 134 Milliarden Euro um und ist damit eine der sechs wichtigsten Industrien in der Bundesrepublik. Der Anteil am Bruttosozialprodukt wird auf 4,5 Prozent geschätzt, insgesamt arbeiten mehr als 4,6 Millionen Frauen und Männer im Facility-Management.[3]
Definition von Facility-Management
Facility-Management wird heute zum einen in einer Norm definiert, zum anderen hat sich eine sprachliche Definition kristallisiert, die sehr anschaulich beschreibt, was das FM ausmacht. Es wird als ganzheitlicher, strategischer und lebenszyklusbezogener Managementansatz verstanden. Im Mittelpunkt stehen dabei die einzelnen Facilities, die damit verbundenen Systeme und Prozesse sowie die strategischen Überlegungen. Die Aufgabe des FM ist dabei, diese Prozesse ständig zu überwachen, die Funktion aufrechtzuerhalten und an die