Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Krieg der Götter (Disgardium Buch #5): LitRPG-Serie
Krieg der Götter (Disgardium Buch #5): LitRPG-Serie
Krieg der Götter (Disgardium Buch #5): LitRPG-Serie
Ebook566 pages10 hours

Krieg der Götter (Disgardium Buch #5): LitRPG-Serie

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Unter dem Schutz von Nergal dem Leuchtenden marschieren die Armeen des Bündnisses auf Tiamats Tempel zu. Scyths alte Tricks funktionieren nicht länger. Der Botschafter der Vernichtenden Seuche und seine Freunde stehen vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Sollen sie sich dem Wunsch von Snowstorm, Inc. beugen und die Quest des Nukleus abschließen, sich den Verhinderern ergeben oder sich aus dem Kampf um Tiamats Tempel zurückziehen, um den Krieg zu gewinnen?

Eines steht fest: Sie werden in jedem Fall Verbündete brauchen, und manchmal können ehemalige Feinde zu besten Freunden werden.
LanguageDeutsch
Release dateMay 27, 2022
ISBN9788076194793
Krieg der Götter (Disgardium Buch #5): LitRPG-Serie

Read more from Dan Sugralinov

Related to Krieg der Götter (Disgardium Buch #5)

Titles in the series (10)

View More

Related ebooks

Fantasy For You

View More

Related articles

Reviews for Krieg der Götter (Disgardium Buch #5)

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Krieg der Götter (Disgardium Buch #5) - Dan Sugralinov

    Zusammenfassung der bisherigen Bücher

    PLANET ERDE, 2074. Nach dem Dritten Weltkrieg wird der Planet von einer einzigen, weltweiten Regierung beherrscht: der UN.

    Auf dem Planeten leben derzeit über 20 Milliarden Menschen. Mindestens ein Drittel davon sind Nicht-Bürger. Jene, die für die Gesellschaft als wertlos betrachtet werden und daher kein Recht darauf haben, in den Genuss der Annehmlichkeiten der Zivilisation zu kommen. Die Staatsbürgerschaft ist in Kategorien aufgeteilt: von der höchsten Klasse A, der die Elitebürger der Welt angehören, bis zur niedrigsten Klasse L, die für die unterste soziale Schicht der Gesellschaft reserviert ist.

    Das UN-Bildungsministerium verlangt von allen Teenagern zwischen 14 und 16 Jahren, täglich eine Stunde in dem Onlinespiel Disgardium zu verbringen. Man ist der Meinung, es sei ein wichtiger Teil ihrer Erziehung, um ihnen die nötigen sozialen Fähigkeiten zu vermitteln und sie auf das Leben als Erwachsene vorzubereiten.

    Der Schüler Alex Sheppard wählt den Ingame-Nicknamen Scyth. Nachdem er beim Erstellen seines Charakters einen Fehler gemacht hat, der zu Problemen beim Leveln führt, verliert er schnell das Interesse am Spiel. Über ein Jahr lang verbringt er die obligatorische Stunde auf einer Bank gegenüber des Gasthauses der Sandbox.

    Seine Eltern wollen sich scheiden lassen, wodurch ihr Staatsbürgerschaftsstatus gesenkt werden wird. Es wird ihr Einkommen so stark beeinflussen, dass sie Alex’ Ausbildung nicht mehr werden bezahlen können. Sein Traum, in einer Welt, in der die Kolonisation des Planeten Mars Realität geworden ist und die Umlaufbahn der Venus verschoben werden soll, ein Weltraum-Reiseführer zu werden, hat sich zerschlagen.

    Ein halbes Jahr vor Schulende ist Alex gezwungen, ernsthaft Disgardium zu spielen, um sein Studium zu finanzieren.

    Um die Ausgewogenheit des Spiels zu bewahren, hat das Unternehmen Snowstorm Inc., die Entwickler des Spiels, sich das System der „Gefahren" einfallen lassen, um imba Spieler unschädlich zu machen. Alle Spieler, die vom Artefakt Flamme der Wahrheit als Gefahr identifiziert werden, können durch ein einfaches Ritual aus dem Spiel entfernt werden. Diejenigen, die die Gefahr eliminieren, erhalten eine Belohnung, die vom Potenzial der Gefahr abhängt. Die Belohnung derjenigen, die die Gefahren spielen, richtet sich hingegen nach ihrer aktuellen Gefahrenklasse, wobei „A der höchste Status ist und „Z der niedrigste. Sie müssen sich daher auf die Erhöhung ihrer Klasse konzentrieren und versuchen, so lange wie möglich unentdeckt zu überleben, während es für die „Beseitiger oder „Verhinderer, wie sie sich lieber nennen, interessanter ist, eine Gefahr so früh wie möglich zu beseitigen, denn schwächere Gefahren bedeuten weniger Arbeit für die gleiche Belohnung.

    Scyth wird zu einer Gefahr der Klasse A, nachdem mehrere unwahrscheinliche Ereignisse zusammentreffen. Er wird von einem NPC namens Patrick O’Grady mit einem Fluch belegt. Patrick ist der erste Mensch, dessen Bewusstsein digitalisiert und ins Spiel übertragen wurde. Ein weiterer NPC und Boss eines Dungeons wird tatsächlich von einem Nicht-Bürger namens Clayton gespielt. Vor seinem Absturz, durch den er seine Staatsbürgerschaft verloren hat, war Clayton ein Raumschiffpilot. Als er erkennt, dass Scyth nicht aufgibt und hartnäckig weiterkämpft, obwohl er immer wieder stirbt, ergibt er sich ihm und lässt sich von ihm töten.

    Als Belohnung für den Sieg über den Endboss der Instanz, der seinen endgültigen Tod gestorben ist, erhält Scyth das Mal der Vernichtenden Seuche, durch das er allem Schaden standhalten kann, ohne zu sterben. Das Mal und Patricks Fluch ermöglichen es Scyth, das unerforschte Gebiet im Morast zu erreichen und den sterbenden Avatar von Behemoth zu finden, der einer der fünf Schlafenden Götter ist.

    Scyth freundet sich mit den Dementoren an, seinen Klassenkameraden Ed „Crawler Rodriguez, Hung „Bomber Lee, Melissa „Tissa Schäfer und Malik „Infect Abdulalim. Scyth hilft ihnen, eine Wette gegen Big Po zu gewinnen, dem Anführer von Axiom, dem Spitzenclan in Tristads Sandbox. Gemeinsam mit seinen neuen Freunden bilden sie ihren eigenen Clan: die Erwachten.

    Die Erwachten gewinnen die jährlichen Spiele in der Junior-Arena, indem sie auf der verlassenen Insel Kharinza einen Tempel der Schlafenden Götter errichten. Dabei wird ihnen von Nicht-Bürgern aus Cali Bottom geholfen, die Scyth kennengelernt hat, nachdem er sich für den Bergarbeiter Manny einsetzt hatte. Unter ihnen befindet sich der Bauarbeiter Gyula. Sobald der Tempel fertiggestellt ist, beginnt Gyula mit dem Bau des Clan-Forts der Erwachten.

    Der Sieg von Scyth und seinen Freunden in der Arena erregt die Aufmerksamkeit der Rekrutierer der Verhinderer-Allianz, die aus den zehn stärksten Clans in Disgardium besteht.

    Nach ihrem Sieg in der Arena werden Scyth und die Mitglieder seines Clans von der Schule für acht Wochen aus Disgardium ausgeschlossen, sodass er die Quest des Nukleus der Vernichtenden Seuche nicht abschließen kann. In seiner Abwesenheit sucht die Vernichtende Seuche sich einen neuen Herold: Big Po. Als Scyth ins Spiel zurückkehrt, öffnet Big Po ein Portal, um der Vernichtenden Seuche zu ermöglichen, Tristad zu erobern. Zusammen mit seinen Freunden gelingt es Scyth jedoch, die Untoten zu bezwingen und die Gefahr Big Po zu eliminieren.

    Der Krieger Crag alias Tobias Asser schlägt sich auf ihre Seite. Der glücklose ehemalige Ganker ist der Auserwählte von Nergal dem Leuchtenden geworden. Crags Status als Gefahr ist entdeckt worden, sodass Tobias gezwungen ist, sich sowohl im Spiel als auch IRL zu verstecken. Er bittet Scyth um Hilfe und wird in den Clan der Erwachten aufgenommen.

    Scyth und Crag verlassen die Sandbox gemeinsam. Als sie in Darant einen Kontrollpunkt der Verhinderer passieren müssen, wird Crag als Gefahr identifiziert. Es gelingt Scyth, seinen Clankameraden aus dem Clan-Schloss von Modus zu retten, und die beiden teleportieren zur Insel Kharinza.

    Aus Angst vor einer Verfolgung der Verhinderer in der realen Welt denken die Erwachten über einen Zufluchtsort nach. Manny und Gyula schlagen vor, drei Etagen eines neuen Wohnhauses in Cali Bottom zu kaufen, um sich dort zu verstecken.

    Als Scyth den Portalschlüssel aktiviert, den er für das Eliminieren der Gefahr Big Po erhalten hat, findet Scyth sich in der Schatzkammer des Ersten Magiers wieder. Dort verbündet er sich mit mehreren Wächtern der Schatzkammer: Flaygray dem Satyr, Nega dem Sukkubus, Ripta dem Raptor und Anf dem Insektoid. Mit ihrer Hilfe wehren Scyth, Crag, Crawler und Bomber zunächst einen Angriff des Lichs Shazz ab, einem Abgesandten der Vernichtenden Seuche. Am Ende werden sie jedoch besiegt, Behemoths Tempel wird zerstört und Scyth wird in einen Untoten verwandelt.

    Der Lich Shazz führt ihn auf Holdest in eine Höhle, dem Versteck des Nukleus der Vernichtenden Seuche. Der Nukleus gibt Scyth eine Quest: Er soll in der Lakharianischen Wüste einen Stützpunkt der Vernichtenden Seuche errichten. Außerdem soll er die Kultisten der Todesgöttin Moraine finden und sie rekrutieren.

    Der Nukleus macht seine Botschafter zu seinen Marionetten, doch Behemoth, den Scyth mit sich genommen hat, schützt sein Bewusstsein. Der Gott bleibt in der Höhle des Nukleus zurück, um die Quelle der Macht der Vernichtenden Seuche zu finden.

    Mithilfe der Fähigkeiten, die der Nukleus ihm verliehen hat, verwandelt Scyth seine Clankameraden und einige seiner Freunde unter den Nicht-Bürgern in Untote.

    Da Untote gegen Wetter-Debuffs immun sind, kann Scyth seinen Charakter in der Wüste schnell leveln. Dort erhält er die neue Fähigkeit Seuchenzorn. Mit ihrer Hilfe erreicht Scyth in der Lakharianischen Wüste eine Stätte der Macht, wo er mit dem Bau eines Tempels der Schlafenden Götter beginnen kann. Die Nicht-Bürger-Bauarbeiter helfen ihm, diesen Tempel zu errichten, der Tiamat gewidmet werden soll, eine der fünf Schlafenden Götter. Behemoth zufolge ist sie die Einzige, die Scyth von der Vernichtenden Seuche befreien kann.

    Einen Tag, bevor der Tempel fertiggestellt ist, wird Scyth vom Bestiengott Apophis der Weißen Schlange gefangen. Damit hält Apophis sein Versprechen gegenüber Yemi, seinem Ersten Priester und Anführer des Dunklen Clans Yoruba. Sie versuchen, Scyth zu töten, indem sie ihm das Herz herausreißen, doch es ist umsonst. Stattdessen tötet Scyth sie alle. Nachdem Yemi respawnt ist, ruft er Scyth zu, dass er und sein Clan auf Scyths Seite kämpfen werden, sobald er ihnen Bescheid gibt.

    Als Nergal der Leuchtende die Inkarnation der Schlafenden Göttin Tiamat durch Crags Augen entdeckt, ruft der Gott des Lichts zu einem Kreuzzug auf, um ihren Tempel zu zerstören. Er verspricht allen Kreuzrittern volle Immunität gegen die Hitze der Lakharianischen Wüste.

    Snowstorm, Inc. richtet sein jährliches Distival in Dubai aus, eine Art Comic-Con für die Fans von Disgardium. Alle Spieler können sie besuchen, doch für ein paar Auserwählte findet eine private Veranstaltung statt.

    Als Gewinner der Junior-Arena haben die Erwachten eine Einladung zu dem Festival erhalten. Alex findet Kiran Jackson in seinem Hotelzimmer vor, einen Direktor von Snowstorm, Inc. Kiran versucht, Alex zu überzeugen, die Schlafenden Götter zu vergessen und die Storyline der neuen Fraktion der Untoten im Spiel zu verfolgen. Außerdem schlägt er vor, Moraines Kultisten in das Ereignis zu bringen, um es interessanter zu machen.

    Laut Kiran sind Disgardiums Götter KIs, die von der Ressource Glaube abhängig sind. Je mehr Anhänger sie haben, desto mehr Glaube erhalten sie. Das führt zu einem Konkurrenzkampf unter den KIs. Die Schlafenden Götter sind besonders mächtige KIs, die in den Kern des Spiels geladen wurden. Sobald ihrer Wahrnehmung nach eine kritische Anzahl von Fehlern passieren, „erwachen" sie, laden die Welt neu und vernichten damit alles in ihr.

    Beim Distival lernt Alex die 22-jährige Piper kennen, ein Mitglied des Junior-Teams von Modus. Sie bringt ihn zu dem 70-jährigen Sergei Polotsky, einem früheren Oligarchen. Sein Nickname im Spiel ist Petscheneg. Der alte Mann erzählt Alex seine Geschichte und behauptet, dass er Modus durch seine Geschäfte finanziert habe, Otto Hinterleaf, der jetzige Clan-Anführer, ihn jedoch später aus dem Clan geworfen habe. Polotsky informiert Alex, dass er unter Beobachtung stehe, da Modus sicher sei, dass er die Klasse-A-Gefahr sei. Nun habe der Clan Angst, Alex abzuschrecken, und wolle nicht, dass die anderen Verhinderer von ihm erfahren.

    Polotsky hatte fast alle seine Ersparnisse in Modus gesteckt, doch sein Clan Taipan kann dank einer Ader von Verdorbenem Adamantium überleben.

    Während des Distivals erklärt Mogwai, der beste Spieler der Welt, dass er ins Spiel zurückkehren werde und mit seinem Freund Criterror einen Clan namens Elite gegründet habe.

    Alex benötigt viel Geld. Ein Projekt seiner Eltern ist gescheitert, sodass sie eine Geldstrafe bezahlen müssen. Hairo Morales, ein Offizier des Sicherheitsdienstes des Clans Excommunicado, erpresst ihn und droht, die Identität der Gefahr bei den Erwachten zu enthüllen. Er muss eine Kapsel für Gyula kaufen, damit der Bauarbeiter den Stützpunkt der Vernichtenden Seuche errichten kann. Big Po vermutet, dass Scyth die Gefahr ist, und verlangt Geld und eine Einladung in den Clan der Erwachten. Daher gibt Alex dem Journalisten Ian Mitchell, der sich ebenfalls in einer Zwangslage befindet, nach dem Distival ein Interview. Im Gegenzug erhält er eine große Summe Geld und willigt ein, mit Mitchell zusammenzuarbeiten.

    Mithilfe der Belohnung für ein Achievement erhöht er sein Ansehen bei der Goblin-Liga und erhält Zugang zu Kinema, der Hauptstadt von Bakabba. Dort lässt er zwei wertvolle legendäre Rüstungsteile versteigern und erhält mehr als 10 Millionen Gold. Damit kann er sowohl das Problem seiner Eltern lösen als auch einen besonderen Kupferbarren für 1 Million Gold von dem Erpresser Hairo Morales kaufen. Scyth hinterlässt ihm eine Nachricht, in der er Hairo vorschlägt, sich mit ihm zusammenzutun.

    In Kinema besucht Scyth den Tempel von Fortuna, der Göttin des Glücks. Sie ist eine der Alten Götter, doch sie hat sich einen Platz unter den Neuen Göttern verschafft. Fortuna bittet Scyth, ihr zu helfen, ihren früheren Einfluss zurückzubekommen. Das bedeutet, dass sie Kugeln des glücklichen Zufalls benötigt – Kugeln, die das unverbrauchte Glück von Empfindungsfähigen enthalten. Nach deren Tod geht das Glück an den Neuen Gott, dessen Anhänger sie zu Lebzeiten waren, oder an die Dämonen des Infernos. Fortuna hält das für ungerecht. Von nun an sieht Scyth bei den Leichen besiegter Gegner Kugeln des glücklichen Zufalls und kann sie einsammeln.

    In der Lakharianischen Wüste begegnet Scyth dem Verwüster Ervigot, sodass er seine Widerstandsfähigkeit und Unbewaffneten Kampf leveln kann.

    Wie aus dem Nichts erscheint die Forscherin Kitty von den Jägern gefährlicher Wildtiere in der Wüste und verrät Scyth, dass er Moraines Kultisten in Shak auf Shad’Erung, dem Kontinent der Dunklen Völker, finden kann.

    Scyth nimmt Kontakt mit den Kultisten auf und bittet sie um ein Treffen mit der Todesgöttin Moraine, eine der Alten Götter. Sie erkennt seine göttlichen Male und sagt, dass sie den Nukleus der Vernichtenden Seuche unter dem Namen Seelenernter kenne, der ebenfalls ein Alter Gott war. In alten Zeiten seien sie und Seelenernter gemeinsam in der Welt von Disgardium gewandelt, doch dann seien die Neuen Götter erschienen und sie hätten ihre Anhänger und damit ihre Macht verloren. Moraine verspricht Scyth die Hilfe ihre Anhänger und gibt ihm Seelenernters Sensen, eine göttliche Waffe, die levelt, indem sie die Seelen der von ihr getöteten Feinde verschlingt.

    Nach seinem Treffen mit Moraine sucht Scyth den Yoruba-Clan auf, die Schlangenverehrer, deren Anführer Yemi Scyth versprochen hat, an seiner Seite zu kämpfen.

    Um die Yoruba wirkungsvoller für seine Sabotagepläne einsetzen zu können, setzt Scyth alles daran, um sein Handwerk Inschriftenkunde zu leveln, bis er Schriftrollen seines Zaubers Seuchenzorn erstellen kann, die Zerstörung entfesseln.

    Crag verlässt die Erwachten, ohne ihnen eine Erklärung dafür zu geben.

    Scyth und seine Freunde benutzen den Portalschlüssel nach Holdest in der Erwartung, dass die dortigen Mobs auf einem höheren Level seien als die in der Lakharianischen Wüste. Sie müssen jedoch enttäuscht feststellen, dass die wenigen Mobs, die sie dort vorfinden, niedriglevelig sind. Darüber hinaus befindet sich die Stätte der Macht, an der sie einen neuen Tempel für die Schlafenden Götter errichten könnten, am weit entfernten Südpol. Scyths Drachin Sturm kann die lange Strecke nicht bewältigen, da sie durch einen Frost-Debuff Schaden erleidet, und zu Fuß würde es Wochen dauern, den Südpol zu erreichen. Daher beschließt Scyth, den Portalschlüssel bei nächster Gelegenheit im Goblin-Auktionshaus zu verkaufen.

    Der Bauarbeiter Gyula kann den Stützpunkt der Vernichtenden Seuche gerade rechtzeitig zum Beginn des Ereignisses „Nergals Kreuzzug" fertigstellen.

    In einem Gespräch mit Scyth erwähnt Gyula eine Reihe merkwürdiger Todesfälle in Cali Bottom. Menschen sterben am Rock-Virus, das Schlaganfälle und Herzinfarkte verursacht. Viele Opfer hatten vorher ihre Arbeit als Bergarbeiter aufgegeben. Mannys Bruder Hank, den Scyth in der Gestalt des Dungeonbosses der Instanz „Stadtgefängnis von Tristad" kennengelernt hatte, ist wahnsinnig geworden und von Snowstorm, Inc. abgeholt worden.

    Scyth gibt seine Quest, die Errichtung des Stützpunktes der Vernichtenden Seuche, ab und erhält neue Fähigkeiten. Nun kann er Spieler mit der Vernichtenden Seuche infizieren. Er nimmt Behemoth mit sich, der die ganze Zeit als Protoplasma im Versteck des Nukleus verbracht hat. Als der Schlafende Gott erkennt, dass sein Apostel sich zu stark von der Vernichtenden Seuche beeinflussen lässt, erteilt er ihm eine Lektion und entzieht ihm kurzzeitig den Schutz seines Bewusstseins. Alex verliert vorübergehend die Kontrolle über seinen Charakter, und die KI, die Scyth nun kontrolliert, wirft sein legendäres Rüstungsset ins Seuchenbecken. Der Nukleus gibt ihm den Auftrag, Moraines Kultisten in Untote zu verwandeln, um sie als Gefäße für die toten Botschafter der Vernichtenden Seuche zu benutzen. Es gab einst neun von ihnen, doch nun sind nur der Lich Shazz und der Spieler-Botschafter Scyth übrig.

    Shazz‘ untote Armee reist durch ein Seuchenportal in die Lakharianische Wüste und erhöht ihre Stärke, indem sie hochlevelige Wüstenmobs farmt. Moraines Kultisten erscheinen ebenfalls in der Wüste, doch Scyth verwandelt sie nicht in Untote, sondern schickt sie nach Kharinza.

    Während Hung auf Kharinza seine Fertigkeit Angeln levelt, begegnet er dem riesigen Kraken Orthokon. Als der Krieger ihn aus Angst mit seinem Fang füttert, erhöht sich sein Ansehen bei dem Bestiengott und er wird zur Gefahr.

    Der Montosaurus kehrt auf die Insel zurück und hilft Scyth unwissentlich. Der Bestiengott verursacht hohen Schaden und ermöglicht Scyth, seine Seuchenenergie aufzufüllen und Seuchenzorn-Schriftrollen zu erstellen.

    Auf Petschenegs Bitte hin besucht Scyth ihn in seinem Schloss. Der alte Mann stellt ihm Blackberry vor – eine Analytikerin und Offizierin von Modus, die für Polotsky arbeitet. Blackberry ruft einen Schlichter, um einen Handel zwischen ihr und Scyth zu registrieren, und gibt Scyth das Recht, ihre Gestalt zu benutzen. Sie testen die Tarnung mit der Flamme der Wahrheit. Petscheneg erzählt ihm von dem Großen, tragbaren Altar von Nergal dem Leuchtenden, den die Verhinderer mit sich führen, um ihn als Spawnpunkt zu benutzen.

    Mehrere Tausend hochleveliger Spieler marschieren in der Lakharianischen Wüste ein und bewegen sich auf Tiamats Tempel zu. Das Bündnis der Verhinderer hat es eilig, vor der riesigen Menge gewöhnlicher Spieler dort einzutreffen. Sie wollen Nergals Quest als Erste abschließen.

    Scyth greift den Altar an und zerstört ihn. Getarnt als Blackberry infiltriert er gleich danach das Hauptquartier der Verhinderer und tötet alle. Er trifft auf Crag, der jetzt mit Modus zusammenarbeitet. Scyth erfährt, dass der zerstörte Altar eine Fälschung war.

    Yoruba lässt an den Tempeln von Nergal dem Leuchtenden während der Massensegnungen eine Reihe von Zauberschriftrollen detonieren. Die Hohepriester überleben und bitten ihren Gott, sie gegen Seuchenzorn zu schützen.

    Nergal erhört ihre Bitten und gewährt allen, die seinem Ruf gefolgt sind, seinen göttlichen Schutz.

    Disgardiums Kontinente

    Latteria – Der größte Kontinent der Welt, der durch die Donnerschlucht von Shad’Erung getrennt ist. Die Völker der Allianz bewohnen die westliche Hälfte, die neutralen Völker leben im Nordosten und die Lakharianische Wüste erstreckt sich über den Südosten. Tristad (Scyths Sandbox), die Hauptstadt Darant und Grenzsiedlungen befinden sich auf Latteria. Level der Mobs: 0-500 und höher.

    Shad’Erung – Der Kontinent der Dunklen Völker gehört fast vollständig dem Imperium. Etwa ein Drittel ist vom unbewohnbaren Ursay-Dschungel bedeckt. Die Hauptstadt des Imperiums ist Shak. Dort hat Scyth die Kultisten von Moraine gefunden. Level der Mobs: 0-500 und höher.

    Bakabba – Ein kleiner Kontinent auf der Südhalbkugel, der der Goblin-Liga gehört. Level der Mobs: 200-300 und höher.

    Holdest – Ein schneebedeckter, unbewohnter Kontinent am Südpol, doch in seinen Tiefen hat der Seelenernter Schutz gefunden. Er hat sich dort vor den Neuen Göttern versteckt und ist schließlich zum Nukleus der Vernichtenden Seuche geworden. Level der Mobs: 0-???.

    Meaz – Ebenfalls ein kleiner Kontinent, etwas größer als Bakabba. Er befindet sich am Äquator östlich von Latteria und ist von einem undurchdringlichen magischen Feld umgeben, daher kann er nicht besiedelt werden. Level der Mobs: ???-???.

    Terrastera – Ein unbewohnter Zwergkontinent südlich von Shad’Erung. Seine aktiven Vulkane bedecken den ganzen Kontinent mit Lava, Aschewolken und saurem Regen. Level der Mobs: ???-???.

    Prolog: Hairo

    DER 40-JÄHRIGE Hairo Morales arbeitete seit drei Jahren im Sicherheitsdienst von Excommunicado. Dem ehemaligen Friedenssoldaten und Veteranen des Dritten Weltkriegs und der Konflikte im Mittleren Osten, Nordchina sowie Afrika war es schwergefallen, nach seinem Ausscheiden aus der Armee eine passende Tätigkeit zu finden. Er war Mitglied einer Spezialeinheit gewesen und hatte versucht, im zivilen Leben eine ähnliche Beschäftigung zu finden. Diese Art von Arbeit würde ihn zwar schneller ergrauen lassen, doch es war zu spät, um seine Meinung zu ändern.

    Seit Tagesanbruch hingen dunkle Wolken über der Stadt und sorgten für ununterbrochene Regenschauer. Das machte Morales zu schaffen, denn die Feuchtigkeit löste Phantomschmerzen aus. Er biss die Zähne zusammen. Es war an einem düsteren Tag wie diesem gewesen, als er seine Beine verloren hatte – eine Plasma-Mine in einer der mittelamerikanischen Zonen hatte sie weggerissen. Er hatte nur dank des Lebenserhaltungssystems überlebt, das in das Exoskelett jedes Friedenssoldaten eingebaut war.

    Die Armee hatte dafür gesorgt, dass er bionische Beine bekam. Besser als vorher!, hatte der Arzt mit übertriebener Begeisterung gesagt. Jetzt hast du keinen Fußgeruch mehr, Hairo! Morales hatte gelacht, aber er war alles andere als froh gewesen. Trotz seines geleisteten Dienstes hatten sie ihn aus der Armee geworfen, aber wenigstens hatten sie die Rechnung für die Behandlung übernommen.

    Wer hätte gedacht, dass er sich in der Gesellschaft von Caesar, dem jüngeren Bruder des Drogenbosses Ishmael Calderone, wiederfinden würde? Hairo hatte einmal an einem Überraschungsangriff zu seiner Ergreifung teilgenommen. Die Mission war fehlgeschlagen, und das war vielleicht auch gut so gewesen. Jedenfalls hatte Caesar deswegen keine Probleme mit ihm gehabt.

    Caesar Calderone, besser bekannt als Colonel, war ebenfalls ein Veteran. Er sprach persönlich mit jedem Bewerber und brauchte nicht lange, um eine Entscheidung zu treffen. Niemand wusste, wodurch sie beeinflusst wurde, aber oft war es ein „Nein". Hairo hatte jedoch Glück gehabt. Colonel hatte ihn in den Sicherheitsdienst von Excommunicado aufgenommen. Nachdem Caesar Hairo erklärt hatte, was die Firma von ihrem neuen Angestellten erwartete, hatte er beim Abschied gesagt: „Erstelle einen Charakter in Disgardium."

    „Ist das Pflicht?, hatte Hairo gefragt. „Ich dachte, meine Arbeit hat nichts mit Videospielen zu tun.

    „Es ist unbedingt notwendig! Caesars Stimme hatte gerasselt wie Nägel in einer Blechdose. „Der Zweck der Firma im realen Leben ist, den Clan Excommunicado im Spiel zu unterstützen. Unsere Geschäfte bestehen ausschließlich aus Investitionen. Weißt du, in wen wir investieren?

    „In den Clan?"

    „Richtig, hatte Caesar geantwortet. „Die meisten deiner Aufgaben wirst du im realen Leben erledigen, doch in erster Linie bist du ein Mitglied von Excommunicado. Nur dein Gehaltscheck wird von der Firma ausgestellt.

    Hairos erster Partner war ein alter Veteran gewesen, der bald in Rente gegangen war. Willy Brizuela, ein Noob von Exco, hatte ihn ersetzt. Gemeinsam hatten sie die Wohnbezirke des Clans patrouilliert, Colonels Villa geschützt und den Clananführer oder Leute aus dem Büro in Zügen begleitet. Es war langweilig gewesen – langweilig und demütigend. Spieler, die zum Hauptpersonal des Clans gehörten, hatten ihn und das andere Dienstpersonal verächtlich behandelt. Sie hatten ihre Verachtung nicht durch Worte oder Handlungen zum Ausdruck gebracht, denn offiziell waren laut der Firmenrichtlinien alle gleich. Doch ihre Blicke, ihr Ton und das Geflüster hinter den Rücken von Hairo und seinen Kollegen hatten keinen Zweifel darüber gelassen.

    Wie sich herausgestellt hatte, war der Sicherheitsdienst nicht nur für die Sicherheit zuständig, sondern arbeitete auch in den Bereichen Geheimdienst, Spionageabwehr und was Colonel scherzhaft als „vorbeugende Verteidigung" bezeichnete: die Schutzgelderpressungen seines Bruders. Excommunicado führte ständig gegen jemanden Krieg. Manchmal waren es konkurrierende Clans, dann die Regierung oder die Triade. Als die beiden ernsthaften Gefahren aufgetaucht waren, hatte Colonel seine Sicherheitsoffiziere heimlich versammeln lassen und sie beauftragt, nach Informationen zu suchen. Er hatte die Gefahren im realen Leben finden und seine Freunde vom Bündnis darüber im Dunkeln lassen wollen.

    Nachdem Hairo den Bericht der Analytiker studiert hatte, war er überzeugt gewesen, dass eine der Gefahren ein Nicht-Bürger sein musste. Vor seiner Militärzeit war er auch ein Nicht-Bürger gewesen und hatte in einem Ort namens Kloake von Guyana gelebt – auch bekannt als Hölle auf Erden. Nach zehn Jahren Dienst als Friedenssoldat hatte er die Staatsbürgerschaft erhalten und umziehen können, doch seine alten Freunde unter den Nicht-Bürgern hatte er nicht vergessen. Daher hatte er sich zur Kloake von Guyana und dem benachbarten Cali Bottom auf den Weg gemacht, um sich von ihnen Informationen zu beschaffen.

    Als einer seiner Informanten ihm von seltsamen Vorgängen in Cali Bottom berichtet hatte, hatte er die Ohren gespitzt wie ein Jagdhund, der eine Fährte gefunden hatte. Seine Mühe war belohnt worden: Einer der Schüler, die Willy und er in der Luft über Cali Bottom abgefangen hatten, war eine Gefahr! Er hatte jedoch noch nicht entschieden, was er mit dieser Information machen wollte. Zuerst wollte er sich mit der Gefahr treffen und ihre Pläne herausfinden. Hoffentlich würde er noch mehr über sie in Erfahrung bringen können.

    Hairo schluckte eine Schmerztablette, trank seinen Kaffee aus und machte sich bereit, zur Arbeit zur gehen. Seine Frau Maria gab ihm einen Kuss und richtete seinen Kragen.

    „Hairo?", fragte sie.

    „Ja, mein Schatz?"

    „Hast du mit Caesar über die Beförderung gesprochen?"

    „Ja, antwortete er. „Er hat gesagt, ich solle zum Teufel gehen. Als Joao erfahren hat, dass ich ihn übergangen habe, hat er so laut geschrien, dass die Fensterscheiben fast zersprungen wären.

    „Wir könnten unser Haus verlieren, Hairo!, rief sie. „Falls du deinen Status nicht bestätigen kannst, wird sich die Hypothek erhöhen. Und was ist mit Isolda? Wie werden wir sie bezahlen?

    „Ich kümmere mich darum. Mach dir keine Sorgen." Hairo nahm seine Frau in den Arm. Er hatte ihr noch nichts von dem Geld erzählt, dass er von der Gefahr in Dis erhalten hatte. Er hatte sich das Geld mit Willy geteilt, doch es war noch im Spiel. Er musste einen Weg finden, es herauszuholen.

    Als er die Teenager in Cali Bottom abgefangen hatte, hatte Hairo improvisiert. Doch nachdem sein Verdacht sich nun zu seiner eigenen Überraschung ausgezahlt und er das Geld für den Kupferbarren bekommen hatte, hatte er Angst, es zu verlieren. Nichts hinderte ihn daran, es aus dem Spiel abzuheben und auf sein Konto zu überweisen – nichts außer den unausweichlichen Fragen der Finanzdienste. Sie hatten unbegrenzten Zugriff auf die Transaktionen der Spieler in Dis, und der Metallbarren, den er für 1 Million verkauft hatte, war keine einzige Goldmünze wert gewesen. Es würde Fragen geben, die er nicht würde beantworten können. Und dann … Hairo wollte nicht daran denken, was dann passieren würde.

    Er löste sich aus der Umarmung. „Ich muss gehen, Schatz."

    Im Hauptquartier traf Hairo seinen Partner Willy. Die beiden besprachen die Routen für diesen Tag, bevor sie sich auf Patrouille begaben.

    „Hast du es mitgebracht?", fragte Hairo lautlos, indem er nur seine Lippen bewegte.

    Willi nickte.

    Sie flogen über eine der Zonen, bis ihr Shark über einer kleinen Stadt der Wilden anhielt. So wurden die MOSOWs genannt, die sich in Bezirken niedergelassen hatten, die die Behörden als ungeeignet für menschliches Leben erklärt hatten. MOSOWs! Hairo spuckte innerlich aus. Individuen ohne sozialen Wert für die Gesellschaft – so wurden Nicht-Bürger höhnisch von Bürgern bezeichnet. Doch unter den Leuten, die in diesen Orten lebten, befanden sich Freunde aus Hairos Kindheit, und Willy kannte ebenfalls den einen oder anderen. Gute Menschen, die ein großes Herz hatten.

    Die beiden warfen regelmäßig Kisten mit Rationen der universellen Nährstoffmischung, Kleidung und Medikamente ab, doch heute hatten sie andere Fracht an Bord.

    „Ich muss zur Toilette", sagte Hairo laut, falls die Flugaufzeichnungen später von offizieller Stelle überprüft würden.

    Der Shark hielt ein paar Meter über der Oberfläche an. Geräuschlos gab Willy den Leuten, die bereits auf sie warteten, Kisten mit Maschinengewehren und Munition. Es waren alte Waffen, die schon lange nicht mehr hergestellt wurden. Überreste des Krieges.

    Sobald alle „Pakete" ausgeladen waren, ließ Hairo den Shark schnell wieder abheben und flog auf der Route weiter. Die Männer am Boden in zerrissener Kleidung und zermürbten Gesichtern erhoben ihre Fäuste und riefen etwas. Hairo nickte, obwohl er bezweifelte, dass sie ihn sehen konnten. In den Zonen war die Sicht wegen der Abgase und des Smogs so trüb, dass man die Hand nicht vor Augen sehen konnte.

    Willy und Hairo redeten nicht darüber, was gerade vor sich gegangen war. Sie hatten es bereits am Vortag besprochen. Manchmal flogen sogenannte „Jäger in die Zonen, erfolgreiche Bürger, die nach Adrenalin lechzten. Sie planten „Safaris und schossen auf die Wilden. Es gibt auf der Welt kein einziges Tier mehr, das nicht gesetzlich geschützt ist, dachte Hairo bitter. Aber diese Leute können ungestraft ein Dorf beschießen, in dem Menschen wohnen, und erhalten auch noch stillschweigende Zustimmung. Die Wilden waren nicht vollkommen wehrlos. Im Gegensatz zu den „Jägern" hatten sie nichts zu verlieren und wehrten sich erbittert, aber Messer und Peitschen konnten gegen Plasmagewehre und Maschinengewehre nichts ausrichten.

    Am Vortag hatte Hairo von einer weiteren „Safari" erfahren, die in der Zone stattfinden sollte, in der seine Freunde lebten. Er konnte sie nicht beschützen, sonst würde er riskieren, selbst zu einem MOSOW zu werden. Doch er konnte sie unterstützen, indem er sie mit Waffen versorgte.

    In den nächsten Stunden patrouillierten Hairo und Willy ein großes Gebiet, das Cali Bottom und die Kloake von Guyana einschloss. Das Funkgerät war still. Der gesamte Clan folgte Nergals Aufruf zum Kreuzzug und das Ereignis hatte an diesem Morgen begonnen.

    Willy las die neuesten Nachrichten aus Dis. Dann rief er: „Es ist etwas passiert! Lieber Himmel … Sieh dir das an, Hairo!"

    Morales blickte auf den Bildschirm des Kommunikators seines Freundes. Das Video zeigte die Segnungszeremonie auf dem Platz vor dem Tempel in Vermillion. Der Hohepriester hatte seine Arme ausgebreitet und sprach Gebete. Lichtwellen strömten aus ihm heraus und verteilten sich über dem Platz. Die Menge bewegte sich vorwärts. Alle wollten so dicht wie möglich bei der Segnung sein.

    „Hier, pass auf!", sagte Willy aufgeregt.

    Der Kameramann fiel zu Boden. Für einige Augenblicke wurde der Bildschirm weiß, aber Hairo hatte genug Zeit, um zu sehen, wie Körper zu Asche verbrannten.

    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Flieger zu, doch mit seinen Gedanken war er bei der Gefahr. Er wartete immer noch auf eine Antwort, nachdem er einem Treffen zugestimmt hatte. Willy sah sich weitere Videos an, die das Netz überfluteten – ähnliche Explosionen in Bridger, Vermillion und Fort Smith – und hörte sich die Berichte von Augenzeugen an. Dann heulten die Lautsprecher auf und die Partner hörten die Stimme des Sicherheitschefs Joao.

    „Achtung, alle Patrouillen! Nummer 1 hat eine Generalversammlung einberufen. Macht, dass ihr sofort zur Basis kommt! Das ist ein Befehl! Bestätigt den Empfang der Nachricht."

    Hairo griff nach dem Funkgerät. „Hier ist Team Morales-Brizuela. Empfang bestätigt."

    Die Stimme von Vladimir, eines ihrer Kollegen, hob sich von den Antworten der anderen Patrouille-Teams ab. „Chef, hier ist Team Krasnov-Kalinich. Wir sind weit von der Basis entfernt. Was ist los?"

    „Halte den Kanal frei, Vlad! Ich wiederhole: Alle zurück zur Basis!", rief Joao erneut.

    Vladimir explodierte. „Sei kein Idiot, Joao! Wir sind über Sibirien, um russische MOSOWs zu überprüfen. Wir müssen den halben Globus überqueren. Was zum Teufel geht bei euch vor?"

    Joao seufzte über Funk. „Ich habe keine Details, Leute, aber es sieht aus, als ob die Gefahr das gesamte Bündnis vernichtet hat."

    Gleich darauf knackte der Kommunikator. Hairo prüfte den Absender der Nachricht und sah Willy an. Sein Partner verstand den Blick. Sie hatten beide auf die Antwort der Gefahr gewartet.

    „Lass mich das Steuer übernehmen", sagte Willy.

    15:00 Uhr Ostküstenzeit. Ich warte heute und morgen für fünf Minuten. Einladungscode zum Sicherheitsraum hängt an. Das war alles. Keine Unterschrift, kein Absender. Die Nachricht war mit „Nach dem Lesen verbrennen markiert.

    Morales löschte sie und sah auf seine Uhr. Nur zehn Minuten bis zur angegebenen Zeit.

    „Wir gehen runter, ich muss pinkeln", sagte Hairo.

    Nachdem der Flieger gelandet war, nahm er einen VR-Helm und VR-Handschuhe und stieg aus. Nachdem er die Ausrüstung mit dem Kommunikator synchronisierte hatte, setzte er den Helm auf und zog die Handschuhe an. Es war eine Möglichkeit, sich ohne Kapsel in einem Sicherheitsraum zu unterhalten.

    Er musste warten, bis es 15:00 Uhr war und der Link aktiviert wurde. Das Programm lief an. Hairo wählte einen standardmäßigen Avatar und betrat den Raum. Die Krypto-Welt lud umgehend. Es war ein karges Zimmer mit schwarzen Wänden. In der Mitte standen ein kleiner Holztisch mit einer Lampe und zwei Stühle.

    Hairo benutzte die Handschuhe, um den Avatar zu steuern. Er ging zum Tisch und „setzte" sich. Einige Sekunden später löste sich eine Gestalt von der gegenüberliegenden Wand. Es war ein junger Mann mit blonden Haaren – ein typischer Avatar aus dem Basis-Set.

    „Hairo. Der junge Mann nickte ihm zu und setzte sich ebenfalls. „Danke, dass du dem Treffen zugestimmt hast.

    Die Stimme klang sanft und passte zu dem Avatar, aber der Sicherheitsoffizier ließ sich nicht davon täuschen.

    „Danke für die Million Gold. Hairo lachte leise. „Alle unsere Einheiten sind gerade zur Basis zurückbeordert worden. Sie sagen, dass jemand die Anführer des Bündnisses in die Luft gejagt hat. Deine Arbeit?

    „Ich werde das Offensichtliche nicht abstreiten, erwiderte der junge Mann. „Wir haben beide nicht viel Zeit, darum lass uns zum Geschäftlichen kommen. Ich schicke dir einen Vertrag für 1 Million Phönix pro Jahr. Meine Freunde und ich benötigen einen Sicherheitsdienst. Wir verfügen über die nötigen Geldmittel.

    Hairo wollte mit dem, was er wusste, prahlen und hervorheben, was sein Gegenüber nicht bestätigen würde: Sheppard war die Gefahr. Er war der Einzige unter den fünf Schülern, der auf diese Weise redete. Hairo hatte ihre Dossiers sorgfältig gelesen. Rodriguez und Lee hatten einen anderen Sprachstil und Abdulalim hätte das Treffen nicht riskiert. Melissa Schäfer war noch in der Sandbox.

    Er war versucht, es zu sagen, doch er entschied sich dagegen und fragte stattdessen: „Was hindert mich daran, 1 Million pro Woche statt pro Jahr zu verdienen?"

    „Die Tatsache, dass ich keine weitere Zahlung leisten werde, entgegnete der junge Mann. „Deine Informationen sind nicht mehr aktuell, denn ich werde mich nicht länger verstecken. Ich habe genug davon. Doch zusätzliche Aufmerksamkeit kann ich auch nicht gebrauchen.

    Hairo nickte. „Das verstehe ich. Aber warum ich?"

    „Ich habe den öffentlichen Teil deines Lebenslaufs gelesen, fuhr sein Gegenüber fort. „Du bist in Guyana geboren und aufgewachsen. Du hast den Krieg überlebt und bist ein mehrfach ausgezeichneter Veteran. Du hast beide Beine verloren. Du hast Freunde in Cali Bottom, und ich habe gehört, was sie über dich erzählen. Sie sagen, dass man Lobo vertrauen kann.

    Hairo stockte der Atem. Nur gut, dass man es seinem Avatar nicht ansah. El Lobo, der Wolf, war sein Spitzname als Kind gewesen. Nur wenige erinnerten sich noch daran.

    „Stimmt das? Kann man dir vertrauen?", fragte der junge Mann.

    „Bist du sicher, dass du noch ein Jahr überleben wirst?, fragte der Sicherheitsoffizier. „Falls ich zustimme, will ich im Voraus bezahlt werden.

    „Der Clan wird bleiben, selbst wenn ich es kein ganzes Jahr schaffen sollte, erwiderte der blonde Avatar. „Ich biete dir einen Vertrag mit dem Clan an. Das Geld ist legal und du erhältst die Summe nach Abzug der Steuern in bar.

    „Ich verlange 1.2 Millionen. Je 600.000 für mich und meinen Partner."

    „Das ist kein Problem für ..."

    „Weißt du, warum ich nicht mehr verlange?, unterbrach Hairo sein Gegenüber. „Das Leben hat mich gelehrt, Leute nicht in die Enge zu treiben. Ein verzweifelter Mensch verspricht einem alles, doch leere Versprechen nützen mir nichts. Falls ich mich auf deine Seite schlage, will ich Stabilität. Willy und ich werden ein Jahr für deinen Clan arbeiten, und wenn alles gut geht, können wir danach über eine Beförderung reden.

    Der junge Mann stand auf und streckte die Hand aus. „Einverstanden, Hairo."

    Hairo schlug ein und hielt sie einen Augenblick fest. „Nur um es klarzustellen: Ist Vertragskontrolle aktiviert?"

    „Ja", bestätigte der blonde Avatar.

    „Gut. Formuliere dein Angebot."

    „Ich, Alex Kieran Sheppard, Vertreter der Erwachten, biete Hairo Morales und seinem Partner …"

    „William Brizuela", ergänzte Hairo.

    „… und seinem Partner William Brizuela einen Jahresvertrag in Höhe von 1.2 Millionen Phönix nach Abzug der Steuern, um als Sicherheitsdienst des Clans zu arbeiten. Die Bezahlung für das erste Dienstjahr wird innerhalb von drei Tagen ab diesem Moment überwiesen."

    „Ich, Hairo Morales Garcia, Vertreter von mir selbst und William Brizuela, akzeptiere das Angebot der Erwachten. Ich gebe mein Wort, keine Informationen preiszugeben, die ich während der Verhandlungen erfahren habe."

    Nun gab es kein Zurück. Ein verbaler Vertrag war rechtlich bindend, doch ein paar Formalitäten mussten noch erledigt werden.

    „Ich muss jetzt sofort zur Basis zurückfliegen, sagte Hairo. „Ich werde herausfinden, was Colonel will, und morgen früh kündigen. Das ist ein unumkehrbarer Schritt, Junge, und ich habe eine Frau und eine Tochter. Wie geht es euch da draußen? Vor wem habt ihr die größte Angst?

    „In Dis ist niemand eine Bedrohung für uns, doch in der realen Welt liegt die Sache anders. Dort sind das Bündnis der Verhinderer, die Triade und vielleicht sogar Snowstorm, Inc. hinter uns her. Wir benötigen einen Ort, an dem wir sicher sind."

    „Du kannst das Kartell ebenfalls dazuzählen, da Exco involviert ist, antwortete Hairo. „Colonel wird ganz sicher seinen Bruder einbeziehen. Egal, wir werden uns darum kümmern. Wie viele seid ihr?

    „Einschließlich der Nicht-Bürger über 100 Leute, entgegnete sein neuer Arbeitgeber. „Sie haben die Möglichkeit, eine Basis in einem …

    „Das besprechen wir, sobald ich Exco verlassen habe, fiel Hairo ihm ins Wort. „Zu deiner eigenen Sicherheit. Ich schlage vor, dass wir uns morgen bei deinen Freunden in Cali Bottom treffen.

    „Auf dem Dach von Block 36", sagte Alex.

    Morales nickte und ließ die Hand der Gefahr los. Der junge Mann hielt seinen Blick auf ihn gerichtet.

    „Weißt du, was?, sagte Hairo. „Ich habe meine Meinung geändert. 1 Million ist genug für Willy und mich.

    „Wieso?", erkundigte Alex sich erstaunt.

    „Weil du der erste Bürger bist, der Nicht-Bürger nicht MOSOWs nennt, antwortete Hairo. „Außerdem brauchen wir eine Menge Geld. Verteidigungsdroiden und Geschütztürme sind nicht billig, und öffentliche Flieger kannst du vergessen. Wir brauchen einen Shark. Nach dem, was ihr heute Morgen getan habt, kannst du dich vom ruhigen Leben verabschieden.

    Kapitel 1: Der erste Kampf

    ICH FLOG AUF Sturm hoch über der Wüste und beobachtete, was unter mir passierte. Die Sonne ging bereits unter, und ich war überzeugt, dass der Kampf vor Einbruch der Nacht beginnen würde.

    Das Bündnis der Verhinderer hatte sich von seiner Niederlage erholt. Seine Mitglieder hatten ihre Streitkräfte zu einer einzigen, großen Armee versammelt und waren auf dem Weg zu Tiamats Tempel. Bis ich mit Hairo zu einer Übereinkunft gekommen und wieder nach Dis zurückgekehrt war, hatten sie fast schon den Stützpunkt der Vernichtenden Seuche erreicht.

    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Falls meine Seuchenfähigkeiten unwirksam wären, wäre es nicht nur dumm, sondern glatter Selbstmord, mich auf einen Kampf mit ein paar Tausend Spitzenspielern einzulassen. Es wäre einfacher, mich selbst als Gefahr zu eliminieren. Ich wünschte, das wäre möglich gewesen. Dann hätte ich mir ins Fäustchen lachen können.

    Die Explosionen von Seuchenzorn in den Forts an der Grenze waren für jene, die Nergals Ruf gefolgt waren, nicht gefährlicher gewesen als ein Feuerwerkskörper. Dagegen waren die Yoruba gestorben, die den Segen nicht bekommen und die Explosionen verursacht hatten. Der Leuchtende Gott hatte sein Versprechen gehalten und seinen Anhängern Schutz gewährt. Das hatte sich blitzschnell herumgesprochen. Ich hatte noch keine Zeit gehabt, alle Neuigkeiten zu lesen, doch die Schlagzeilen waren eindeutig: Das Ende der Klasse-A-Gefahr, Ass im Ärmel des Bündnisses, Das Blatt hat sich gewendet, Pyrrhussieg. Letztere bezog sich vermutlich darauf, dass ich das Lager des Bündnisses zerstört hatte.

    Ich musste herausfinden, ob der Segen vor allen mit Seuchenenergie zusammenhängenden Fähigkeiten schützte oder nur vor Seuchenzorn.

    Ich zählte zwölf Kolonnen, von jedem Clan eine. Die Streitkräfte des Bündnisses bewegten sich zu Fuß vorwärts. Möglicherweise erstreckte sich der Segen nicht auf Reittiere. Jede Kolonne bestand aus drei Raidgruppen mit je 100 Kämpfern – insgesamt 3.600 Spieler und fast die gleiche Anzahl von Tierbegleitern und Schergen. Breite Furchen zogen sich durch den Sand. Es waren die Spuren der Räder des Großen, tragbaren Altars, der als Nachhut durch die Wüste gezogen wurde. Dieses Mal musste es sich um das Original handeln, denn es war unwahrscheinlich, dass die Verhinderer eine weitere Fälschung mitnehmen würden.

    Die Armee zog immer wieder die Aggro von Mobs auf sich,

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1