Endokrinologie und Osteologie in der Hausarztpraxis: Leitfaden für die tägliche Patienten-Versorgung
Von Christian Wüster
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Über dieses E-Book
Klinik, Diagnostik, Therapie. Das Buch erfasst alle Erkrankungen der Endokrinologie, die in der Arztpraxis klinisch relevant sind: Erkrankungen der Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Hypophyse, Nebennieren, Gonaden, Pankreas und Diabetes mellitus. Auch alle Erkrankungen der Osteologie werden thematisiert, insbesondere die Osteoporosen, aber auch seltene Osteopathien wie den M. Paget, Phosphatdiabetes oder HPP sowie eine Übersicht zu Knochentumoren.
Differentialdiagnostische Überlegungen bei endokrinologischen und osteologischen Symptomen: Alopecien, Müdigkeitssyndrome, Übergewicht, Frakturen.
Praktisches Vorgehen bei transidenten Patienten oder bei Patienten mit Kinderwunsch.
Mit Algorithmen und Praxistipps.
Ähnlich wie Endokrinologie und Osteologie in der Hausarztpraxis
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Buchvorschau
Endokrinologie und Osteologie in der Hausarztpraxis - Christian Wüster
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2021
C. WüsterEndokrinologie und Osteologie in der Hausarztpraxishttps://doi.org/10.1007/978-3-662-63429-5_1
1. Erkrankungen der Hypophyse [E23.-]
Christian Wüster¹
(1)
Hormon und Stoffwechselzentrum Prof. Wüster MVZ GmbH, Mainz, Deutschland
Christian Wüster
Email: christian@wuster.de
Die Lage der Hypophyse mitten im Kopf (dargestellt im seitlichen MRT) zeigt Abb. 1.1.
../images/504725_1_De_1_Chapter/504725_1_De_1_Fig1_HTML.pngAbb. 1.1
MRT Schädel seitlich, Die „Drüsen" im Gehirn
1.1 Akromegalie [E22.0]
1.1.1 Klinische Charakterisierung
STH-produzierende Adenome sind in der Regel Makroadenome, daher an drei Dinge denken:
Auswirkungen der STH-Hypersekretion (Akromegalie)
Auswirkungen des Hypophysentumors
Auswirkungen der Tumor-induzierten HVL-Insuffizienz (siehe dort)
Anamnese
Akralwachstum
↑ Ringgröße
↑ Hutgröße
↑ Schuhgröße
Veränderungen des Gebissabdruckes beim Zahnarzt/Zahntechniker
Patient kann plötzlich nicht mehr den Faden abbeißen
Hyperhidrosis (einerseits durch die Akromegalie selbst, andrerseits durch die Hypogonadismus)
Fettige Haut + Haare
Akne
Dyspnoe
Herzrhythmusstörungen
Sehstörungen
Libidoverlust, Oligomenorrhoe, erektile Dysfunktion
Prostatahypertrophie
Depression
Akromegale haben eine erhöhte Carcinom-Inzidenz: Colon-Ca, Mamma-Ca, Prostata-Ca, Bronchial-Ca, Blasen-Ca, Nieren-Ca
Akromegale in der Geschichte
„Riesen" waren akromegal, gefürchtet wegen ihrer äußeren Erscheinung, waren handzahm wegen der begleitenden HVL-Insuffizienz
Goliath war möglicherweise akromegal, er sah den Stein von David wegen seiner Gesichtsfeldeinschränkungen nicht, erschrak sich als dieser ihn traf, bekam Herzrhythmusstörungen wegen seiner akromegalen CMP und verstarb
Echnaton [Pharao Amenophis IV (1375 v. Chr. -1336 v. Chr.)] hatte Akromegalie, sichtbar an den Bildern, die von ihm überliefert sind
US-Schauspieler Richard Kiel ( + 2014) – aus James-Bond-Filmen als „der Beißer" bekannt
Robert Wadlow, „The Giant of Illinois." (1918–1940), mit 2,72 m angeblich der größte Mensch jemals, starb an einer Infektion, möglicherweise bedingt durch die nicht behandelte NNR-Insuffizienz
Thomas Hasler, (+1876), der Riese vom Tegernsee, Schädel zeigte eine Fibröse Dysplasie, vermutlich litt er unter einem McCune-Albright-Syndrom (Anmerkung des Autors), starb an einer Infektion, ebenfalls möglicherweise bedingt durch die nicht behandelte NNR-Insuffizienz
1.1.2 Evaluation
Klinische Untersuchung
Vergrößerung/Vergröberung von Nase, Ohren Lippen, Stirnwulst, Kinnvergrößerung
Zahnstand
Akne, Furunkulose, Hautpusteln
Arthrosen
„grobe Hände"
Merksätze des Autors:
„die Akromegalie erkennst Du am Händedruck"
„wenn Du beim Händedruck nicht die Hand des Patienten umfassen kannst, denke an die Akromegalie"
Hepato-/Splenomegalie
Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
„der Akromegale stirbt am Herzen"
Bitemporale Gesichtsfeldausfälle (Fingerperimetrie!!)
Laboruntersuchungen
GH/STH, IGF-1 (früher „Somatomedin C") als Screeningtest, wenn STH erhöht bei normalem IGF-1 = stressbedingte STH-Erhöhung + kein Hinweis auf Akromegalie, wenn STH + IGF-1 erhöht, dann oGTT mit STH-Bestimmung
HVL-Diagnostik bei V. a. HVL-Insuffizienz (siehe Abschn. 1.6.2.1)
1.1.2.1 Spezialuntersuchung 1 – Oraler Glucose-Toleranztest mit STH-Bestimmung
Indikation
Ausschluß oder Bestätigung einer autonomen STH-Sekretion
Kontraindikation
Diabetes mellitus
Durchführung
Pat. ist am besten nüchtern
Braunüle
Blutabnahme basal 0 min.: STH, Glucose (BZ)
Orale Gabe von 75 g Glucose
Blutabnahmen nach 30, 60 und 90 min.: STH, Glucose
Beurteilung
Steigt BZ adäquat nach 60 min. an und fällt nach 120 min. ab?
STH muss normalisiert werden oder zumindest um >50 % gesenkt werden.
Wenn bei adäquatem BZ-Anstieg keine STH-Suppression V. a. autonome STH-Produktion und MRT Hypophyse
gr. HVL-Test (? HVL-Insuffizienz), Durchführung & Interpretation siehe Abschn. 1.6.2.1.
MRT
Dünnschicht – MRT der Hypophyse mit KM & dynamischen Schichten
Typisches Beispiel eines Hypophysentumors bei Akromegalie zeigt Abb. 1.2