Fuzzy Management: Trilogie Teil II: Einsatz der unscharfen Logik für Business Intelligence
By Andreas Meier and Edy Portmann
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About this ebook
Die Autoren:
Prof. Dr. Andreas Meier leitete in den Jahren 1999 bis 2018 den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Fribourg, Schweiz. Seine Forschungsgebiete waren eBusiness, eGovernment und Informationsmanagement.
Prof. Dr. Edy Portmann ist Swiss Post Professor of Computer Science am Human-IST Institut der Universität Fribourg, Schweiz. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Fragen rund um Informationssysteme, -verarbeitung und -beschaffung.
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Fuzzy Management - Andreas Meier
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
Andreas Meier und Edy PortmannFuzzy Managementessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-26036-1_1
1. Zum μ der unscharfen Logik
Andreas Meier¹ und Edy Portmann¹
(1)
Forschungszentrum FMsquare, Universität Fribourg, Fribourg, Schweiz
Andreas Meier (Korrespondenzautor)
Email: andreas.meier@unifr.ch
Edy Portmann
Email: edy.portmann@unifr.ch
Schon die griechischen Philosophen stritten um den Begriff der Unschärfe bei der Wahrheitsfindung: Während Aristoteles (384–322 v. Chr.) Aussagen im Sinne der damaligen Mathematik in wahr und falsch unterteilte, vermutete Platon (428/427–348/347 v. Chr.) zwischen den beiden Wahrheitsbegriffen noch einen dritten Wahrheitsbereich.
Die klassische Logik folgt ebenfalls dem Prinzip der Dichotomie und lässt neben wahr und falsch keine weiteren Wahrheitswerte zu. Sie wurde im neunzehnten Jahrhundert von George Boole (1815–1864) und weiteren Mathematikern in algebraischer Form ausgedrückt, mit den bekannten Operatoren UND, ODER und NICHT. Die boolesche Algebra kennt demnach nur die beiden Werte 1 für wahr und 0 für falsch mit den Verknüpfungen der Konjunktion, Disjunktion und Negation.
Die unscharfe Logik (engl. fuzzy logic) wurde in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts von Lotfi Zadeh (1921–2017) erfunden und erfolgreich zur Steuerung in der Fahrzeug- und Regelungstechnik, in der Unterhaltungselektronik sowie in weiteren Industrieanwendungen eingesetzt. In unserem essential soll das Potenzial unscharfer Methoden auf betriebswirtschaftliche Untersuchungsgegenstände (Bojadziev und Bojadziev 1999; Grint 1997; Meier et al. 2019a) übertragen und zur Verbesserung des Managements im digitalen Zeitalter genutzt werden.
Entscheidungsfragen lassen sich bei anspruchsvollen Managementaufgaben nicht immer dichotom resp. scharf mit ja oder nein beantworten. Vielmehr geht es um ein Abwägen unterschiedlicher Einflussfaktoren und die Antwort für eine Problemlösung lautet oft ‚ja unter Vorbehalt‘ oder ‚sowohl als auch‘. Mit anderen Worten: Die Antwort ist unscharf (engl. fuzzy). Sie ist also nicht in jedem Fall richtig (Wahrheitswert 1) oder falsch (Wahrheitswert 0), sondern kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen.
Ein Vorteil der unscharfen Logik liegt in der Tatsache, dass sie neben quantitativen Entscheidungsgrundlagen qualitative Einschätzungen sowie nicht-monetäre Größen einzubeziehen vermag. Um die beiden Anforderungen – Entscheidungsfindung bei vagem oder unpräzisem Sachverhalt und Berücksichtigung qualitativer Einflussfaktoren – in zukunftsträchtigen Informationssystemen systematisch abzudecken, müssen klassische Managementmethoden mit unscharfen Konzepten erweitert werden.
1.1 Scharfe versus unscharfe Mengen
Lotfi Zadeh hat 1965 mit seinem Forschungspapier ‚Fuzzy Sets‘ den Grundstein zur unscharfen Logik gesetzt (Zadeh 1965). Unscharfe Mengen sind Mengen, bei welchen man die Zugehörigkeit der Elemente zur Menge mit einer Zugehörigkeitsfunktion (engl. membership function) misst, die Werte auf dem Einheitsintervall [0,1] annehmen kann. Somit erweitert man eine klassische Menge von Elementen, indem man jedem Element noch sein Zugehörigkeitsmaß zur Menge