Customer Insights mit Archetypen: Wie Sie mit archetypischen Metaphern Zielgruppen besser definieren und verstehen können
By Jens Uwe Pätzmann and Yvonne Adamczyk
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Customer Insights mit Archetypen - Jens Uwe Pätzmann
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
J. U. Pätzmann, Y. AdamczykCustomer Insights mit Archetypenessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-30748-6_1
1. Einleitung
Jens Uwe Pätzmann¹ und Yvonne Adamczyk²
(1)
Hochschule Neu-Ulm, Neu-Ulm, Deutschland
(2)
Rheinfelden, Deutschland
Jens Uwe Pätzmann (Korrespondenzautor)
Email: jens.paetzmann@hs-neu-ulm.de
Yvonne Adamczyk
Email: yvonne.adamczyk@web.de
1.1 Customer Insights
Customer Insights, Consumer Insights oder auch schlicht Insights kann man als tiefe Einsichten aus Zielgruppenperspektive bezeichnen (Pätzmann und Hartwig 2018, S. 45). Die Autoren dieses essentials untergliedern Insights nach motivationalen Barrieren und motivationalen Verstärkern. Barrieren sind negative und Verstärker sind positive Gefühle bzw. Emotionen. Sie dienen als Sprungbretter für die Operationalisierung des Marken-Mix (Kratzer et al. 2018, S. 12 ff.). Man braucht sie, um Geschäftsmodelle, Produktinnovationen, Services und Kommunikation aus Kundensicht zu entwickeln. Ohne fundierte Insights gibt es keinen gesteuerten Markenerfolg, sondern nur Zufallserfolge. Insights, von vielen als das neue Konsumentengold bezeichnet (denn Insights sind in erster Linie Daten, auch Big Data), können qualitativ oder quantitativ erhoben werden. Alle jagen nach guten Insights, nur wenige wissen wie und noch weniger tun es systematisch.
Es gibt Ausnahmen: Karmasin nutzt die Bedürfnispyramide nach Maslow (Karmasin 2007, S. 65 ff.). Maslow geht davon aus, dass es eine Hierarchie der Bedürfnisse gibt, die je nach Reifegrad einer Gesellschaft zum Tragen kommen. Angefangen bei physiologischen Bedürfnissen, über Sicherheits-, Sozial-, Wertschätzungs- bis hin zu Selbstverwirklichungsbedürfnissen klettert der Mensch mit seinen Motivationen die Leiter hinauf. Das Problem: Die Maslow’sche Bedürfnispyramide ist nie empirisch nachgewiesen worden. Sie ist ein theoretisches Konstrukt. Da sie aber theoretisch so zwingend ist, wird sie immer noch verwendet. Auch Karmasin tut das. Sie unterteilt die fünf Bedürfniskategorien in Defizitzustände (in der Sprache der Autoren dieses essentials: motivationale Barrieren) und Erfüllungszustände (motivationale Verstärker).
Karmasin hält eine weitere Möglichkeit bereit, Insights zu entwickeln. Sie unterteilt Marken in sechs Nutzendimensionen (Karmasin 2007, S. 235 ff.). Diese Nutzendimensionen stellen markentechnische Antworten auf zielgruppenperspektivische Fragen (= Insights) dar. So interpretieren die beiden Autoren die sechs Nutzendimensionen: Sozialer Nutzen (= Antwort auf soziale Barriere oder Verstärker), distinktiver Nutzen (= Antwort auf distinktive Barriere oder Verstärker), expressiver Nutzen (= Antwort auf expressive Barriere oder Verstärker), instrumenteller Nutzen (= Antwort auf instrumentelle Barriere oder Verstärker), ästhetischer Nutzen (= Antwort auf ästhetische Barriere oder Verstärker) und normativer Nutzen (= Antwort auf normative Barriere oder Verstärker).
Baumann beschreibt zwei weitere Möglichkeiten, Insights zu definieren. Bei der Architektur der Insights geht es darum, eine tiefe Einsicht zu beobachten, ihren Treiber zu beschreiben, die Barriere zu formulieren und die Bewältigungsform darzustellen. Die Architektur der Insights bezieht sich auf motivationale Barrieren, Verstärker können mit diesem Ansatz nicht gefunden werden. Ein weiterer Ansatz von Baumann sind sogenannte Insight-Strategien. Sie arbeiten mit Ziel-Ziel-Konflikten, Ziel-Vermeidungs-Konflikten und Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikten. Auch dieser Ansatz arbeitet nur mit motivationalen Barrieren (Konflikten) (Baumann 2011, S. 33 ff.).
Der letzte Ansatz, der hier beschrieben werden soll, ist die Zaltman Metaphor Elicitation Technique (ZMET) von Gerald Zaltman. Dieser vornehmlich qualitative Forschungsansatz arbeitet mit Metaphern aus den Kategorien Ausgleich (engl. balance), Verwandlung (engl. transformation), Reise (engl. journey), Behälter (engl. container), Verbindung (engl. connection), Ressource (engl. resource) und Steuerung (engl. control). Zaltman zeigt Konsumenten Collagen oder lässt sie selbst Bilder entwickeln. In aufwendigen Einzelinterviews werden diese dann hinterfragt und auf die oben beschriebenen Kategorien bezogen (Zaltman 2008). Zaltmans Metapherntechnik ist in den USA anerkannt. Will man sie allerdings selbst anwenden, lässt sie einen ratlos zurück. Der Interpretationsspielraum ist enorm und öffnet Willkür Tür und Tor.
1.2 Archetypenlehre
Carl Gustav Jung, ein Schweizer Psychiater, hat die Archetypenlehre in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts begründet (Jung 1999). Ursprünglich war er ein Anhänger Freuds, sagte sich aber später los, weil ihm Freuds Thesen, dass alles in der Psyche des Menschen mit der Sexualität zusammenhängen würde, zu kurz griffen. Jung erkannte bei seinen Patienten das Auftauchen immer wiederkehrende Bilder, die ihm universell erschienen und sich in Träumen, Mythen und Märchen zeigten. Jung beschreibt Archetypen als universelle Urbilder der Menschen. Sie stellen menschliche Vorstellungs- und Verhaltensmuster, die im kollektiven Unbewussten verankert sind, dar. Archetypen haben überall auf der Welt Gültigkeit, wenn auch mit unterschiedlicher kultureller Ausprägung. Jung unterteilte die menschliche Psyche in drei Bereiche: 1) das persönliche Bewusste, 2) das persönliche Unbewusste und 3) das kollektive Unbewusste (Jung 1999, S. 45 ff.; Roesler 2016, S. 28 ff.; Pätzmann und Benzing 2017, S. 18 ff.; Pätzmann und Hartwig 2018,