Temperatur und Wärme – was ist das wirklich?: Ein Überblick über die Definitionen in der Thermodynamik
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Dieses essential vermittelt eine Einführung in die Thermodynamik und ermöglicht auch Einsteigern ein Verständnis der Thematik, welche eine Voraussetzung für die moderne Physik, die Chemie, Biologie und Technik ist. Der Schwerpunkt liegt auf den Grundlagen und aktuellen Fragestellungen. Das Buch schlägt eine Brücke zwischen den beiden Thermodynamik-Vorlesungen: der einfachen Wärmelehre im 1. oder 2. Semester und der anspruchsvollen Statistischen Physik im 5. Semester. Was Sie in der Zwischenzeit vergessen haben, oder was im 5. Semester vorausgesetzt wird, das finden Sie in diesem essential.
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Book preview
Temperatur und Wärme – was ist das wirklich? - Klaus Stierstadt
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
K. StierstadtTemperatur und Wärme – was ist das wirklich?essentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-28645-3_1
1. Einführung
Klaus Stierstadt¹
(1)
Universität München, München, Deutschland
Klaus Stierstadt
Email: klaus.stierstadt@lmu.de
Temperatur, Wärme und Entropie sind allgemeine Eigenschaften von Materie und Strahlung. Sie werden im Rahmen der thermischen Physik bzw. der Thermodynamik behandelt. Diese drei thermischen Größen T, Q und S sind aber nicht den einzelnen Atomen, Elementarteilchen oder Strahlungsquanten zu eigen, sondern sie treten erst bei Systemen von sehr vielen solcher Teilchen in Erscheinung. Das heißt, sie sind kollektive oder kooperative Eigenschaften. Was „viel" in diesem Zusammenhang bedeutet, das ergibt sich aus dem Anspruch an die Genauigkeit der Messung oder der Berechnung. Ganz grob gesprochen liegt die Grenze oft bei etwa 10.000 Teilchen. Dann beträgt der statistische Fehler mancher Aussagen etwa 1 %. Vereinfacht kann man sagen: Ein Atom hat keine Temperatur, aber 10.000 Atome haben schon eine solche.
Die thermischen Größen werden in jedem Thermodynamiklehrbuch beschrieben und definiert, nur leider in fast jedem etwas anders. Allgemein gebräuchliche und zutreffende Definitionen sind etwa die folgenden:
Temperatur ist die Eigenschaft eines Körpers, die es ermöglicht, dass er mit anderen Körpern Energie austauschen kann. Das kann auch dann geschehen, wenn zwischen den Körpern keine sonstigen Kräfte wirksam sind, wie zum Beispiel Druck, elektrische oder magnetische Felder, ein chemisches Potenzial usw., sondern, wenn nur eine Temperaturdifferenz besteht. Die Energie strömt dann vom wärmeren zum kälteren Körper.
Wärme nennt man diejenige Energie, die genau auf diese Weise ausgetauscht wird, wenn also nur eine Temperaturdifferenz zwischen beiden Körpern herrscht. Die Wärme ist daher eine spezielle Übertragungsart der Energie, das heißt, eine Prozessgröße.
Entropie ist ein Maß für die Anzahl der möglichen Energiezustände eines Körpers. Ihre Änderung bei einem Wärmeübertrag ist größer oder gleich der Energieänderung dividiert durch die Temperatur.
Diese Wortdefinitionen sind, wie man sieht, untereinander abhängig. Sie haben zunächst keinen Bezug zu den Eigenschaften der Bestandteile der Materie. Man kann mit diesen Größen Thermodynamik treiben, wenn man noch die Arbeit und die innere Energie hinzunimmt. Und zwar ohne, dass man auf die Eigenschaften der Atome oder Elementarteilchen zurückgeht. Solche Eigenschaften sind zum Beispiel die Masse, die elektrische Ladung, das magnetische Moment, die Energie und der Impuls der Bestandteile. Wenn man jedoch wissen will, was T, Q und S nun wirklich sind, so muss man sie auf diese Eigenschaften der Bestandteile von Materie zurückführen. Denn das verstehen wir in der Physik unter „verstehen".
Oft wird die thermische Größe Temperatur am Beispiel eines idealen Gases erläutert und definiert (vgl. Kap. 10). Aus der thermischen Zustandsgleichung, der idealen Gasgleichung, folgt
$$ T = \frac{PV}{Nk}, $$(1.1)
und es gibt dazu die kalorische Zustandsgleichung
$$ T = \frac{2U}{3Nk} $$(1.2)
(P Druck, V Volumen, N Teilchenzahl, k Boltzmann-Konstante, U innere Energie).
Aber diese beiden sind empirisch gewonnene Beziehungen für die Temperatur, die aus dem Modell eines idealen Gases folgen. Die Eigenschaften der Atome kommen darin nicht vor. Für Flüssigkeiten, Festkörper usw. lauten solche Beziehungen für die Temperatur ganz anders. Jedoch wächst auch hier die Temperatur in erster Näherung monoton mit der inneren Energie U eines Körpers.
Noch ein Wort zur Umgangssprache: Dort werden die Begriffe Wärme und Kälte für hohe bzw. tiefe Temperaturen benutzt. Sie haben dabei nichts mit der physikalisch definierten Wärme zu tun.
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