Disability Management: Eine Einführung in die partizipative Arbeitswelt
By Anne Rosken and Donal McAnaney
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Mit einem Gastbeitrag von Donal McAnaney
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Disability Management - Anne Rosken
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021
A. RoskenDisability Management essentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-33334-8_1
1. Einleitung
Anne Rosken¹
(1)
Hamburg, Deutschland
Anne Rosken
Email: Anne.Rosken.DisEGermany@email.de
Die Disability Studies sind ein recht junger Wissenschaftsansatz. Sie fußen auf den Anstrengungen der internationalen Behindertenbewegung. Die internationale „Independent Living-Bewegung zeigte auf, dass Behinderung mittels gesellschaftlicher Konstruktionen, Zuschreibungen, Bedingungen und Ausgrenzungen entstehen. Somit rühren die tatsächlichen Probleme von Menschen mit Beeinträchtigung nicht aus individuellen Konstitutionen. Jene Perspektive bildete die Voraussetzung für das soziale Modell und später für das menschenrechtliche Modell von Behinderung. Der Ursprung entstand zeitgleich von Wissenschaftlern mit einer Beeinträchtigung in den USA und in Großbritannien und grenzt sich stark vom vorherrschenden medizinischen Modell ab. Letzteres begreift Behinderung als eine individuelle, krankhafte Störung. Das soziale und menschenrechtliche Modell hingegen betrachten Behinderung als gesellschaftliche Konstruktion (vgl. Degener 2003, 2015). Gesellschaftliche Benachteiligungen, die mit einer Beeinträchtigung verbunden sind, sind das Resultat gesellschaftlicher Konstruktionsprozesse, auf die das Individuum keinen Einfluss hat. Darunter ist zu verstehen, dass die Gesellschaft „Behinderung
herstellt. Nicht der Mensch ist behindert. Das gibt Anlass zu einer großen Hebelwirkung für Veränderung: Um eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft für möglichst viele Menschen zu erreichen, muss sich die Gesellschaft ändern (vgl. Waldschmidt 2003, 2007, 2014). Dieses geschieht am besten zunächst in den Köpfen der Akteure, indem sie altbekannte Denkmuster hinterfragen.
Mittels der Disability Studies kann ein adäquater Perspektivenwechsel gelingen. Denn sie machen behinderte Menschen zum Subjekt von Wissenschaft und nicht zum Objekt (vgl. Priestley 2003). Konkret bedeutet es, die Erfahrungen und Haltungen von Menschen mit Behinderung ins Zentrum der Empirie zu stellen. Damit gelingt die Sichtbarwerdung ihrer Bedürfnisse, Sorgen, Ängste und Empfindungen. Das legt ein essentielles Fundament für die Entwicklung von Produkten, Services und Lösungen, die eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen ermöglichen.
Dieses Verständnis von Behinderung erlaubt eine Einbeziehung weiterer Professionen. Dazu zählen z. B. Anthropologie, Geschichts- und Literaturwissenschaften aber auch Technik, Architektur und Stadt- und Raumplanung und nicht zuletzt die Ökonomie. Damit wird die Perspektive von Pädagogen und Medizinern um eine Vielzahl erweitert. Gesellschaftliche Konstruktionen von Behinderung sind historisch gewachsen. Überdies unterscheiden sie sich je nach Epoche. Z. B. lassen Kunst und Literatur aktuelle Einsichten in aktuelle gesellschaftliche Sichtweisen von Behinderung zu und somit eine große Bandbreite an Forschungsthemen und Erkenntnissen über ihre Konstruktion.
Obschon in Deutschland seit über 30 Jahren soziale Deskriptionen von Beeinträchtigung vorliegen, hat in Forschung und Lehre bisher kein grundlegender Paradigmenwechsel stattgefunden. Noch immer werden „behinderte Menschen" eher als Objekt denn als Subjekt beforscht, d. h. es mangelt an Studien, welche die Perspektiven der betroffenen Menschen umfassend paritätisch einbeziehen. Damit mangelt es auch an wissenschaftlichen Erkenntnissen, um von dort aus politische und praktische Maßnahmen abzuleiten.
Für die Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen zugunsten von Menschen mit Behinderung ist jedoch das Wissen über und von ihnen erlebten Ausgrenzungsmechanismen essentiell. Nur daraus lassen sich Notwendigkeiten ableiten, die jene benötigen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Menschen mit Behinderung können darüber am besten Auskunft geben. Dabei sind ihre Bedürfnisse etc. höchst heterogen, denn es ist entscheidend zu wissen, dass es nicht „die eine" Disability gibt. Vielmehr existieren vielzählige und differente Beeinträchtigungsarten.
In den Ursprungsländern der Disability Studies, USA und Großbritannien, gibt es bereits eigene Lehrstühle und an einigen Universitäten bereits eigene Institute. Auch in Ländern wie Kanada, Australien, Irland, Norwegen und Frankreich werden Disability Studies mittlerweile gelehrt. In Deutschland hat der Diskurs um die Disability Studies dagegen erst vor kurzem begonnen. Zum Beispiel wurde im Jahr 2002 die Bundesarbeitsgemeinschaft „Disability Studies – Wir forschen selbst gegründet. Das Ziel ist, die Entwicklung und Implementierung der Disability Studies in Deutschland voran zu treiben. Anschließend wurden Tagungen „Der (im)perfekte Mensch
und „PhantomSchmerz vom Deutschen Hygiene-Museum, der Aktion Mensch und der Humboldt-Universität Berlin initiiert. Im Jahr 2003 folgte die Sommeruniversität des bifos mit einer Veranstaltung zum Thema „Disability Studies in Deutschland – Behinderung neu denken!
(Degener 2003, 2015).
Auch wenn diese Verbünde einen Austausch ermöglichen, zeichnet sich ab, dass lediglich eine marginale Gruppe das Thema forciert. Aus meiner Sicht reicht das nicht. Vielmehr bedarf es eines generellen Strukturwandels in allen gesellschaftlichen