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Psychische Gesundheit bei der Arbeit: Gefährdungsbeurteilung und Betriebliches Gesundheitsmanagement
Psychische Gesundheit bei der Arbeit: Gefährdungsbeurteilung und Betriebliches Gesundheitsmanagement
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Psychische Gesundheit bei der Arbeit: Gefährdungsbeurteilung und Betriebliches Gesundheitsmanagement

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Das Buch schlägt die Brücke zwischen Theorie und Praxis. Es klärt die wichtigsten Begriffe rund um das Thema psychische Belastung und geht auf die bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen und Aufgabenverteilung ein. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele werden Möglichkeiten zur effektiven Ermittlung psychischer Belastung und wirkungsvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Arbeitsgestaltung aufgezeigt. Die dritte, umfassend überarbeitete Auflage wurde um Kommentare der aktuellen Normen und relevanten Gesetze erweitert.

Im Hauptteil werden Methoden und Verfahren zur Messung und Dokumentation von psychischen Belastungen erläutert. Dazu hat der Autor einen Darstellungs- und Beurteilungskriterienkatalog erarbeitet, mit dem der Leser leicht die Inhalte von einschlägigen Verfahren zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung vergleichen und sich die spezifischen Vor- und Nachteile erschließen kann. Die Ergebnisse der Analyse sind Handlungsgrundlage für dasBetriebliche Gesundheitsmanagement. Anhand von Praxisbeispielen wird der praktische Nutzen, der sich aus zielgerichteten Maßnahmen für das Unternehmen und die Beschäftigten ergibt, dargelegt.

Das Buch wendet sich an alle Interessierten, die wissen möchten, wie man psychische Belastung bei der Arbeit effektiv erfassen und in der Folge verringern kann. Dazu gehören Fachkräfte für Arbeitssicherheit genauso wie Betriebsräte, Personalverantwortliche, Referenten für Gesundheitsmanagement und alle, deren Anliegen die Verbesserung der Qualität der Arbeitsbedingungen ist.

LanguageDeutsch
Release dateFeb 11, 2019
ISBN9783658239619
Psychische Gesundheit bei der Arbeit: Gefährdungsbeurteilung und Betriebliches Gesundheitsmanagement

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    Psychische Gesundheit bei der Arbeit - Ralf Neuner

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

    Ralf NeunerPsychische Gesundheit bei der Arbeithttps://doi.org/10.1007/978-3-658-23961-9_1

    1. Einführung

    Ralf Neuner¹ 

    (1)

    Institut für Gesundheitsmanagement, Illerkirchberg, Deutschland

    Die moderne Arbeitswelt ist durch zunehmende Komplexität, Flexibilisierung, stetige Veränderung in Form von neuen Technologien und steigendem Zeit- und Leistungsdruck gekennzeichnet. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Beschäftigten, weil in der Folge das Qualifizierungsniveau für viele Tätigkeiten ansteigt. Auf der anderen Seite finden sich viele Menschen mit niedrigen oder fehlenden Abschlüssen immer häufiger in niedrig entlohnten Arbeiten wieder, die Existenz- und Alterssicherung kaum ermöglichen. Die zunehmende Flexibilisierung verhindert zudem lineare Berufsbiografien und führt zu einer als unsicher empfundene Arbeitsplatzsituation.

    Das sind einige Faktoren, die zur psychischen Belastung der Mitarbeiter beitragen (Hillert et al. 1999; Peter 2002; Schaarschmidt und Kieschke 2007). Eine Erscheinung, die damit in Verbindung gebracht werden kann, ist der stetige Anstieg von psychischen Erkrankungen, die von den Statistiken der Krankenkassen der letzten Jahre ausgewiesen werden. Gegenwärtig beträgt der Anteil dieser Erkrankungen etwa zehn Prozent der Fehltage (DAK 2014). Diese Fehltage sind nur die Spitze des Eisbergs, da es sich hierbei um diagnostizierte Erkrankungen handelt. Nicht oder falsch diagnostizierte psychische Beschwerden bleiben der Statistik verborgen, ganz zu schweigen von den damit verbundenen individuellen Schicksalen. Die in der Statistik ausgewiesenen andere Erkrankungsarten (Rückenbeschwerden, Bluthochdruck, Magen-Darm-Erkrankungen und Schlafstörungen) sind zum Teil ebenfalls auf psychisch bedingte Ursachen zurück zu führen.

    Hinzu kommen – bedingt durch den demografischen Wandel – Belegschaften, deren Altersschnitt im Laufe der nächsten Jahre weiter ansteigen wird. Im Jahr 2014 waren 42,6 Mio. Menschen in Deutschland in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Die Zahl der älteren Erwerbspersonen über 55 Jahren hat sich von 2007 bis 2017 von 5,6 auf 9,1 Millionen erhöht (Statistisches Bundesamt 2018). Verbunden mit der nach wie vor steigenden Lebenserwartung, die seit 1957 im Durchschnitt um elf Jahre zugenommen hat und bis zum Jahr 2030 vermutlich um weitere drei Jahre steigen wird, haben wir es mit einer sehr ausgeprägten Zunahme des Anteils der Arbeit, der von älteren Beschäftigten geleistet wird, zu tun. Ältere Menschen profitieren von ihrer Erfahrung, benötigen aber auch länger für die Regenerierung und müssen sich mit der nachlassenden körperlichen Leistungsfähigkeit arrangieren.

    Damit sind zwei fundamentale Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und Gesellschaft in diesem Lande skizziert: Der rasante technische Fortschritt bedingt tief greifende Umwälzungen in der Lebens- und Arbeitswelt, die bewältigt werden wollen. Und der wachsende Anteil älterer Erwerbstätiger, die sich damit auseinandersetzen müssen und deren Regelalterszeit, also die Zeit im Berufsleben bis zum vollen Rentenanspruch, zunehmen wird. Vor diesem Hintergrund wird die Dringlichkeit der Forderung „länger gesund arbeiten offensichtlich. Das Arbeitsschutzgesetz spricht folgerichtig von „menschengerechter Gestaltung der Arbeit zum Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten.

    Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

    Dieser bekannte Aphorismus von Arthur Schopenhauer drückt in einem Satz die Bedeutung von Gesundheit für die menschliche Existenz aus. Dass es sich dabei nicht nur um das nur körperliche Wohlbefinden handelt, spiegelt sich sowohl in der Definition der Weltgesundheitsorganisation als auch der Gesundheitsförderung Schweiz wieder (siehe Kasten).¹

    „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen". Definition der WHO.

    „In Übereinstimmung mit dem biopsychosozialen Modell der Gesundheit stellt psychische Gesundheit neben den körperlichen und sozialen Aspekten der Gesundheit eine der drei Hauptdimensionen der Gesundheit dar, die eng miteinander verknüpft sind. Psychische Gesundheit ist nicht nur durch biologische und psychologische Faktoren bedingt, sondern ein vielschichtiger Prozess, der neben persönlicher Disposition und individuellem Verhalten maßgeblich von sozialen, sozioökonomischen, kulturellen und ökologischen Faktoren beeinflusst wird. Je nach kulturellem, sozialem und wissenschaftlichem Hintergrund sowie in Bezug auf die verschiedenen Lebensphasen und Lebenswelten kann psychische Gesundheit unterschiedlich erlebt und definiert werden; immer ist sie aber ein Ergebnis der Wechselbeziehungen zwischen Individuum und Umfeld/Umwelt" (Steinmann 2005).

    Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Krankheit häufig als ein objektiver Zustand einer Erkrankung verstanden. Krank sein hingegen ist mit erlebten Symptomen verbunden und stellt die subjektive Erfahrung des Verlustes von Gesundheit dar (Naidoo und Wills 2003). Das Spannungsfeld zwischen objektivem Zustand und subjektivem Erleben entsteht durch das individuelle Konzept von Gesundheit und Krankheit, das jeder Mensch hat. Insofern ist die große Bandbreite von Bedeutungen des Begriffs „Gesundheit", die zudem stark kulturell beeinflusst sind, wenig überraschend. Dieser Umstand macht es schwer, Gesundheit in allen Facetten zu verstehen, weil praktisch alle Bereiche des menschlichen Lebens auf sie einwirken. Dies wird deutlich, wenn man sich das komplexe Wirkungsgefüge vor Augen führt, in dem Menschen leben und arbeiten (Abb. 1.1; Dahlgren und Whitehead 1991; Hurrelmann 1994).

    ../images/340593_3_De_1_Chapter/340593_3_De_1_Fig1_HTML.png

    Abb. 1.1

    Biologische, soziale und psychische Einflüsse auf die Gesundheit. (Dahlgren und Whitehead 1991, Stockholm: Institute of Future Studies.

    (Quelle: http://​www.​quint-essenz.​ch/​assets/​social_​determinants_​of_​health_​de.​png. Zugegriffen am 27.12.2018)

    Im Schnitt verbringen berufstätige Erwachsene etwa zwei Drittel der Tageszeit an ihrem Arbeitsplatz. Daher hat die Arbeit nicht nur großen Einfluss auf die Mitarbeiter, sondern ist gleichzeitig ein wichtiges Umfeld zur Förderung der Gesundheit (Naidoo und Wills 2003). Der Handlungsbedarf zum Erhalt der Gesundheit und damit Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter ist daher unstrittig. Das Potenzial und die Notwendigkeit eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements wurden denn auch vielfach beschrieben (Luthans und Youssef 2004; Sockoll et al. 2008). In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass sich die Investitionen in wohlüberlegte Konzepte gesundheitsfördernder Maßnahmen mittelfristig auch finanziell bezahlt machen (et al. 2001; Goetzel et al. 2005). Trotz der reichlich vorhandenen Literatur, die über die Vorteile von präventiv ausgerichteten Maßnahmen berichtet und zahlreicher Initiativen und Best-Practice-Beispielen erschöpft sich die betrieblichen Aktivität häufig in unkoordinierten Einzelmaßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Insbesondere das Thema psychische Gesundheit scheint schwer fassbar. So besteht hier in vielen Betrieben ein markantes Handlungsdefizit (Neuner und Peter 2008). Andererseits gibt es ein zunehmendes Problembewusstsein in vielen Organisationen, das nicht zuletzt durch den dramatischen Anstieg der Ausfallzeiten bedingt durch psychische Erkrankungen verursacht wird (Abb. 1.2). Eine eindeutige Ursache für den stetigen Anstieg der letzten Jahre lässt sich nicht benennen. Sicher ist aber, dass im Falle einer psychischen Erkrankungen die Erkrankungsdauer um den Faktor drei höher liegt als bei einer anderen Erkrankung, nämlich bei 36 statt 12 Tagen (BKK Gesundheitsreport 2016).

    ../images/340593_3_De_1_Chapter/340593_3_De_1_Fig2_HTML.png

    Abb. 1.2

    relative Veränderung der Fehlzeiten bei Berufstätigen (2000 = 100).

    (Quelle: TK Gesundheitsreport 2018)

    Die Novellierung des Arbeitsschutzgesetzes und die in letzter Zeit von den Aufsichtsbehörden und Gewerkschaften forcierte Forderung zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung auch für psychische Belastungen, verstärken diesen Impuls. Doch mangelt es oftmals an Wissen und einer strukturierten Umsetzung. Nur bei einer kleinen Minderheit von Betrieben und Organisationen haben sich ein Bewusstsein und die entsprechende Akzeptanz für die „psychische Thematik" entwickelt. Es ist oftmals ein längerer Prozess, bis der Nutzen für die Organisation erkannt und Erhalt sowie Förderung der Gesundheit und damit auch der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter systematisch vorangetrieben, also tatsächlich Betriebliches Gesundheitsmanagement betrieben wird. Der Fokus in diesem Buch liegt ausschließlich auf den äußeren Faktoren, die bei der Arbeit die Gesundheit und damit die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten positiv oder negativ beeinflussen können.

    Die bewusste, an einem Konzept ausgerichtete Steuerung von Prozessen wird durch den Begriff Management ausgedrückt. Außerdem sind für eine nachhaltige Personalpolitik Maßnahmen notwendig, die weit über bloße Gesundheitsförderung hinausgehen.² Deswegen ist es angemessen, den Begriff Betriebliches Gesundheitsmanagement in diesem Sinne zu verwenden (Froböse et al. 2008).

    Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die bewusste Steuerung und Integration von betrieblichen Prozessen mit dem Ziel der Erhaltung und idealerweise auch Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten. In diesem Sinne sind alle Maßnahmen zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit (siehe Abschn. 2.​2), der Gesundheitsförderung im engeren Sinne (gesunde Ernährung, Stressberwätligung, usw.), alle Aktivitäten des betriebsmedizinischen Dienstes, des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und auch die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bei der Arbeit Bestandteile des BGM.

    Qualität steht für die Eigenschaft, die Beschaffenheit, aber auch die Güte von etwas in Bezug auf einen bestimmten Zweck. Die Qualität ergibt sich demnach aus dem Nutzen oder der Brauchbarkeit zur Erreichung eines bestimmten Zieles und richtet sich nach spezifischen Bedürfnissen. Die Gesamtheit der Eigenschaften eines Objektes oder Produktes bestimmt die Qualität. Qualität hängt eng mit den vertretenen Werten zusammen. Die Sicherung von Qualität dient der Erhaltung oder der Steigerung dieser Werte.

    Der Erhalt und die Förderung der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten sind die Voraussetzung für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit und damit Grundlage für erfolgreiche Unternehmen. Menschengerechte Gestaltung der Arbeit hat zum Ziel, die Qualität der Arbeitsbedingungen zu verbessern. Qualität weist immer einen gewissen Wert auf. Werte wiederum werden davon bestimmt, was eine Person oder Organisation als wichtig erachtet. Werte bestimmen letztendlich die Ziele von Handlungen.

    Um Prozesse steuern zu können, werden verlässliche Informationen benötigt. Der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bei der Arbeit kommt in diesem Kontext eine Bedeutung zu, die über den Themenbereich der Arbeitssicherheit hinausgeht. Sie führt bei sachgerechter Durchführung zu Transparenz und dient als rationale Entscheidungsgrundlage für zielgerichtete Maßnahmen zum Erhalt und Verbesserung von Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Es besteht also eine natürliche Schnittstelle zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement.

    Die Gefährdungsbeurteilung bezeichnet die strukturierte Erhebung, transparente Dokumentation und Bewertung von Umgebungsbedingungen, die eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit darstellen.

    Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bei der Arbeit identifiziert Faktoren, die eine durch die Tätigkeit bedingte psychische Fehlbelastung verursachen und sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirken können. Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung trägt also zum Erhalt der Produktivität und der Gesundheit der Beschäftigten bei.

    Effektives Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) muss qualitätsbasiert sein. Um Qualität im BGM zu erreichen, muss ein Bewusstsein und damit Wissen um mögliche Belastungen bei der Arbeit und eine Vorstellung von den daraus resultierenden Einflüssen auf die Gesundheit der Mitarbeiter existieren (Kap. 2). Neben dem Wissen ist die zuverlässige Erfassung dieser Belastungen bei der Arbeit Aufgabe der Gefährdungsbeurteilung und gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (Kap. 3). Für die Förderung der psychischen Gesundheit sind nach der Analyse die zu ergreifenden Maßnahmen, deren Umsetzung und Wirksamkeitskontrolle das zentrale präventive Mittel zur Verringerung oder Vermeidung bestehender psychischer Belastung. Nur mit einer klaren Vorstellung von Strategie, Mitteln und Zielen kann das Betriebliche Gesundheitsmanagement einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter und Organisationsentwicklung leisten (Kap. 4).

    Literatur

    Anderson, D., Serxner, S., & Gold, D. (2001). Conceptual framework, critical questions, and practical challenges in conducting research on the financial impact of worksite health promotion. American Journal of Health Promotion: AJHP, 15, 281–288.Crossref

    BKK Gesundheitsreport. (2016). https://​www.​bkk-dachverband.​de/​fileadmin/​publikationen/​gesundheitsrepor​t_​2018/​BKK_​Gesundheitsrepor​t_​2018.​pdf.​ Zugegriffen am 27.12.2018.

    Dahlgren, G., & Whitehead, M. (1991). Policies and strategies to promote social equity in health. Stockholm: Institute for Future Studies.

    DAK. (2014). Gesundheitsreport 2014; IGES Institut GmbH 2014. http://​www.​dak.​de/​dak/​download/​Vollstaendiger_​bundesweiter_​Gesundheitsrepor​t_​2014-1374196.​pdf.​ Zugegriffen am 30.12.2018.

    Froböse, I., Wellmann, H., & Weber, A. (Hrsg.). (2008). Betriebliche Gesundheitsförderung. Stuttgart: Gentner.

    Goetzel, R., Ozminkowski, R., Villagra, V., & Duffy, J. (2005). Return on investment in disease management: A review. Health Care Financing Review, 26, 1–19.

    Hillert, A., Maasche, B., Kretschmer, A., et al. (1999). Psychosomatische Erkrankungen bei Lehrerlnnen. Sozialer Kontext, Inhalte und Perspektiven stationärer Behandlungen im Hinblick auf die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 49, 375–380.

    Hurrelmann, K. (1994). Familienstreß, Schulstreß, Freizeitstreß (2. Aufl.). Weinheim: Beltz.

    Luthans, F., & Youssef, C. (2004). Human, social, and now positive psychological capital management: Investing in people for competitive advantage. Organizational Dynamics, 33, 143–160.Crossref

    Naidoo, J., & Wills, J. (2003). Lehrbuch der Gesundheitsförderung. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

    Neuner, R., & Peter, R. (2008). Betriebliches Gesundheitsmanagement – Wunsch oder Realität? Arbmed Sozmed Umweltmed, 43, 428–432.

    Peter, R. (2002). Berufliche Gratifikationskrisen und Gesundheit. Psychotherapeut, 47, 386–398.Crossref

    Schaarschmidt, U., & Kieschke, U. (Hrsg.). (2007). Gerüstet für den Schulalltag. Beltz: Weinheim.

    Sockoll, I., Kramer, I., & Bödeker, W. (2008). Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention – Zusammenstellung der wissenschaftlichen Evidenz 2000 bis 2006. IGA-Report 13.

    Statistisches Bundesamt. (2018). Statistisches Jahrbuch 2018, Kapitel 13 Arbeitsmarkt. https://​www.​destatis.​de/​DE/​Publikationen/​StatistischesJah​rbuch/​Arbeitsmarkt.​pdf.

    Steinmann, R. M. (2005). Psychische Gesundheit – Stress. Wissenschaftliche Grundlagen für eine nationale Strategie zur Stressprävention und Förderung psychischer Gesundheit in der Schweiz. Gesundheitsförderung. Schweiz: Promotion Santé Suisse.

    Techniker Krankenkasse. (2018). Gesundheitsreport. https://​www.​tk.​de/​centaurus/​servlet/​contentblob/​984896/​Datei/​89388/​TK-Gesundheitsrepor​t-2018.​pdf. Zugegriffen am 27.12.2018.

    Fußnoten

    1

    Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs „Gesundheit", der zudem auch kulturellen und historischen Veränderungen unterworfen ist. Der subjektive Gesundheitsbegriffe von Personen unterscheiden sich etwa nach Alter, Geschlecht, Bildung.

    2

    Der Begriff Gesundheitsförderung bezieht sich auf Maßnahmen, die auf eine Änderung des Verhaltens des Einzelnen abzielen und so die Gesundheit fördern sollen.

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

    Ralf NeunerPsychische Gesundheit bei der Arbeithttps://doi.org/10.1007/978-3-658-23961-9_2

    2. Grundlagen

    Ralf Neuner¹ 

    (1)

    Institut für Gesundheitsmanagement, Illerkirchberg, Deutschland

    2.1 Stress und psychische Belastung

    Um uns dem Thema zu nähern, bedarf es der Klärung zentraler Begriffe und Definitionen. An erster Stelle steht der Begriff „Stress, der umgangssprachlich oft inflationär für sehr unterschiedliche Situationen und Konstellationen gebraucht wird, die von Personen als belastend empfunden werden. „Stress scheint offenbar etwas Alltägliches zu sein, das in vielen Formen in Erscheinung tritt (bspw. Termin-, Beziehungs-, Weihnachtsstress).

    Treten wir einmal einen Schritt zurück und betrachten den menschlichen Organismus als komplexes System. Das System ist ständig damit beschäftigt durch zahlreiche Regelkreise bestimmte Parameter innerhalb eines Normbereichs zu halten, in dem die Leistungs- und Überlebensfähigkeit des Organismus gewährleistet ist (Homöostase). Der Mensch ist also biologisch (und psychologisch) betrachtet in einem ständigen Anpassungsprozess, um sich an ständig ändernde Parameter anzupassen. Ein Beispiel ist der Blutzuckerspiegel. Alle Zellen werden über den Blutkreislauf mit Glucose als Treibstoff versorgt. Eine wichtige Rolle spielt das Hormon Insulin, das für die Aufrechterhaltung eines bestimmten Blutzuckerspiegels sorgt.

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