Grundzüge der Neuroökonomie: So entstehen Entscheidungen
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Grundzüge der Neuroökonomie - Pablo Peyrolón
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
P. PeyrolónGrundzüge der Neuroökonomieessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-28390-2_1
1. Was ist Neuroökonomie?
Pablo Peyrolón¹
(1)
Fachhochschule Wien für Management und Kommunikation (WKO), Wien, Österreich
Pablo Peyrolón
Email: info@pablopeyrolon.net
Was passiert mit meinem Gehirn, wenn ich einen Lottoschein kaufe? Wie entscheide ich mich für bestimmte Zahlen? Wieso kaufe ich das neueste Smartphone zu einem Preis von 950 EUR, wenn das alte noch all meinen Anforderungen entspricht? Wieso verkaufe ich meine Aktien nicht, obwohl es an der Börse seit drei Wochen abwärts geht? Warum kaufe ich etwas, wenn ich genau weiß, dass ich es eigentlich nicht brauche? Wieso bereitet es mir mehr Freude, eine Omega-Uhr geschenkt zu bekommen als eine Swatch-Uhr, obwohl beide genau die gleiche Zeit anzeigen? Sind diese Entscheidungen rational durchdacht oder gibt es einen unterbewussten Mechanismus, der uns steuert? All das versucht die Neuroökonomie herauszufinden.
Die Neuroökonomie ist eine Wissenschaft, die Gehirn, Strategie und Entscheidungsverfahren zusammenbringt. Anders ausgedrückt: Die Neuroökonomie ist die Brücke zwischen Neurowissenschaften, Spieltheorie und Wirtschaftswissenschaften. Wieso entscheiden wir uns so, wie wir uns entscheiden? Eine schwere Frage, die fast schon philosophisch ist. Was wir aber mit Sicherheit sagen können, ist, dass wir nur selten rationale Entscheidungen treffen und dass wir durch unser eigenes Gehirn und durch Faktoren, die einen (oft unterbewussten) Einfluss auf unser Gehirn haben, leicht zu manipulieren sind. Wieso habe ich heute den teuren Rotwein statt des günstigeren gekauft, obwohl mir bewusst ist, dass ich überhaupt keine Ahnung von Rotweinen habe? Zahlen spielen eine Rolle. Unser Gehirn reagiert auf Preise. Wieso gibt es so viele hässliche Preise wie 1999 oder 3,99? Sind diese 0,01 Cent bei der Wahl eines Produktes wirklich ausschlaggebend? Gleichzeitig gibt es auch das gegenteilige Phänomen: Je teurer, desto besser; wobei „besser" sich in diesem Kontext ziemlich komplex gestalten kann.
Die Neuroökonomie konzentriert sich jedoch nicht nur auf „wirtschaftliche" Fragen, sondern auch auf generelle Aspekte der Entscheidungsfindung, von der Auswahl des Partners oder der Partnerin bis zur Einnahme von homöopathischen Produkten. Die Neuroökonomie ist also immer dort anwendbar, wo eine Entscheidung getroffen wird.
Die Neuroökonomie ist eine relativ junge Wissenschaft. Sie entstand aus dem Zusammenspiel der Neurowissenschaften (Hirnforschung) und der Ökonomie (Wirtschaftswissenschaften). Mithilfe neurowissenschaftlicher Techniken und Instrumente, die ursprünglich für medizinische Zwecke entwickelt worden sind, versucht die Neuroökonomie, das Verhalten bei der Entscheidungsfindung zu erklären. Deshalb wird die Neuroökonomie im Englischen auch Decision Neuroscience genannt.
In den letzten zwei Jahrzehnten war der Fortschritt der Hirnforschung immens. Mit bahnbrechenden bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) oder der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) kann man Hirnstrukturen abbilden, die an Phänomenen wie Emotionen, Gedächtnisleistungen oder Aufmerksamkeitszuwendung beteiligt sind. Mittels Elektroenzephalografie (EEG) und Magnetoenzephalografie (MEG) ist es zudem möglich, dem Gehirn in Echtzeit beim Denken „zuzuschauen". Dadurch kann man viele verschiedene Experimente durchführen, die mit Entscheidungen und finanziellen Beträgen oder materiellen Vergütungen zu tun haben und von denen die Wirtschaftswissenschaften profitieren können. Aus Sicht der Marktforschung sind Hirnscans beispielsweise sehr interessant, um damit die Emotionen potenzieller Konsumenten zu erforschen (in diesem Fall spricht man von Neuromarketing; in