Verhinderung von Zwang: Praxisversion der S3-Leitlinie
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Das Buch enthält eine gekürzte Fassung der S3-Leitlinie „Verhinderung von Zwang - Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen“ mit allen behandlungsrelevanten Empfehlungen. Die Langfassung der Leitlinie wurde redaktionell verdichtet, Empfehlungen wurden allgemeinverständlich formuliert und Erläuterungen knapp gehalten. Auf Fremdwörter und Fachbegriffe sowie die Darstellung der wissenschaftlichen Befundlage wurde verzichtet.
Diese Praxisversion richtet sich an psychiatrisch tätige Professionelle sowohl in Kliniken als auch im außerklinischen Bereich. Sie eignet sich auch zur Information Betroffener, Angehöriger, gesetzlicher Betreuer und Angehöriger der Justiz, öffentlicher Behörden und Polizei über leitliniengemäße Behandlungsstandards.
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Book preview
Verhinderung von Zwang - Tilman Steinert
Tilman Steinert, Sophie Hirsch und Gabriel Gerlinger
Verhinderung von ZwangPraxisversion der S3-Leitlinie
../images/473836_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.pngTilman Steinert
Abteilung Psychiatrie I der Universität Ulm, ZfP Weissenau, Ravensburg/Ulm, Deutschland
Sophie Hirsch
Abteilung Psychiatrie I der Universität Ulm, ZfP Weissenau, Ravensburg/Ulm, Deutschland
Gabriel Gerlinger
DGPPN, Berlin, Deutschland
ISBN 978-3-662-58971-7e-ISBN 978-3-662-58972-4
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58972-4
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© DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) e. V. 2019
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Vorwort
Diese Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) bezieht sich auf die Diagnose und Behandlung aggressiven Verhaltens bei erwachsenen psychisch erkrankten Menschen und die Vermeidung von Zwang in diesem Zusammenhang. Sie bezieht sich damit nicht auf Kinder und Jugendliche und nicht auf die Anwendung von Zwang im Zusammenhang mit Selbstgefährdung (z. B. Suizidalität, Selbstverletzungen) oder in heilpädagogischem Kontext. Diese Leitlinie wurde in der Langfassung am 24.07.2018 publiziert, am selben Tag, an dem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Fixierungen veröffentlicht wurde. Das Bundesverfassungsgericht hat damit Standards gesetzt, an denen sich die Gesetzgebung künftig ausrichten müssen wird. Die Leitlinie hat viele Elemente des Urteils bereits als Anforderungen aus fachlicher Sicht beschrieben (z. B. die Notwendigkeit einer 1:1 Betreuung bei Fixierungen), teilweise geht sie auch noch darüber hinaus. Das Verfassungsgericht hat nun festgeschrieben, dass Zwangsmaßnahmen, insbesondere Fixierungen, nur als „letztes Mittel" eingesetzt werden dürfen. Wie aber kann das realisiert werden, vor allem, dass es gar nicht erst so weit kommt, Entscheidungen über Zwangsmaßnahmen treffen zu müssen? Darauf gibt die vorliegende Leitlinie die heute verfügbaren Antworten und Empfehlungen.
Die Leitlinie wurde als sogenannte S3-Leitlinie entwickelt. Dies bedeutet, dass die enthaltenen Empfehlungen einerseits auf der Auswertung der international vorliegenden Studien zum jeweiligen Thema beruhen und insofern im besten Sinne wissenschaftlich begründet sind, teils basierend auf systematischen Recherchen (systematische Reviews). Andererseits mussten diese aus dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse abgeleiteten Empfehlungen auch noch einen sogenannten Konsensus-Prozess durchlaufen, d. h. insgesamt 24 Vertreter der relevanten psychiatrischen Fachverbände, der Betroffenen und der Angehörigen erzielten in einem geregelten Verfahren unter Anleitung der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich-medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) darüber Übereinstimmung. Diese kurz gefasste Version enthält alle behandlungsrelevanten Empfehlungen. Sie ist aus der Langfassung durch eine einfache redaktionelle Verdichtung entstanden, wobei darauf geachtet wurde, die Empfehlungen möglichst allgemein verständlich zu formulieren und auf Fremdwörter und Fachbegriffe soweit wie möglich zu verzichten. Begründungen und Erläuterungen wurden möglichst knapp gehalten, auf eine Darstellung der wissenschaftlichen Befundlage wurde verzichtet. Wer eine ausführlichere Darstellung der Hintergründe und eine nachvollziehbare Erklärung der Ableitung der Empfehlungen aus den vorliegenden wissenschaftlichen Befunden („Evidenz") sucht, sei deshalb auf die Langfassung verwiesen. Die hier vorliegende Praxisversion richtet sich an psychiatrisch tätige Professionelle in Kliniken, aber auch in den außerklinischen Bereichen, d. h. in