Unternehmensplanung im Zeitalter der Digitalisierung: Ansätze und Erfolgsfaktoren in der Praxis
Von Timo Grund, Avo Schönbohm und Khai Tran
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Über dieses E-Book
Unternehmen müssen sich dem Druck volatiler Märkte, der digitalen Transformation und einer generellen Entscheidungsunsicherheit stellen. Wer die Zukunft erfolgreich gestalten will, sollte die klassischen Funktionen der Unternehmenssteuerung anpassen, allen voran die Planung. Moderne, digitale Lösungen können den Prozess optimieren, bergen allerdings auch Herausforderungen. In diesem Kontext befassen sich die Autoren zunächst theoretisch mit der Unternehmensplanung. Sie stellen dar, welchen Zweck Planung heutzutage erfüllt und wie neue Technologien die Anforderungen an die Planung und auch diese selbst verändern. Der theoretische Beitrag wird gespiegelt mit einem praxisbezogenen Panel, in dem vier Experten sowohl ihre persönlichen Erfahrungen als auch die Herausforderungen in der Realität diskutieren.
Die Autoren:
Timo Grund ist Principal mit Fokus auf Corporate Finance & Strategy sowie Energie bei einer globalen Unternehmensberatung.
Prof. Dr. Avo Schönbohm lehrt und forscht als Professor für ABWL mit Schwerpunkt Controlling an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Khai Tran unterstützt als Managing Director eines Softwareunternehmens namhafte Konzerne bei der Neugestaltung der Unternehmensplanung.
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Buchvorschau
Unternehmensplanung im Zeitalter der Digitalisierung - Timo Grund
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
T. Grund et al.Unternehmensplanung im Zeitalter der Digitalisierungessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-29929-3_1
1. Einleitung – Unternehmensplanung im 21. Jahrhundert
Timo Grund¹ , Avo Schönbohm² und Khai Tran³
(1)
The Boston Consulting Group, München, Deutschland
(2)
Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, Deutschland
(3)
Valsight GmbH, Berlin, Deutschland
Timo Grund (Korrespondenzautor)
Email: Grund.Timo@bcg.com
Avo Schönbohm
Email: avo.schoenbohm@hwr-berlin.de
Khai Tran
Email: khai.tran@valsight.com
In Zeiten zunehmender Volatilität und Dynamik sehen sich Unternehmen unterschiedlicher Industrien mit signifikanten Herausforderungen konfrontiert. Die Arithmetik der externen Rahmenbedingungen verschiebt sich, neue Geschäftsmodelle und Wettbewerber verlangen maximale (Re‑)Aktionsgeschwindigkeit, geopolitische Unsicherheiten erschüttern bisherige Gewissheiten. Damit Unternehmen dennoch erfolgreich bleiben, müssen sich auch die Finanzorganisationen und CFOs neuer Rollen annehmen.
Retrospektive Berichterstattung oder das Durchführen detaillierter Soll-Ist-Analysen werden auch weiterhin elementare Aufgaben der Finanzfunktion sein. Jedoch geht die Relevanz dieser Aktivitäten zurück, während die Bedeutung vorausschauender Finanzanalyse und prospektiver Planung zunimmt. Entsprechend differenzieren sich fortschrittliche Finanzfunktionen heutzutage weniger über ihre Expertentätigkeiten wie externes Rechnungswesen, M&A oder Investor Relations, sondern vielmehr über ihre Exzellenz im Bereich wertsteigernder Aktivitäten, beispielsweise beim Forecasting oder der (digitalen) Datenanalyse (The Boston Consulting Group 2017, S. 1 ff.).
Neue Technologien sowie neue Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation beschleunigen diesen Trend. Während stärker vorwärtsgewandte sowie zeit- und bedarfsgerechtere Analysen durch moderne Technologien überhaupt erst ermöglicht werden, erlauben neue Formen der Zusammenarbeit einen noch effektiveren Austausch von Daten und Prioritäten mit anderen Unternehmensteilen. Gleichzeitig wächst der Bedarf der operativen Einheiten von Unternehmen an Steuerung, Strukturhilfe und analysebasierten Impulsen. Die eingangs genannten Unsicherheiten, zumal vor dem Hintergrund einer sich eintrübenden Konjunktur, sorgen für eine neue Offenheit gegenüber Unterstützung und transparentem Austausch.
Doch selbst wenn Management und Mitarbeiter über die notwendige Bereitschaft verfügen, Bestehendes zu hinterfragen und Neues anzugehen, erweist sich der Alltag oft als Bremse. Ein Übermaß an Ad-hoc-Anfragen, zähe Prozesse und unklare Prioritäten im Spannungsfeld zwischen Wichtigkeit und Dringlichkeit erschweren in vielen Fällen den Weg hin zu Exzellenz in der Finanzfunktion.
Dieses Spannungsfeld möchten wir im vorliegenden Beitrag näher beleuchten. Den Rahmen bildet dabei eine Verknüpfung von Theorie und Praxis. Sie verdeutlicht, dass die heutigen Finanzfunktionen auf ihrem Weg in die „Planung der Zukunft" oftmals noch eine Reihe von Herausforderungen adressieren müssen, zugleich aber einen neuen Instrumentenkasten zur Verfügung haben.
Einführend stellen wir aktuelle betriebswirtschaftliche Entwicklungen rund um die moderne Planung im Wandel der Zeit vor. Ein zweiter Abschnitt behandelt die Bedeutung von Software für den Planungsprozess von heute und in der Zukunft. Den abschließenden Teil bildet eine Diskussion mit vier Planungsexperten aus unterschiedlichen Industrien.
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
T. Grund et al.Unternehmensplanung im Zeitalter der Digitalisierungessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-29929-3_2
2. Betriebswirtschaftliche Planung in der Reflexion
Timo Grund¹ , Avo Schönbohm² und Khai Tran³
(1)
The Boston Consulting Group, München, Deutschland
(2)
Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, Deutschland
(3)
Valsight GmbH, Berlin, Deutschland
Timo Grund (Korrespondenzautor)
Email: Grund.Timo@bcg.com
Avo Schönbohm
Email: avo.schoenbohm@hwr-berlin.de
Khai Tran
Email: khai.tran@valsight.com
2.1 Planung im Wandel der Zeit
Planung wird von vielen Managern als „unangenehmes Problem wahrgenommen (Epstein et al. 2015, S. 89 ff.). Planung und Kontrolle, Rationalitätssicherung und Budgetierung gehören dabei zum Kern der betriebswirtschaftlichen Definitionswolke, die um das deutsche Wort „Controlling
schwebt. Der Pseudo-Anglizismus „Controlling" lebt geradezu von dem Mythos, es sei möglich, die Zukunft beherrschbar zu machen oder zumindest den legitimen Eindruck zu vermitteln, man habe die Zukunft fest im Griff (Schönbohm 2005a, S. 142 ff.). Planung in all ihren Facetten und Ausprägungen ist der Versuch, Unsicherheit in eine koordinierte Handlungsanweisung zu gießen, die einen definierten Ressourcen- und Zeitbezug hat. Abschn. 4.2. Dabei ist Planung keineswegs eine Erfindung der Neuzeit, sondern vermutlich so alt wie die menschliche Zivilisation: Es scheint einleuchtend, dass die Pyramiden vor 5000 Jahren oder die Kathedralen des Mittelalters nicht ohne Plan und Kontrolle gebaut wurden. In Planung ist dabei immer auch ein Stück Magie enthalten, ein Triumph des Willens über die Ungewissheit. Entsprechend sind die Methoden und Instrumente der Planung sozial aufgeladen (Schönbohm 2005b, S. 27 ff.). Der Erfolg eines Managers bemisst sich heute nicht nur an vergangenheitsorientierten Kennzahlen, er muss auch seine Pläne glaubhaft vermitteln und seine begründeten Ressourcenwünsche durchsetzen.
Ein handlungsorientierter Plan ist die Voraussetzung für zielorientiertes Arbeiten, eine performanceorientierte Kontrolle und ggf. ein zeitnahes Adjustieren der Maßnahmen und Methoden. Das gilt auch und gerade für mit großen