Roter Faden Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker: Übersichtlich und strukturiert Das lernen, was der Amtsarzt von Dir wissen will
Von Stefan Barres
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Buchvorschau
Roter Faden Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker - Stefan Barres
I. Grundlagen
Unterkapitel von Grundlagen
:
Diagnostik
Der psychopathologische Befund
Klassifikationssysteme
A. Diagnostik
Du bist hier:
I. Grundlagen
➤ A. Diagnostik
Unterkapitel von Diagnostik
:
Überblick
Anamnese
Untersuchung
Testverfahren
Bausteine
Anamnese
Die Befragung des Patienten
Fremdanamnese
Die Befragung anderer Personen
Psychopathologischer Befund
Die Erhebung spezieller psychischer Symptome
Testpsychologischer Befund
Zur Objektivierung, Quantifizierung und Differenzierung der Befunde.
Körperliche Untersuchung
V. a. zum Ausschluss körperlicher Ursachen für die Symptome
Apparative Untersuchung
Bestimmungen
Dokumentationspflicht
Die Anamnese- und Untersuchungsbefunde müssen dokumentenecht dokumentiert werden. (BGB §630f)
Einsichtsrecht
Die Dokumentation kann vom Patienten eingesehen werden. (BGB §630g)
Aufbewahrungspflicht
Die Patientenakte ist für die Dauer von 10 Jahren aufzubewahren (BG §630f)
Definition
Die Anamnese ist die Befragung des Patienten oder anderer Personen.
Formen
Krankheitsanamnese
Frühere Erkrankungen mit Behandlung und Verlauf
Familienanamnese
Erkrankungen in der Familie, Familienstammbaum
Sozialanamnese
Sozialstatus, Schule und Beruf, Lebensgewohnheiten
Sexualanamnese
Sexualität, Partnerschaft
Biografie und aktuelle Situation
Schwellenereignisse, Schwangerschaften und Kinder
Sehr gerne wird hier ein handgeschriebener Lebenslauf des Patienten verwendet.
Aktuelle Krankheitsanamnese
Beginn, Entwicklung, Verlauf, Auslöser, Therapiemotivation, Phasenkalender
Kategorien
Ein Befund macht noch keine Störung. So hat jeder schon mal etwas vergessen. In den letzten 2 Wochen aber 5 Mal einen Termin vergessen zu haben, der wichtig gewesen wäre, ist dann auffällig.
Kategorien, die für die Diagnostik einer Störung bei der Anamnese betrachtet werden müssen sind:
Dauer der Symptome
Häufigkeit der Symptome
Intensität der Symptome
Leidensdruck durch die Symptome
Einschränkungen durch die Symptome
Selbsteinsicht in die Symptomatik
Strukturierte Anamnese
Speziell bei der Krankheitsanamnese werden gezielt die Befunde des psychopathologischen Befundes mit ihren bedeutenden Kategorien abgefragt
Bei der Depression z. B. müssen Symptome über mindestens zwei Wochen auftreten. Nur bei besonders schweren Symptomen genügt eine kürzere Dauer für die Diagnose.
Dabei könnte die Fragestellung dann lauten:
Während der letzten vier Wochen...
...gab es eine Zeitspanne, in der Sie sich fast jeden Tag nahezu durchgängig niedergeschlagen gefühlt haben?
Wenn ja: Wie lange hielt dies insgesamt an (2 Wochen)?
haben Sie das Interesse oder die Freude an fast allen Aktivitäten verloren?
Wenn ja:
War dies an fast jedem Tag der Fall?
Wie lange hielt das an (2 Wochen)?
In den schlimmsten 2 Wochen im vergangenen Monat...
haben Sie da ab- oder zugenommen?
Wenn nein: Wie war ihr Appetit im Vergleich zu sonst?
Mussten Sie sich zum Essen zwingen?
hatten Sie irgendwelche Schlafprobleme?
War dies fast täglich der Fall?
Auf diese Weise können Befunde sehr genau beschrieben werden.
Körperliche Untersuchung
Inspektion (Betrachtung)
Körperhaltung, Mimik, Bewegung, Haut
Palpation (Abtasten)
Lymphknoten, Schilddrüse, Leber/Galle, Abdomen, Pulsstatus
Perkussion (Abklopfen)
Lunge, Bauchraum, Nasennebenhöhlen, Niere, Wirbelsäule
Auskultation (Abhören)
Atemwege, Herz, Gefäße, Verdauungstrakt
Funktionsprüfungen
Blutdruck, Reflexe, Sensibilität, Bewegungsapparat (z. B. Pyramidenbahnzeichen)
Apparative Untersuchung
Messapparate
EKG (Elektrokardiografie), EEG (Elektroenzephalografie), EOG (Elektrookulogramm) zur Identifizierung der REM-Phasen
Bildgebende Verfahren
Röntgenstrahlen
Analoge Darstellung: Normales Röntgen und Angiografie (mit Kontrastmittel)
Digitale Darstellung: Computertomografie (CT)
Magnetfelder
Kernspintomografie = Magnetresonanztomografie (MRT)
Gammateilchenmessung
Messung der Verteilung radioaktiver Teilchen, die ins Blut gespritzt wurden und sich im Gehirn nach dem Grad der Aktivität verteilen.
SPECT
Single-Photon-Emissions-Computer-Tomografie
PET
Positronen-Emissions-Computer-Tomografie
Ultraschall
Sonografie
Dopplersonografie
Ein tongebendes Verfahren bei bewegten Teilchen. Es gibt z. B. Aussagen über den Blutfluss.
Labor
Routine
BSG, Differenzialblutbild, Blutzucker, Leberwerte (GOT/AST, GPT/ALT, G-GT), Kreatinin
Zusätzlich
Elektrolyte, Hormone, Harn, Schwangerschaftstest
Drogenscreening
Alkohol, Amphetamine, Opiate, Barbiturate, Benzodiazepine, LSD, Cannabis, Halluzinogene, Kokain
Du bist hier:
I. Grundlagen
➤ A. Diagnostik
➤ d. Testverfahren
Unterkapitel von Testverfahren
:
CAGE-Fragebogen
Glasgow-Coma-Scale
MMST
Uhrenzeichen-Test
Beck-Depressions-Inventar
Beck-Angst-Inventar
Definition
Da viele Befunde je nach Therapeut sehr unterschiedlich wahrgenommen werden können, wird mithilfe standardisierter Testverfahren versucht, einen gewissen Grad an Objektivier- und Quantifizierbarkeit zu erreichen.
Es gibt zahllose psychologische Tests, von denen hier nur ein paar kurze Beispiele aufgeführt werden.
Kategorien
Grundlegend kann man Testverfahren danach unterscheiden, ob es sich um ein Selbst- oder ein Fremdbeurteilungsverfahren handelt und ob ein Test störungsgruppenbezogen oder störungsgruppenübergreifend ist.
1. CAGE-Fragebogen
Definition
Der CAGE-Test ist ein störungsgruppenbezogenes Selbstbeurteilungsverfahren.
Es geht um die Störungsgruppe der substanzbedingten Störungen, speziell um die Alkoholabhängigkeit.
Die Fragen
Hatten Sie jemals das Gefühl, Sie müssten Ihren Konsum an alkoholischen Getränken verringern? (Cut down)
Hat Ihr Umfeld schon einmal Bemerkungen über Ihren Alkoholkonsum gemacht? (Annoyed)
Hatten Sie schon einmal den Eindruck, dass Sie zu viel trinken? (Guilt)
Haben Sie schon einmal am Morgen Alkohol gebraucht, um in Form zu sein? (Eye opener)
Das Ergebnis
Jedes Ja bekommt einen Punkt. Ab 2 Punkten gilt eine Abhängigkeit als sehr wahrscheinlich.
2. Glasgow-Coma-Scale
Definition
Der Glasgow-Koma-Index ist ein international anerkannter Test zur Beurteilung des quantitativen Bewusstseinszustandes. Es handelt sich um ein fremdbeurteilungs- und störungsbezogenes Verfahren.
Notfall
Dieser Test kommt in jeder Notfallsituation zur Anwendung.
Durchführung
Augenöffnen
Wann öffnet der Patient die Augen?
Spontan (4), nach Aufforderung (3), nach Schmerzreiz (2), gar nicht (1)
Motorik
Wie reagiert der Patient?
Gezielt nach Aufforderung (6), gezielte Abwehrbewegung bei Schmerzreiz (5), ungezielte Abwehrbewegung bei Schmerzreiz (4), Beugesynergismen (3), Strecksynergismen (2), keine Reaktion (1)
Sprache
Wie kann sich der Patient verbal äußern?
Orientiert und klar (5), verwirrt (4), einzelne Wörter (3), einzelne Laute (2), keine Reaktion (1)
Ergebnis
Über 15 Punkte
keine quantitative Bewusstseinsstörung
13-14 Punkte
leichte Bewusstseinsstörung
9-12 Punkte
mittelschwere Bewusstseinsstörung
3-8 Punkte
Schwere Bewusstseinsstörung (in der Regel mit Intubationspflicht)
3. MMST
Definition
Es werden kognitive Defizite festgestellt. Es handelt sich um einen störungsgruppenübergreifenden Test mit Fremdbeurteilung. Es werden z. B. Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Rechnen, Lesen usw. getestet.
Anwendung
Es ist der am häufigsten verwendete Test zur Diagnose und Verlaufskontrolle der Alzheimer-Erkrankung.
Durchführung
Dem Patienten werden eine Reihe von Fragen gestellt, bzw. Aufgaben gegeben. Die Dauer liegt insgesamt bei ca. 10 Minuten.
Orientierung:
In welchem Jahr leben wir?
Welche Jahreszeit haben wir?
Welches Datum haben wir heute?
In welcher Ortschaft sind wir?
Wo sind wir?
Auf welchem Stockwerk sind wir?
Merkfähigkeit
Der Untersucher spricht langsam drei Begriff vor und fragt sie dann ab.
Nach einigen anderen Aufgaben werden die drei Begriffe erneut abgefragt.
Aufmerksamkeit und Rechnen
Zählen Sie bei 100 beginnend in Siebener-Schritten rückwärts (100, 93, 86, 79, 72, 65). Nach fünf Schritten wird gestoppt.
Kognition
Dem Patienten werden zwei Gegenstände gezeigt, die er benennen soll.
Z. B. Armbanduhr, Kugelschreiber
Wiederholung
Der Patient soll einen einfachen Satz wiederholen.
Z. B. Kein Wenn und Aber.
Dabei ist nur ein Versuch erlaubt.
Kognition
Der Patient muss einer dreiteiligen Aufgabe nachkommen:
a. Nehmen Sie das Blatt Papier,
b. falten Sie es in der Mitte
c. und lassen Sie es auf den Boden fallen.
Reaktion
Die Testperson soll einen Satz lesen und ausführen.
Z. B. Schließen Sie die Augen.
Schreiben
Die Testperson soll einen beliebigen vollständigen Satz aufschreiben.
Ein Satz mit Subjekt und Verb gilt als erfolgreiche Lösung der Aufgabe.
Abzeichnen
Die Testperson soll eine Form aus zwei Fünfecken abzeichnen.
Das Bild: psych-mmstform.jpgMMST Zeichenform