Medientraining: Interview, Statement, Talkshow - so gelingt der Presseauftritt
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Juliane Hielscher
Journalistin, Moderatorin, Medientrainerin. Berufliche Stationen Radio 107 Hamburg, SAT 1, ARD und ZDF, dort u. a. zehn Jahre Moderatorin des ZDF-Morgenmagazins, inzwischen freiberufliche Tätigkeit für das ZDF, 2013 BVKJ-Medienpreis für die Reportage "Kindheit im Knast". Gastdozentin der "medienakademie" Berlin und der AMD-Berlin, zertifizierte Medientrainerin, Mitglied im BMTD Bundesverband der Medientrainer in Deutschland.
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Book preview
Medientraining - Juliane Hielscher
Medientraining
Interview, Statement, Talkshow –
so gelingt der Presseauftritt
von Juliane Hielscher
Kürschners Politikkontakte
Quidquid agis,
prudenter agas
et respice finem.
(gesta romanum)
Was auch immer du tust,
tu es klug
und bedenke die Folgen.
Kürschners Politikkontakte
Medientraining von Juliane Hielscher
2. überarbeitete Auflage
ISBN 978-3-95879-163-3
ISBN 978-3-95879-165-7 (EPUB)
Lektorat: Maren Jessen, Hamburg
Umschlaggestaltung, Layout: Kim Sen-Gupta, Frankfurt/Main
Satz: Schröder Media GbR, Dernbach
Gesamtherstellung: medienhaus Plump, Rheinbreitbach
Titelfoto: iStock.com, Portraitfoto: Hoffotografen
Anschrift der Redaktion:
Kürschners Politikkontakte
Postfach 1560, 53585 Bad Honnef
redaktion@kuerschners.com
Telefon: 02224 3232
Datenbank www.kuerschners.com
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Inhalt
Cover
Titel
Zitat
Impressum
Medientraining, das Buch, die Autorin, das Training
Dieses Buch schreibe ich für alle, …
1. Kapitel
Berichten „die Medien" die Wahrheit über die Wirklichkeit?
2. Kapitel
Wer sind eigentlich „die Medien"?
3. Kapitel
„Die Medien" – Freund oder Feind?
4. Kapitel
Wie arbeiten „die Medien"?
5. Kapitel
Nach welchen Kriterien werden Interviewpartner ausgewählt?
6. Kapitel
Muss ich mit dem Journalisten sprechen?
7. Kapitel
Kann man Interviews vorbereiten?
8. Kapitel
Wie läuft ein Interview ab?
9. Kapitel
Online-Interviews aus dem Homeoffice, was ist wichtig?
10. Kapitel
Wie fragen Journalisten?
12. Kapitel
Was sind Kernbotschaften und wie platziere ich sie?
12. Kapitel
Wie gehe ich mit Ausdruck und Sprache um?
13. Kapitel
Wie spreche ich vor Kamera und Mikrofon?
14. Kapitel
Kann mein Körper sprechen?
15. Kapitel
Gibt es Rezepte gegen Lampenfieber?
16. Kapitel
Was tun gegen Falschberichte?
Internetangebote, Publikationen
Medientraining,
das Buch, die Autorin, das Training
Das Buch
Es wurde von Juliane Hielscher in „einem Rutsch" geschrieben, klar in 16 Kapitel aufgeteilt, einfach und prägnant formuliert. Die Idee war und ist, mit besonderem Blick auf die Politikkommunikation Grundwissen für den Medienauftritt zu vermitteln, Theorie und Praxis zu erläutern, Tipps und Erfahrungen weiterzugeben. Wer es gelesen hat, nimmt Manches mit.
Das Buch möchte Sie darüber hinaus sensibilisieren, ja geradezu auffordern für sich selbst oder Ihr Team zu überlegen, ein praktisches Medientraining zu absolvieren, um entweder für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein oder aber eigene Erfahrungen zu vertiefen. Die Autorin ist Mitglied des Bundesverbands der Medientrainer Deutschlands und steht für ein professionelles Medientraining sehr gerne zur Verfügung.
Das Training
Hinter dem Wunsch nach öffentlicher Darstellung steht oft die Absicht, das eigene Unternehmen, ein Produkt, eine Meinung unters Volk zu bringen. Doch einen gelungenen Medienauftritt hinzulegen ist gar nicht so einfach. Das sehen Sie selbst täglich in Talkshows, Reportagen und Interviews. Steht der Journalist mit Mikro oder Kamera vor der Tür, oder sind Sie zu einem Studiogespräch eingeladen, kann leider ziemlich viel, ziemlich schnell und ziemlich dramatisch schiefgehen.
– Wie verpacke ich meine Kernbotschaften?
– Was antworte ich auf unerwartete Fragen?
– Spreche ich eigentlich deutlich und verständlich?
– Wohin mit meinen Händen?
– Wie wirke ich locker und souverän?
– Und der wichtigste Punkt: Komme ich glaubwürdig und sympathisch an?
Der öffentliche Auftritt ist für jeden Menschen eine Herausforderung. Es kann Einiges zusammenkommen, was Sie ganz schön aus dem Konzept geraten lässt: der technische Apparat der Medien, selbstbewusste und geschulte Interviewer, Zeitdruck, Lampenfieber. Bei allem gilt: Es ist zwar noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber viele sind durch Übung zum Meister geworden.
Eine gründliche inhaltliche Vorbereitung, Kenntnisse über journalistische Herangehensweise und Trockenübungen mit Statements, Vorträgen und Interviews sind eine wertvolle Hilfe.
Juliane Hielscher bietet Ihnen professionelle Unterstützung an. Die Autorin ist zertifizierte Medientrainerin und systemischer Business Coach nach ECA. Seit 2019 ist sie Vorsitzende des Berliner Presse Clubs BPC. Sie profitieren von den Erfahrungen der Autorin aus 30 Jahren journalistischer Tätigkeit mit über 2.000 Livesendungen und hunderten Bühnenveranstaltungen. Nutzen Sie dieses Wissen für sich und Ihr Team.
Weitere Informationen und Links zur Kontaktaufnahme finden Sie unter juliane-hielscher.de oder kuerschners.com
Nun wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre!
Kürschners Politikkontakte
Berlin, Januar 2022
Dieses Buch schreibe ich für alle,
die sich mit ihrem eigenen Auftritt in den Medien beschäftigen oder Andere auf einen solchen vorbereiten. Der Lesbarkeit halber wird das generische Maskulinum verwendet, alle Genderformen sind selbstverständlich achtungsvoll eingeschlossen.
Medien bieten die Chance, sich selbst, die eigenen Überzeugungen und Ideen und manchmal auch Kompetenzen oder Produkte und Leistungen zu präsentieren. Via Medien erreichen Sie sehr viele Menschen. Sie können diese Gelegenheit nutzen oder vermasseln. Sie erhalten das Wort und könnten dabei Ihr Gesicht verlieren.
Wir alle kommunizieren täglich. Von der Art, wie unsere Gespräche verlaufen, hängt ein großer Teil unseres Gelingens ab – das gilt für Privat- wie Berufsleben gleichermaßen. Wir alle können sprechen, uns unterhalten, argumentieren, streiten. Manchmal fallen dabei Worte, Aussagen oder Bemerkungen, die wir lieber nicht gesagt hätten. Im direkten Gespräch lässt sich vieles wieder geraderücken. In den Medien sieht die Sache schwieriger aus. Gesagt ist gesagt, gedruckt, gesendet, archiviert und der Öffentlichkeit jederzeit zugänglich. Das ist der eine Grund, weshalb sich inzwischen immer mehr Politiker, CEOs und Verbandsfunktionäre auf Interviews vorbereiten lassen. Aber es gibt noch einen weiteren. Es ist schließlich etwas gänzlich anderes, vor Mitarbeitern, fachlich Gleichgesinnten, Kunden oder Wählern zu sprechen. In dieser Rolle haben Sie vermutlich schon etliche Erfahrungen gesammelt.
Das Gespräch mit Pressevertretern folgt jedoch eigenen Regeln. Sie wissen vorab nicht genau, was man von Ihnen will. Ob man Ihnen gegenüber skeptisch oder wohlgesonnen eingestellt ist. Und Sie haben relativ wenig Einfluss darauf, in welchem Zusammenhang Sie zitiert werden. Ein Mikrofon unter der Nase, Zeitdruck, provokante Fragen und die Hightech-Atmosphäre eines Fernsehstudios haben schon manch gestandenen Manager ins Stammeln gebracht. Nervosität entsteht immer dann, wenn wir uns auf unbekanntem Terrain unsicher fühlen. Eine wirkungsvolle Maßnahme dagegen ist eine gute Vorbereitung! Wer genau weiß, was er wie sagen will, und sich mit der Arbeitsweise der Presse vertraut gemacht hat, kann dem nächsten Interview selbstbewusst und entspannt entgegensehen.
Dieses Buch können Sie chronologisch von A – Z lesen. Wenn Sie aber an bestimmten Fragen interessiert sind, finden Sie in jedem Kapitel abgeschlossene Informationseinheiten. Auf vertiefende Inhalte zu anderen Fragen wird jeweils gesondert hingewiesen.
Die folgenden Kapitel bieten Ihnen eine Fülle von Erläuterungen und Informationen. Ein echtes Live-Training, ein persönliches Medientraining ersetzen sie jedoch nicht. Theoretisches Wissen und praktische Anleitungen sind zwar die Grundvoraussetzungen, doch messbarer Erfolg kann nur durch eigenes Trainieren garantiert werden. Wie in jeder Kunst fallen auch die Medienmeister nur selten vom Himmel. Medientraining lässt sich anschaulich mit Tanzunterricht vergleichen. Wir alle wissen, wie beeindruckend es aussieht, wenn ein Paar leichtfüßig und elegant über das Parkett gleitet. Vielleicht beherrschen Sie sogar noch aus der Tanzstunde einige Schrittfolgen von Walzer und Bossa Nova. Für einen beneidenswert schwebenden Auftritt auf dem nächsten Bundespresseball reicht das aber vermutlich nicht aus.
Manches von dem, was Sie in diesem Buch finden, mag Ihnen wie Binsenweisheiten vorkommen. Umso besser. Dadurch wird es Ihnen leichter fallen, die theoretischen Tipps in die Praxis umzusetzen. In erster Linie geht es darum, Ihr Bewusstsein zu schärfen, für die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten, die Ausdruckswerkzeuge und die unterschiedliche Wirkung die Sie damit erzielen können. Es gibt nicht den einen richtigen Königsweg zum perfekten Auftritt in der Öffentlichkeit. Der Eindruck, den Ihre Medienpräsenz hinterlässt, ist abhängig davon, wie Sie agieren und was Sie auf welche Weise sagen. Wenn wir via Journalisten mit der Welt kommunizieren, wissen wir nicht, wer der Leser, Zuschauer oder Hörer ist. Die Situation dieser Rezipienten ist unbekannt. Von ihren Sorgen, Nöten, Erfahrungen, Gefühlen und Einstellungen werden wir meist nichts erfahren. Nur die Wenigsten schreiben Leserbriefe oder nutzen die Kommentarfunktion, die viele Internetseiten inzwischen anbieten. Meist erhalten wir kein individuelles Feedback. Und selbst wenn, können wir den Eindruck, den wir erweckt haben, im Nachhinein schwerlich ändern.
Deshalb lautet der elementarste Rat, den ich geben kann:
Seien Sie sich stets darüber bewusst, was Sie und wie Sie etwas mit einem Medienvertreter besprechen.
Nur so können Sie die unangenehme Überraschung vermeiden, dass sich die Wahrnehmung der Öffentlichkeit gänzlich von dem Bild unterscheidet, das Sie selbst von sich haben. Unbefangenes Plaudern birgt etliche Gefahren. Mit ein wenig Übung und einem sorgsamen Umgang mit Pressevertretern lassen sich die Risiken allerdings erheblich mindern.
Denn wir alle sind ja gerne auch mal ein wenig einfältig. Unsere Gehirne folgen evolutionär vorgeprägten Mustern. Der Hang zu Vorurteilen gehört dazu. Jemand der groß und attraktiv ist, suggeriert uns leicht, dass er auch kompetent ist. Eine volle und tiefe Stimme verspricht uns eine selbstsichere, vertrauenswürdige Person. Zeit zum Überprüfen dieser Eindrücke nehmen wir uns selten. Der Umstand, dass wir alle zu solchen Einschätzungen neigen, birgt viele Nachteile, aber natürlich auch einen Vorteil. Wenn wir einen guten Eindruck machen, gut rüberkommen, dann gewinnen wir an Glaubwürdigkeit. Ausdrücklich möchte ich betonen, dass es nicht um Manipulation geht! Niemand lässt sich gern etwas vormachen und beim Thema Authentizität reagieren die meisten Menschen sehr sensibel. Deshalb gilt bei allem, was Sie aus diesem Buch für Ihren Medienauftritt lernen: Bleiben Sie immer Sie selbst. Und geizen Sie nicht mit Ihren guten und starken Seiten. Denn Sie wissen ja, was der Volksmund sagt:
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.
1. KAPITEL
Berichten „die Medien" die Wahrheit über die Wirklichkeit?
Nicht ja, nicht nein, nicht jein!
Für jeden, der verstehen möchte, wie er in der medialen Öffentlichkeit wirkt und wie man selbst die Wirkung maßgeblich