Sergeant Of Hell
By Mia Kingsley
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About this ebook
Eigentlich ist es ein ganz normaler Freitag. Auf der Arbeit gibt es nichts zu tun, im Briefkasten stapeln sich die Rechnungen, und mein Nachbar Kaden Doyle geht mir wie jede Woche auf die Nerven, indem er mich um ein Date bittet.
Doch dann taucht Amos »Tank« Shepherd auf, der Sergeant at Arms des Hellwalkers MC, und behauptet, ich würde für ihn arbeiten. Kurz macht es Spaß, zu beobachten, wie Doyles Gesichtszüge entgleisen – bis Tank beginnt, sich mehr und mehr in mein Leben einzumischen.
Dabei bedeuten Biker nichts als Ärger. Vor allem, wenn man neben dem Sheriff von Hell wohnt …
Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden.
Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.
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Book preview
Sergeant Of Hell - Mia Kingsley
1
MOLLY
»Wenn du möchtest, kannst du schon nach Hause gehen.« Anna, mein Boss, lächelte mich an, und unter anderen Umständen hätte ich mich darüber gefreut.
Aber ich bemerkte selbst, wie wenig Kunden sich noch in Annas kleinen Buchladen verirrten, und wenn sie mich nach Hause schickte, würde sie mich für die Stunden nicht bezahlen – was vollkommen logisch war. Doch finanziell sah es für mich nicht rosig aus.
Es war nicht das erste Mal, dass ich diese verdammten Biker für ihren Krieg verfluchte, der dafür sorgte, dass die Bewohner von Hell lieber in ihren Häusern blieben oder gleich wegzogen.
»Soll ich noch hinter der Kasse aufräumen?«, fragte ich in meiner Verzweiflung, um vielleicht eine weitere halbe Stunde Arbeitszeit zusammenkratzen zu können.
»Ich fürchte, es ist so wenig los, dass ich selbst die Zeit dafür finden werde.« Anna wirkte so betrübt, wie ich mich fühlte. Wir wussten beide, dass ihr Laden praktisch angezählt war. Zuerst würde sie die Aushilfe – mich – entlassen und dann die Türen für immer schließen müssen.
Ich rang mir ein Lächeln ab, damit sie kein schlechtes Gewissen bekam. Es war ja nicht ihre Schuld. »Okay. Bis morgen.«
Ihre Wangen röteten sich. »Bis übermorgen. Cathy ist für morgen eingetragen.«
Der Knoten in meinem Bauch wurde größer. »In Ordnung. Dann bis übermorgen.«
Das mulmige Gefühl ließ sich nicht länger unterdrücken, als ich nach hinten ging, um meine Tasche zu holen. Mir stand das Wasser inzwischen bis zum Hals, und die Frage, was ich jetzt zum Teufel tun sollte, hatte mir bereits mehr als eine schlaflose Nacht beschert.
Mein Auto hatte ich längst verkauft, sodass ich mir die ausgebeulte Lederhandtasche über die Schulter hängte und mich zu Fuß auf den Weg nach Hause machte. Glücklicherweise war ich erst letzte Woche Blut spenden gewesen und hatte wenigstens ein bisschen Essen im Kühlschrank, sonst wäre die Aussicht auf den Feierabend noch deprimierender geworden.
In den vergangenen Tagen hatte ich wieder und wieder meine Möglichkeiten kalkuliert, doch keine gefunden, wie ich schnell an Geld kam, wenn ich mir nicht welches beim Widowmaker MC leihen wollte, was für mich definitiv nicht infrage kam.
Mit den Bikern wollte ich beim besten Willen nichts zu tun haben. Das brachte nur Ärger. Es reichte schon, dass ich zusehen musste, wie sie Hell in eine Geisterstadt verwandelten. Die Jobsituation war in meiner Heimatstadt schon immer schlecht gewesen, aber in den letzten Monaten war sie verheerend.
Wenn ich den Laptop nicht versetzt hätte, um mir den Gerichtsvollzieher vom Hals zu halten, wäre es vielleicht eine Option gewesen, als Camgirl anzufangen. Wie schwer konnte es schon sein, vor einem Display zu masturbieren?
Ich hatte keine Verwandten, bei denen es mich interessierte, ob sie über eine solche Tätigkeit die Nase rümpften oder nicht, und bisher hatte jeder Mann, der mich nackt gesehen hatte, mir tolle Titten bescheinigt. Allerdings konnte ich nicht tanzen und verspürte keine Lust, als Nutte zu arbeiten.
Während ich unter der flirrenden Sonne schwitzte, wünschte ich meine Mutter nicht zum ersten Mal zum Teufel. Mein Vater hatte sich aus dem Staub gemacht, als ich noch nicht einmal aufrecht hatte sitzen können. Letztes Jahr hatte meine Mutter mich gebeten, auf ihre Katze aufzupassen, damit sie für ein Wochenende mit einer Freundin nach Vegas fahren konnte.
Dabei hatte sie mir verschwiegen, dass ihre sogenannte Freundin ein achtzehnjähriger Highschool-Abbrecher war, den sie dort heiraten wollte. Außerdem hatte sie vergessen zu erwähnen, dass ihre Katze schwer krank war und teure Diabetesmedikamente brauchte. All das hatte sie mir am Telefon gebeichtet, als sie angerufen hatte, um mir zu sagen, dass sie nicht zurückkommen würde.
Da Spike topfit gewesen war, solange er seine Medikamente bekam, konnte ich ihn natürlich nicht einschläfern lassen, und ich hatte es auch nicht über mich gebracht, ihn wegzugeben. Stattdessen hatte ich ein Vermögen für das Mittel ausgegeben und war ständig mit ihm zu der Tierärztin am Highway 93 gefahren. Als der Versicherungsmakler, für den ich gearbeitet hatte, Insolvenz angemeldet und ich meinen Job verloren hatte, war mein Erspartes schneller geschmolzen als ein Eis in der Wüste.
Spike war vor drei Monaten gestorben, und ich hatte wenigstens stundenweise in der Buchhandlung aushelfen können, doch die Rechnungen stapelten sich weiterhin.
Als ich endlich die Einfahrt vor meinem Haus betrat, sah ich die nächste Mahnung bereits halb aus dem Briefkasten hängen.
Ich öffnete ihn, um hineinzusehen, und prompt flatterte ein Dutzend Umschläge auf den Boden. Verzweifelte Werbeflyer der örtlichen Geschäfte und Restaurants, Rechnungen, Zahlungsaufforderungen und noch mehr Mahnungen.
Mir wurde schlecht.
Ich streckte die Hand gerade nach dem letzten Umschlag aus, als in meinem Sichtfeld auf Hochglanz polierte schwarze Sicherheitsschuhe auftauchten.
»Hallo, Molly.«
Die Härchen in meinem Nacken richteten sich auf. Verdammt, ich hatte wirklich gehofft, dass ich ihm aufgrund meines frühen Feierabends aus dem Weg gehen konnte.
Mit einem gezwungenen Lächeln erhob ich mich, die Umschläge an die Brust gepresst. »Sheriff Doyle.«
»Ach bitte, Molly. Ich habe schon so oft gesagt, dass du mich Kaden nennen sollst.« Der Sheriff beäugte mich wie ein Stück Grillfleisch in der Auslage. Vor allem meine Brüste hatten es ihm wieder einmal angetan.
Ich trat bereits den Rückzug an und bewegte mich im Schneckentempo rückwärts auf die Haustür zu, weil ich nicht wusste, was ich antworten sollte. Der Sheriff lauerte mir inzwischen jeden Tag auf, um mich zu einem Date zu überreden. Er wollte unbedingt mit mir ausgehen, mich »groß ausführen«, wie er es formuliert hatte, als wäre er ein Hollywoodstar und das hier nicht Hell, Arizona, sondern Los Angeles.
Ich murmelte etwas von »unangemessen«, »Nachbarn« und »Sheriff«, während ich langsam die Veranda hochstieg.
Kaden Doyle stieß ein Brummen aus und zupfte an der defekten Lampe über der Tür. Er war mir gefolgt und würde mich gleich sicherlich darauf hinweisen, dass ein Mann in meinem Leben fehlte, der solche Reparaturen für mich erledigte. Dabei konnte ich die Lampe selbst austauschen – mir fehlte bloß das Geld für eine neue.
»Mir wäre es wirklich lieb, wenn du mich das Ding endlich reparieren lassen würdest. Du