Des Cyborgs Prinzessin
By Nova Edwins
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About this ebook
Es ist vermutlich eine dumme Idee, mich als ihr Bodyguard auszugeben, um meine Braut ein bisschen besser kennenzulernen. Die Prinzessin macht wesentlich mehr Ärger, als mir lieb ist. Süßen, köstlichen Ärger.
Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich Ärger mag?
Historischer Liebesroman trifft auf Weltraum.* Prinzessin trifft auf Cyborg. Absolut übertriebene Handlung mit all den Champagnerflöten, Ballkleidern und Kronen, die dein Herz begehrt.
(*Keine tatsächlichen Physik- oder Geschichtskenntnisse notwendig.)
Nova Edwins
Enjoying the average psychopath just like the next girl.
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Des Cyborgs Prinzessin - Nova Edwins
1
EDEN
Ich kraulte den Qhinken, den ich Pünktchen nannte, hinter den langen, seidigen Ohren, während er zufrieden das Gras des Palastgartens mümmelte. Ich hatte ihn Pünktchen getauft, weil sein pelziger Hintern mit weißen Punkten übersät war, die sich deutlich von seiner rabenschwarzen Färbung abhoben.
Seine Ohren zuckten und ich wusste, dass jemand kam, bevor ich ihn oder sie hören konnte.
»Prinzessin Eden!« Tilly, meine persönliche Zofe, stand kurz davor, die Nerven zu verlieren, und zeigte es deutlich. »Es gehört sich nicht für eine Prinzessin deines Ranges, mit diesen … diesen … diesen tollwütigen Tieren zu spielen.«
Ich stand auf und strich den Rock meines teuren Ballkleides glatt. »Kannst du bitte aufhören, so gestelzt zu reden? Wen interessiert es, wenn ich ein paar Minuten im Garten verbringe? Es ist ja nicht, als wäre ich allein.«
Ich ließ meinen Blick schweifen und keiner der sechs bewaffneten Männer der Palastwache erwiderte ihn. Sie standen bloß wie Statuen da und bewachten den Garten. Ich wusste nicht, wie es war, allein zu sein.
Falls ich ein paar kostbare Minuten Frieden wollte, musste ich mich aus meinem Zimmer schleichen, während Tilly nicht hinsah, damit ich die Tiere streicheln konnte, die mich einfach nur für mich mochten und nicht, weil ich die Tochter des Königs war. Abgesehen davon war jede einzelne Sekunde meines Tages von anderen Leuten für mich durchgeplant worden.
Tilly verzog unzufrieden das Gesicht und begann an meinem Haar herumzuzupfen, das heute in einen komplizierten Knoten um eine Menge Schmuck herumgesteckt worden war. Ich sah aus wie ein preisgekröntes Tier, bereit, an einem weiteren Schaulauf teilzunehmen, denn nur so würde ich mir offenbar einen Ehemann angeln können. Nicht, dass ich einen Ehemann gewollt hätte. Oder überhaupt irgendwas hiervon. Aber mich fragte ja niemand. Mein einziger Job war es, zu lächeln und hübsch auszusehen – und nicht etwa eine Meinung zu haben.
»Dein Vater möchte dich im Thronraum sehen.«
»Habe ich etwas falsch gemacht?«
Tilly schüttelte den Kopf. »Er möchte nur mit dir reden.«
Das machte mich nervös. Mein Vater hatte kaum mit mir gesprochen, seit meine Mutter, die Königin, vor fünf Jahren gestorben war. Natürlich war er immer an meiner Seite, sobald wir in die Öffentlichkeit traten, und er wachte auf jeder Gala, jedem Ball und jeder Party über mich, aber wir unterhielten uns nicht. Nie.
Mein Herz klopfte mit jedem Schritt schneller, als ich Tilly zurück in den Palast und durch die langen, verlassenen Korridore folgte. Obwohl wir viel Personal hatten, waren die Flure immer leer. Selbst meine drei jüngeren Schwestern traf ich nur selten.
Zwei Palastwachen öffneten die großen Türen und ich sah, wie mein Vater mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor seinem Thron auf und ab marschierte. Er blieb stehen und schaute mich an. Tilly und ich knicksten, aber Tilly sank deutlich tiefer als ich in die Bewegung, bevor mein Vater ihr mit einer Handbewegung bedeutete, den Saal wieder zu verlassen.
»Eden, du siehst sehr hübsch aus.« Mein Vater lächelte, doch auf mich wirkte er sehr nervös. »Es gibt eine Entwicklung, über die ich mit dir sprechen wollte.«
»Welche denn?« Ich zwang mich, sein Lächeln zu erwidern, als plötzlich ein großer Mann aus einer der Nischen neben den Fenstern trat.
Als er näher kam, sah ich seine glatte Haut und die perfekt symmetrischen Gesichtszüge. Er war ein Cyborg und kein menschlicher Mann. Der Fremde starrte mich mit dem intensivsten Blick an, mit dem ich je gemustert worden war, und erschien mir damit recht dreist. Die Männer der Palastwache sahen mich kaum an und meine menschlichen Verehrer … Tja, es war besser, gar nicht erst über sie nachzudenken.
Aber der Cyborg sah mich an und ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass er mich wirklich sah. Mich, Eden, und nicht Eden, Prinzessin von Swarog, die dringend verheiratet werden musste, weil sie nun einmal die älteste der vier Schwestern war.
Es machte mich beinahe unruhig, wie konzentriert er mich studierte – vor allem, weil sonst niemand hier war. Nicht einmal die Palastwache, was überaus ungewöhnlich war.
»Eden, das ist Diesel. Er ist ab sofort für deine Sicherheit verantwortlich. Es sind Drohungen gegen die Familie ausgesprochen worden, gegen dich im Speziellen.«
»Drohungen? Muss ich mir Sorgen machen?«
Mein Vater bekam gar nicht erst die Chance, mir zu antworten, weil der Cyborg näher trat. »Du musst dir keine Sorgen machen. Ich werde dich im Auge behalten. Ganz genau im Auge behalten.«
Seine Stimme war so tief, dass sie beinahe durch den Raum rumpelte. Doch um ehrlich zu sein, fand ich seine Wortwahl nicht sonderlich beruhigend.
»Was Diesel damit sagen möchte, ist, dass du in den nächsten Wochen einfach nur einen eigenen Bodyguard hast. Diese Hochzeitssaison ist sehr wichtig für uns und ich möchte nicht, dass sie unterbrochen wird.« Mein Vater lächelte freudlos.
Ich hasste den Ausdruck – Hochzeitssaison. Ich wollte keinen Ehemann und diese sogenannte Saison war nur für eine Person in diesem Raum interessant – für meinen Vater.
Er drehte sich zu Diesel und ich musste mich zwingen, mein höfliches Lächeln beizubehalten, weil ich bemerkte, dass der Cyborg mich immer noch beobachtete. Vielleicht sollte ich ihm ein Hologramm von mir anbieten, damit er das anstarren konnte.
Um ihm zu zeigen, dass ich nicht so leicht einzuschüchtern war, reckte ich trotzig das Kinn. Seine Mundwinkel zuckten und es war nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte. Ich senkte den Blick.
»Du bist mit unserem Terminkalender vertraut?«, fragte mein Vater den Cyborg.
»Ja.«
»Wunderbar. Warum gehen wir dann nicht zum Cruiser? Ich möchte nicht schon wieder zu spät kommen.«
Der letzte Teil war für mich bestimmt. Da ich es hasste, die unzähligen Bälle zu besuchen, hatte ich unter Umständen die Angewohnheit entwickelt, mich zu verstecken, sobald es Zeit zur Abfahrt wurde.
Diesel klang amüsiert. »Macht Euch keine Sorgen, König Carl. Ich werde sicherstellen, dass Eure Tochter von nun an pünktlich ist.«
»Wieso denkst du, ich würde auf dich hören?« Ich wusste, dass ich keine Widerworte geben sollte, aber das selbstgerechte Grinsen des Cyborgs störte mich.
»Vielleicht habe ich meine Methoden, dich gefügig zu machen.«
Ich starrte ihn an, unfähig, ihm eine Antwort zu geben. Mein Vater wirkte unangenehm berührt, aber er rügte Diesel nicht für die Art, wie er mit mir redete mit seinen … seinen … Andeutungen.
Vielleicht lag es daran, dass Diesel so groß war? Er überragte meinen Vater um mehr als sechzig Zentimeter und