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Daddy's Gift
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Ebook82 pages1 hour

Daddy's Gift

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Warum hatte ich noch gleich zugestimmt, Medienmogul Anson Ford zu einer Weihnachtsparty zu begleiten?
Ach ja, weil er mir zehntausend Dollar geboten hat und ich das Geld dringend brauche. Nach nur zwei Minuten in seiner Gesellschaft habe ich übrigens fünfzehntausend Dollar verlangt – der Mann ist schier unerträglich und nicht zufriedenzustellen. Er verabscheut meine Schuhe, mag das Kleid nicht und hasst den Lippenstift.
Das wird ein verdammt langer Abend …

Die "Christmas Daddies" sind in sich abgeschlossene KURZgeschichten für alle, denen die Schokolade aus dem Adventskalender nicht süß genug, der Tannenbaum nicht groß genug und der Weihnachtsmann zu realistisch ist.
Ho ho ho, bitches!
LanguageDeutsch
Release dateMar 5, 2019
ISBN9783963705045
Daddy's Gift

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    Book preview

    Daddy's Gift - Mia Kingsley

    KAPITEL 1

    ROSE

    Verstohlen kratzte ich mich mit der geschwungenen Spitze meines Schuhs an der rot-grün geringelten Strumpfhose, während das kleine Mädchen an meiner Hand gerade erst so richtig in Fahrt kam.

    »Und einen Hund. Und ein Pony. Und ein Fahrrad, aber in rosa«, erklärte sie dem Weihnachtsmann mit ernsthafter Miene.

    Ich tauschte einen Blick mit Danny, dem Studenten, der unter dem roten Kostüm und dem weißen Rauschebart steckte. Da ich es kaum erwarten konnte, die unbequemen Schuhe und die kratzige Strumpfhose loszuwerden, wollte ich gar nicht erst wissen, wie er sich unter dem dick gepolsterten Anzug fühlte.

    Da es nur eine Umkleide gab, hatte ich einen Blick auf seinen Waschbrettbauch erhaschen können, bevor er sich in Santa verwandelt hatte. Seitdem dachte ich über nichts anderes mehr nach als das Verlangen, von Santa über den Schoß gelegt zu werden. Ich war ein ganz böses Mädchen gewesen, und gab es in der Geschichte nicht einen Teil mit einer Rute?

    Meine Träumereien wurden abrupt beendet, weil Marybeth ihren Wunschzettel endlich vollständig heruntergeleiert hatte, woraufhin ich ihr eine Zuckerstange reichte, bevor Danny sie auf seinen Schoß hob, damit wir alle für das Foto posieren konnten.

    Marybeth kicherte, drückte Danny einen Kuss auf die Wange und eilte zurück zu ihren zufriedenen Eltern.

    »Noch sieben Kinder«, presste ich durch mein breites Lächeln.

    »Gott sei Dank«, gab er leise zurück. »Ich spüre meine Wangen schon nicht mehr. Das viele Grinsen und Ho Ho Ho Sagen machen mich fertig.«

    Ich gab vor, hinter seinem Stuhl im Geschenkesack herumzuwühlen, während ich mir in Wahrheit die Zehen massierte. Bis Silvester würde ich sie sicher wieder bewegen können.

    »Wir sollten seit einer Stunde Feierabend haben«, sagte ich nervös. Um auf meine Uhr sehen zu können, musste ich den weißen Handschuh zur Seite schieben und dabei aufpassen, den dünnen roten Stoff des engen Kleides nicht zu zerreißen.

    Ich machte mir keine Illusionen. Neben der Hauptattraktion – dem Weihnachtsmann – war ich kleine Elfe nur eine Statistenrolle. Eine Statistenrolle, die den Vätern, die ihre Kinder bei Santa ablieferten, eine Ablenkung bot.

    Den ganzen Tag fühlte ich mich bereits wie ein Stück Fleisch in der Auslage. Eigentlich sollten Elfen niedlich sein – das Kleid war allerdings so eng und kurz, dass ich wie eine Elfe aussah, die eher an der Zuckerstange des Weihnachtsmanns interessiert war. Zwischen dem kurzen Rock und den geringelten Strümpfen blitzte immer ein wenig meiner Oberschenkel hervor, egal wie oft ich die Strümpfe nach oben zog.

    Selbst Danny hatte ich schon dabei erwischt, wie er mich verstohlen gemustert hatte. Im Gegensatz zu denen der verheirateten Väter hier fand ich seine Blicke allerdings nicht ganz so schlimm.

    »Wie spät ist es denn?«

    »Gleich 18:15 Uhr.«

    »Wow. Hauptsache, wir bekommen die Überstunden bezahlt.« Danny winkte das nächste Kind in unsere Richtung.

    Ich ging dem kleinen Jungen entgegen, nahm seine Hand und fragte nach seinem Namen. Im Gegensatz zu meinem optimistischen Kollegen war ich mir nicht sicher, dass wir die Überstunden bezahlt bekommen würden. Das Einkaufszentrum bezahlte uns ohnehin schon miserabel, und ich hatte mein eigenes Kostüm mitbringen müssen, das ich mir von einer Freundin geliehen hatte, die fünfzehn Kilo weniger wog als ich. Nichts an dem Job war optimal gelaufen. Aber ich brauchte das Geld. Dringend.

    Obwohl ich das Kostüm und die anzüglichen Blicke hasste, war es befriedigend, den Kindern eine Freude zu machen. Es war gleichermaßen erleichternd und traurig, dass heute die letzte Schicht war, weil Weihnachten schon übermorgen war.

    Mein Magen verkrampfte sich. Mein erstes Weihnachtsfest, das ich komplett alleine verbringen würde. In der letzten Zeit war ich nicht gerade vom Glück geküsst worden, und durch eine Verkettung dummer Zufälle stand mir das deprimierendste Fest aller Zeiten bevor.

    Als endlich das letzte Kind auf uns zukam, lehnte Danny sich in meine Richtung. »Sag mal, Rose, hättest du Lust, gleich noch etwas mit mir trinken zu gehen? Du bist single, richtig?«

    »Bin ich. Und ich würde wirklich gern, aber ich habe ein Vorstellungsgespräch.«

    »Heute? Um die Uhrzeit?«

    »Ja. Ich …« Ich machte eine Pause und seufzte geräuschvoll. »Du hast nicht die geringste Ahnung, wie pleite ich bin.«

    Er schaute mich mitfühlend an. »Ich bin Student – eine grobe Vorstellung habe ich schon. Würdest du mir denn deine Nummer geben?« Er lächelte mich an.

    »Klar.« Dabei sah ich wieder nervös auf meine Uhr. Die Zeit wurde knapp. Allerdings wagte ich es auch nicht, hier alles stehen und liegen zu lassen, um unserem Boss, dem Besitzer des Einkaufszentrums, keinen Grund zu geben, mich nicht zu bezahlen. Ich brauchte das Geld wirklich.

    Vor drei Wochen hatte ich nicht nur meinen bisherigen Job verloren, sondern auch herausgefunden, dass mein Freund Walt – jetzt Ex-Freund – fremdgegangen war und meine Kreditkarten bis ans Limit ausgereizt hatte. Ich hatte keinen Job, keinen Freund und kein Geld.

    Das bisschen, was ich gespart hatte, war für die Kaution der kleinen Bruchbude draufgegangen, in der ich nun hauste,

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