Rachel - Zwischen Engel und Vampir: Spin-off zu Misty - Im Zwielicht des Blutes
Von Dana Müller
()
Über dieses E-Book
Der zielstrebigen Rachel Harper wird der Boden unter den Füßen weggerissen, als ihr Freund Liam Grey unerwartet die Beziehung beendet. Kopflos rennt sie durch die verregnete Nacht und steigt in das Auto eines Fremden, der sich ihr als Nicolas vorstellt. Doch als sie ihren Entschluss bereut, ist es zu spät, denn Nicolas lässt sie nicht mehr gehen. Er bringt sie auf eine verlassene Farm und unterbindet jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Als jedoch Liam plötzlich auftaucht, nehmen die Ereignisse ihren Lauf und sie findet sich in einem Szenario wieder, das jeglicher Realität widerspricht.
Rachel ist sich nicht sicher, ob sie den Erzählungen der beiden Glauben schenken kann. Wer glaubt schon an Engel und Vampire?
___________________________________________________________
Wer tiefer in die fantastische Welt der Engel und Vampire eintauchen und mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich "Misty-Im Zwielicht des Blutes"ISBN: 978-3-7396-5526-0
Mehr von Dana Müller lesen
Fantastische Wortschatz Geschichten: Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLegenden 14: Das Türenspiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCHIBERRA: Fantasy-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenXXL-LESEPROBE: Fantastische Wortschatz Geschichten: Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Geisterjunge: Mystery-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZlatan: Vampir-Kurzgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElfentanz: Aus: Pandoras Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLegenden 13: Das japanische Neujahrsritual Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLegenden 15: Spaltgeister Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZlatans Erbe: Vampirroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSwetas Seele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJayden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPandoras Buch: Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMisty - Im Zwielicht des Blutes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTor der Träume: Sci-Fi/Fantasy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLupus Amoris - Erlösung: Fantasy-Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDARKLAND - Die verschwundenen Kinder: Mystery Horror Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Rachel - Zwischen Engel und Vampir
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Rachel - Zwischen Engel und Vampir
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Rachel - Zwischen Engel und Vampir - Dana Müller
Rachel-Zwischen Engel und Vampir
Spin-off zu
Misty - Im Zwielicht des Blutes
Dana Müller
Den Boden verloren
Das war es dann wohl mit diesem Schuljahr, in dem ich mehr Zeit mit Büchern verbrachte, als mit Menschen. Nun, gefehlt hatte mir der Umgang mit den Zweibeinern kaum. Liam war der einzige von ihnen, dem ich gerne mehr Zeit gewidmet hätte. Er war so verständnisvoll für meinen Umgang mit Zukunftsplänen, dass ich ihn alleine dafür mehr liebte, als irgendjemanden sonst auf dieser verzweifelten Welt. Heute auf den Tag genau waren wir seit sieben Monaten zusammen und ich erinnerte mich an jede Minute davon. Was nicht schwer war, wenn man mal die gemeinsamen Momente zusammenfaste, die wir miteinander teilten. Trotzdem hatte es sich gelohnt, mit dem Lehrstoff einzuschlafen und mit ihm auch den Tag zu beginnen. Meine Noten hatten sich verbessert. Mein Blick fesselte das Zeugnis, das ich feinsäuberlich in eine Hülle der Zeugnismappe geschoben hatte. Damit stand mir nichts mehr im Weg, meine Karriere als Anwältin anzugehen. Ein Kindheitstraum, der nur Wirklichkeit werden konnte, und nur weil ich nicht aufgegeben hatte. Mr. Baker hielt seine übliche Rede vor Ferienbeginn und ging explizit auf einige von uns ein.
»Bevor ich euch in die Ferien entlasse, möchte ich ein Lob aussprechen«, sagte er und ließ seinen Blick über unsere Köpfe hinweggleiten. Schließlich hielt er inne.
»Rachel Harper.« Mein Herz blieb stehen. »Ein tolles Jahr, kaum zu übertreffen«, fuhr er fort und schenkte mir ein freundliches Lächeln. »Weiter so, Mrs. Harper.«
Ein leises Raunen ging durch die Klasse. Chloe warf einen Blick zu mir zurück und flüsterte ihrer Nachbarin Misty etwas ins Ohr. Mann war ich froh, die beiden in den nächsten Wochen nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Ständig hatten sie einen unpassenden Spruch für einfach jeden parat. Misty war gar nicht so übel, solange sie nicht Chloes Nähe genoss. Aber im Team waren sie unschlagbar, wenn es darum ging, jemandem das Gefühl der Minderwertigkeit aufzudrücken.
»Ekelhafte Vorstellung. Der hat wohl kein Leben außerhalb dieser Mauern, da leidet die Männlichkeit schon mal«, wagte es Misty etwas zu laut auszusprechen und handelte sich damit einen rügenden Blick Mr. Bakers ein.
Die Augen der ganzen Klasse richteten sich auf Misty. Ein bisschen tat sie mir leid, aber sie hatte es ja mit ihrem Verhalten heraufbeschworen.
Oh, diesen Blick kannte ich gut. Vor einem Jahr hätte ich Misty sein können, aber diese Zeit lag zum Glück hinter mir. Mr. Baker zog die Drahtbrille tief auf die Nase und sah das Mädchen mit den roten Haaren streng an. Jetzt würde eine Standpauke folgen, das wusste ich. Doch das Klingeln der Schulglocke unterbrach ihn. Damit hatte er seine Gewalt über die Klasse verloren, denn alle räumten ihre Sachen zusammen, manche schneller, andere träger. So war es immer. Das Durcheinander lichtete sich ein wenig und ich machte, dass ich hier rauskam, um endlich Liam zu sehen. Wenn er Wort hielt, würde er auf dem Parkplatz auf mich warten. So eilte ich an den Massen vorbei, die gruppenweise aus den Klassenräumen stürmten und sich am Ausgang zu einer Horde versammelten. Die Tür war am letzten Schultag eindeutig zu klein. Von dem Gedanken an Liam getrieben, schaffte ich es, mich durchzudrängeln. Wir hatten eindeutig zu wenig Zeit miteinander verbracht, das sollte sich ab heute ändern. Zumindest innerhalb der Ferien. Diese Wochen wollte ich nutzen, unsere Beziehung zu festigen, denn Liam war nicht einer von den Jungs, mit denen man einen kurzen Lebensabschnitt verbrachte. Er war der Mann fürs Leben.
Draußen schlug mir die frische Luft entgegen und benebelte mich für einen kurzen Augenblick. Es war schon ein gewaltiger Unterschied zum stickigen Klassenzimmer. Hier duftete es nach Freiheit.
Tatsächlich entdeckte ich Liam auf dem Parkplatz. Es war gar nicht ungewöhnlich, dass er unsere Verabredungen in letzter Sekunde über den Haufen warf, denn meistens kamen seine Eltern dazwischen. Ständig musste er irgendwelche Dinge für seinen Vater erledigen. Aber andersherum hatte er es mit mir auch nicht immer einfach. Schnellen Schrittes lief ich über den Parkplatz und konnte es kaum erwarten, ihn in meine Arme zu schließen. Von weitem schon trafen sich unsere Blicke. Das hatte zur Folge, dass ich alles um mich herum ausblendete und nur noch Liam sah. Er lächelte mich an. Gott, was für ein verführerisches Lächeln. Sein Haar war fast schwarz und kontrastierte zu der blassen Gesichtsfarbe. Vielleicht war es eben diese Blässe, die ihn so unnahbar erscheinen ließ, vielleicht war es einfach nur die Ruhe, welche er ausstrahlte. Auf jeden Fall war er der Typ Mann, den man auf den Titelseiten von Hochglanzmagazin wiederfand. Und ausgerechnet ich hatte das Glück, ihn lieben zu dürfen.
»Na, überlebt?«, fragte er mit einer Sanftheit in der Stimme, die jeden Eisberg zum Schmelzen angeregt hätte.
»Hör bloß auf. Dieser Mr. Baker musste mich ja am Schluss noch mal für meine Leistung loben. Dass so was in einer Klasse voller Zukunftsverweigerer nicht gut rüberkommt, kannst du dir ja wohl denken«, erwiderte ich.
Er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich fest an seinen Körper heran. Sein Blick fesselte mich, hüllte mich in eine sanfte Wolke und trug mich davon. Ein Kuss raubte mir die Sinne.
»Da ist Jasper«, meinte Mike und deutete mit dem Kopf zum Gebäude.
Liam ließ mich los. Ich drehte mich ebenfalls um, weil ich sehen wollte, was so interessant war. Zu allem Übel entdeckte ich nicht nur Jasper, sondern auch Misty. Es ärgerte mich, dass wir denselben Freundeskreis hatten, nur weil sie sich Jasper unter den Nagel gerissen hatte. Oft hatte ich mich gefragt, was er an dieser unscheinbaren Rothaarigen fand. Für meinen Geschmack war sie nichts Besonderen. Er hingegen hätte fast jede haben können. Das nennt man dann wohl Liebe.
Sie diskutierten, was nichts Neues war, denn sie fanden immer einen Grund zum Streiten. Allerdings versöhnten sie sich schnell wieder. Vielleicht war das ihre Art der Liebe. Das kannte ich von meinen Eltern. Mom sagte immer, Streit belebe die Beziehung. Naja, wenn die beiden ihre Beziehung jetzt schon beleben mussten, würde diese wohl nicht so lange halten. Ich hingegen war froh, in Liam einen ebenso harmoniebedürftigen Menschen gefunden zu haben, wie ich es war.
Und dann legte er seine Arme um ihren Rücken und zog sie fest an sich heran. Ich wollte meinen Blick abwenden, denn ich wusste, was jetzt kam. So war es immer. Aber ich konnte nicht. Ein winziger Teil in meinem Herzen mochte dieses kleine verwirrte Mädchen ganz gerne. Just in dem Augenblick, als Jasper sie küsste, ertönte Beifall. Mike, Liam und Rick hatten nichts Besseres zu tun, als in kindischer Form ihre Zustimmung zu bekunden. Zum Glück kamen sie nicht rüber, sondern stiegen in Jaspers Dodge und fuhren weg.
»Ich hab Lust was zu unternehmen«, sagte ich unvermittelt. »Wie wär’s mit Kino?«
Liam warf den Jungs einen seltsamen Blick zu. Eine Kerbe bildete sich zwischen seinen Brauen. »Naja«, sagte er und sah mich an, als müsste er mir etwas beichten.
»Verstehe, du bist schon verplant«, erwiderte ich enttäuscht.
Er überlegte einen Augenblick. »Wir können ja mal gucken, was so läuft.«
»Ehrlich?« Ich war überrascht, freute mich aber umso mehr, dass er es vorzog, Zeit mit mir zu verbringen.
»Coole Idee«, mischte sich Mike ein. »Wir schauen uns ‘nen Film an, chillen ein bisschen und läuten die Freiheit ein.«
Das war nicht ganz, was ich gehofft hatte. Die Jungs wollte ich nicht unbedingt dabei haben, aber es war besser, als jetzt alleine nach Hause zu gehen. Also stimmte ich nickend zu.
Liam besaß kein Auto. Noch nicht, denn sein Vater meinte, Liams Bruder den Vorzug lassen zu müssen. Er war ein Jahr älter und genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Eltern. Wobei Liam ständig zu kurz kam. Ich wartete auf die Gelegenheit, seinen Bruder kennenzulernen, um ihm mal gehörig die Meinung zu sagen. Aber über seine Familie schwieg sich Liam weitestgehend aus.
So fuhren wir mit Mikes Pick-up in die Stadt. Es liefen nur Filme, die Liam nicht zusagten. Er mochte keine Komödien und schon gar keine Thriller. Was er bevorzugte, waren Horrorfilme, die mir wiederum aufstießen.