Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Die 3 Regeln
Die 3 Regeln
Die 3 Regeln
Ebook225 pages2 hours

Die 3 Regeln

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Dies ist eine wahre Geschichte über Liebe, Trennung, Sex und allem was dazwischen passieren kann.
Emelie wurde nach acht Jahren Beziehung von ihrem Verlobten Nico verlassen und muss sich den Herausforderungen des "Singlelebens" stellen.
Dann taucht auf einmal dieser Mann in ihrem Leben auf. Leon ist geheimnisvoll, wild und sehr dominant. Auf eine feste Beziehung sind beide nicht aus, sie wollen nur die Zeit mit einander verbringen und das beste dabei herausholen.
Wer ist dieser geheimnisvolle Leon wirklich? Ist es möglich näher an ihn heran zu kommen oder bleibt er für immer verschlossen?
LanguageDeutsch
Release dateJul 11, 2022
ISBN9783756290789
Die 3 Regeln

Read more from Emelie Cinzento

Related to Die 3 Regeln

Related ebooks

Paranormal Romance For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for Die 3 Regeln

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Die 3 Regeln - Emelie Cinzento

    KAPITEL 1:

    Ein „für immer" endet nach 2962 Tagen

    Hinter mir hörte ich, wie Nico wach wurde, der sich hinsetzte und streckte. Ein lautes Gähnen war zu hören.

    Er stand auf, dann ging er direkt durch ins Bad, ohne ein Guten Morgen oder irgendein anderes Wort zu mir zu sagen. Nachdem er mit seiner Morgentoilette fertig war, hörte ich das mir nur allzu vertraute Geräusch seines Computers, der hochfuhr.

    „Guten Morgen, wollten wir nicht mit der Wohnung anfangen?", rief ich vorsichtig in Richtung seines Zimmers.

    „Darf ich vielleicht erst einmal wach werden? Bei dir muss immer alles sofort sein! Kannst ja schon mal anfangen, wenn du es so eilig hast!", kam nur eine patzige Antwort zurück.

    Wir hatten uns vorgenommen, unsere Wohnung neu zu streichen, dafür hatten wir zwei Monate gespart, um uns neue Wandfarben kaufen zu können. Heute sollte endlich der Tag sein, an dem wir anfangen wollten, unser zu Hause schöner zu gestalten. Ich hatte mich sehr auf diesen Tag gefreut, aber wurde mal wieder, wie so oft von ihm enttäuscht, da er offenbar keine Lust hatte, mit mir zusammen die Wände zu streichen oder sonst irgendwie Zeit zu verbringen.

    Nico und ich waren nun schon seit acht Jahren ein Paar und hatten uns vor acht Monaten verlobt.

    Alltag kommt in jeder noch so guten Beziehung vor, doch so ein derartiges Desinteresse war nicht mehr normal. Es wurde von Woche zu Woche schlimmer mit Nico und mir. Angefangen hatte es ungefähr vor einem Monat, seitdem war er abends öfters lange weg und interessierte sich nicht mehr für das, was ich ihm erzählte.

    Ich wusste nicht, was ich ihm hätte antworten sollen, so machte ich mich im Flur an die Arbeit, die Wände rosa zu streichen. Die Wand war sehr uneben. Es kostete mich viel Kraft, die Rolle in alle Unebenheiten zu drücken. Nach einer Stunde, dazu dem Gefühl, meine Hand wäre total verkrampft und stände kurz davor vor Schmerzen abzufallen, ging ich wieder in sein Zimmer, um zu fragen, ob er mir vielleicht mal helfen könnte.

    „Das kann doch nicht so schwer sein!", antwortete er, stellte sein Headset auf stumm, stand auf, dann ging er mit mir in den Flur.

    „Wie sieht das denn aus? Das kannst du aber besser?", sagte er, dabei verdrehte er genervt die Augen.

    Das war zu viel für mich, nach dem gestrigen Abend liefen mir Tränen über die Wangen und ich verlor die Geduld. Den gestrigen Abend hatte ich mal wieder alleine verbracht, weil Nico bis spät in die Nacht bei einer „guten Freundin" gewesen war. Darüber hatte ich mir Gedanken gemacht, denn die Frage stand im Raum, vertraute ich ihm eigentlich noch? So wie er sich seit Monaten benahm, kamen immer mehr Zweifel auf.

    „Ich habe mir so viel Mühe gegeben! Wenn es dir nicht passt, dann mach es doch selbst!", antwortete ich zickig.

    „Muss das wieder so laufen?", fragte er arrogant und riss mir die Farbrolle aus der Hand.

    „Ich wollte sowieso mit dir reden!", kam von ihm. Für einen kurzen Moment blieb mein Herz stehen.

    „Wegen gestern?", erkundigte ich mich so leise, dass er es kaum hören konnte, aber er verstand es trotzdem.

    „Es geht um alles! Ich weiß nicht, ob ich das hier noch kann", sprach er auf einmal auch sehr leise. Seine Arroganz war plötzlich verschwunden.

    „Was meinst du?", hakte ich nach, obwohl ich mir denken konnte, auf was er anspielte.

    „Das alles! Das wird mir alles zu viel, ich weiß nicht, ob das noch das Richtige ist", gab er als Antwort.

    „Du bist ja auch nur noch weg. Was mache ich denn falsch? Ich gebe mir so viel Mühe! Ich mache hier alles komplett alleine, während du seit einiger Zeit jeden zweiten Abend bis spät in die Nacht auf Trallafitti bist!", zickte ich, denn ich konnte meinen ruhigen Ton nicht mehr halten, meine Stimme wurde laut, aber trotzdem zittrig.

    „Können wir nicht in Ruhe miteinander reden?", erwiderte er kleinlaut, dabei schaute er auf den Boden. Nicht mal in die Augen konnte er mir sehen.

    „Willst du mit mir Schluss machen?", fragte ich geradeheraus.

    „Ich weiß es nicht, ich kann so nicht mehr!", wurde seine Stimme wieder lauter. Ich sah, wie sich seine Hand um die Farbrolle verkrampfte.

    Ohne noch einen Ton zu sagen, drehte ich mich von ihm weg, rief Lotte zu mir und verließ die Wohnung, denn ich musste raus, weg, einfach eine Runde um den Block laufen, bevor ich etwas sagte, was ich noch bereuen würde. Erst musste ich meine Gedanken sammeln und hoffte, er würde merken, dass was er da gerade gesagt hatte, nicht richtig sein konnte.

    Lotte und ich liefen ungefähr eine halbe Stunde durch die Nachbarschaft, bevor wir wieder in die Wohnung gingen. Der Flur war zu Ende gestrichen. Wie es nicht anders zu erwarten war, fand ich ihn wieder vor dem Computer in seinem Zimmer vor. Als wäre nichts Schlimmes passiert, redete er mit seinen Freunden, dabei spielte er wieder ein Spiel.

    „Ich bin mal eben weg", sagte er nur, als er mich hinter sich bemerkte. Schnell setzte er sein Headset ab, dann schaute er mir direkt in die Augen.

    „Es ist nicht so, dass ich dich nicht mehr liebe, aber ich kann so nicht mehr. Wir haben immer Geldprobleme, damit komme ich nicht mehr klar. Die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld. Jeden Tag nach der Arbeit bist du nur am Schlafen, du machst nichts", redete er sich in Rage.

    „Du, du, du, du, ich höre nur du! Was ist denn mit dir? Bist du perfekt?", zickte ich zurück.

    „Habe ich soetwas jemals behauptet?", kam nur arrogant zurück.

    „Es klingt aber so, als wenn ich an allem schuld bin!", schniefte ich, da sich meine Augen wieder mit Tränen füllten.

    „Ich stehe hier bis nachts um zwei und räume die Wohnung um, fange an die fucking Wand zu streichen, aber du treibst dich sonst wo rum, dann sagst du mir, dass du nicht mehr mit mir zusammen sein willst, während du unsere Wohnung streichst?", meine Stimme wurde bei jedem Wort lauter. Mein Magen zog sich zusammen, dabei fingen meine Hände vor Nervosität an zu zittern.

    „Ich wusste, dass es keinen Sinn hat, mit dir zu reden!", brüllte er mich an.

    „Was denkst du denn, was ich sage? Danke, dass du mir so etwas an den Kopf wirfst, genau an dem Tag, an dem wir unseren Neuanfang beginnen wollen? Wir alles schön und neu machen wollen, genauso wie du es dir so lange gewünscht hast? Wir hatten nie viel Geld, das stimmt. Aber jetzt haben wir ein bisschen auf Seite gelegt, um es uns schön zu machen und du haust ab? Das ist Bullshit Nico und das weißt du selbst! Du suchst nur nach Ausreden, vor allem suchst du bei mir die Schuld!", schrie ich ihn an. Jetzt war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr ruhig bleiben konnte.

    „Das war ja so klar", blaffte er aggressiv zurück. Ich sah, wie sich seine Fäuste zusammenballten. Dies tat er immer, wenn er sauer auf mich wurde, anschließend boxte er gegen Türen oder irgendwelche Möbel, doch dieses Mal behielt er seine Aggressionen unter Kontrolle.

    „Liebst du mich?", fragte ich ihn.

    „Ja natürlich liebe ich dich, aber ich kann so nicht mehr weiterleben, wie es gerade läuft!", wiederholte er sich erneut.

    „Ich gehe! Dann kannst du darüber nachdenken, was ich für dich bin, was ich alles für dich tue und getan habe! Ich tu nichts? Dein fucking ernst? Ich reiß mir seit Gott verdammten acht Jahren den Arsch für dich auf!", schrie ich weiter. Anschließend rannte ich ins Schlafzimmer, um meine Reisetasche zu packen.

    „Ist das dein scheiß Ernst?", brüllte er mir hinterher.

    „Was soll ich denn sonst machen? Vielleicht kommst du dann mal klar auf dein scheiß Leben!", herrschte ich ihn an, nahm Lottes Leine in die Hand und stürmte mit meiner Reisetasche, samt meinem Hund aus der Wohnung, um zu meinen Eltern zu fahren.

    Acht Jahre!

    Es waren acht Jahre gewesen, die ich mit Nico zusammen gewesen war.

    Um ganz genau zu sein waren es 2962 Tage, an denen ich treu an seiner Seite stand, es kein anderer Mann geschafft hatte, sich dazwischen zu drängen, auch keine andere Frau. Es gab nur Nico und mich, dazu dieses Versprechen, dass er mich heiraten wollte. Dieses Versprechen, welches er jetzt gebrochen hatte! Diese 2962 Tage, die ich nicht zurückbekam, die ich vielleicht hätte besser leben können!

    Aber es war jetzt nun mal so, dass sein für immer nur 2962 Tage lang anhielt.

    Nachdem ich bei meinen Eltern angekommen war, redete ich stundenlang mit meiner Mama über das Vorgefallene. Liebevoll tröstete sie mich und versuchte mich zu beruhigen. Um 00:00 legte ich mich in Martins altem Kinderzimmer ins Bett, was dort noch stand seit Martins Auszug vor ein paar Jahren und versuchte einzuschlafen.

    An Schlafen war nicht zu denken, meine Gedanken kreisten immer wieder um das „Warum?"

    „Warum tat er so etwas?"

    „Warum wollte er mich nicht mehr?"

    „Warum habe ich so viel Zeit mit ihm verschwendet?"

    „Warum habe ich mich acht Jahre lang so für ihn aufgeopfert?"

    „Warum habe ich ihn immer durchgefüttert, dazu all mein Geld in ihn investiert?"

    „Warum tat er mir das an?"

    „Warum wollte er mich nicht mehr?"

    Und so weiter und so fort, um kurz vor vier hatte ich eingesehen, dass an Schlafen nicht mehr zu denken war. So rief ich ohne lange zu überlegen meinen besten Freund Alex an.

    „Ja?", drang am anderen Ende verschlafen seine Stimme durch den Hörer.

    „Hey Schatz! Ich kann nicht mehr! Ich komm nicht klar, meine Gedanken drehen sich im Kreis, ich könnte nur noch heulen!", platze es sofort aus mir heraus.

    „Geht das auch etwas langsamer? Ich war gerade eingeschlafen. Was willst du jetzt machen? Wir haben vier Uhr Nachts! Willst du zu mir?", fragte er.

    „Ja!", kam meine Antwort vielleicht etwas zu schnell.

    „Aber ich muss noch nach Hause, ich habe meinen Ordner mit meiner Bewertung der letzten Station vergessen. Du weißt, was los ist, wenn ich den Morgen nicht mit in die Schule nehme." Es dauerte einen Moment, bis er antwortete. Wahrscheinlich hatte er sich gerade gestreckt oder anders versucht, etwas wacher zu werden.

    „Ja sicher, die wird dich in der Luft zerreißen!", lachte er ins Handy.

    „Ich will nicht nach Hause!", schniefte ich, wieder liefen mir die Tränen, aber ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Es war zu viel, die vertraute Stimme von Alex zu hören, ließen alle Dämme brechen.

    „Okay, wir machen das so. Du gehst dich jetzt erst mal ein bisschen beruhigen. Vielleicht lauf mit Lotte eine Runde oder mach irgendwas anderes, um ein wenig klar zu kommen. Anschließend setz dich in deine Karre, hol mich ab und wir fahren zu dir. Dort holen wir dann den scheiß Ordner ab, entweder können wir dann zurück zu mir oder was auch immer du machen möchtest, bis du in die Schule musst", schlug er mir seinen Plan vor. Wie immer war ich froh, dass er einen klaren Kopf behielt, wenn ich dazu nicht in der Lage war.

    „Okay!", schluchzte ich.

    „Bis gleich!", meinte er, dann legte er auf.

    Als ich bei ihm ankam, stand er schon vor seinem Haus. Sofort stieg er in mein Auto ein, jedoch konnte ich ihn nicht ansehen, denn ich wusste, dann würden wieder alle Dämme brechen, aber dieses Mal wusste ich nicht, ob ich mich dann wieder unter Kontrolle bringen konnte.

    „Fahr auf den Markt", sagte er nur ohne jede Emotion in seiner Stimme erkennen zu lassen. So fuhr ich zwei Seitenstraßen weiter auf den Parkplatz vom Krayer Markt.

    „Bei mir in der Straße ist kein Platz zum Stehenbleiben", erklärte er, denn es war eine kleine enge Einbahnstraße, in der er wohnte. Wenn ein Auto von hinten angefahren kam, musste man weiterfahren, weil man nicht nebeneinander vorbeifahren konnte, oder man parkte irgendwo ein, aber Parkplätze wahren eine Rarität in dieser Straße.

    Er drehte sich zu mir um, nahm mich in den Arm und ich fing sofort an, bitterlich zu weinen.

    „Der hat keine Ahnung, was er da gerade macht", flüsterte Alex in mein Ohr und drückte mich etwas fester an sich. Bereits seit acht Jahren war er mein bester Freund. Egal was auch passiert war, er war immer sofort für mich da gewesen, aber genauso war es auch andersherum.

    Es hatte zwischen uns einfach sofort gepasst, wir hatten uns auf Anhieb verstanden. Wir waren wie eine Einheit gegen den Rest der Welt. Der fast zwei Meter große, schlanke Mann hatte dunkle kurz geschnittene Haare, der Hip Hop liebte. Dementsprechend war er auch gekleidet, nicht so übertrieben, wie die ganzen Proleten mit einer viel zu großen, viel zu tief sitzenden Jeans und dicken Goldketten um den Hals, sondern eher etwas dezenter, aber für mich sah er trotzdem ein bisschen aus wie ein Gangster.

    Bisher hatte Alex noch kein Glück in der Liebe gehabt. Zwar gab es hier und da immer wieder Frauen, die in sein Leben traten, die aber auch fast genauso schnell wieder verschwanden. Woran das lag, wusste ich nicht, denn ich kannte keinen lieberen, vor allem treueren Mann als Alex. Er strahlte eine Coolness und Selbstsicherheit aus, die man doch einfach anziehend finden musste. Zugleich konnte er aber auch sehr liebevoll und verständnisvoll sein. Warum sahen die ganzen Frauen auf der Welt dies nicht in ihm?

    Wieso konnte keine ihn so sehen, wie ich es tat?

    Für meinen besten Freund würde ich alles machen, der auch alles für mich geben würde, dessen war ich mir sicherer als bei irgendeiner anderen Sache auf dieser Welt. Wenn es mal einen neuen Mann in meinem Leben geben würde, dann müsste er sich auch mit Alex verstehen, sonst könnte er sofort wieder gehen.

    „Vielleicht kriegt der sich ja auch wieder ein", versuchte er es diplomatisch. Mittlerweile hatte ich mich aus Alex Umarmung gelöst und mich etwas beruhigt.

    „Meinst du?", fragte ich hoffnungsvoll.

    „Ich kann es dir nicht sagen, ich rede eigentlich jeden Tag mit ihm, aber er hat mir nichts davon erzählt, ich wusste von nichts", sagte er, er wirkte überrascht und zuckte mit den Schultern.

    Nico und Alex verstanden sich gut, auch wenn Nico nur sehr selten das Haus verließ, da er nie sonderlich Lust hatte etwas zu unternehmen, teilten die beiden eine Leidenschaft, das Onlinegaming.

    Sie spielten abends immer zusammen, dabei redeten sie übers Headset, über dies und jenes, alles was

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1