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Giganten der Neuzeit: 25 Jahre KaraKiri in der Mainzer Rhein-Zeitung
Giganten der Neuzeit: 25 Jahre KaraKiri in der Mainzer Rhein-Zeitung
Giganten der Neuzeit: 25 Jahre KaraKiri in der Mainzer Rhein-Zeitung
Ebook119 pages33 minutes

Giganten der Neuzeit: 25 Jahre KaraKiri in der Mainzer Rhein-Zeitung

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About this ebook

Chronisten, die in die Tasten hauen, um Zeitgeschehen festzuhalten, gibt es viele. Einer greift regelmäßig zum Zeichenstift: Klaus Wilinski. Seit 25 Jahren verfolgt der gebürtige Nackenheimer für die Mainzer Rhein-Zeitung Treiben und Umtriebe in der angeblich "goldischen" Landeshauptstadt und ihrem rheinhessischen Umland. Jeden Samstag zeichnet – vielmehr: überzeichnet er, was ihn unter der Woche gefreut oder geärgert hat. Ein abgeschlossenes Vierteljahrhundert bietet eine gute Gelegenheit, Rückschau zu halten. Drum hat Wilinski 75 seiner Arbeiten ausgewählt, mit persönlichen Erinnerungen versehen und die bis 2010 in Schwarzweiß veröffentlichten Zeichnungen nachkoloriert. Entstanden ist eine Chronik, wie es sie so noch nicht gegeben hat: humorvoll, pointiert, kurzweilig. Dabei wird kein wichtiges Thema der vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte ausgelassen: Wahlen, Politzoff, Bauskandale, Fluglärm und, und, und. Auch bundes- und weltpolitische Ereignisse hielten Einzug in Wilinskis Welt. Als Zugabe gibt's Wilinskis "Blacklist": 25 Entwürfe, die die MRZ-Redaktion ablehnte. Und ein Nachwort von Herbert Bonewitz.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateMar 8, 2013
ISBN9783844250619
Giganten der Neuzeit: 25 Jahre KaraKiri in der Mainzer Rhein-Zeitung

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    Giganten der Neuzeit - Klaus Wilinski

    25 Jahre „Projekt X"

    Es begann Anfang Oktober 1987. Ich arbeitete damals in einem Gemeinschaftsatelier in der Leibnizstraße 44. Eigentlich waren wir gewohnt, dass wir es waren, die von unseren Mitmenschen für etwas merkwürdig gehalten wurden. Umso erstaunter waren wir, als plötzlich ein Typ bei uns in der Tür stand, der uns merkwürdig vorkam: hager, schnauzbärtig, langes, dünnes Haar – ein Alt-68er in einem Humphrey-Bogart-Trenchcoat.

    Noch merkwürdiger war, was er wollte: Er habe von mir Karikaturen gesehen und brauche nun welche für seine Zwecke, sagte er. Für einen „Tag X und ein „Projekt X, das er partout nicht näher erklären wollte. Ich solle ihm einfach mal was zeichnen. Das kann nur ein Riesenspaß werden, dachte ich – und machte mich an die Arbeit, immer noch grübelnd, von welchem Projekt der komische Vogel da wohl sprach.

    Am 14. Oktober wusste ich endlich Bescheid. Die erste Mainzer Rhein-Zeitung erschien – und mein mysteriöser Auftraggeber entpuppte sich als deren Kulturchef Wolfgang Kröner.

    Meine ersten Arbeiten, die in der MRZ veröffentlicht wurden, behandelten überregionale Themen. Anfang November 1987 verständigten wir uns auf den Grundsatz, der bis heute gilt: Zu jedem Wochenende karikiere ich ein Thema mit unmittelbarem Bezug zu Mainz und Rheinhessen, der Heimat der MRZ-Leser.

    Eine wöchentliche, lokale Karikatur – das war seinerzeit ein Novum in der deutschen Presselandschaft und gibt’s auch heute noch viel zu selten.

    25 Jahre MRZ habe ich nun zum Anlass genommen, meine gesammelten Werke noch einmal durchzusehen. Aus über etwa 1250 Karikaturen habe ich 75 für Sie ausgewählt. Dazu gibt’s, als besonderes Schmankerl, 25 Entwürfe, die ich seinerzeit der Redaktion vorlegte, die aber nie veröffentlicht wurden – weshalb, darüber dürfen Sie beim Betrachten spekulieren.

    Eine weitere Besonderheit: Erstmals erscheinen alle Illustrationen koloriert. In der MRZ werden sie ja erst seit 2010 farbig gedruckt.

    Außerdem nutzen wir erstmals die Möglichkeit, Ihnen meine Arbeiten als eBook bereitzustellen. So können Sie diese auf PC, Laptop, Tablet-PC oder eReader betrachten. Wenn Ihr Computer über einen geeigneten Anschluss verfügt, können Sie dieses eBook auch auf Ihrem Flachbildfernseher im Wohnzimmer anschauen.

    Wie? So haben Sie sich noch nie einen Bildband betrachtet? Dann probieren Sie es doch einfach mal aus!

    Doch gleich, für welche Ansicht Sie sich entscheiden: Sie werden viele alte Bekannte wiedersehen. Und feststellen, dass so manche Themen, über die wir uns gerade die Köpfe heiß reden, gar nicht so neu sind, wie wir glauben.

    Und nun viel Spaß mit meiner persönlichen Auswahl aus 25 Jahren „Karakiri – und ganz besonders mit meiner „Blacklist.

    Ihr

    Klaus Wilinski

    Unterschrift%20Klaus.psdKlaus_Sign_Zettel_1c.psd

    Teil 1

    1987 – 1992

    Von trüben Fische(r)n, fallenden Mauern, blühenden Phantasien, braunen Gärtnern und diversem Grünzeug.

    Karakiri

    R(h)ein utopisch: Der Tütenfisch

    Das Thema ist alles andere als heiter, doch der geplante Erscheinungstermin fällt mit dem Jahrestag der Sandoz-Katastrophe zusammen, also kam ich nicht drum herum. Am 1. November 1986 war in einer Halle des Chemieunternehmens Sandoz bei Basel ein Großfeuer ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten wurden 20 Tonnen giftiger Substanzen in den Rhein geschwemmt. Ein gigantisches Fisch- und Vogelsterben war die Folge. Nun soll die Wasserqualität wieder verbessert, der Rhein neu belebt werden. Der Ansiedlung besonders chemikalienresistenter Neuzüchtungen, wie ich sie in meiner Illustration vorschlage, bedarf es glücklicherweise dann doch nicht.

    1. November 1987

    1987_11_01_Rheinfisch_rgb.jpg

    Rotkäppchens Wolf

    bleibt unerkannt

    Der

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