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Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding: Action Krimi
Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding: Action Krimi
Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding: Action Krimi
Ebook131 pages1 hour

Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding: Action Krimi

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About this ebook

Er hatte genug. Übergenug. Aber sie hörten nicht auf. Es schien, als wollten sie ihn bewußtlos prügeln. Oder töten. Er wußte es nicht. Er kannte die zwei Männer nicht, die abwechselnd nach ihm traten oder auf ihn einschlugen. Ihm war nur klar, daß er die Grenzen seiner Widerstandskraft längst überschritten und die Schwelle zu einer alles auslöschenden Ohnmacht erreicht hatte.
Das schlimmste war, daß er sich nicht wehren konnte. Sie hatten ihn unterwegs angefallen und mit einem Totschläger betäubt. Er war auf dem Linoleumboden dieses kleinen, häßlichen Büros wieder zu sich gekommen, gefesselt an Händen und Füßen. Die Rollos an den beiden Fenstern waren herabgelassen. Von der Decke baumelte eine grüne Schirmlampe herab. Die Stille außerhalb des Raumes ließ vermuten, daß das Office in einer ruhigen Vorortstraße lag oder in einem Stockwerk hoch über dem Straßenlärm der City.
»Genug, Bob«, sagte einer der Männer. »Machen wir erst mal 'ne Pause. Sie wird uns guttun. Und ihm. Vielleicht fällt ihm dann das Reden leichter. Schließlich wird er wissen, was ihn nach der Pause erwartet.«
Der Sprecher war ein Sechs-Fuß-Hüne mit semmelblondem Haar und großen hellen Augen. Er war nicht älter als achtundzwanzig und hatte unter seinem auffällig karierten Jackett die Schultern eines Preisboxers. Er setzte sich auf den Rand des Schreibtisches, baumelte mit seinen Beinen und legte dabei knallrote Socken bloß, die nicht im entferntesten zu seiner braunen Hose paßten und das Gesamtbild eines eitlen, aber keineswegs geschmackssicheren Mannes abrundeten.
LanguageDeutsch
PublisherAlfredbooks
Release dateSep 9, 2021
ISBN9783745218688
Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding: Action Krimi

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    Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding - Cedric Balmore

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Trevellian, die Lady und das Glitzer-Ding: Action Krimi

    Cedric Balmore

    Er hatte genug. Übergenug. Aber sie hörten nicht auf. Es schien, als wollten sie ihn bewußtlos prügeln. Oder töten. Er wußte es nicht. Er kannte die zwei Männer nicht, die abwechselnd nach ihm traten oder auf ihn einschlugen. Ihm war nur klar, daß er die Grenzen seiner Widerstandskraft längst überschritten und die Schwelle zu einer alles auslöschenden Ohnmacht erreicht hatte.

    Das schlimmste war, daß er sich nicht wehren konnte. Sie hatten ihn unterwegs angefallen und mit einem Totschläger betäubt. Er war auf dem Linoleumboden dieses kleinen, häßlichen Büros wieder zu sich gekommen, gefesselt an Händen und Füßen. Die Rollos an den beiden Fenstern waren herabgelassen. Von der Decke baumelte eine grüne Schirmlampe herab. Die Stille außerhalb des Raumes ließ vermuten, daß das Office in einer ruhigen Vorortstraße lag oder in einem Stockwerk hoch über dem Straßenlärm der City.

    »Genug, Bob«, sagte einer der Männer. »Machen wir erst mal ’ne Pause. Sie wird uns guttun. Und ihm. Vielleicht fällt ihm dann das Reden leichter. Schließlich wird er wissen, was ihn nach der Pause erwartet.«

    Der Sprecher war ein Sechs-Fuß-Hüne mit semmelblondem Haar und großen hellen Augen. Er war nicht älter als achtundzwanzig und hatte unter seinem auffällig karierten Jackett die Schultern eines Preisboxers. Er setzte sich auf den Rand des Schreibtisches, baumelte mit seinen Beinen und legte dabei knallrote Socken bloß, die nicht im entferntesten zu seiner braunen Hose paßten und das Gesamtbild eines eitlen, aber keineswegs geschmackssicheren Mannes abrundeten.

    ***

    Der zweite Mann war eher klein, leicht untersetzt und knapp über Dreißig. Er hatte ein auffallend markantes, fast schön zu nennendes Gesicht südländischer Prägung. Das dunkle, stark gewellte Haar reichte ihm im Nacken bis über den Kragen. Zu seinem dunklen Samtanzug trug er einen dünnen weißen Rollkragenpullover.

    Dieser zweite Mann hatte weniger hart zugeschlagen als der Hüne, dafür war er gemeiner und zielstrebiger vorgegangen.

    »Okay«, sagte er.

    Mortimer Kent hatte den Geschmack von Blut im Mund. Er schloß die Augen. Warum glaubten ihm diese Männer nicht? Sie mußten doch sehen, daß er mit Averell Knight nicht identisch war!

    Die Männer begannen zu rauchen. Bob, der Dunkelhaarige, ließ Mortimer Kent nicht aus den Augen. Der Hüne konzentrierte sich auf seine Zigarette. Er wirkte so gleichmütig, als ginge ihn das Ganze nichts an.

    »Ich war bei Averell im Haus«, sagte Mortimer Kent, dem das Sprechen Mühe kostete. »Ich bin sein Freund. Er hatte Geld von mir zu kriegen. Fünfzig Dollar. Wir ließen die Brieftaschen ein paar Minuten auf dem Tisch liegen. Als wir sie einsteckten, verwechselten wir sie. Verdammt, Sie brauchen sich nur das Paßbild anzusehen, um festzustellen, daß ich nicht Averell sein kann! Ich bin Mortimer Kent!«

    »Ein Witzbold!« sagte der Hüne gelangweilt.

    »Die Scherzchen treiben wir ihm gleich aus«, höhnte Bob. »Noch fünf Minuten, und er wird uns vor Liebe und Zuneigung die Schnürsenkel anknabbern.«

    »Wie denn?« spottete der Hüne. »Ohne Zähne? Die wird er bis dahin verloren haben.«

    »Er kann unsere Schuhe belecken«, meinte der Dunkle mit sanfter, herausfordernd klingender Stimme. »Oder küssen. Aber vorher wird er uns gesagt haben, was wir wissen wollen.«

    »Warum glauben Sie mir nicht? Ich heiße Mortimer Kent. Kent, Kent!«

    »Du bist aus dem Knightschen Haus gekommen«, sagte der Hüne. »In deiner Brieftasche steckte dein Ausweis. Ich denke, das genügt.«

    »Ich habe Ihnen doch erklärt, wie der Paß in meinen Anzug geraten ist. Es war ein Versehen.«

    »Brieftaschen verwechselt man nicht.«

    »Sie lagen nebeneinander. Sie waren von gleicher Größe und gleichem Aussehen. Warum schauen Sie sich Averells Paßfoto nicht genau an? Ich bin ihm nicht ähnlich. Das müssen Sie doch erkennen!«

    »Paßbilder sind kein Maßstab, Freundchen«, sagte der Mann im Samtanzug. »Sie sind meistens ein paar Jährchen alt und passen auf jeden. Wahrscheinlich«, fügte er grinsend hinzu, »erklärt das den Namen ›Paß‹-Bild.«

    »Einfälle hast du«, meinte der Hüne bewundernd.

    Der Dunkelhaarige lachte kurz, dann wurde er wieder ernst. »Es geht gleich wieder los«, sagte er. »Wir haben dich zu gut behandelt. Das wird jetzt anders.«

    »Geben Sie mir bitte eine Chance«, flehte Mortimer Kent. »Rufen Sie bei mir zu Hause an. Murray Hill 6-1521. Meine Freundin wird sich melden. Gloria Andrews. Sie erwartet mich in meiner Wohnung. Sie wird das Mißverständnis aufklären.«

    »Murray Hill 6-1521«, wiederholte der Hüne mit verkniffenen Augen und schaute den Dunkelhaarigen an. »Warum tun wir ihm nicht den Gefallen, Bob?«

    »Na schön«, sagte der Mann im Samtanzug und griff nach dem Telefonhörer. »Warum nicht?« Er blickte Kent an. »Sie melden sich. Als Mortimer Kent. Oder meinetwegen auch nur als Mortimer. Das genügt. Ich werde mithören, wie die Puppe darauf reagiert.« Mortimer Kent stieß erleichtert die Luft aus. Das war die Rettung. Endlich konnte er beweisen, wer er war!

    »Ich danke Ihnen«, sagte er.

    Der Hüne kurbelte die Nummer herunter und bewegte dabei seine dicken blassen Lippen. Der Mann im Samtanzug kniete sich neben Mortimer Kent auf den Boden und hielt ihm den Hörer ans Ohr. Er näherte gleichzeitig sein Gesicht dem seines Gefangenen, um mithören zu können.

    Das Freizeichen ertönte.

    Einmal, zweimal, dreimal.

    Mortimer Kent fühlte Panik in sich aufsteigen. War Gloria das Warten zu langweilig geworden? War sie schon gegangen… oder aus irgendeinem Grund gar nicht erst gekommen?

    Lieber Himmel, sie hatte doch versprochen, auf ihn zu warten!

    Endlich ein Knacken.

    Dann eine Stimme. Eine männliche Stimme. Sie stürzte Mortimer Kent von plötzlicher Hoffnung in tiefste, ausweglos erscheinende Verzweiflung.

    »Hier Kent«, meldete sich der Teilnehmer am anderen Leitungsende.

    »Mortimer Kent.«

    ***

    Der Dunkelhaarige richtete sich langsam auf. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Er legte den Hörer mit spitzen Fingern auf die Gabel zurück. Er spielte seine makabre Rolle vorzüglich.

    Der Hüne runzelte die Augenbrauen. »Was ist?« fragte er. »Meldet sich niemand?«

    »Doch«, sagte Bob.

    »Mortimer Kent.«

    »Na, bitte, meinte der Hüne.«

    »Jemand hat sich einen Witz mit mir erlaubt«, stammelte Mortimer Kent.

    »Einen verdammt schlechten dazu!«

    »Uns reicht’s«, erklärte der Hüne. Er drückte seine Zigarette in einem Ascher aus und ließ sich von dem Schreibtisch gleiten. »Du hattest deine Chance, mein Junge. Jetzt fliegen die Fetzen.«

    Er trat Mortimer mit voller Kraft in die Rippen, gleich zweimal hintereinander.

    »Die Kombination, los«, sagte der Mann im Samtanzug und trat an Mortimer Kents Kopfende. »Du kennst sie. Schließlich arbeitest du mit deinem Alten seit einem Jahr zusammen. Im gleichen Büro.«

    »Ich bin Mortimer Kent!«

    »Außerdem«, sagte der Hüne, »brauchen wir eine genaue Beschreibung des Alarmsystems.«

    »Ich bin Mortimer Kent und nicht Averell Knight!«

    Der Hüne stülpte seine Unterlippe nach außen, dann bückte er sich und schlug zu. Mortimer Kent spürte, wie seine Lippe aufplatzte und zu bluten begann. Vor seinen Augen schienen rosarote Nebel zu wallen.

    Weshalb war Gloria nicht an den Apparat gegangen?

    Hatte sie einen Bekannten in sein Apartment gelassen, einen seiner Freunde, der es für richtig gehalten hatte, sich mit dem Namen des Wohnungsbesitzers zu melden?

    Aber warum, zum Teufel, hatte er nicht Hier bei Mortimer Kent gesagt?

    Irgend etwas war faul an dieser Geschichte. Tödlich. Aber davon wußte Mortimer Kent nichts, davon konnte er nichts wissen.

    Er schrie auf, als ihn erneut die Faust des Hünen traf.

    Mortimer Kent schloß die Augen. Das Verrückte war, daß er sich das Geschehen nicht erklären konnte, eine verwechselte Brieftasche konnte doch nicht an seinem möglichen Ende schuld sein!

    »Die Kombination«, erinnerte ihn der Mann im Samtanzug.

    Mortimer Kent hob die Lider. »Ich bringe Sie hin«, sagte er.

    »Wohin?« fragte der Dunkelhaarige.

    »Ins Büro. An den Safe«, antwortete Mortimer Kent. »Ich mache Ihnen das Ding auf.«

    Es war seine letzte Chance. Vielleicht ergab sich dabei eine Fluchtmöglichkeit. In jedem Fall gewann er Zeit. Mit der Wahrheit hatte er kein Glück gehabt. Jetzt mußte er es mit Bluff und Lüge versuchen. Vielleicht klappte es dann besser.

    »Na, endlich«, sagte der Hüne.

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