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Krimi Doppelband 52: Zwei spannende Action Thriller in einem Band!
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eBook241 Seiten3 Stunden

Krimi Doppelband 52: Zwei spannende Action Thriller in einem Band!

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Glenn Stirling: Ein Girl zum, Frühstück

Alfred Bekker: Der Todeskandidat

Harry Quast wird des Mordes beschuldigt, nachdem man die Leiche seine Schwester am Adria-Strand gefunden hatte. Wollte er allein das Millionenerbe antreten? Der junge Mann behauptet hingegen, der Mörder Yvonnes sei Ricardo Melotte, ein zweifelhafter Geschäftsmann, der sich von dem Fotomodell gedemütigt gefühlt hatte. Der zuständige Kommissar Ambrosini zweifelt an den Indizien und bittet seinen alten Freund Alexander von Strehlitz um Hilfe, der derzeit in Italien weilt. Der Baron, wie von Strehlitz auch genannt wird, ist ein Menschenfreund, der mit seiner Crew stets bereit ist, sich für die gerechte Sache in ein Abenteuer zu stürzen ...
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum11. Aug. 2021
ISBN9783745217520
Krimi Doppelband 52: Zwei spannende Action Thriller in einem Band!
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Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Krimi Doppelband 52 - Alfred Bekker

    Krimi Doppelband 52

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Glenn Stirling: Ein Girl zum, Frühstück

    Alfred Bekker: Der Todeskandidat

    Harry Quast wird des Mordes beschuldigt, nachdem man die Leiche seine Schwester am Adria-Strand gefunden hatte. Wollte er allein das Millionenerbe antreten? Der junge Mann behauptet hingegen, der Mörder Yvonnes sei Ricardo Melotte, ein zweifelhafter Geschäftsmann, der sich von dem Fotomodell gedemütigt gefühlt hatte. Der zuständige Kommissar Ambrosini zweifelt an den Indizien und bittet seinen alten Freund Alexander von Strehlitz um Hilfe, der derzeit in Italien weilt. Der Baron, wie von Strehlitz auch genannt wird, ist ein Menschenfreund, der mit seiner Crew stets bereit ist, sich für die gerechte Sache in ein Abenteuer zu stürzen ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Zum Blog des Verlags geht es hier:

    https://cassiopeia.press

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    Ein Girl zum Frühstück, Sir

    von Glenn Stirling

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 126 Taschenbuchseiten.

    Harry Quast wird des Mordes beschuldigt, nachdem man die Leiche seine Schwester am Adria-Strand gefunden hatte. Wollte er allein das Millionenerbe antreten? Der junge Mann behauptet hingegen, der Mörder Yvonnes sei Ricardo Melotte, ein zweifelhafter Geschäftsmann, der sich von dem Fotomodell gedemütigt gefühlt hatte. Der zuständige Kommissar Ambrosini zweifelt an den Indizien und bittet seinen alten Freund Alexander von Strehlitz um Hilfe, der derzeit in Italien weilt. Der Baron, wie von Strehlitz auch genannt wird, ist ein Menschenfreund, der mit seiner Crew stets bereit ist, sich für die gerechte Sache in ein Abenteuer zu stürzen ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Das sind die Leute, die Sie kennenlernen sollten:

    Alexander von Strehlitz, genannt der „Baron", 38 Jahre, 1,88 m groß, dunkelhaarig, gut aussehend, schlank und muskulös, sehr sportlich, abgeschlossenes Zoologiestudium, Hobbysegler und Hochseeschiffer mit Kapitänspatent für große Fahrt, bekannter Schriftsteller von Reiseberichten und Expeditionserlebnissen, Leiter von verschiedenen Expeditionen in Afrika und Südamerika, in Übersee durch seine Goodwillreisen zugunsten unterentwickelter Gebiete in Südamerika bekannt geworden, Sieger vom Indianapolis-Rennen für schwere Tourenwagen 1969, ebenso bekannt in Monte Carlo und der Jet-Society als brillanter Pokerspieler und Gesellschafter. Frauen vergöttern ihn, Männer schätzen ihn als prächtigen Partner und umsichtigen Leiter oft abenteuerlicher Unternehmungen.

    Robert Burton, der Sekretär des Barons, 35 Jahre alt, 1,70 m groß, spärliches dunkelblondes Haar, korpulent, Brillenträger, gelernter Bankkaufmann, ein Mathematiker aus Passion, spricht sieben Fremdsprachen und hat ein fabelhaftes Gedächtnis, viel Sinn für Statistiken und Daten. Robert arbeitet seit Jahren für den Baron und weiß über dessen Finanzen besser Bescheid als der Baron selbst. Hat die Eigenart, immer dann französisch mit dem Baron zu sprechen, wenn es um Geldfragen geht.

    Michel Dupont, genannt „Le Beau", 28 Jahre alt, 1,75 m groß, drahtiger durchtrainierter Mann mit dunklem Haar, kantigem, nicht sehr schönem Gesicht mit zerschlagener Nase. Seit vielen Jahren dem Baron ein treuer Freund und Begleiter auf vielen abenteuerlichen Reisen. Le Beau ist gebürtiger Franzose, sehr leidenschaftlich, liebt Frauen und gutes Essen und Trinken, ist leicht zu erregen, ein ausgezeichneter Karatekämpfer, Motorbootfahrer aus Leidenschaft und begeisterter Reiter. Außer Frauen und Pferden liebt er auch rasante Wagen. Er ist gelernter Motorenschlosser und Flugzeugmechaniker.

    James Morris, der Chauffeur des Barons, 31 Jahre alt, 1,94 m groß, sehr stark und breit, wiegt über zwei Zentner, Stirnglatze, sonst struppiges, dunkelblondes Haar, breites Gesicht mit Stupsnase. James war früher Artist, nämlich Untermann einer menschlichen Pyramide. Nach einer Knöchelverletzung verlor er sein Engagement und geriet in schlechte Kreise. Der Baron holte ihn gegen Kaution aus einem Lissaboner Untersuchungsgefängnis und fand in James den treuesten Anhänger, den ein Mensch sich denken kann. Wo James hinschlägt, blüht keine Blume mehr, aber gleichzeitig hat der Hüne ein friedliches gutartiges Gemüt, tut für den Baron alles, aber dass der Baron einen so mäßigen Autofahrer wie ihn zum Chauffeur gemacht hat, begreift James selbst nicht.

    Das also sind der BARON und seine Freunde ROBERT, LE BEAU und JAMES. Ein echter und draufgängerischer Mann und seine Freunde. Ihr Feld ist die Welt, heute sind sie reich, morgen haben sie keinen roten Heller, und immer sind sie bereit, dem Teufel auf den Schwanz zu treten, wenn es gilt anderen zu helfen, die in Bedrängnis sind. Keiner von ihnen ist ein Tugendbold, aber wenn die Lage es erfordert, halten sie eiserne Disziplin. Sie sind vier knallharte Männer, und für manch einen sind sie die letzte Hoffnung. Sie lieben das Abenteuer, sie lieben das Leben. Ob im Orkan auf See, im dampfend heißen Urwald oder auf schillerndem Parkett des Casinos von Monte Carlo, sie sind überall zu Hause. Es gibt Zeiten, da trinken sie Sekt und essen Kaviar, und es gibt Situationen, da teilen sie sich den letzten Tropfen lauwarmen und brackigen Wassers und kauen auf harter Brotrinde. Und immer bleiben sie Kameraden und halten zusammen ... der Baron und seine Crew.

    Prolog

    Neapel (kkp) — In eine üble Klemme geriet dieser Tage der Sohn des deutschen Industriellen Quast, als er in Italien seinen Urlaub verbrachte. Quast junior wurde in einen Mordfall verwickelt, von der Polizei sogar der Täterschaft verdächtigt und glitt dann in eine schier ausweglose Situation, als eine internationale Bande ihn als Opfer ausersehen hatte, das ihr den großen Coup sichern sollte. Mit Hilfe eines fähigen und weithin anerkannten italienischen Kriminalisten konnte sich Quast junior schließlich die Unterstützung Baron Strehlitz’ sichern. Der Baron ließ sofort eine großangelegte Aktion abrollen, in deren Verlauf Harry Quast buchstäblich in letzter Sekunde vor dem Zugriff der Gangster gerettet wurde. Doch die Bande ließ nun ebenfalls härteste Mittel vom Stapel ...

    1

    Sie lag auf dem feinen weißen Sand, und ihre Haut leuchtete im Mondschein wie Alabaster, während ihr dunkles Haar wie schwarze Seide bis über ihre Schultern floss. Nichts verhüllte ihre Schönheit. Die Brüste ragten straff wie bei einer Sechzehnjährigen empor, die Taille umspannte ein winziges Kettchen aus Gold, Markzeichen, wann der Torte zu viel gegessen war. Aber das würde sie nie mehr brauchen.

    Um ihre herrlich geformten Beine spülten die Ausläufer einer Welle, die wie flüssiges Silber über den Sand strömte, um dann wieder zurück in den Schoß des Mittelmeeres zu rinnen. Und über allem der Mond, hier fast rötlich und rund wie eine Scheibe. Roter Mond von Venezia. Aber Venedig lag gut achtzig Kilometer weiter.

    Der Schatten des Mannes fiel dunkel und lang über den Körper des Mädchens hinweg. Eine Hand streckte sich dem Mädchenkopf entgegen, tippte ihn an, schob ihn zur Seite, und der Kopf klappte herum wie der einer Puppe.

    Die Hand fasste den linken Arm des Mädchens, hob ihn an und ließ ihn wieder los. Der Arm klappte wie ein Pfahl herab und schlug in den Sand.

    Der Mann richtete sich auf, wandte sich um und ging ein paar Schritte weit auf das umgekippte Schlauchboot zu, das schlaff und auf einer Seite völlig ohne Luft im Sande lag. Dort standen, reglos wie Statuen, zwei weitere Männer in Hut und Mantel, eine in dieser warmen Jahreszeit fast anachronistisch wirkende Aufmachung.

    „Wir riskieren nichts, sagte der Mann zu den beiden. „Das Meer steigt nicht weiter. Sie wird vor morgen Mittag nicht aufwachen. Fahren wir. Ich glaube, wir haben alles erledigt.

    „Und die Spuren, Ricardo?"

    „Geht, ich erledige das auch noch … Passt auf, dass euch keiner sieht! Los, geht schon!"

    Er wandte sich um, während die beiden quer über den Strand bis hin zu der sanften, kaum wahrnehmbaren Düne stampften, hinter der die Strandrestauration und der große Parkplatz lagen. Irgendwo dort mussten auch Tennisplatz und Minigolf sein.

    Der Mann ging bis zu dem Mädchen, betrachtete es, wie es dort völlig entblößt lag, die Füße und Waden von Wellen umspült.

    „Sie werden dich finden, murmelte er. „Und sie werden auf dich spucken, auf dich, du Teufelin, die du uns alle zu deinen Sklaven machen wolltest. Spucken werden sie, verhöhnen werden sie dich! O Teufelin, du wirst alles abbüßen! Alles!

    Er spie aus, beugte sich über den Sand und wischte mit einem Handfeger geschickt die eigenen Spuren weg, ging dabei rückwärts und näherte sich einem Holzsteg, der längs des Strandes verlegt war. Als er auf ihm stand, steckte er den kleinen Handfeger wieder unter seinen Gabardinemantel, sah noch einmal zu der Nackten hinüber und zischte in ungedämpfter Wut:

    „In allen Zeitungen wird es stehen. Und sie werden lachen, schallend lachen werden sie, aber es wird ein Lachen sein, das dich umbringt. Dich Teufelin, die vor Stolz und Gemeinheit gleichermaßen erfüllt war. Und ich werde frei sein, frei von meinem Hass."

    Er ging rasch über die Holzbohlen bis zum gepflasterten Weg, erreichte den Parkplatz, wo um diese Zeit nur ein einziges Auto stand, dessen leise laufenden Motor er bis hierher hören konnte. Er lief hin, und vor ihm wurde die Tür von innen auf gestoßen.

    „Höchste Zeit, sagte der Mann am Steuer, als sich die Tür hinter dem Eingestiegenen schloss. „Da hinten kommt ein Liebespärchen.

    Der Motor heulte auf, dann fuhr der große Wagen davon.

    In diesem Augenblick blieb das vermeintliche Liebespärchen, das sich etwa fünfzig Meter weiter auf dem Fußweg zum Hotel „Stardust befand, stehen, und der Mann stieß einen schrillen, durchdringenden Pfiff aus. Eine schallende Stimme rief: „Sie sind weg! Am Strand ist es!

    Aus dem Dunkel eines Pinienwäldchens lösten sich zwei Gestalten, die über den hellen, vom Mond bestrahlten Sand des Strandes auf das Meer zuhasteten, während das „Liebespaar" oben am Weg stehen blieb. Ein Handscheinwerfer blitzte grell auf und wischte wie ein riesiger Finger mit seinem Strahl über den Strand, erfasste erst die beiden laufenden Männer, die vielen zusammengeklappten Liegestühle, die Pfosten der Sonnenschirme, die gefaltet waren, und dann den Körper der leblos im Sand liegenden Frau. Im scharfen Licht wirkte ihre Haut wie weiß gepudert.

    Die beiden Männer liefen auf diesen hellen Fleck zu, während der Mann oben, der den Scheinwerfer hielt, zu seiner Begleiterin sagte: „Das hätten wir Melotte versalzen. Komm, Christiane, sehen wir es uns an."

    „Sollen wir nicht lieber die Decken aus dem Auto holen? Yvonne wird sich erkälten."

    „Nein, dazu ist es nicht kalt genug. Außerdem hat Melotte sie bestimmt ganz schön unter Alkohol gesetzt. So was hält warm." Er lachte verhalten.

    In diesem Augenblick rief einer der Männer unten: „Harry, komm mal schnell, ich glaube sie ist tot!"

    „Was sagst du? Du bist ja verrückt! Der Mann und die Frau liefen hinunter. Aber als sie gerade vor der Nackten standen, die vom Handscheinwerfer grell erhellt wurde, rief oben bei den Pinien eine raue Stimme: „Da unten! Da sind sie! — He, da unten: Hände hoch! Keine Bewegung! Polizei!

    2

    Kommissar Ambrosini war Mitte der Fünfzig, ein nicht mehr sehr schlanker, rotgesichtiger Typ mit einem breiten, Schläue verratenden Bauerngesicht. Sein kurz geschnittenes Haar erinnerte noch an Zeiten, da so etwas in Mode war. Auch sonst waren dies Zeiten, denen Ambrosini nachtrauerte. Denn damals, so pflegte er jungen Polizisten zu predigen, herrschte noch Zucht und Ordnung. Den Begriff 'Duce' vermied er geflissentlich, aber jeder, der Italiens Geschichte kannte, wusste, wovon er sprach.

    Im Augenblick hatte er einen der Festgenommenen vor sich. Und dieser Mann, vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt, repräsentierte haargenau den Typ Mensch, den Ambrosini nicht unter die Schlagworte Zucht und Ordnung einreihen konnte. Dieser Deutsche dort hatte lange blonde Haare, lang bis auf die Schultern. Er trug eine bis zu den Schenkeln reichende Wildlederweste mit langen Fransen und hatte seine engen Manchesterhosen unten in geschnürten Boots stecken. Zu allem Überfluss trug er noch eine Plakette mit der Aufschrift „Make love, no war — macht Liebe, keinen Krieg".

    Als Veteran der Bersaglieri, jener traditionsreichen Scharfschützen, war Ambrosini stolz auf Wehr und Waffen des geliebten Vaterlandes. Und Leute, die Liebe statt Krieg machen wollten, hätte er am liebsten nach Sardinien geschickt.

    „Name?", bellte Ambrosini den Blonden an. Seine etwas abgenutzten Hemdsärmel scheuerten über den grünen . Schreibtischbezug wie ein Schneepflug.

    „Quast ... Harry Quast. Es ist meine Schwester, die Sie gefunden haben. Melotte hat sie gebracht, Melotte muss sie getötet haben ..."

    „Wer ist Melotte?", schnauzte Ambrosini und dachte daran, dass heute die Gasrechnung fällig wurde. Maria würde wieder keine Lira Geld übrig haben und ihm am Abend etwas vorjammern. Verdammtes Gehalt, dass es doch nie reichte!

    „Ich habe gefragt, wer Melotte ist?, fauchte Ambrosini ungeduldig. „Denken Sie, Leute Ihresgleichen können einfach hierher nach Italien kommen, Menschen umbringen und uns eine Menge Arbeit aufhalsen? Wir machen kurzen Prozess, mein Freund. Hippies mag ich nicht, haben Sie verstanden? Ich mag keine Gammler!

    „Wir sind keine Gammler. Ich bin Student, Carlo ebenfalls und auch Christiane."

    „Aber die Tote ist ein Fotomodell gewesen. Das nennt man heute so, nicht wahr? Wir wissen, wo sie sich herumgetrieben hat. Die großen Hotels zwischen Triest und Venedig waren ihr ein zweites Zuhause. Dort eine Nacht, da eine Nacht. — Eine bessere Prostituierte ist sie gewesen. Fotomodell! Dass ich nicht lache!"

    „Ich protestiere und verlange einen Anwalt!", rief Harry Quast. Er sprach ein sehr gutes Italienisch, aber dennoch sagte Ambrosini grinsend:

    „Ich kann Sie unerhört schlecht verstehen, Signore: Sie haben so einen starken Akzent. Sie verzichten also auf einen Anwalt. Nun gut ..."

    „Was Sie hier machen, ist eine Farce!", schrie Harry Quast.

    „Halten Sie Ihr Maul! Hier brüllt nur einer, und das bin ich! — Carabinieri! Ein Polizist kam herein, und Ambrosini sagte bissig: „Der Signore beschwert sich über zu milde Behandlung. Einen Tag Dunkelhaft, dann morgen zur gleichen Zeit erneut zum Verhör. Bringen Sie mir das Mädchen!

    3

    Carlo personifizierte die Sorte Junge, von denen ein paar tausend Mädchen aus dem kühlen Norden heiß schwärmen konnten. Er war dunkelhaarig, und dieses Haar floss in weichen Wellen nach hinten. Sein Teint verriet etwas von der vielen Zeit in glühender Sonne, und sein Körper war ohne jedes Gramm Fett.

    Dieser vierundzwanzigjährige Italiener hockte im Augenblick nicht ganz so hoffnungsvoll wie sonst auf einer Bank, und diese Bank stand in der muffigen Zelle 34 des Polizeikommissariats in Portogruaro. Es roch in der Zelle nach Urin, Fäulnis und Kot. Der Kübel stand, mit einer ramponierten Holzscheibe bedeckt, in der Ecke und duftete vor sich hin. An der abgeblätterten Wand hatten sich vom auszunüchternden Säufer bis zum Messerstecher Generationen kleiner und großer Spitzbuben durch Gemälde oder Namenszüge verewigt. Kernige Hinweise auf die Potenz des betreffenden Schreibers und seiner unerfüllten Sehnsucht nach Kontakt mit weiblicher Mitwelt dominierte vor anderen Mitteilungen an die interessierte Nachwelt.

    Carlo hatte sich mit diesen Marksprüchen bisher noch nicht befasst. Er hockte auf der Bank, hatte die Beine angezogen, als würden ihm auf dem Boden die Füße nass, und haderte mit seinem Schicksal.

    Der Kommissar hatte ihn vorhin verhört, aber Carlo wollte nachher nicht mehr und verlangte einen Anwalt. Seinen Vater wollte er auch sprechen, doch das verweigerte ihm der Kommissar.

    Plötzlich hörte er wieder Schritte auf dem Gang. Sie klangen anders als die des Carabinieri, der vorhin noch bei ihm gewesen war. Stimmen sprachen dumpf. Schlüssel klirrten, und dann wurde der Riegel an der Zellentür mit einem energischen Ruck zurückgestoßen. Die Tür ging auf, nachdem der Betreffende durch die Sichtklappe gesehen hatte.

    Sie waren zu zweit: der Kommissar und ein Fremder, den Carlo nicht kannte. Wer das war, erfuhr er sofort, denn der Kommissar sagte barsch: „So, da ist der Anwalt, den Sie sich gewünscht haben. Ihr Vater hat ihn selbst für Sie ausgewählt und hergebeten. Ich lasse Sie mit ihm allein. Machen Sie keine Zicken, Valetti!"

    Der schlanke, etwa vierzigjährige Mann im hellgrauen Anzug lächelte dem Kommissar verbindlich zu, dann ging der Kommissar, schloss die Tür und Carlo war mit dem Fremden allein.

    „Wir haben sonst immer Doktor Berelli", wandte Carlo misstrauisch ein.

    „Mein Kollege Berelli ist erkrankt, lieber Freund. Ihr Herr Papa hat mich gebeten, ihn zu vertreten. — Da wollen wir mal zur Tat schreiten ... Er setzte sich auf die Pritsche, öffnete seine schmale Aktentasche und entnahm ihr einen Schnellhefter. „Mein Name ist übrigens Cascuto. Ich bin in Venedig registriert und habe die Zulassung an die höchsten Gerichte Italiens. — So, nun zur Sache, lieber Freund. Es ist Ihnen doch klar, dass Sie sich in einer üblen Lage befinden.

    „Wenn es gerecht zugehen würde, wäre ich frei!", sagte Carlo leidenschaftlich.

    Cascuto sah ihn durch seine goldumrandeten Brillengläser

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