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Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane
Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane
Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane
eBook234 Seiten3 Stunden

Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Western:

Durchbruch nach Miles City (Glenn Stirling)

Moonhawk (John F. Beck)

Verfolgt von Indianern und schwer verletzt rettet sich ein Mann zur Farm von Clay und Nakima Wheeler. Er hat Goldnuggets bei sich und löst dadurch einen Run auf die vermeintliche Fundstelle aus. Die ganze Bevölkerung der kleinen Stadt macht sich auf den Weg ins Indianerland, um Gold zu finden, Clay soll sie führen - sonst muss seine Frau sterben.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum14. Juli 2021
ISBN9783745216486
Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane
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    Buchvorschau

    Von Indianern verfolgt - John F. Beck

    Glenn Stirling, John F. Beck

    Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane

    UUID: 1f0e4652-d29b-4efc-b121-5b829aeb9c2b

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane

    Copyright

    Durchbruch nach Miles City

    Moonhawk

    Von Indianern verfolgt: Cowboy Western Doppelband 2 Romane

    John F. Beck, Glenn Stirling

    Dieser Band enthält folgende Western:

    Durchbruch nach Miles City (Glenn Stirling)

    Moonhawk (John F. Beck)

    Verfolgt von Indianern und schwer verletzt rettet sich ein Mann zur Farm von Clay und Nakima Wheeler. Er hat Goldnuggets bei sich und löst dadurch einen Run auf die vermeintliche Fundstelle aus. Die ganze Bevölkerung der kleinen Stadt macht sich auf den Weg ins Indianerland, um Gold zu finden, Clay soll sie führen – sonst muss seine Frau sterben.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © Roman by Author / Cover 2021: Firuz Askin

    Redaktion und Korrektorat: Alfred Wallon

    © dieser Ausgabe 2019 by Alfred Bekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    **

    image 1

    Zum Blog des Verlags geht es hier:

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

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    Durchbruch nach Miles City

    Glenn Stirling

    Als ich die Spuren im Schnee entdeckte, begriff ich, dass es die Cheyennes auf den Siedlertreck abgesehen hatten. Und die ahnten noch nicht einmal etwas davon, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren und ums Überleben in diesem harten Winter kämpfen mussten. Ich konnte die Siedler zwar noch warnen, aber die Cheyennes griffen trotzdem an. Hätten Captain Binding und ich ihnen nicht beigestanden und ihnen dabei geholfen, sich zu wehren, dann hätte die letzte Stunde für die Siedler geschlagen. Denn sie waren Quäker, gottesfürchtige Menschen, die jede Gewalt ablehnten. Aber auch sie mussten sehr schnell erkennen, dass Bibeltreue nur eine Seite der Medaille war – und der Kampf ums eigene Schicksal eine ganz andere ...

    Wir hatten die Spuren von Ochsengespannen entdeckt. Das war nicht ungewöhnlich. Ein Siedlerzug unterwegs.

    Aber dann sahen wir im gefrorenen Uferschlamm die erstarrten Abdrücke von unbeschlagenen Pferdehufen. Indianermustangs! Und diese Spuren lagen zum Teil über denen der Ochsen und Wagenräder.

    Indianer verfolgten einen Siedlerzug. Viele Indianer. Hunderte!

    „Warren, sagte ich zu Captain Binding, der mich begleitete, „die Cheyennes sind hinter den Siedlern her. Hoffentlich ist nicht schon alles vorbei!

    „Den Spuren nach, Callahan!", erwiderte Binding.

    Wir ritten auf den Spuren, und dann hatten wir die Indianer plötzlich vor uns...

    Sie waren überall, aber wir sahen nicht einen von ihnen. Und doch hatte jeder von uns begriffen, dass wir nur einen einzigen Schritt aus unserer Deckung heraus zu tun brauchten, um ihren Feuerzauber zu erleben.

    Ich warf einen kurzen Blick auf Binding, der neben mir kniete. Er hatte die Augen zusammengekniffen und spähte hinaus auf das vom Frost erstarrte Land. In seinem Bart hingen Eiskristalle. Nase und Wange zeigten schon die ersten Spuren von Erfrierungen. Er hatte seinen Mantelkragen hochgeschlagen, zog sich jetzt mit den Zähnen die Handschuhe herunter und hauchte die starren Finger an. Der Atem quoll dabei aus seinem Mund wie der Dampf aus einer Lokomotive.

    Er sah mich an. „Schön sehen wir aus. Wie wollen wir hier jemals wieder wegkommen?"

    „Es ist doch nicht die erste Tinte, in der wir stecken", erwiderte ich und versuchte zu lächeln. Ich spürte, wie meine Haut in der Kälte spannte. Als ich meine Nase rieb, schmerzte es.

    „Wie viele werden es sein?", fragte er und ließ seinen Blick über das nur mit Büschen bestandene Gelände schweifen. Es reichte eine knappe Meile weit, dann begann wieder der Wald. Hier vor uns war alles irgendwann in einem Sommer abgebrannt. Erst allmählich begann sich der Wald wieder zu erheben. Drüben auf der anderen Seite des Flusses, der jetzt fast zugefroren war, bedeckten Wälder das Hügelland bis hinauf zum Missouri.

    „Wenn mich nicht alles täuscht, müssen es mindestens vierhundert sein. Sie haben sich daran festgebissen, das Camp zu packen. Ich glaube nicht, dass wir diesen Ring sprengen und zu unseren Leuten durchkommen."

    Binding nickte. „Aber sie sind noch hier. Das ist doch schon verdammt viel. Unsere Leute sind also noch am Leben."

    „Sind sie, gab ich zu. „Es fragt sich nur, wie lange sie es noch durchhalten, und zweitens, ob wir es je schaffen können, zu ihnen zu stoßen.

    Binding sah mich an. Sein Gesicht verzog sich zur Grimasse. „Und ob wir es schaffen!"

    Ja, dachte ich, Binding und ich, wir beide haben schon manches erreicht, scheinbar Unmögliches bewältigt, aber Wunder können wir beim besten Willen auch keine bewirken.

    Ich blickte hinunter zum Fluss. Der Uferschlamm war gefroren, aber in ihm zeichneten sich noch die Trittsiegel der Pferde und Ochsen und die Spuren der großen Wagenräder deutlich ab. Der Frost hatte es festgehalten. Jene Menschen, denen die Pferde und die Wagen gehörten, mussten sich irgendwo dort vorn im Wald befinden, umlagert von den Indianern. Das alte Militärlager, in das sie sich möglicherweise zurückgezogen hatten, war nur schlecht geschützt. Die Befestigungen bestanden aus Palisaden. Es gab weder Erdwälle noch Gräben. Falls von den Blockhütten überhaupt noch etwas übrig war, so boten sie bestenfalls zwei Dutzend Menschen Schutz und Unterkunft und niemals jenen an die fünfzig Frauen, Kindern und Männern. Dazu kamen noch die Pferde ihrer Wagen.

    Binding schien wohl ähnliche Gedanken zu haben wie ich.

    „Glaubst du, fragte er, ohne mich dabei anzusehen, „dass sie noch am Leben sind?

    „Ich nehme es an. Die Indianer sind so ruhig. Sie würden sich nicht so vorsichtig bewegen. Siehst du da drüben links? Da ist eine ganze Gruppe mit Pferden. Ich bin sicher, sie haben von unserer Existenz keine Ahnung. Jetzt kommen sie ja aus dem Loch heraus. Siehst du sie? Da links drüben sind sie. Fünfzehn, sechzehn sind es. Gib mir dein Fernrohr!"

    Er reichte mir sein Spektiv. Ich zog es auseinander, hielt es ans Auge, konnte jetzt ganz deutlich sechzehn berittene Indianer sehen, die aus einer Senke herauskamen, zwischen zwei Buschreihen hindurchritten und nun ganz offen über das freie Land zum Fluss ritten.

    „Ich glaube jetzt doch, dass niemand mehr lebt. Sie würden sich nicht so offen zeigen. Sie müssen ja damit rechnen, beschossen zu werden."

    „Vielleicht haben unsere Freunde keine Munition mehr. Soviel ich weiß, hatten sie ohnehin nicht viel Gewehre. Zwei, glaube ich. und dann die sechs der begleitenden Soldaten."

    „Diese Quäker sind ja verrückt, wenn sie glauben, dass ihnen die Indianer nichts tun, nur weil sie selbst für die Gewaltlosigkeit sind! Er spuckte wütend aus. „Woher sollen die Cheyennes denn wissen, woran die Quäker glauben?

    Ich wollte jetzt nicht darauf eingehen und sagte:

    „Wir warten, bis es dunkel wird. Vorher können wir nicht durch. Und dann brauchen wir noch eine gehörige Portion Glück."

    Den restlichen Nachmittag lagen wir noch herum. Wir konnten uns nicht zeigen. Unsere Pferde hatten sich auf Kommando gelegt. Die Büsche hinter uns verdeckten sie. Die Tiere wurden unruhig, sie wollten aufstehen, wollten grasen. Aber das konnten wir ihnen jetzt nicht erlauben. Wir wären auf der Stelle entdeckt worden.

    Von zwei Seiten näherten sich Reitergruppen. Ich beobachtete sie durch das Fernrohr von Binding. Deutlich konnte ich die Indianer auf ihren Pferden erkennen, aber es waren nicht die Mustangs, die sie sonst ritten. Diese Tiere dort, die ich sah, wirkten größer, stämmiger. Sie sahen fast wie Wagenpferde aus.

    Ein übles Gefühl würgte mich in der Kehle. Sollte wirklich alles schon vorbei sein, und wir hofften noch, jene fünfzig Weiße lebend vorzufinden?

    Die Indianer sammelten sich unten am Fluss. Ich zählte mehr als dreißig. Dann verschwand diese Gruppe.

    Wenig später tauchten wieder welche auf. Sie kamen zu Fuß, und es waren viele. Sie mussten gar nicht weit von uns an unserem Versteck vorbeigekommen sein und hatten offenbar das hartgefrorene Ufer des Flusses als Marschweg benutzt.

    Jetzt hatte Binding das Fernrohr, und er zählte leise. Er kam auf über hundert, und, wie er behauptete, sollten es alles kräftige junge Männer sein.

    Wir beide waren nicht hier, um mit den Indianern Krieg zu führet, aber es würde uns wohl nichts übrigbleiben, als dass wir mit ihnen zusammengerieten.

    „Sie sind nur auf dieser Seite des Flusses, ist dir das aufgefallen? Von denen will auch keiner mit seinem Pferd durchs kalte Wasser", meinte Binding.

    „Und du folgerst daraus, wir sollten den Fluss überqueren, um von der anderen Seite her noch bei Tag an das Lager heranzukommen? Hast du denn Lust, durchs kalte Wasser zu schwimmen? Der Fluss ist ziemlich tief."

    Er sah mich an und grinste. „Na ja, es war nur ein Vorschlag. Was denkst du denn?"'

    Ich spähte zum Himmel empor. Der begann sich zu bewölken.

    „Es ist wärmer geworden, sagte ich, „und es sieht nach Schnee aus. Schnee wäre gut für uns.

    „Schnee ist auch gut für die Indianer", erwiderte er.

    „Wir müssen auf die Nacht warten. Vielleicht schneit es bis dahin."

    *

    Meine Prognose war gut. Es begann, als es dämmerte, zu schneien. Die Dämmerung währte ziemlich lange. Aber durch den Schnee war die Sicht beizeiten schlecht. Und das war der Augenblick, wo wir die Deckung verließen, unsere Pferde am Zügel nahmen und herausführten aus dem Dickicht. Wir saßen auf, und den beiden Tieren schien die Bewegung willkommen zu sein. Mein Brauner schnaubte. Aber es machte nichts aus, denn der Wind kam aus der Richtung, in die wir reiten wollten, und wenn Indianer dort waren, hatten sie bestimmt das Schnauben nicht gehört.

    Trotz des warmen Mantels und der gefütterten Pelzstiefel war mir eiskalt, ein Zeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit gestiegen war. Vorher war mir bei niedrigeren Temperaturen nicht kalt gewesen.

    Plötzlich tauchten sie auf. Und obgleich ich die ganze Zeit mit ihnen gerechnet hatte, erschrak ich und zuckte zusammen.

    Sie waren drei, und sie kamen zu Fuß. Unser Anblick verwirrte sie so sehr, dass sie zunächst überhaupt nichts taten und uns nur anstarrten.

    Alle drei hatten Gewehre. Der Mittlere besaß einen langläufigen Vorderlader, die beiden anderen hielten Winchester in den Händen. Es waren moderne Winchester 66, genau die gleichen Waffen, die auch wir besaßen, und damit waren uns mindestens die beiden ebenbürtig, was ihre Feuerkraft anging.

    Ich drückte meinem Braunen die Hacken in die Seiten und preschte nach vorn auf die Indianer zu. Mein Vorteil, dass sie zu Fuß waren; .ihr Vorteil, dass sie so sicherer schießen konnten. Aber die Entfernung war zu kurz, als dass sie damit ihren Vorteil hätten richtig nutzen können.

    Binding feuerte zuerst. Dann krachte der urige Vorderlader des einen Indianers, der in der Mitte stand.

    Ich sah, wie der mit dem Patronengurt einen Satz zur Seite machte, sich zusammenkrümmte und schoss. Ich hatte schon geglaubt, er sei getroffen worden, aber seine Bewegungen waren nur ein geübter Trick, um einem Schuss zu entgehen und selbst in Ruhe schießen zu können.

    Ich drückte ab, repetierte fast automatisch, schoss wieder, hörte rechts Binding schreien und das schrille Aufwiehern seines Pferdes.

    Mein Brauner machte vor Schreck einen Sprung zur Seite, dass ich fast aus dem Sattel gestürzt wäre. Dann sah ich, wie der große Indianer mit dem langen Gewehr zusammenbrach. Ich schoss wieder auf den dritten Mann, der am Boden kniete und das Gewehr hob.

    Er war nicht schnell genug. Meine längere Übung und die Erfahrung mit einer solchen Waffe brachten den Vorteil. Er schaute mich noch an. Seine Augen waren weit aufgerissen. Es war, als wollte er einen Schrei ausstoßen, aber er brach lautlos zusammen.

    Ich verdammte diesen Krieg, den wir mit ihnen führten, ein Krieg, der nicht der meine war und der auch nicht der Krieg dieser fünfzig Quäker sein konnte, die da irgendwo vorn im Wald in dieser fragwürdigen Befestigung hockten und auf Hilfe hofften. Es würde keine Hilfe geben, so wenig wie für diese drei Indianer, die da vor uns im Schnee zusammengebrochen waren.

    Ich blickte auf Binding, dessen Schrei ich vorhin gehört hatte. Und da sah ich ihn. Sein Pferd war zusammengebrochen, er selbst schien aber nichts abbekommen zu haben. Er sprang gerade auf, packte seine Winchester und sah sich verwegen nach allen Seiten um. Aber die Gefahr war im Augenblick gebannt.

    Sein Pferd musste von dem Vorderlader getroffen worden sein. Das großkalibrige Geschoss hatte das Tier auf der Stelle getötet.

    Ich hörte Schreie von links.

    ,,Los, mach schnell!, rief ich Binding zu. „Die Satteltasche!

    Er zog die Satteltasche unter dem gestürzten Tier heraus, rannte dann auf mich zu, und ich half ihm hinter mir aufs Pferd. Dann jagten wir los.

    Mein Brauner musste zwar die doppelte Last tragen, aber irgendwie ahnte er wohl, dass es jetzt ums Ganze ging. Binnen weniger Minuten würde es hier an dieser Stelle von Indianern nur so wimmeln.

    Wir ritten in der alten Richtung weiter, und vielleicht ist das der Grund, warum sie uns im Augenblick nicht behelligten.

    Ich glaube, sie mussten angenommen haben, dass wir zu dem Wagenzug gehörten und ausbrechen wollten. Und deshalb suchten sie in genau der Richtung, aus der wir gekommen waren, jedenfalls hörten wir die Rufe. Es war die einzige Möglichkeit für sie, sich zu verständigen, denn mittlerweile war es wirklich dunkel geworden.

    Aber nun hatten wir den Wald erreicht. Die Gefahr, plötzlich abermals vor Indianern zu stehen, war erheblich größer als bisher, denn sie hielten ja dieses alte Militärlager umstellt, und da es sich auf einer großen Lichtung befand, konnte ich fest davon ausgehen, dass hier im Wald, der die Lichtung umschloss, die Streitmacht der Indianer verteilt war.

    Wir hielten an, saßen ab, dazu bedurfte es keiner Diskussion. Binding und ich wussten, was in solchen Augenblicken zu tun war.

    Ich führte das Pferd, und er ging ein Stück weiter rechts, blieb dann stehen und sicherte nach hinten.

    Ich arbeitete mich in der Dunkelheit zwischen den Bäumen weiter. Hier fiel wenigstens nicht so viel Schnee. Die Sicht war ein wenig besser. Aber weiter hinten erblickte ich einen hellen Fleck. Es war, als brenne dort ein Feuer. Deshalb konnte ich auch die Bäume sehen und prallte nicht dagegen. Ich führte das Pferd noch ein Stück, dann band ich es an einem Baum fest und ging, das Gewehr entsichert und den Finger am Abzug, langsam weiter. Irgendwo hinter mir war Binding. Er würde das Pferd wieder losbinden und mir folgen.

    Ungehindert erreichte ich den Rand des Waldes vor der Lichtung. Dann sah ich die Feuer.

    Sie brannten direkt vor dem Palisadenzaun, der das befestigte Camp umgab. Ich zählte zwölf Feuer. Fünf davon waren auf meiner Seite. Von hier aus war die Lichtung etwa hundert Schritt breit. Aber während dieser hundert Schritt würden mich nicht nur die Menschen hinter den Palisaden erkennen, sondern auch mögliche Indianer, die hier noch in der Nähe waren.

    Sie hatten die Feuer angelegt, um angreifende Indianer früher sehen zu können, aber für uns war das schlecht. Ich überlegte, wie wir herankommen konnten.

    Hinter mir näherte sich Binding mit dem Pferd. Das Tier trat auf Äste, die unter den Hufen knackten. Mir war es, als würde der Lärm meilenweit zu hören sein.

    Der Geruch des verbrennenden Holzes wehte mir anheimelnd in die Nase. Mit einem mal verspürte ich Hunger und Durst und die Kälte, diese nasse Kälte, die bis auf die Knochen zu gehen schien.

    „Die Feuer sind schlecht für uns, raunte mir Binding zu. „Kein Indianer zu sehen?

    „Nichts", erwiderte ich leise und lauschte nach beiden Seiten. Wir spähten den Waldrand entlang, sahen aber keinerlei verdächtige Bewegung. Wenn das Indianer waren, hatten sie, tausend Möglichkeiten, sich zu verstecken, ohne von uns gesehen zu werden, aber sie würden rechtzeitig da sein, wenn sie einen von uns beiden beim Überqueren der freien Strecke bemerken sollten. Und dann war noch die Gefahr, dass die Menschen im Camp uns womöglich verkannten und für Indianer hielten. Wir mussten sie vorher warnen. Taten wir das, hatten wir die Indianer auf dem Pelz.

    Die Bäume, zwischen denen wir standen, waren Douglastannen. Schwere, ausladende Äste hatten sie hier am Rand der Lichtung. Sie luden die Indianer geradezu ein, auf

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