Pistengeier: Berlin Turbo #9
Von Glenn Stirling
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Der Umfang dieses Buchs entspricht 128 Taschenbuchseiten.
Berlin in den 1980er Jahren: Die Stadt ist geteilt, die DDR existiert noch und es besteht ständig die Gefahr, dass aus dem Kalten Krieg ein heißer wird.
Die Stadt ist nur durch Transitwege mit dem Bundesgebiet verbunden. Unter diesen widrigen Umständen muss die Berliner Spedition von Sabine Schalupke für ihre Kunden Waren in alle Welt liefern. Fahrer Klaus Matschke und der aus dem westdeutschen Bayern zugezogene Rolf 'Rolli' Nerlinger erleben unversehens gefährliche Abenteuer und werden in Kriminalfälle hineingezogen.
Jeder Spannungsroman der Serie Berlin Turbo ist in sich abgeschlossen.
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Pistengeier - Glenn Stirling
Pistengeier: Berlin Turbo #9
Roman von Glenn Stirling
Der Umfang dieses Buchs entspricht 128 Taschenbuchseiten.
Berlin in den 1980er Jahren: Die Stadt ist geteilt, die DDR existiert noch und es besteht ständig die Gefahr, dass aus dem Kalten Krieg ein heißer wird.
Die Stadt ist nur durch Transitwege mit dem Bundesgebiet verbunden. Unter diesen widrigen Umständen muss die Berliner Spedition von Sabine Schalupke für ihre Kunden Waren in alle Welt liefern. Fahrer Klaus Matschke und der aus dem westdeutschen Bayern zugezogene Rolf ‘Rolli’ Nerlinger erleben unversehens gefährliche Abenteuer und werden in Kriminalfälle hineingezogen.
Jeder Spannungsroman der Serie Berlin Turbo ist in sich abgeschlossen.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author
© dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
„Beugen Sie sich etwas vor", sagte der Arzt, ein Mann Ende Dreißig mit blondem Haar und einer goldenen Brille.
Rolf Nerlinger tat, wie ihm geheißen. Er stand vor einer Liege, beugte sich vor und stützte seine Unterarme auf die Liege. Der Arzt hörte ihm den Rücken ab, pochte mit dem Mittelfinger seiner rechten Hand auf bestimmte Stellen, hörte ihn wieder ab und sagte schließlich: „Husten Sie mal, aber richtig!"
Rolf Nerlinger hustete.
Ihm war kalt, der Raum war schlecht geheizt. Und Rolf war noch an die Hitze Nordafrikas gewohnt, von wo er am frühen Morgen erst zurückgekommen war. Aber etwa seit Lyon hatte er diese Magenschmerzen und offenbar auch Fieber; der Arzt hatte es ihm vorhin gemessen, knapp neununddreißig. Geröntgt hatten sie ihn auch. Zum Glück war er nüchtern gewesen, als er den Kontrastbrei schlucken musste, sonst hätte er morgen wiederkommen müssen, denn sie verlangten, dass er nüchtern war. Aber als er in Lyon das letzte Mal gegessen hatte, war es ihm kurz danach wieder herausgekommen, und seitdem aß er nichts mehr.
„Seit wann genau haben Sie die Magenschmerzen, Herr Nerlinger?, fragte der Arzt. „Sie können sich wieder aufrichten.
Rolf Nerlinger wandte sich um, zog sich die Hose wieder höher und blickte beinahe flehend zu seinem Unterhemd, weil ihm so kalt war.
„Ein bisschen hat es schon gemeckert, als wir noch in Spanien waren."
„Haben Sie Urlaub in Spanien gemacht?"
„Aber nein, ich bin Fernfahrer. Ich hatte eine Terminfracht nach Marokko. Auf dem Rückweg in Spanien fing es an, das war gestern Mittag etwa, und immer nach dem Essen. Ich hatte auch so einen Brechreiz, aber das gab sich dann. Nur in Lyon, als ich da wieder aß ..."
„Hatten Sie denn Hunger?", wollte der Arzt wissen.
„Ja, ich hatte Hunger. Aber wenn ich dann aß, dann wurde es mir von Mal zu Mal mehr schlecht, und in Lyon war es so schlimm, dass ich es erbrochen habe. Und danach habe ich nichts mehr gegessen, ich wollte nicht mehr essen."
„Für die Untersuchung ist es gut gewesen, aber sonst ... Haben Sie denn Hungergefühl?"
„Ja, bis vorhin, bis ich den Brei gegessen habe, meinte Rolf Nerlinger. „Kann ich mich jetzt anziehen? Mir ist verdammt kalt.
Der Arzt blickte auf seine Arme.
„Ja, ich sehe es, Sie haben Gänsehaut. Aber so kalt ist es doch hier drinnen gar nicht. Vielleicht haben Sie sich noch nicht wieder an unser Klima gewöhnt."
„Kann sein - mir ist sagenhaft kalt."
„Sie haben ja auch Fieber, es wird damit zusammenhängen. Ziehen Sie sich rasch an! Ja, Herr Nerlinger, meinte der Arzt, als er sich hinter seinem Schreibtisch niederließ und auf das Krankenblatt blickte, das er eben angelegt hatte, „mit dem Arbeiten ist es vorläufig nichts. Was Sie da haben, ist eine solide Magenschleimhautentzündung, aber das ist nur zweitrangig. Die ganze Geschichte bei Ihnen kommt vornehmlich von der Bauchspeicheldrüse, und daher haben Sie auch diesen Schmerz, von dem Sie gesprochen haben.
„Ja, es tut zeitweise verdammt weh."
„Wenn Sie also sinnvoll behandelt werden sollen - und das möchten Sie ja sicher - dann müssten Sie mal ein paar Tage bei uns bleiben."
„Wie denn? Hier im Krankenhaus? Ich habe eine neue Fracht!, sagte Straubinger. „Ich muss mit einer Ladung zurück nach Marokko, das sind Terminfrachten.
Der Arzt sah ihn ungläubig an.
„Kann denn eine Terminfracht wichtiger sein als Ihre Gesundheit, Herr Nerlinger? Ich will Ihnen sagen, wie es für Sie weitergeht, auch wenn Sie mich ansehen, als erzählte ich Ihnen Märchen. Die Schmerzen werden stärker. Sie werden so stark, dass Sie es gar nicht mehr aushalten können. Sie werden nichts mehr bei sich behalten, alles erbrechen. Das Fieber wird steigen, es wird auch wieder fallen, Ihnen wird sterbenselend zumute sein. Und dann brechen Sie irgendwo unterwegs zusammen. Was Sie haben, ist eine Pankreatitis, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Das mit dem Magen ist wie gesagt nur ein Symptom, eine Randerscheinung. Übrigens sollten Sie sich gar keine Gedanken machen. Wenn Sie nämlich von uns behandelt werden, sind Sie die Geschichte in zehn, zwölf Tagen wieder los. Dann schonen Sie sich noch etwas und können, wenn Sie sich strikt am Anfang an die Diät halten, in drei, vier Wochen wieder Ihren Wagen fahren. Der Arzt lächelte. „Ist das eigentlich eine so schöne Arbeit?
„Sie macht jedenfalls Spaß", meinte Rolf Nerlinger. Er hatte immer noch nicht hinuntergeschluckt, dass er jetzt krankfeiern sollte und dann noch hier im Krankenhaus bleiben musste. Verdammt noch mal, dachte er, dann müsste ja Klaus völlig alleine fahren. Heiliger Strohsack, auf dieser langen Strecke, und dann noch die Fahrt über die Pisten in Marokko.
Der Arzt ahnte wohl, was in Rolf Nerlinger vorging.
„Nun kommen Sie mal her, setzen Sie sich erst einmal! Rolf stopfte sich noch das Hemd in die Hose. „Oder möchten Sie sich hinlegen?
„Ach wo, mir ist nur so verdammt kalt, das ist alles, sonst fühle ich mich ... na ja, so halbwegs", meinte er dann einschränkend.
Der Arzt nickte.
„Noch. Wenn wir Sie nicht behandeln, wird es schlimmer, verlassen Sie sich darauf. Ich erzähle Ihnen wirklich keine Märchen. Er hatte schon die Hand am Telefon, wählte dann, und Rolf hörte ihn sagen: „Schwester Edith, ich habe hier eine Einweisung. Könnten Sie sich mal darum kümmern? ... Natürlich, in die Innere Abteilung. Pankreatitis, akut, ja, richtig.
Als der Arzt aufgelegt hatte und sich Rolf Nerlinger wieder zuwandte, fragte der: „Wovon habe ich das?"
„Wovon hat man so etwas? Es könnte mit Viren zusammenhängen, weil Sie in Afrika waren. Da liegt dieser Verdacht irgendwie nahe. Aber ich glaube nicht daran. Allerdings müssen wir das genau feststellen. Es kann aber auch sein, dass Sie ganz einfach sensibel sind und vielleicht Fett gegessen haben, das Sie nicht vertragen. Das verbirgt sich mitunter in Soßen, überhaupt in Lebensmitteln. Jedenfalls, Herr Nerlinger, sollten wir Sie am besten gleich hierbehalten, zumal Sie Fieber haben. Wenn Sie jemanden verständigen wollen, können Sie das nachher, wenn Schwester Edith kommt, alles erledigen. Es wäre so das Beste. Denn wenn Sie erst wieder nach Hause gehen, wird es nur unnötig schlimmer. Sie müssen sofort an den Tropf. Ich will damit sagen, wir machen eine Infusion, die Ihnen sehr helfen wird, und vor allen Dingen brauchen Sie jetzt Flüssigkeit. Wenn Sie nicht essen, muss dem Körper wenigstens Flüssigkeit zugeführt werden. Aber das machen wir schon, meinte er lächelnd. „In einer Woche fühlen Sie sich schon sehr viel besser, und in zwei Wochen sind Sie so gut wie voll auf den Beinen. Dann noch etwas Ruhe und schließlich Diät. Aber das kann ich Ihnen alles später erklären.
Rolf Nerlinger wusste, dass draußen noch jede Menge Patienten warteten. Und während er noch ein wenig hilflos auf den Arzt schaute, tauchte Schwester Edith, eine zierliche rothaarige Krankenschwester auf, die so etwa Mitte Dreißig war. Sie lächelte Rolf vertrauenerweckend an und fragte: „Sie sind die Einweisung?"
„Einweisung?, fragte Rolf und grinste. „Mein Name ist Nerlinger.
„Dann kommen Sie mal mit, Herr Nerlinger. Sie blickte über die Schulter auf den Arzt und sagte zu ihm: „Ich erledige das. Schicken Sie das Krankenblatt nachher rüber?
Der Arzt nickte nur und hatte schon auf den Knopf gedrückt, damit im Wartezimmer das Schild: Der Nächste bitte! aufleuchten würde.
Draußen auf dem Gang nachher, über den ihn Schwester Edith lang führte, wurde Rolf das ganze Ausmaß dieses plötzlichen Hammers, wie er es nannte, bewusst. Er musste sofort bei der Spedition anrufen. Klaus war ja schon wieder beim Laden. Heute Mittag wollten sie losfahren, die nächste Tour. So ging es schon eine ganze Zeit. Wie die Verrückten fuhren sie jetzt, zumal Sigi Kölzer und Toni Feldmann mit ihrem Zug diese Fracht nicht mehr fuhren. Die Schalupke-Spedition ließ nur noch einen ihrer Züge nach Marokko mit Fertighäusern fahren, nach den Vorfällen, die sich da am Anfang ereignet hatten.
Für Rolf Nerlinger und seinen Gefährten Klaus Matschke wurde von dem Zeitpunkt an, da sie nur noch alleine Fertighäuser nach Marokko fuhren, das Ganze zu einer hektischen und mörderischen Schinderei. Sie schrubbten Tag und Nacht, missachteten ihre Fahrzeiten, ihre Pausenzeiten. Einer fuhr, der andere schlief, solange sie in Europa fuhren. In Afrika gab es Strecken, wo sie beide wachbleiben mussten, weil vier Augen ganz einfach mehr sahen als zwei. Und dann die Fahrten über die Pisten bis zu diesem Stützpunkt der Firma Beziers.
Heute Mittag