Renegade Atlas - Renegade Star, Band 2
Von J.N. Chaney
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Renegade Atlas - Renegade Star, Band 2 - J.N. Chaney
J. N. Chaney
Renegade Atlas – Band 2
Übersezt von Ralph Tegtmeier
Saga
Renegade Atlas – Band 2
Übersezt von Ralph Tegtmeier
Titel der Originalausgabe: Renegade Atlas
Originalsprache: Englisch
Copyright © 2017, 2022 J.N. Chaney und SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788728039946
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
www.sagaegmont.com
Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.
Für Ashley,
eine nervige Schwester –
und eine tolle Freundin
1
„Ach, verdammt , murmelte ich und ließ meinen Kaffeebecher fallen, als ich durch das Fenster der medizinischen Einrichtung auf Paragon III hinausstarrte. Die dampfende schwarze Flüssigkeit spritzte auf meine Hose und ließ mich einen Schritt zurückspringen. „Scheiße aber auch! Scheiße!
Ich strich mit den Fingern übers Bein und ärgerte mich über meine Tollpatschigkeit. Nach kurzer Pause sah ich wieder auf das Spektakel hinaus, das sich gerade im Hof des Krankenhauses abspielte. Dort waren zwei Truppentransporter zu erkennen – den goldenen und roten Markierungen nach zu urteilen, waren es sarkonische –, die gerade an die zwanzig bewaffnete Soldaten in Exoskeletten abluden.
Ich hatte nie viel Zeit in der Nähe des sarkonischen Raums verbracht, daher hatte ich nur eine Handvoll Gelegenheiten gehabt, ihr Militär mit eigenen Augen zu begutachten, aber dabei war mir jedes Mal alles klar geworden, was ich über sie wissen musste: Diesen Hurensöhnen galt es, um jeden Preis aus dem Weg zu gehen.
„Sir, soll ich den Abflug vorbereiten?, fragte die Stimme in meinem Ohr. Es war Sigmond, die künstliche Intelligenz meines Schiffs. „Es sieht so aus, als bekämen Sie bald unerwünschten Besuch.
„Das dürfte eine hervorragende Idee sein", meinte ich.
„Also gut, Sir."
Ich drehte mich um und floh durch den Korridor. Um die Kaffeepfütze sollte sich gefälligst jemand anders kümmern.
Krankenschwestern und Patienten drängten sich in den Zimmern und versuchten, aus den Fenstern auf die kleine Armee zu schauen, die da im Begriff stand, ihr Gebäude zu stürmen. Ich fragte mich, ob es für sie etwas ganz Normales war, mitanzusehen, wie eine Gruppe von Soldaten in ihrem Vorgarten absaß. Hier, weit draußen in den Totzonen, war es das vielleicht tatsächlich.
Ich umrundete den Korridor und entdeckte Freddie sofort, wie er in der dritten Türöffnung stand. Wir nahmen unverzögert Blickkontakt auf, und im selben Moment wusste ich auch schon, was er sagen wollte. „Käpt’n, was ist hier los?"
„Sieht nach sarkonischem Militär aus", sagte ich, als ich auf ihn zu kam. Er trat beiseite, um mich durchzulassen.
Octavia war wach und saß aufrecht in ihrem Krankenhausbett. Sie war seit fast zwei Tagen hier und es ging ihr inzwischen viel besser, dank des chirurgischen Teams und der Inkubationskammer, die sie hier zur Verfügung hatten. Als ich sie hergebracht hatte, meinten die Ärzte, es sei unwahrscheinlich, dass sie sich noch mal erholen würde, doch sie hatte ihnen das Gegenteil bewiesen. „Käpt’n, müssen wir los?", fragte sie.
„Ich weiß es noch nicht."
Hitchens stand neben ihr, einen kleinen Eimer mit Eiswürfeln in der Hand. „Du meine Güte! Wir können sie noch nicht bewegen. Sie braucht ihre Ruhe!"
Ich zog Freddie ins Zimmer, schloss die Tür und trat sofort ans Fenster, um die Vorhänge zuzuziehen. „Ruhe ist ein Luxus, den wir uns jetzt nicht leisten können, Doc."
„Wissen wir, warum sie hier sind?", fragte Octavia.
Noch bevor ich antworten konnte, explodierte eine Stimme über die Krankenhaussprechanlage: „Achtung, Unionsflüchtlinge!, schallte es wie ein Donnerschlag über mir. „Wir wissen, dass Sie hier sind! Ergeben Sie sich, oder wir werden äußerste Gewalt anwenden!
Ich sah Octavia an. „Beantwortet das Ihre Frage?"
„Verdammt, erwiderte sie und versuchte sich aufzurichten. „So viel zu meiner Reha.
Ich schnappte mir den Rollstuhl an der gegenüberliegenden Seite des Zimmers, den die Krankenschwester dort zusammengefaltet und zwischen Schrank und Badezimmertür geklemmt hatte, dann drückte ich die Sitzfläche mit der Handfläche herunter. „Keine Zeit für Urlaub, wenn Sie mit mir zusammen sind", bemerkte ich und schob den Rollstuhl dicht an das Bett heran.
Ich bot ihr meinen Arm und sie benutzte ihn als Hebel, während sie sich vorbeugte. „Sie haben recht. Warum ausruhen, wenn ich doch wieder so schön angeschossen werden könnte?" Sie landete mit einem leisen Aufprall auf dem Sessel.
Ich grinste und rollte sie vom Bett weg. „Das ist die richtige Einstellung!"
Wir eilten aus dem Krankenzimmer hinaus in den Korridor. Ich übernahm die Führung und schob Octavias Sessel, während wir unsere Flucht antraten, die anderen alle hinter mir.
„Wohin gehen wir?", wollte Hitchens wissen.
„Zum Schiff, antwortete ich über meine Schulter gewandt. „Wohin sonst?
„Wie wollen Sie an den … Zwei sarkonische Soldaten erschienen am Ende des Korridors. „… Wachen vorbeikommen?
Die gepanzerten Männer hoben ihre Waffen, sobald sie uns erblickten. „Bewegung!", bellte ich und stürmte in einen Nebenraum.
Mehrere Feuerstöße durchzuckten den Korridor und zwangen uns, in dem Raum in Deckung zu gehen. Sobald ich drinnen war, zog ich meine Pistole und stellte mich mit dem Rücken zur Wand auf, dann erwiderte ich das Feuer und gab drei Schüsse ab. Sie verfehlten ihr Ziel, und die Sarkonier erwiderten das Feuer, sodass ich wieder in Deckung gehen musste. „Siggy, sag Abigail, dass wir noch ein bisschen brauchen."
„Ich werde sie über Ihre Verspätung informieren, Sir", sagte die KI.
„Achtung, Flüchtlinge!, rief einer der Soldaten. „Ergeben Sie sich! Sie können aus dieser Anlage nicht entkommen!
Ich beugte mich vor, spähte durch den Türspalt und entdeckte einen von ihnen. Der Spalt war gerade breit genug für eine Kugel, schätzte ich.
Ich führte meine Pistole vorsichtig an den Schlitz heran, nahm mir eine Sekunde Zeit, um zu zielen, und dann …
Der Rahmen der Holztür explodierte, als das Geschoss meine Waffe verließ, und verteilte Splitter in der Luft.
Der Schuss traf den einzigen sichtbaren Soldaten und riss ihm den Kiefer aus dem Schädel. Er verdrehte sich auf der Stelle und brach sofort auf dem Boden zusammen.
Im selben Atemzug sprang ich in den Korridor hinaus und ortete den zweiten Mann, der sich gerade nach seinem frisch gefallenen Kameraden umdrehte.
Noch bevor er reagieren konnte, gab ich zwei Feuerstöße ab: einen in den Kopf, den anderen in die Brust.
Der arme Hund war schon tot, bevor er auch nur eine Chance gehabt hatte zu reagieren.
Octavia rollte ihren Stuhl aus dem Raum, kaum war die Leiche zu Boden gegangen. „Das war fies", bemerkte sie, als wir uns wieder in Bewegung setzten.
„Wünschen Sie das nächste Mal lieber eine etwas zartere Handhabung?", fragte ich und packte die Griffe ihres Rollstuhls.
„Halten Sie mal an!", schnauzte sie, als wir uns den beiden Leichen näherten.
„Was ist los?", fragte ich.
Octavia zeigte auf eins der Gewehre. „Geben Sie es mir, Jace!"
Ich schnappte mir die Waffe und warf sie ihr zu.
Sie umklammerte das Gewehr mit beiden Händen. „Ich dachte mir, wenn Sie schieben, können Sie nicht vernünftig zielen, also sollte ich das besser übernehmen."
„Gute Idee", erwiderte ich und reichte das zweite Gewehr an Freddie weiter, der es mit leisem Zögern entgegennahm.
Genau in dem Augenblick, als wir uns in Bewegung setzten, erschien ein weiterer Trupp Sarkonier am Ende des Gangs vor uns. Octavia entlud eine dreischüssige Salve, die die Rüstung der Soldaten durchschlug und einen von ihnen am Hals erwischte.
Ich ließ den Rollstuhl fahren, riss die Pistole hoch und gab eine Reihe von Feuerstößen ab. Ein Projektil schwirrte im selben Moment an meinem Kopf vorbei, als ich den noch aufrecht stehenden Soldaten in Kopf und Brust traf. „Verdammt!", japste ich. Mein Adrenalinspiegel war voll am Anschlag.
„Wie ich schon sagte", bemerkte Octavia.
Ich grinste. „Gar nicht mal so schlecht für eine Invalidin."
Sie warf mir einen finsteren Blick zu. „Vorsicht, Käpt’n, sonst sind Sie der Nächste."
Wir stürmten weiter, so schnell es der Rollstuhl zuließ, mussten aber anhalten, als wir uns zwei Türen näherten, die zur äußeren Lobby führten. Beide wiesen eine Glasscheibe in ihrer Mitte auf.
Ich gab den anderen ein Zeichen, dass sie zurückbleiben sollten. Mit einem schnellen Blick machte ich sechs Soldaten aus, jeweils in Zweiergruppen beisammenstehend. „Sieht so aus, als wäre der halbe Zug da draußen."
„Was sollen wir tun?", fragte Freddie mit etwas brüchig wirkender Stimme.
„Was glauben Sie denn?, fragte ich und sah ihn an. „Wir werden hier nicht wie ein Haufen Invaliden rumsitzen.
Ich sah Octavia an. „Nichts für ungut."
Sie musterte mich finster. „Geben Sie mir ein Ziel und gehen Sie mir aus dem Weg!"
„Da ist wohl jemand ganz scharf auf ein bisschen Gemetzel. Okay, Hitchens, Sie haben jetzt Rollstuhldienst. Wenn ich da rausgehe …"
„Sie wollen wirklich in diesen Raum hineinstürmen?", fragte Freddie ungläubig.
„Ja, und Sie bleiben hier."
„Das schaffen Sie doch nicht allein, Käpt’n", warnte er.
„Das tue ich auch nicht. Wenn Sie mir zur Abwechslung mal wirklich zuhören würden, wüssten Sie das auch", versetzte ich.
Er schluckte schwer, dann folgte ein Nicken.
„Tun Sie, was ich Ihnen sage, und wir kommen alle heil hier raus. Hitchens, schieben Sie Octavia vor, damit die Luke etwas aufgeht und sie eine gute Sicht hat. Schieben Sie sie aber nicht bis zum Anschlag. Können Sie mir folgen?"
„I-ist das denn auch sicher?"
Octavia nahm seine Hand in ihre. „Es ist schon in Ordnung, Doc. Bitte tu, was er sagt."
Hitchens tat einen tiefen Atemzug. „Na gut, wenn du meinst, dass das wirklich eine gute Idee ist, Octavia."
„Und Sie, Freddie, fuhr ich fort. „Sie sind die Nachhut. Lassen Sie nicht zu, dass uns jemand aus dem Hinterhalt in den Arsch ballert. Haben Sie mich verstanden?
„Soll ich denn nicht mitkommen?", fragte er.
„Jemand muss uns den Rücken freihalten. Und das sind Sie, Junge. Ich schwöre bei den Göttern, ich werde nicht an einer Kugel im Arsch krepieren, haben Sie mich verstanden?"
Er nickte. „Ich werde Sie nicht enttäuschen, Käpt’n."
Ich drehte mich um und hob meine Pistole. „Hervorragend, Freddie, denn das hier ist ganz sicher noch nicht das Ende meiner Geschichte."
2
„Stehen blei…!" Meine Kugel durchschlug den Hals des sarkonischen Soldaten, noch bevor er den Satz beenden konnte.
Sein Partner fuhr zu mir herum, als ich zwischen den verbleibenden fünf Soldaten auf die andere Seite des Raums hinüberrannte. In Panik entlud er sein Gewehr, die Projektile verfolgten mich, als ich davonjagte, durchschlugen die Wand und, zu meiner Freude, auch seinen eigenen Kameraden.
Das Arschloch wusste nicht, wie ihm geschah.
Ich erreichte eine weitere Schwingtür und tat einen Satz hindurch. Die Türblätter klappten auf, knallten gegen die Wände und schwangen nach hinten, die feindlichen Feuerstöße blockierend.
Ich rollte mich auf den Rücken, zielte mit der Pistole auf die Schwingtür und feuerte jedes Mal, wenn sie sich wieder öffnete.
Als ich die Aufmerksamkeit der Sarkonier auf mich gerichtet hatte, kam Octavia mit dem Gewehr in der Hand in den Raum gerollt und eröffnete das Feuer.
Der erste bekam einen direkten Treffer in den Rücken ab. Seine Brust explodierte, als die Kugel ihn durchschlug und Knochensplitter umherschleuderte. Er stürzte flach aufs Gesicht und war auf der Stelle tot.
Einer der Soldaten kam auf mich zu, stieß die Tür auf und streckte mir einen Gewehrlauf ins Gesicht. Ich tat dasselbe mit ihm, doch bevor einer von uns dem anderen eine Kugel in den Schädel jagen konnte, setzte die Frau im Rollstuhl ihm ein Ende.
Blut spritzte aus seinem Hals hervor auf meine Hose, und ich kroch hastig zurück.
Die verbliebenen Soldaten richteten ihre Aufmerksamkeit auf Octavia, doch Hitchens zog ihren Rollstuhl bereits in den Korridor zurück. Ich nutzte die Gelegenheit, um wieder auf die Beine zu kommen.
Nach meiner Zählung hatten wir noch zwei Gegner zu erledigen.
„Haut ab, dann töten wir euch nicht!", schrie ich und presste unmittelbar hinter der Schwingtür den Rücken an die Wand.
„W-wir haben Verstärkung im Anmarsch! Ergeben Sie sich sofort, dann werden Sie nicht …"
Zwei laute Knalle unterbrachen den Soldaten, bevor er zu Ende sprechen konnte, gefolgt von einem Geräusch, das sich so anhörte, als würden Körper auf dem Boden aufschlagen. Ich schaute durch den Gang, aber die Gegner hielten sich immer noch versteckt. „Was zum Teufel war das?", fragte ich.
„Sie können jetzt rauskommen!", rief eine vertraute Stimme.
„Abigail?" Ich schwang die Tür auf und trat hinaus.
Abigail stand hinter den beiden frischen Leichen, ein großes Gewehr im Arm. „Ich dachte, Sie könnten vielleicht etwas Unterstützung gebrauchen."
Freddie kam aus dem Korridor gerannt. „Schwester Abigail!"
Hitchens und Octavia waren dicht hinter ihm. „Du meine Güte!, rief der Doktor aus und musterte all die Leichen und das Blut, das sich in Lachen um sie herum sammelte. „Das sieht aus wie in einem Kriegsgebiet!
„Ist es ja auch, versetzte ich und drehte mich wieder zu Abigail um. „Warum sind Sie nicht auf dem Schiff? Und wo ist Lex?
„Bei mir, Sir", antwortete Sigmonds Stimme in meinem Ohr. „Seien Sie beruhigt, ich habe die Star bis zu Ihrer Rückkehr abgeriegelt."
„Ich hatte das hier schon im Griff, wissen Sie", sagte ich zu der ehemaligen Nonne, während ich auf sie zutrat.
„Davon bin ich überzeugt, erwiderte sie. „Aber wir stehen unter Zeitdruck und es befindet sich eine ganze Armee im Anmarsch.
„Eine ganze Armee?", wiederholte Hitchens.
Ich nickte. „Sie hat recht. Es sind mit Sicherheit noch weitere Schiffe auf dem Weg. Wir müssen von diesem Felsen runter, und zwar schleunigst."
„Verstanden", sagte Octavia.
Wir rasten durch den Rest des Gebäudes in Richtung der fünften Ladeplattform, wo uns die Renegade Star erwartete.
Die Luftschleuse war versiegelt, doch Siggy öffnete sie bereits, als wir das Schiff in Sichtweite hatten. „Ich erwarte Ihre Befehle, Sir", sagte er, als wir schließlich wieder an Bord waren.
„Bring uns in den Orbit und aktiviere die Tarnung", befahl ich und machte mich sofort auf den Weg ins Cockpit.
In der Lounge entdeckte ich Lex. Sie spielte gerade etwas auf dem Display. Irgendein Lernspiel mit Zahlen. „Hallo, Mr. Hughes!"
„Hey, Kleine", begrüßte ich sie im Vorbeieilen.
Im nächsten Augenblick saß ich schon angeschnallt in meinem Sessel und blickte aus dem Bug meines Schiffs, während die Triebwerke ansprangen. Die Renegade Star hob vom Dock ab und schwebte kurz, bevor sie sich in Bewegung setzte.
Wir stiegen durch die massive Öffnung in der Andockbucht auf, im steilen Winkel auf die nahen Wolken zuhaltend.
„Sir, ich empfange eine Bewegung in der Nähe eines Schlupfklaffungspunkts", meldete Sigmond.
„Noch mehr sarkonische Schiffe?", fragte ich.
„Im Gegenteil, Sir, es sieht so aus …"
„Achtung, Renegade-Schiff!", unterbrach ihn eine heisere Stimme im Funkgerät. „Hier spricht General Marcus Brigham von der UFS Galactic Dawn, ich rufe das Schiff, das als Renegade Star identifiziert wurde. Reagieren Sie sofort, oder wir werden äußerste Gewalt anwenden."
„Fick dich!, schimpfte ich zurück. „Siggy, kapp die Verbindung und bring uns hier raus!
„Sofort, Sir."
Als wir die Atmosphäre des Planeten durchbrachen, aktivierte Sigmond einen Schlupftunnel. Die Galactic Dawn hielt zwar direkt auf uns zu, aber wir würden längst auf dem Weg sein, bevor sie hier eintraf.
„Eintritt in den Schlupfraum, verkündete Sigmond diesmal über das Schiffskommunikationssystem. „Bitte bleiben Sie sitzen.
Die schwarze Leere des Normalraums löste sich schnell auf, als wir uns in den smaragdgrünen Wirbel hineinbewegten. Gelbe Funken blitzten an den Tunnelwänden auf, als sich die Klaffung hinter uns schloss und uns von unseren Möchtegernverfolgern abtrennte.
„Das ist schon das zweite Mal, dass dieser Brigham-Typ uns aufgespürt hat, bemerkte ich. „Die Sarkonier müssen eine Meldung abgesetzt haben, bevor wir entkommen sind.
„Das ist sehr unwahrscheinlich, Sir", widersprach Sigmond.
„Ach ja? Hast du vielleicht eine andere Theorie?"
„Die UFS Galactic Dawn kam gerade aus dem Schlupfraum, als wir unsere Flucht antraten, kurz nachdem der sarkonische Truppentransporter am Krankenhaus gelandet war."
„Na und?"
„Zwischen der Landung der Sarkonier und dem Auftauchen des Unionsschiffs aus dem Tunnel vergingen nur vierzehn Minuten. Der nächstgelegene Schlupfklaffungspunkt entlang des Tunnels, den sie benutzten, ist etwa dreißig Minuten entfernt."
„Was willst du mir damit eigentlich sagen, Siggy?"
„Die mathematische Berechnung legt nahe, dass sie bereits unterwegs waren, als die Sarkonier auf dem Planeten landeten."
„Also glaubst du, dass sie ihnen schon ein Signal gesendet haben, als sie in den Orbit eintraten?"
„Das ist möglich, aber die Sensoren der Star habendie Sarkonier erst kurz vor ihrer Ankunft erfasst."
„Du meinst also, die Union wusste bereits, dass wir da waren, noch bevor die Sarkonier aufkreuzten?"
„Es sieht ganz danach aus, Sir, aber mit Sicherheit kann ich das nicht bestimmen. Nicht ohne zusätzliche Daten."
Ich warf einen Blick auf die Wackelpuppe von Foxy Stardust auf meinem Armaturenbrett. Ihr Kopf hüpfte noch immer auf und ab vom Start. „Versuch weiter an die erforderlichen Daten ranzukommen. Ich werde jetzt mal nach dem Rest der Mannschaft sehen."
Ich löste meine Gurte und stand auf. Ich konnte schon Leute im Aufenthaltsraum reden hören, noch bevor die Luke sich völlig geöffnet hatte.
„… müssen wir Octavia in ein anderes Krankenhaus bringen", beendete Freddie gerade einen Satz.
„Erst, wenn wir wissen, dass wir auch in Sicherheit sind", wandte Abigail ein.
„Aber was, wenn sie weitere Behandlung braucht?", fragte Hitchens, der gerade neben Octavias Rollstuhl stand.
Lex war auch da und beobachtete die anderen bei ihrer Unterhaltung. Sie warf mir einen Blick zu und lächelte, dann kam sie herbeigelaufen, um mich zu begrüßen. „Mr. Hughes!"
„Hey, Kleines", erwiderte ich.
„Können wir irgendwo hinfliegen, wo es Spaß macht? Ich mag nicht mehr auf dem Schiff sein."
„Ich wünschte, das könnten wir, antwortete ich und tätschelte ihr den Kopf. „Hoffentlich dauert es nicht mehr lange, bis wir wieder landen können.
Sie runzelte die Stirn, eindeutig enttäuscht von meiner Antwort.
„Aber ich sag dir was, fuhr ich fort. „Gib mir zehn Minuten, und ich besorg dir etwas Dörrfleisch und Käse.
Bei der Aussicht auf etwas zu futtern leuchteten ihre Augen auf. „Kann ich, ähm, kann ich vielleicht auch etwas Tomatensuppe haben?"
„Klar, Kleines." Ich trat an ihr vorbei und schritt zu den anderen, die immer noch in der Mitte der Lounge unsere Optionen diskutierten.
„Ich will nur nicht … Freddie hielt inne, als er mich erblickte. „Käpt’n Hughes, ist jetzt alles in Ordnung? Haben wir irgendwelchen Schaden genommen?
„Wenn das so wäre, würden Sie es bereits wissen", antwortete ich.
„Was ist mit dem Unionsschiff?", fragte Abigail.
„Was soll damit sein?", fragte ich.
„Hat es die Verfolgung aufgenommen? Sind wir in Sicherheit?"
„Keine Ahnung. Wir werden es nicht wissen, bis wir am nächsten SK-Punkt angekommen sind. Ich sah Octavia an. „Was ist mit Ihnen?
„Mit mir?", fragte sie.
„Halten Sie sich gut?"
„Ich kann meine Beine nicht spüren. Was meinen Sie denn?"
„Ich meine, wenn man noch Zeit für Sarkasmus übrig hat, dürfte es nicht ganz so schlimm sein."
„Gutes Argument", erwiderte sie.
„Was den Plan angeht, werden wir uns wohl an die Karte halten, fuhr ich fort. „Der Atlas, den wir aus der Höhle haben, weist uns in diese Richtung. Wir bleiben einfach auf Kurs und behalten das Ziel im Auge.
„Sie tun so, als wäre das ganz einfach, warf Abigail ein. „Bei Ihnen klingt das so, als würde man nur versuchen, etwas aus einem Spielzeugautomaten zu gewinnen.
„Seit wann sind diese Dinger einfach?", versetzte ich.
„Das weiß ich auch nicht, aber im Vergleich dazu, dass wir gerade um unser Leben fliehen, könnte ich mir vorstellen, dass sie nicht so schlimm sein dürften."
„Ich habe ein getarntes Schiff, falls Sie sich erinnern", sagte ich.
„Glauben Sie, das wird reichen?", fragte sie.
„Vertrauen Sie mir. Wenn wir aus diesem Tunnel rauskommen, tauchen wir unter und warten ab, was passiert. Niemand wird wissen, wohin wir geflogen sind, und falls sie es doch jemals herausfinden sollten, sind wir völlig spurlos verschwunden."
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Ich