Die Zukunft ist das Ziel: Familie Dr. Norden 769 – Arztroman
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Die Familie bleibt für Daniel Norden der wichtige Hintergrund, aus dem er Kraft schöpft für seinen verantwortungsvollen Beruf und der ihm immer Halt gibt. So ist es ihm möglich, Nöte, Sorgen und Ängste der Patienten zu erkennen und darauf einfühlsam einzugehen.
Familie Dr. Norden ist der Schlüssel dieser erfolgreichsten Arztserie Deutschlands und Europas.
»Schon wieder nur drei Punkte«, stöhnte Felix Norden verzweifelt und starrte auf die Mathematik-Klausur, die er an diesem Vormittag in der Schule zurückbekommen hatte. »Wenn das meine Eltern sehen, werden sie wahnsinnig.« Wie beinahe jeden Nachmittag in letzter Zeit saß er mit seinen Freunden in der Eisdiele, um sich zu unterhalten. »Warum bist du auch so blöd und rennst sofort zu ihnen, um ihnen alles zu sagen?« fragte sein Schulkamerad Merlin und grinste überheblich. »Meine Alten haben keine Ahnung, was in der Schule läuft. Die kriegen das erst mit, wenn es Zeugnisse gibt. Und meistens sind sie zu beschäftigt oder schon in Urlaubsstimmung, daß sie gar nicht mehr groß meckern.« »Und wie bringst du es ihnen bei, wenn deine Versetzung gefährdet ist?« »So schlimm? Dann hast du ein echtes Problem, Alter«, konstatierte ein anderer Freund mit Namen Basti. »Allerdings«, seufzte Felix bedrückt. »Zumal mein großer Bruder ein echter schulischer Überflieger war.« »Dumm gelaufen. Da wäre es nicht schlecht, einen Mathelehrer als Vater zu haben wie Jonas«, stieß Merlin den Jungen an, der still neben ihm am Tisch saß und den Problemen seiner Mitschüler mit halbem Ohr lauschte. »Ich wette, der bekommt jede Klausur vorher zu Gesicht.
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Dr. Norden – Retro Edition
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Die Zukunft ist das Ziel - Patricia Vandenberg
Familie Dr. Norden
– 769 –
Die Zukunft ist das Ziel
Ist Marie in guten Händen?
Patricia Vandenberg
»Schon wieder nur drei Punkte«, stöhnte Felix Norden verzweifelt und starrte auf die Mathematik-Klausur, die er an diesem Vormittag in der Schule zurückbekommen hatte. »Wenn das meine Eltern sehen, werden sie wahnsinnig.« Wie beinahe jeden Nachmittag in letzter Zeit saß er mit seinen Freunden in der Eisdiele, um sich zu unterhalten.
»Warum bist du auch so blöd und rennst sofort zu ihnen, um ihnen alles zu sagen?« fragte sein Schulkamerad Merlin und grinste überheblich. »Meine Alten haben keine Ahnung, was in der Schule läuft. Die kriegen das erst mit, wenn es Zeugnisse gibt. Und meistens sind sie zu beschäftigt oder schon in Urlaubsstimmung, daß sie gar nicht mehr groß meckern.«
»Und wie bringst du es ihnen bei, wenn deine Versetzung gefährdet ist?«
»So schlimm? Dann hast du ein echtes Problem, Alter«, konstatierte ein anderer Freund mit Namen Basti.
»Allerdings«, seufzte Felix bedrückt. »Zumal mein großer Bruder ein echter schulischer Überflieger war.«
»Dumm gelaufen. Da wäre es nicht schlecht, einen Mathelehrer als Vater zu haben wie Jonas«, stieß Merlin den Jungen an, der still neben ihm am Tisch saß und den Problemen seiner Mitschüler mit halbem Ohr lauschte. »Ich wette, der bekommt jede Klausur vorher zu Gesicht. Deshalb ist er auch im Schriftlichen so gut. Stimmt’s, oder hab’ ich recht?«
»Das habe ich nicht nötig. Ich bin ein echtes Naturtalent«, scherzte Jonas gutgelaunt. »Während ihr euch den Kopf über die blöde Schule zerbrecht, kann ich die Mädels hier unter die Lupe nehmen. Wie findet ihr zum Beispiel die zwei da drüben? Die sind doch ganz schnuckelig. Ich glaube, ich hab’ sie schon mal auf dem Pausenhof gesehen. Die gehen in eine der unteren Klassen.«
Alle Jungen am Tisch schielten so unauffällig wie möglich hinüber zu den beiden Mädchen, die in ein Gespräch vertieft in der Nähe saßen und ihnen au- genscheinlich keine Beachtung schenkten.
Nur Felix schien sich nichts aus ihnen zu machen. Ihn bedrück- ten seine schulischen Probleme schwer. Merlin bemerkte es und lachte.
»Unser lieber Felix scheint einen anderen Geschmack zu haben. Ich glaube, der steht eher auf die etwas reiferen Semester. Marie ist eher deine Kragenweite. Stimmt’s, oder hab’ ich recht?« zog er ihn auf und stieß Felix mit dem Ellbogen in die Seite.
Der fuhr ärgerlich hoch.
»So ein Blödsinn. Ich hab’ echt Wichtigeres zu tun, als mich mit Mädchen abzugeben.«
»Das sagst du nur, weil du Angst hast«, provozierte Merlin seinen Freund weiter. Das Gelächter der anderen am Tisch feuerte ihn dabei an.
»Schwachsinn! Natürlich traue ich mich«, widersprach Felix heftig. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt. Auch seine Freunde spürten das und schienen nur noch mehr angestachelt zu sein. Wie die Meute, die Blut geleckt hatte, gab ein Wort das andere.
Merlin wandte sich nun mit verschlagener Miene an Jonas. Er hatte augenscheinlich einen Plan.
»Sag mal, hast du eine Ahnung, wo dein Vater die Klausuren aufbewahrt, bevor sie geschrieben werden?«
»Na klar. Die sind in seinem Arbeitszimmer in einem verschlossenen Schrank, damit ich ja nicht auf dumme Ideen komme. Dabei interessiert mich das ohnehin nicht. Wie gesagt, Mathe liegt bei mir in den Genen.«
»Weißt du, wo er den Schlüssel hat?«
Langsam aber sicher wurde Jonas klar, worauf sein Freund Merlin hinauswollte und sah ihn forschend an.
»Wozu das ganze? Warum soll ich mir die Lösungen für die nächste Klausur verschaffen? Meinst du nicht, daß es auffällt, wenn der halbe Kurs 12 Punkte schreibt?«
»Es geht nur um eine einzige gute Klausur.« Merlin warf Felix einen durchtriebenen Blick zu. »Was haltet ihr von einer kleinen Wette? Ich finde, unser Alltag ist reichlich lahm geworden. Da könnten wir ein bißchen Abwechslung gut gebrauchen.«
»Coole Idee!«
»Klarer Fall!«
»Schieß los!« erntete er von allen Anwesenden am Tisch begeisterte Zustimmung. Nur Felix musterte seinen Freund stumm und skeptisch. Er verfolgte Merlins Blick, der hinüber zu der Bedienung Marie gewandert war und sich dann wieder auf Felix heftete.
»Wir sollten unserem Freund Felix ein wenig unter die Arme greifen, damit er in der nächsten Klausur besser abschneidet, findet ihr nicht?«
»Ehrensache«, grinste Jonas. »Das hat aber seinen Preis, nicht wahr?«
Merlin machte eine geheimnisvolle Miene und beugte sich nach vorne. Schließlich sollte niemand von der Sache Wind bekommen.
»Ich schlage ein Geschäft vor. Wenn es Felix gelingt, bis zur nächsten Klausur das Herz der schönen Marie zu erobern, dann bekommt er von uns die Ergebnisse vorab. Wie findet ihr das?«
Felix verdrehte die Augen gen Himmel. Doch wie erwartet waren seine Freunde alle begeistert. Der Übermut stand ihnen in die Augen geschrieben, und sie waren nicht mehr zu bremsen. Nur Felix konnte die Begeisterung nicht recht teilen.
»Super Idee, echt wahr!« stellte er zähneknirschend fest, während er sich die Idee, die im Hinblick auf seine schulischen Erfolge durchaus verlockend war, durch den Kopf gehen ließ. »Eine gute Note könnte ich allerdings durchaus vertragen. Und das bekomme ich ohne Hilfe nicht hin, so viel steht fest.«
»Dann sind wir uns also einig«, stellte Basti fest und sah wieder hinüber zu Marie, die von einem Nachbartisch leere Eisbecher und Kaffeetassen abräumte.
Auch Felix warf ihr einen nachdenklichen Blick zu und wägte das Für und Wider dieser Aktion ab.
Marie war eine gutaussehende, attraktive junge Frau, um einige Jahre älter als er, was ihn durchaus herausforderte. Es würde keine Überwindung kosten, mit ihr ein wenig zu flirten, wenn zur Belohnung die Ergebnisse der nächsten Mathearbeit winkten. Damit würde er nicht nur sich sondern auch seinen Eltern einen Gefallen erweisen, die sich offensichtlich und nicht unbegründet Sorgen um seine schulische Karriere machten.
»Schau mal, ist der nicht süß?« raunte die sechzehnjährige Stella ihrer Freundin Romy ins Ohr und warf schmachtende Blicke in Richtung Felix Norden, der sich nach außen hin lässiger gab als er innerlich war.
Romy drehte sich um.
»Mir gefällt sein Freund besser«, konstatierte sie schließlich sachlich, nachdem sie die Jun- gen eingehend betrachtet hatte. »Weißt du, wie er heißt?«
»Keine Ahnung. Ich hab’ ihn hier noch nie gesehen. Aber ich kann ja mal Marie fragen. Vielleicht kennt sie ihn.«
Romy sah ihre Freundin schräg an.
»Wie läuft es denn mit dir und der Freundin deines Vaters? Versteht ihr euch jetzt besser?«
Stella zuckte mit den Schultern und steckte nachdenklich einen Löffel voll Eis in den Mund.
»Marie ist wirklich nett. Und was bleibt mir anderes übrig, als mich mit der Situation zu arrangieren? Ehrlich gesagt bin ich ganz froh, daß wenigstens die Streiterei zwischen Mama und Papa endlich ein Ende hat.«
»Hast du mir nicht erzählt, daß dein Vater sowieso nie zu Hause war?«
»Stimmt. Aber wenn er dann mal da war, gab es ständig Zoff, und ich mußte Luca trösten. Das ist jetzt Gott sei Dank vorbei«, erklärte Stella überraschend nüchtern.
Romy nickte vielsagend.
»Wie geht es deiner Mama? Hat sie auch einen neuen Freund?«
»Manchmal geht sie mit einem Kunden aus. Werner Ripke heißt der und haßt Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, daß zwischen ihm und Mama was läuft.