Genießen Sie von Millionen von eBooks, Hörbüchern, Zeitschriften und mehr - mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testversion. Jederzeit kündbar.

Das Wunder der Organisation: Menschen zwischen Pflichten und Emotionen - Band 1
Das Wunder der Organisation: Menschen zwischen Pflichten und Emotionen - Band 1
Das Wunder der Organisation: Menschen zwischen Pflichten und Emotionen - Band 1
eBook565 Seiten5 Stunden

Das Wunder der Organisation: Menschen zwischen Pflichten und Emotionen - Band 1

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Es geht um die Wirkung von Organisation als Methodik,
vor allem aber als Systemlösung in unterschiedlichen Szenarien und bei vielfältigen Zielen und Paradigmen. Das Wunder der Organisation besteht darin, dass menschliche Information und Kommunikation zu funktionaler Wirksamkeit führen und wie "selbsttätig" ablaufen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum11. Sept. 2018
ISBN9783746955551
Das Wunder der Organisation: Menschen zwischen Pflichten und Emotionen - Band 1
Vorschau lesen

Ähnlich wie Das Wunder der Organisation

Titel in dieser Serie (1)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Das Wunder der Organisation

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Das Wunder der Organisation - Georg Schanz

    0. Vorwort: Das Wunder der Organisation – Menschen zwischen Pflichten und Emotionen

    Zum Geleit:

    „Hilf Anderen, dann wird Dir geholfen !" (Volksmund)

    „Halte Niemanden für dümmer als Du selber bist!"

    meines Wissens ein Ausspruch von Klaus von Dohnanyi (deutscher Politiker (SPD). 1972 bis 1974 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und von 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg

    0.1 Erich Kästners „Die Entwicklung der Menschheit"

    (Aus: http://www.buecherlesung.de/pdf/Entwicklung-Erich%20Kaestner.pdf „ Gesang zwischen den Stühlen", Atrium-Verlag)

    Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,

    behaart und mit böser Visage.

    Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt

    und die Welt asphaltiert und aufgestockt,

    bis zur dreißigsten Etage.

    Da saßen sie nun, den Flöhen entlohn,

    in zentralgeheizten Räumen. Da sitzen sie nun am Telefon.

    Und es herrscht noch genau derselbe Ton

    wie seinerzeit auf den Bäumen.

    Sie hören weit. Sie sehen fern.

    Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.

    Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.

    Die Erde ist ein gebildeter Stern

    mit sehr viel Wasserspülung.

    Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.

    Sie jagen und züchten Mikroben.

    Sie versehn die Natur mit allem Komfort.

    Sie fliegen steil in den Himmel empor

    und bleiben zwei Wochen oben.

    Was ihre Verdauung übrigläßt,

    das verarbeiten sie zu Watte.

    Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.

    Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,

    daß Cäsar Plattfüße hatte. DF

    So haben sie mit dem Kopf und dem Mund

    Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.

    Doch davon mal abgesehen und

    bei Lichte betrachtet sind sie im Grund

    noch immer die alten Affen.

    Bei aller humoristischer Wirkung werden auch hier einige Vorstellungen deutlich, die in unterschiedlichsten Modellvorstellungen, Diskussionen und Streitigkeiten eine Rolle spielen:

    • Sind Evolution und Fortschritt miteinander vereinbar?

    • Was ist Fortschritt (Natur, Kultur, Zivilisation, Technik, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik usw.)?

    • Ist der Fortschritt immer von Vorteil?

    • Ist der Mensch Gefangener seiner Veranlagung („Männer zur Jagd – „Frauen ins Heim)?

    Kann der Mensch mit seiner Veranlagung den Fortschritt überhaupt organisieren und beherrschen? In dem Moment, wenn kulturelle Bewertungen einfließen (Fortschritt als Verlust natürlichen Lebens, Emanzipation als Befreiung der Frauen aus geschichtlicher Männerdominanz), werden Argumente Zu Subjektivierten und mehr oder weniger nachdrücklichen Gruppennormen (Man kann/soll/muss sich für etwas entscheiden, ggf. werden Normen gebildet oder Gesetze verabschiedet.), ohne dass Die jeweilige Meinung einer systematisch-operationalen Beweisfähigkeit (Axiomatik, Logik usw.)

    unterliegen muss.

    Emotionaler – häufig negativ – können solche Unstimmigkeiten werden, wenn Dogmatismen, Weltanschauungen, Parteistandpunkte und andere Überzeugungen dazu kommen. Das kann in Grenzbereichen die Menschen bis zum Fanatismus aufwiegeln und in ihrer Meinung bis zu irrationaler Besessenheit erstarren lassen.

    0.2 Was soll erreicht werden?

    Ich erwarte nicht, dass der Leser diese Abhandlung wie ein interessantes und spannendes Buch in einem Rutsch von vorn bis hinten liest.

    Der wissenschaftlich kompetente Fachmann wird sich vermutlich mit tiefgründigerer Literatur beschäfigen.

    Es geht mir um die Interessierten, denen Fachliteratur zu schwierig und populärwissenschaftliche Werke nicht mehr ausreichen.

    Der Leser kann sich je nach Interesse von Insellösung zu Insellösung durcharbeiten, bis er irgendwann auch die Verbindungen zwischen den Inseln erkennt und versteht.

    Um Psycho-Soziale Strukturen und Prozesse in Organisationen zu beschreiben, zu untersuchen, zu analysieren und für die Organisations- und Personalentwicklung nutzbar zu machen, ist eine strenge Trennung der Disziplinen (Wissenschaftsgebiete) unzureichend. Wirklich aussagefähig ist nur die interdependente Behandlung des jeweiligen menschlichen Verhaltens im Zusammenhang mit dem Aufbau und den Funktionen informeller und formeller Organisationsgebilde bzw. –systeme aus der interdisziplinären Sicht vieler Wissenschaftsperspektiven.

    Leider gibt es auch in den Wissenschaften eine Vielzahl von Definitionen und Erklärungen für die gleichen, ähnliche, sich überschneidende und manchmal auch sich widersprechende Begriffsinhalte. Das wird sich vorerst auch nicht ändern, weil unterschiedliche Auffassungen, Rahmenbedingungen und Umfelder vorliegen. Was ist z.B. ist der Unterschied zwischen Stimmung und Emotion?

    • Dabei ist Stimmung zunächst ein Zustand, wie ein Mensch sich fühlt,

    • und Emotion eine Gefühlregung, die mit Gefühlsäußerungen verbunden ist.

    Aber es gibt unterschiedliche Interpretationen:

    (1) So gibt es eine integral verbindende Definition. Ein Stimmungszustand kann Voraussetzung für eine Emotion sein, aber auch eine Emotion für einen Stimmungszustand. Dabei gibt es quantitative und qualitative Überscheidungen.

    Emotionen (Gefühlsausbruch) und Stimmungen (Gemütsverfassung) haben Folgen für das eigenen (subjektiven) überwiegende Gefühl (positiv, negativ) für eine Situation oder für Situationsfolgen.

    Danach gehören Stimmung und Emotion zu den psycho-sozialen Phänomenen, aber es sind zwei Seiten der gleichen Medaille, die Kennzeichen des „eigentlichen Menschseins sind, weil sich dem niemand ganz entziehen kann. Zwar kann ein denkender Mensch sich nach außen hin beherrschen und so tun, „als wenn alles ganz normal sei, aber „wie es da drinnen aussieht,…". Es gibt Reaktionen: Große Freude (Euphorie) und Glücksempfinden (Ekstase) einerseits wie Ärger und Wutausbruch (Affekt), Verzweiflung (Resignation) und große Trauer (Depression) andererseits lassen niemanden ganz kalt.

    Emotionen und Stimmungen wirken aufeinander wechselseitig. Der wirksame Einfluss liegt im Prinzip auf einer Skala zwischen von 0 bis 100 %. Kaum erkennbare Nuancen (geringes Lächeln oder Stirnrunzeln) können eine emotionale Folge auf Stimmungszustände sein, Situationsfolgen (wie Streitigkeiten, Konflikte und auch Kriege) können die emotionale Wirkungen auf Stimmungen verstärken (Rache, Vergeltung) oder auch mindern (emotionale und stimmungsbedingte Einsichten in die Unergiebigkeit); das gilt bei positiven Eindrücken (Erfolg im Beruf, Glück in der Liebe, ausgeglichenes Familienleben usw.) in ähnlicher Weise.

    (2) Anders folgende Definition als sachlich getrennte Zustände:

    Aus auszugsweise: http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~cogsci/pdf/emotionen01.pdf

    Einführung in die Emotionspsychologie, Definitionen, Klassifikationen, Theorien, von André Meixner, Technische Universität Dresden

    > … Emotionen sind zeitlich datierte, konkrete einzelne Vorkommnisse von zum Beispiel Freude, Traurigkeit, Ärger, Angst, Eifersucht, Stolz, Überraschung, Mitleid, Scham, Schuld, Neid, Enttäuschung, Erleichterung sowie weiteren Arten von psychischen Zuständen, die den genannten genügend ähnlich sind … Stimmungen haben gegenüber Emotionen eine geringere Intensität, eine längere Dauer und ihnen fehlt die Objektgerichtetheit … Waldspaziergang im Dunkeln … ängstliche Stimmung … <

    (1) und (2) sind sachlich unterschiedliche Auffassungen, die von jeweils anderen Sichtweisen ausgehen und daher auch zu anderen voneinander abweichenden Begriffen kommen:

    (1) Zusammenhang von Stimmung und Emotion;

    (2) Zeitliche Dimension.

    Es gibt noch mehr solcher formal und/oder sachlich abweichender Begriffsbildungen: Sie können sich ganz oder partiell überschneiden oder ausschließen. Entscheidend sind nicht die Unterschied lichen Definitionen, sondern dass der Leser im Jeweiligen Zusammenhang weiß, was gemeint ist.

    0.3 Fortschritt als Entwicklungsmaßstab

    0.3.1 Was ist ein Fortschritt?

    Auszugsweise aus: http://www.fortschritt-weltweit.de/de/projekt

    ©2009 GTZ| Alle Rechte vorbehalten.

    > … Your vision of a better world, your drive to promote dialogue and inclusion, as well as hard work made the beautiful wonder of the Fortschritt conference come true ….

    Alexander Songal, Abteilungsleiter für Internationale Beziehungen der Gebietsduma Kaliningrad.

    Teilnehmer am Fortschrittsprojekt

    … Kultur beeinflusst Entwicklung. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Kulturelle Faktoren spielen seit jeher eine große Rolle in der internationalen Zusammenarbeit. Nachhaltige Entwicklung baut nicht nur auf den Pfeilern Ökonomie, Ökologie und Sozialem auf, sondern auch auf der kulturellen Dimension. Vor diesem Hintergrund trafen die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH und das Goethe-Institut mit der Frage nach dem Fortschrittsbegriff in unterschiedlichen Kulturen offenbar den Nerv der Zeit …"

    • Eine Vision für den Fortschritt ist eine Vorstellung davon, was in Zukunft es dem Menschen ermöglicht, seine Lebensumstände zu verbessern und in dem Sinne von quantitativ und qualitativ gesteigerten Mitteln, Leistungen und Gefühlen zu profitieren. Das konkurriert dann häufig mit ethischen (mehr inhaltlichen – auch Ökologie/Umweltschutz) und moralischen (mehr formalen – auch Formen der Verhandlung und Beschlussfassung) Bedenken und Widerständen.

    • Je nach kulturellen und zivilisatorischen Status einer Gesellschaft bedarf es einer bewussten, aber auch unbewussten (z.B. Menschen/Gruppen, die Dank ihrer Akzeptanz positiven Einfluss haben) Organisation, um Fortschritts-Strukturen und Prozesse voran zubringen und zu stabilisieren.

    • Das geschieht formal in Form von Gewaltmonopolen (von autoritären Systemen bis hin zu Formen der Gewaltenteilung und Demokratie), die Fortschrittsvisionen und –erkenntnisse aufnehmen, bewerten, organisieren, institutionalisieren und fördern (Finanzierung, Bildung, Forschung und Entwicklung, wirtschaftliche Nutzung usw.). Die Einrichtung geeigneter Formen von Konsens- und Komprom iss findung mit abschließender Beschlussfassung ist Voraussetzung, um berechtigte und unberechtigte Bedenken und Widerstände aufzunehmen und abzuklären.

    • Eine Vision dieser Art kann/sollte Bezug zur Realtät haben: Bill Gates hatte die Vision vom Home/Personal Computer (PC), das jeder eine solche IT-Medium an seinem Arbeitsplatz, aber auch zu Hause haben werde: Damals umstritten und belächelt. Heute ist die Entwicklung sehr viel weiter: transportable Laptops bis hin zu Kleinstmodellen mit hohen Leistungsmöglichkeiten im Handyformat.

    Ich hatte ca. 1970 Meinungsverschiedenheiten mit einem sehr guten Schachspieler darüber, ob ein Computer-programm zukünftig in der Lage sein wird, jeden Menschen zu schlagen. Er sagte nein, weil gewisse Strategien und Taktiken (Opfer, Stellungsoptimierung, emotionale Beeinflussung usw.) nicht entsprechend menschlicher Vorstellungsmöglichkeiten programmiert werden könnten.

    • Damit hat er sicherlich nicht ganz unrecht, aber das braucht das Computerprogramm auch nur eingeschränkt: Seine überlegenen Möglichkeiten, längerfristige Zugfolgen im Voraus zu prüfen, decken rechtzeitig auf, was immer der beste Schachspiele sich vorher gedacht und gewollt hat. Aber eine höhere Geschwindigkeit ist noch keine künstliche Intelligenz; dazu müssten „Denk- und Speicherprozesse gehören, zu denen der Mensch nicht fähig ist, auch wenn sie als solche (KI) bezeichnet wird. Ein kleiner Schritt in die Richtung „künstliche Intelligenz sind Lösungen (Lernprozesse), die über das Denkvermögen (Kreativität) der Menschen hinaus gehen (z.B. Mit der „Fuzzy-Logik" werden unscharfe Informationen zu klaren Aussagen umgeformt, die zwar unter einem Wahrscheinlichkeitsvorbehalt, also nicht 100 %tig sicher sind, aber über die menschlichen Möglichkeiten hinausgehen.

    • Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen. Das ist ein Wenig überzogen, aber viele Darstellungen sind reine Spekulation (wie Science-Fiction, auch mit Unterhaltungswert – z.B. Raumfahrt mit Überlichtgeschwindigkeit) und wahrscheinlich auch manche Denkmodelle und Ideologien (z.B. „utopischer Sozialismus / Kommunismus – weniger, weil er in sich unlogisch wäre, sondern, weil viele – fast alle? – Menschen sowohl von der Veranlagung wie vom natürlichen psycho-sozialen Ego her nicht dafür geeignet sind.

    Man müsste sie genetisch anpassen.).

    • Andere Visionen haben keinen oder wenig Bezug zur Realität. Ihre Förderung ist kritisch zu prüfen und überdenken.

    Auszugsweise: http://www.fortschritt-weltweit.de/dokumente/others/fortschritt_einfuehrung.pdf

    © 2009 GTZ | Alle Rechte vorbehalten. Dr. Ulrich Müller-Schöll Gutachter des Fortschrittsprojekts Der Fortschrittsbegriff: eine Einführung / Fortschritt- ein Phänomen auf internationaler Ebene:

    > … Erst das europäische (und amerikanische) 20. Jahrhundert sah im „Fortschritt" einen Prozess, der ins Unendliche weiterläuft, wobei der Wissenschaft noch bis in die 70er Jahre zugetraut wurde, dass sie binnen kurzem für alle Probleme eine Lösung haben würde: Siedlungen im Weltraum, das Ende aller Krankheiten, einen unerschöpflichen Reichtum an Energie … Die Macht der Menschheit schien unendlich erweiterbar. Zugleich wuchs die Überzeugung, dass nur ein stetes Wirtschaftswachstum diese Vision des Fortschritts garantieren könne.

    An den Folgeschäden bildete sich das Paradigma der „Nachhaltigkeit: „Fortschritt wurde verantwortungs-ethisch korrigiert, die negativen ökologischen, aber auch die ökonomischen und sozialen Auswirkungen dürfen zu keinen grundlegenden Folgeschäden führen, die die Regeneration des Systems Welt insgesamt betrifft … <

    0.3.2 Maßstab eines positiv definierten Fortschritts im Sinne menschlicher Entwicklung

    Als Maßstab für die Wertigkeit menschlicher Entwicklung soll ein positiv definierter Fortschritt dienen. Fortschritt in diesem Sinne:

    • Bewusste / gewollte Teilhabe an allen Errungenschaften, Möglichkeiten und Entwicklungen einer gesellschaftlichen Kultur, Zivilisation, werthaltiger Alternativen / Optionen.

    • Dazu gehört ein Gleichgewicht zwischen den Fortschrittsgruppen und -elementen:

    • Technischer und wissenschaftlicher Fortschritt

    • Realisierter Fortschritt (Materielle und immaterielle Objekte, Funktionen und Leistungen)

    • Kultureller und zivilisatorischer Fortschritt

    • Weltanschaulicher und Sinn stiftender Fortschritt

    • Gesellschaftlicher und persönlicher Fortschritt

    Zu 0.3.2 Maßstab eines positiv definierten Fortschritts im Sinne menschlicher Entwicklung

    Beispiele: religiös, philosophisch, ethisch, politisch usw.: Menschenrechte, Freiheit, Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstverwirklichung, Bildungs-, Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten, kulturspezifische Tätigkeitsfelder in allen Kunst- und Repräsentationssparten, im Sport, in der fiktiven und virtuellen Vorstellungs-, Informations- und Kommunikationswelt, keine Ausgrenzung, gruppenübergreifende und familiäre Einbindung und Entwicklung usw.

    • Begrenzung der persönlichen Freiheit dort, wo gesellschaftliche Freiheit und gesellschaftlicher Fortschritt durch Einzel- und Gruppeninteressen gefährdet sind.

    Hinweis: In diesem Zusammenhang sind Systematik-, Ordnungs- und Sicherheitsaspekte für die Orientierung der Menschen zu berücksichtigen; das betrifft Gesellschaftsordnung, Wirtschaftsordnung, Rechtsordnung, Sozialordnung und eine Vielzahl anderer Ordnungen.

    (Vergleiche: http://www.quizknacker.de/teil_eines_wortes/ordnung.html) wie die dafür verantwortlichen Institutionen und Einrichtungen zur Planung, Realisierung und Kontrolle.

    Im Folgenden gehe ich von der Hypothese aus,

    • dass die Mehrzahl aller Menschen nicht und nie alle Fortschrittsmöglichkeiten erreichen und nutzen kann.

    • Selbst für die der Anfangsphase der Menschheit (vor ca. 40.000 – 10.000 Jahr vor unserer Zeit) ohne für uns erkennbaren Fortschritt haben im Durchschnitt maximal 50 % der Bevölkerung den möglichen Nutzen gehabt, die übrigen 50 % blieben auf der Strecke, weil sie nur geringe Entwicklungschancen hatten, wenn sie nicht verhungerten, an Krankheiten starben, ihre Geburt nicht lange überlebten, Opfer von Raubtieren und Rivalen wurden usw..

    • Heute sind es andere Gründe: Herkunft, Reichtum, Macht, Gewalt, Rücksichtslosigkeit, Bildungsnachteile, alle Spielarten gesellschaftlicher Ausgrenzung, fehlende Verbindungen, mangelndes Durchsetzungsvermögen usw..

    • Möglicher Fortschritt: Aus heutiger Sicht kennen wir viele Möglichkeiten des Fortschritts, die wir noch nicht in vollem Umfang nutzen können (Arbeitsroboter mit menschenähnliche KI-Systeme, Fusionskraftwerke, Bio- und Gentechnologie, aber auch Verbannung von Kriegen, Terrorismus, Kriminalität, Hunger, Krankheit usw.). So geht man davon aus, dass die Fortschrittskurve, die seit ca. 1000 Jahren progressiv verlaufen ist, abflachen wird und sich dann degressiv und asymptotisch der 100 % nähert, was bezüglich des Zeitbedarfs wahrscheinlich in „10.000 Jahren-Schritten" zu bemessen ist.

    • Genutzter Fortschritt: Wir gehen von der Hypothese aus, dass die Menschen im Durchschnitt von dem jeweils möglichen Fortschritt seit ca. 10.000 Jahren bis heute 15 % des möglichen Fortschritts in Anspruch nehmen (was nicht viel zu sein scheint). Bei ca. 6-7 Milliarden Menschen gibt es mit einem höheren Anteil wenige privilegierte Völker und noch weniger Menschen, deren Teilhabe fast bei 100 % des erreichten Fortschritts liegen kann. Das bedeutet beispielsweise, dass bei 15 % im Durchschnitt 5,6 % der Menschen sich alles leisten können und 94,4 % der Menschen nur 10 % davon.

    Wenn auch der Fortschritt (z.B. gemessen am Wohlstand) absolut zugenommen hat und weiter zunimmt, ist der relative Abstand zwischen Gewinnern und Verlierern größer geworden – nur relativ Wenige vermögen sich fast alle vorhandenen Fortschrittsangebote zu sichern.

    Um Missverständnisse zu vermeiden: Der Mehrheit der heute Nicht-Privilegierten geht es besser als dem Durchschnitt der Privilegierten vor 200 Jahren – schon gar nicht vergleichbar mit früheren Perioden.

    Nicht nach den Vorstellungen der heutigen Zeit und unvorstellbar für die damaligen Zeit: Wer hatte 1809 bzw. 1810 Autos, Rundfunk-, Fernsehapparate mit Recorderfunktionen, Telefonzugänge mit diversen Netzverbindungen, PCs mit Speichervielfalt, Multimediaanwendungen, virtuellen Modell-, Bild-, Akustik- und Ablaufprogrammen, Internet und „alles digitalen Pi-Pa-Po", Digitalkamerasysteme, Handys mit PC-, Spiele-, Multitask- und Kommunikations-, Foto-bzw. Video-Services, Navigationsgeräte usw. – nicht einmal AG II (Hartz IV) für wirklich Arme.

    Ganz abgesehen von der technisch-wissenschaftlichen Vielfalt in den sich zum Teil überlappenden

    Feldern, (Vergleiche auch Anhang 2 – Mensch-Maschine-Systeme)

    • in eher privaten und sozialen Bereichen (Haushalts-, Gastronomie-, Verpflegungs-, Kühlsystem-, Reinigungs-, Medizin-, Pflege-und Kosmetik-, Textil-, Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Wasser/Warmwasser-, Recycling-, Energieversorgungstechnik usw.)

    • und infrastrukturellen bzw. professionellen Anwendungsfeldern (Agrar-, Werkzeug-, Automatisierungs-, Bergbau, IT-, Textil-, Reinigungs-, Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Wasser/Warmwasser-, Recycling-, Energieversorgungstechnik Elektro-, Energie-, Fahrzeugbau-, Fernmelde- und Funk--, Gen-, Halbleiter-, Hochfrequenz-, Hochspannungs-, Licht-, Luftfahrt-, Maschinenbau-, Medien-, Medizin-, Metallurgie-, Nano-, Raumfahrt-, Verkehrs-, Vermittlungs-, Meß-/Prüf-, Chemie- und Pharmazietechnik usw.).

    Mit anderen Worten: Der Fortschritt hat die meisten Menschen erreicht, aber ihre Beteiligung, z.B. an Einkommen und Vermögen und damit an der Teilhabe gesellschaftlichen und sozialen Fortschritts, ist relativ gesunken, aber absolut gestiegen – das ist schon ein Wunder menschlicher Organisation.

    Ob das allerdings aus ethischen und politischen Gründen aus reicht, ist eine dogmatisch-dialektische Bewertung (sozialistisch, kommunistisch, kapitalistisch, sozial marktwirtschaftlich, altruistisch, idealistisch, philosophisch, religiös usw.), die ihre Berechtigung aus den jeweiligen Machtverhältnissen ableitet (autoritär, optional, partizipativ, demokratisch usw.).

    Aber es gibt nichts, was nicht was nicht noch verbesserungsfähig wäre, das ist eine Aufgabe der zukünftiger Organisationspflichten.

    Bezogen auf die gleichen Maßstäbe und vorausgesetzt, dass das Weltbevölkerungswachstum sich stabilisieren lässt, könnte die Entwicklung sich in den nächsten Jahrtausenden folgendermaßen verändern, wenn organisatorische Prozesse im positiven Sinne wirksam werden:

    0.4 Risiken und Fehlentwicklungen

    0.4.1 Einzelfälle (unsortiert)

    Es ist sicherlich richtig, dass Menschen Risiken und Fehlentwicklungen verursacht oder zumindest begünstigt haben. Dazu einige Hinweise – zum Teil mit ironischen Unterton, die sicherlich nicht vollständig sind und zudem unterschiedlich bewertet werden (können). Die vollständige Liste mit 34 Punkten finden Sie unter Anhang 1.

    Auszugsweise aus: http://www.rankaholics.de/w/die+groessten+fehler+der+menschheit_1826#rkdesc2 © Rankaholics-Redaktion / Verantwortlich: Dr. Ralf Lengen / rankaholics ist eine eingetragene Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt: Markennummer30555095.0. / unique relations GmbH, Berlin:

    1. Der Bau der Atombombe

    Albert Einstein bezeichnete seinen Einsatz für den Bau der Atombombe einmal als den größten Fehler seines Lebens.

    4. Zerstörung von Kultur

    Bei den politischen Auseinandersetzungen der Geschichte wurden viele unersetzliche Kultur-Güter zerstört. Besonders drastische Beispiele sind die chinesische Kultur-Revolution und die Taliban-Herrschaft in Afghanistan.

    9. Die Kreuzzüge

    Unter christlicher Flagge zogen die Kreuzritter im Mittelalter gen Osten, um die besetzten Gebiete von den Ungläubigen zu befreien. Die Folge waren mehrere Millionen Opfer.

    12. Abgase, Kuhpüpse und FCKW

    Der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt gefährdet den Planeten. Das wissen inzwischen alle, getan wird aber zu wenig. Die Folgen werden bis 2100 irreparabel, es drohen Überschwemmungen, Dürren, Gletscher-Schmelze und die Ausbreitung von Krankheiten.

    14. Techniktrends verschlafen

    Die türkisch-ägyptischen Mamelucken und die japanischen Samurai hatten eines gemeinsam: Sie verzichteten auf Feuerwaffen – gleichbedeutend mit ihrem Untergang.

    15. Abwarten und Tee trinken

    ‚Appeasement-Politik' hieß die Strategie der Briten im Jahr 1938 gegenüber Hitler-Deutschland. Die Konfrontationsvermeidung verhinderte den Krieg allerdings nicht, sondern verschob ihn lediglich um ein Jahr.

    19. Auf unabhängige Arzneimittel-Tests verzichten

    Das Schlafmittel Contergan führte Anfang der 60er Jahre zu Missbildungen bei etwa 5.000 Neugeborenen. Erst 1976 wurde ein verbindlich geregeltes Zulassungsverfahren für Medikamente eingeführt.

    25. Falsche Knöpfe drücken

    1986 kam es während eines Testversuchs im Kernkraftwerk Tschernobyl zu einer folgenschweren Explosion. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht geklärt.

    26. Glauben, was man will

    Der Irak-Krieg im Jahr 2003 wurde durch Dokumente legitimiert, die haarsträubende Fehler und billige Fälschungen enthielten. Die 'tödlichsten Waffen, die jemals erdacht worden sind' (Bush), wurden nie gefunden.

    27. Tierarten ausrotten

    Seit dem 16. Jahrhundert hat der Mensch mehr als 800 Arten unwiederbringlich.

    Solche Einzelfälle geben natürlich nicht übergreifende Risiken und Fehlentwicklungen wieder, die vor allem das „sinnvolle Leben der Menschheit" betreffen und das bezieht sich nicht nur auf das Ausmaß von realen Bedrohungen (Klimawandel, Trinkwasserknappheit, Missernten, Kriegsgefahren, Terrorismus, Gewaltmißbrauch usw.), sondern vor allem auch die Orientierungsfähigkeit der Menschen hinsichtlich ihrer Werte, Normen, ihres Befindens, ihrer Gefühle und Emotionen.

    Nun sind kirchliche Autoritäten gerade dafür bekannt, dass sie Fortschritt und Technik einerseits, persönliche Freiheit und Freizügigkeit andererseits mit ethischen – konkret vor allem auch religiösen – Regeln und Begrenzungen verbinden möchten und das Primat höchster Kompetenz (im Christentum die Allmacht Gottes) betonen. Aber es gibt dabei durchaus sehr Bedenkliches, das auch für andere Wertvorstellungen Beachtung finden sollte.

    0. 4.2 ENZYKLIKA CARITAS IN VERITATE VON PAPST BENEDIKT XVI.

    Auszugsweise aus: http://www.dbk.de/imperia/md/content/pressemitteilungen/2009-1/2009-089a_caritas_in_veritate-dt.pdf ENZYKLIKA CARITAS IN VERITATE (Embargo: Dienstag, 7. Juli 2009– 12:00 Uhr) VON PAPST BENEDIKT XVI. AN DIE BISCHÖFE AN DIE PRIESTER UND DIAKONE AN DIE PERSONEN GOTTGEWEIHTEN LEBENS AN DIE CHRISTGLÄUBIGEN LAIEN UND AN ALLE MENSCHEN GUTEN WILLENS ÜBER DIE GANZHEITLICHE ENTWICKLUNG DES MENSCHEN IN DER LIEBE UND IN DER WAHRHEIT:

    Seite 58/59 Zur Technik und Moral > … Die technologische Entwicklung kann zur Idee verleiten, daß sich die Technik selbst genügt, wenn der Mensch sich nur die Frage nach dem Wie stellt und die vielen Warum unbeachtet lässt, von denen er zum Handeln angespornt wird. Das ist der Grund dafür, daß die Technik ein zwiespältiges Gesicht annimmt. Da sie aus der menschlichen Kreativität als dem Werkzeug der Freiheit der Person hervorgegangen ist, kann die Technik als Element absoluter Freiheit verstanden werden, jener Freiheit, die von den Grenzen absehen will, die die Dinge in sich tragen. Der Globalisierungsprozeß könnte die Ideologien durch die Technik ersetzen, … die selbst zu einer ideologischen Macht geworden ist und die Menschheit der Gefahr aussetzt, sich in einem Apriori eingeschlossen zu finden, aus dem sie nicht ausbrechen kann, um dem Sein und der Wahrheit zu begegnen. In diesem Fall würden wir alle unsere Lebensumstände innerhalb eines technokratischen Kulturhorizonts, dem wir strukturell angehören würden, erkennen, einschätzen und bestimmen, ohne je einen Sinn finden zu können, den wir nicht selbst erzeugt haben. Diese Vorstellung macht heute die technizistische Mentalität so stark, daß sie das Wahre mit dem Machbaren zusammenfallen läßt. Wenn aber die Effizienz und der Nutzen das einzige Kriterium der Wahrheit sind, wird automatisch die Entwicklung geleugnet. Denn die echte Entwicklung besteht nicht in erster Linie im Tun. Schlüssel der Entwicklung ist ein Verstand, der in der Lage ist, die Technik zu durchdenken und den zutiefst menschlichen Sinn des Tuns des Menschen im Sinnhorizont der in der Gesamtheit ihres Seins genommenen Person zu erfassen. Auch wenn der Mensch durch einen Satelliten oder einen ferngesteuerten elektronischen Impuls tätig ist, bleibt sein Tun immer menschlich, Ausdruck verantwortlicher Freiheit. Die Technik wirkt auf den Menschen sehr anziehend, weil sie ihn den physischen Beschränkungen entreißt und seinen Horizont erweitert. Aber die menschliche Freiheit ist nur dann im eigentlichen Sinn sie selbst, wenn sie auf den Zauber der Technik mit Entscheidungen antwortet, die Frucht moralischer Verantwortung sind. Daraus ergibt sich die Dinglichkeit einer Erziehung zur sittlichen Verantwortung im Umgang mit der Technik. Ausgehend von der Faszination, die die Technik auf den Menschen ausübt, muss man den wahren Sinn der Freiheit wiedergewinnen, die nicht in der Trunkenheit einer totalen Autonomie besteht, sondern in der Antwort auf den Aufruf des Seins, angefangen bei dem Sein, das wir selbst sind.

    Zu 0.4.2 ENZYKLIKA CARITAS IN VERITATE VON PAPST BENEDIKT XVI.

    Dieses mögliche Ab weichen der technischen Denkweise von ihrem ursprünglichen humanistischen Lauf ist heute in den Phänomenen der Technisierung sowohl der Entwicklung wie des Friedens offenkundig. Häufig wird die Entwicklung der Völker als eine Frage der Finanzierungstechnik, der Öffnung der Märkte, der Zollsenkung, der Produktionsinvestitionen, der institutionellen Reformen – letztlich als eine rein technische Frage gesehen. Alle diese Bereiche sind äußerst wichtig, aber man muß sich fragen, warum die Entscheidungen technischer Art bis jetzt nur einigermaßen funktioniert haben. Der Grund dafür muß tiefer gesucht wer-den. Die Entwicklung wird niemals von gleichsam automatischen und unpersönlichen Kräften – seien es jene des Marktes oder jene der internationalen Politik – vollkommen garantiert werden. Ohne rechtschaffene Menschen, ohne Wirtschaftsfachleute und Politiker, die in ihrem Gewissen den Aufruf zum Gemeinwohl nachdrücklich leben, ist die Entwicklung nicht möglich. Sowohl die berufliche Vorbereitung wie die moralische Konsequenz sind vonnöten. Wenn sich die Verabsolutierung der Technik durchsetzt, kommt es zu einer Verwechslung von Zielen und Mitteln; der Unternehmer wird als einziges Kriterium für sein Handeln den höchsten Gewinn der Produktion ansehen; der Politiker die Festigung der Macht; der Wissenschaftler das Ergebnis seiner Entdeckungen. So geschieht es, daß oft unter dem Netz der Wirtschafts-, Finanz- oder politischen B