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Oh doch! Sie können.: Sie können sogar selbstbewusst werden.
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Oh doch! Sie können.: Sie können sogar selbstbewusst werden.

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About this ebook

Selbstbewusstsein ist eine Fähigkeit. Und zwar eine, die Sie lernen können.

Egal, ob Sie als Selbstständige Ihre Angebote angemessen präsentieren wollen oder ob Sie sich wünschen, auf der Hochzeit Ihres Kindes eine Rede zu halten. Ob Sie mit Fremden sprechen wollen ohne rot zu werden, Ihren Chef um eine Gehaltserhöhung bitten oder ob Sie für das nächste Projekt vorgeschlagen werden wollen. Selbstvertrauen gibt Ihnen den Mut und das richtige Auftreten.

Manch einer tut sich schwer damit Nein zu sagen, wenn er um etwas gebeten wird. Sie finden sich in Situationen wieder, die sie daran hindern, das zu tun, was ihnen wichtig ist und noch schlimmer: Sie tun vermehrt das, was andere von ihnen erwarten.

Kurz: zu wenig Selbstbewusstsein kann Menschen von allem möglichen abhalten, und vor allem dazu bringen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollen.

In diesem Buch werden Sie Wege finden, um Probleme dieser Art aufzulösen, so dass Sie tun können, was Sie wirklich wollen.

Sandra Hergert führt ihre Praxis für Persönlichkeitsentwicklung seit über zehn Jahren. Diese ist ebenso wie ihr Podcast über den deutschen Raum hinaus bekannt. Sie hat sich auf die Themen Persönlichkeitsentwicklung, Teamentwicklung und Konfliktmanagement spezialisiert. Ihre Klienten sind Menschen wie Sie und ich, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen und nach einer Lösung suchen. www.sandra-hergert.de
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateDec 17, 2020
ISBN9783347104785
Oh doch! Sie können.: Sie können sogar selbstbewusst werden.

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    Book preview

    Oh doch! Sie können. - Sandra Hergert

    Einführung

    Der Weg zu mehr Selbstbewusstsein

    Als Coach habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Theorien ganz wunderbar anhören (sonst gäbe es sie vermutlich nicht), dass jedoch nichts über Ergebnisse geht. Der Weg ein erwünschtes Ergebnis zu erzielen, ist beinahe so individuell wie die Menschen, die zu mir in die Praxis kommen. Ich sage beinahe, denn es gibt eine Ebene, auf der sich diese verschiedenen Wege tatsächlich treffen.

    Wenn wir aus einer Höhe von sagen wir 10.000 Metern (also der üblichen Reiseflughöhe eines Flugzeuges) hinuntersehen, dann können wir keine Einzelheiten mehr erkennen. Dafür gewinnen wir einen erstaunlichen Überblick. Sie können sich das vorstellen, als hielten Sie einen Stadtplan in der Hand: Auf diesem können Sie den Verlauf der Straßen sehr viel besser erkennen, als wenn Sie zwischen den Häusern herumlaufen. Mit dem Stadtplan in der Hand können Sie sich alternative Routen zurechtlegen, falls sich eine der Straßen als gesperrt erweisen sollte.

    Wie Sie wissen, sind gesperrte Straßen auf einem Stadtplan nicht eingezeichnet. Damals, als es noch kein Google-Maps und kein Navi gab, konnte es passieren, dass Sie plötzlich durch eine Straßensperre behindert wurden, umkehren mussten und auf eben diesem Stadtplan eine alternative Route gesucht haben. (Falls Sie jung genug sind, um diese Aussage irritierend zu finden: Es gab eine Zeit, in der unsereins mit einem riesigen Papierbogen in der Hand versucht hat, seinen Weg zu finden. Ganz ohne Navi und Google Maps.)

    Ähnlich wie einen Stadtplan möchte ich, dass Sie dieses Buch benutzen. Es ist durchaus möglich, dass nicht jede Route, die ich Ihnen vorschlage, Sie sofort an den von Ihnen ersehnten Ort bringen wird. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass genau diese Route einen anderen Leser oder eine andere Leserin dorthin führt, wo diese hinmöchte. So, wie es möglich ist, einen Berg zu besteigen und entweder die Nord- oder die Südroute zu benutzen. Die Wahl liegt bei Ihnen. Ich möchte Sie daher animieren an die Vorschläge in diesem Buch wie ein Wissenschaftler heranzugehen. Machen Sie sich selbst zum Objekt Ihrer eigenen Studie. Probieren Sie die Wege, die ich Ihnen zeige aus und stellen Sie fest wie sich diese auf Ihr Selbstvertrauen auswirken.

    Probieren Sie besonders jene aus, die Ihnen auf das erste Lesen hin seltsam vorkommen mögen. Ganz besonders diese! Ich gehe davon aus, dass Sie eine Menge Dinge bereits ausprobiert haben. Vermutlich sogar ziemlich alles, was Ihnen eingefallen ist. Wenn all das noch nicht zum Erfolg geführt hat, dann müssen Sie folglich etwas anderes tun. Wahrscheinlich ist das etwas, das Ihnen am Anfang, nun ja, eben seltsam vorkommen mag.

    Dieses Buch verbindet jede Menge Einsichten aus der Psychologie und kombiniert diese mit den Erkenntnissen der Neurowissenschaftler aus den letzten Jahren. Es erklärt Ihnen wie Sie ungünstige Verhaltensweisen durch solche ersetzen, die Ihnen langfristig erlauben, sich so selbstbewusst zu fühlen wie Sie es wollen.

    Die Grundlage aller in diesem Buch vorgestellten Methoden ist der Gedanke, dass Ihre bisherigen Verhaltensmuster Ihnen einen Dienst erwiesen haben (auch wenn es Ihnen so vorkommen mag, als hätten diese Muster Sie vor allem behindert). Diese Erkenntnis ist wichtig, denn ein neues Verhalten werden Sie nur dann etablieren, wenn das neue Muster auf allen Ebenen mehr Erfolg für Sie bringt. Mit anderen Worten: Wenn Ihr Verhalten, und die Folgen hieraus, mit Ihren Werten, Ihren Glaubenssätzen und Ihrem inneren Erleben im Einklang ist.

    Womit wir mitten im Anfang dieses Buches stecken. Also los, gehen wir es an und starten mit dem ersten Kapitel. In diesem sehen wir uns an wie Selbstvertrauen entsteht und noch viel wichtiger, worüber wir überhaupt reden, wenn wir über Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit oder das eigene Selbstbild sprechen.

    Übrigens, ich weiß nicht nur, vor welcher Herausforderung Sie jetzt stehen, ich weiß sogar wie Sie sich fühlen.

    Als Kind war ich das, was man heute wohl als Nerd bezeichnen würde. Statt mit anderen Kindern zu spielen, habe ich es vorgezogen zu lesen. Das konnte ich glücklicherweise ziemlieh früh. Doch ich hatte nicht nur keine Lust auf andere Kinder, ich hatte regelrechte Angst vor ihnen.

    Ich bin in Berlin groß geworden, in einer Sozialbausiedlung, in denen jeweils zwei Häuser durch eine Wiese mit Spielplatz getrennt wurden. Manchmal wollte mich meine Mutter nach unten auf den Spielplatz schicken, weil andere Kinder dort spielten (sie war sehr besorgt über meine Eigenbrötelei). Für mich waren die anderen Kinder jedoch der ultimative Grund, um in meinem Zimmer zu bleiben (was meine Mutter noch besorgter machte). Einmal habe ich sogar die Frage eines anderen Kindes, ob ich ihre Freundin sein wolle, mit einem erschrockenen Nein!, beantwortet. Hauptgrund? Ich wusste nicht, was ich als Freundin wohl würde tun müssen.

    Glauben Sie mir, wenn ich es geschafft habe, meine Schüchternheit abzulegen, dann schaffen Sie das auch.

    Der Schlüssel für diese Veränderung war buchstäblich eine einzige winzige Entscheidung nach der anderen, mich anders zu verhalten.

    Noch ein Tipp aus eigener Erfahrung: Haben Sie keine Angst vor kleinen Zielen. Unterschätzen Sie sich am Anfang lieber, als sofort eine riesige Herausforderung zu wählen. Wichtig ist Ihr gutes Gefühl am Ende. War etwas tatsächlich zu einfach, machen Sie Ihr Ziel das nächste Mal einfach eine Nuance größer. Das geht einfacher und mit ziemlicher Sicherheit sogar schneller als die Hauruck-Methode.

    TEIL 1: WIE IHR GEHIRN WIRKLICH LERNT

    IHRE KOMFORTZONE IST NICHT DAS PROBLEM

    Die meisten Bücher über die Steigerung des eigenen Selbstvertrauens leiten Sie an, Ihre Komfortzone zu verlassen. Die Autoren gehen davon aus, dass, wenn Sie sich an einer Stelle in Ihrem Leben trauen über Ihre Angst hinwegzukommen, sich dieses Wissen nachgerade automatisch auf alle Bereiche Ihres Lebens ausdehnen werde.

    Ich habe Zweifel an dieser These, sehe ich doch in meiner Praxis Frauen und Männer, die an vielen Stellen in ihrem Leben selbstbewusst und erfolgreich, es an anderen Stellen jedoch nicht sind. Ich bezweifele auch, dass ein Fallschirmsprung Ihnen dabei hilft, die Bitte Ihres Chefs abzulehnen, Überstunden gerade dann zu machen, wenn Sie Karten für die Oper haben.

    Ich habe weiterhin Zweifel an der Behauptung, es genüge zu erkennen, warum Sie sich an bestimmten Stellen in Ihrem Leben unsicher fühlen. Die Dame, die zu mir kommt, weil sie eine Heidenangst vor dem Fahrstuhlfahren hat, hat während ihrer Psychoanalyse herausgefunden, dass diese Angst auf ein Erlebnis in ihrer Kindheit zurückzuführen ist. Als kleines Kind hing sie mit ihrer Mutter über mehrere Stunden in einem Lift fest (wobei ihre Mutter eine Heidenangst hatte). Ist mit der Erkenntnis ihre Angst verschwunden? Leider nein. Sie weiß jetzt, warum sie Angst hat, an ihrem Gefühl hat das jedoch nichts geändert.

    Umgekehrt bedeutet das nicht, dass Erkenntnis niemals hilft. Manchmal erkennt ein Teil in Ihnen wie unsinnig er sich verhält und hört mit dem unerwünschten Verhalten einfach auf. Der Punkt ist: Dieses wunderbare Ergebnis erzielen nicht alle Menschen in allen Lebenslagen.

    Welches Verfahren Sie anwenden, um endlich selbstsicher zu werden, ob Sie sich also therapeutisch begleiten lassen, eine Psychoanalyse machen oder einen völlig anderen Weg wählen und ob dieser Weg erfolgreich sein wird, hängt von Aspekten ab, die leider bis heute noch nicht vollständig erforscht sind (sonst könnten wir allen immer und jederzeit helfen, was leider nicht der Fall ist).

    Ich denke, Sie benötigen zweierlei: Erstens müssen Sie wissen wie Sie es angestellt haben, sich in besonderen Situationen unsicher oder überfordert gefühlt zu haben und dann brauchen Sie zweitens eine Anleitung, was Sie stattdessen tun können.

    Die wichtigste Person in diesem Prozess sind jedenfalls Sie. Mit anderen Worten: Auf Sie kommt es an. Daher noch einmal mein Rat: Probieren Sie alles aus, was Ihnen möglich ist. Und gleich ein weiterer Rat hinterher: Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum deprimiert und lustlos fühlen, dann suchen Sie bitte in jedem Fall einen Arzt oder Therapeuten auf.

    Schauen wir uns als erstes an wie sich unser Selbstvertrauen entwickelt. Daraus können wir Rückschlüsse ziehen, was Sie tun können, um Ihr Selbstvertrauen zu steigern. Werfen wir also einen Blick auf ein Experiment:

    Thomas¹ ist der Liebling seiner Lehrerin.

    Er ist ein netter Erstklässler, der gut mitarbeitet und seine Lehrerin weiß, dass er im kommenden Schuljahr vor einem wichtigen Entwicklungsschub steht. Sie weiß das, weil Thomas zu den 20 Prozent der Schulklasse gehört, die in einem psychologischen Leistungstest besonders positiv abschnitten.

    Außerdem kann sie sehen, dass Thomas von Woche zu Woche besser bei der Erledigung der Aufgaben wird, die sie allen Kindern der Klasse gibt.

    Was seine Lehrerin nicht weiß, ist, dass sie selbst Teil dieses Experiments² ist und dass Thomas und seine Mitschüler nicht etwa einem Leistungstest über seinen Entwicklungsstand, sondern einem IQ-Test unterzogen wurden.

    Thomas und seine ebenfalls per Los ausgewählten Mitschüler stehen auch nicht etwa vor einem besonderen Entwicklungsschub und er ist, gemäß dem Ergebnis seines IQ-Testes, nicht etwa übermäßig, sondern durchschnittlich intelligent.

    Der Versuchsleiter und Psychologe Robert Rosenthal will beweisen, dass der Einfluss von Lehrern, Eltern und anderen Bezugspersonen auf die Entwicklung der Kinder, die sie betreuen, verblüffend hoch ist, dass er sogar Einfluss auf Eigenschaften hat, die gemeinhin für genetisch festgelegt gehalten werden. Der Name Thomas wurde von mir gewählt. Er steht in diesem Buch stellvertretend für die Kinder, die Rosenthal in seinem Experiment ausgewählt hat.

    In einem früheren Versuch war Rosenthals Experiment bereits geglückt. Hier waren die Probanden allerdings Ratten³. Nun möchte er beweisen, dass dieselben Ergebnisse beim Menschen ebenfalls erzielt werden können.

    Der Beweis gelingt: Thomas aus dem Experiment an der Schule wird am Ende des Schuljahres nicht nur bessere Leistungen zeigen und bessere Noten bekommen, er wird mehr Spaß an der Schule haben, sich mehr Mühe geben und von sich selbst ein besseres Bild entwickeln. Thomas wird Misserfolge nicht auf seine Persönlichkeit schieben, sondern sie als Möglichkeit zum Lernen verwenden. Er wird Vertrauen in sich selbst entwickeln und er wird sich selbst für fähig halten, zu lernen, was auch immer nötig ist⁴.

    Und nicht nur das: Am Ende des Schuljahres wird sich sein IQ deutlich erhöht haben. Bei den Kindern des Experimentes verbesserte sich der IQ um 20 bis 30 Punkte, so dass sich Thomas am Ende des Schuljahres mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem durchschnittlich intelligenten Jungen zu einem hochbegabten Schüler entwickelt haben wird⁵.

    Wenn auch zukünftig nichts dazwischen kommt, wird er sein Selbstbild weiter verbessern. Seine Lehrer und seine Eltern werden ihn entsprechend fördern. Er wird sich mehr zutrauen und besser lernen. Kurz: Er wird ein selbstbewusster und erfolgreicher Mann werden.

    Im Rahmen dieses Buches werden wir untersuchen, wie Sie Ihr eigener Mentor werden. Sie werden erfahren, wie Sie sich selbst unterstützen können, um genau wie Thomas selbstsicher und erfolgreich zu werden.

    Sie lernen, was Sie als Ihr eigener Mentor tun müssen und was Sie unterlassen sollten, damit Sie Ihr Selbst-Mentoring erfolgreich abschließen.

    ¹ Diesen Namen habe ich willkürlich gewählt. Er steht stellvertretend für alle Kinder, die in dem hier beschriebenen Experiment ausgewählt wurden.

    ² Dieses Experiment wurde von dem Psychologen Robert Rosenthal 1965 an einer us-amerikanischen Grundschule durchgeführt. Hierzu wurde eine Schulklasse einem IQ-Test unterzogen. Danach wurden 20 Prozent der Schüler willkürlich und per Los ausgewählt. Der Lehrerin wurde gesagt, diese Kinder stünden vor einem wichtigen Entwicklungsschub.

    Innerhalb eines Schuljahres konnten 45 Prozent der ausgewählten Kinder ihren IQ um 20 Punkte oder mehr steigern, bei 20 Prozent lag die Steigerung sogar bei 30 und mehr Punkten.

    Dies stellt einen Unterschied zwischen Normalbegabung und Hochbegabung dar.

    ³ Bei diesem früheren Experiment gab Rosenthal seinen Studenten jeweils fünf Laborratten. Die Aufgabe der Studenten bestand darin, den Ratten beizubringen ein Labyrinth zu durchqueren. Bei einigen Ratten hatte Rosenthal seinen Studenten mitgeteilt, diese seien durch Züchtung besonders intelligent, die anderen dagegen seien auf Dummheit gezüchtet worden. In Wirklichkeit kamen alle Ratten vom gleichen genetischen Stamm. Trotzdem zeigten die Ratten, von denen die Studenten annahmen, sie seien besonders intelligent, bessere Leistungen als die Ratten der Kontrollgruppe.

    ⁴ Rosenthal, R., Jacobson, L. Pygmalion in the classroom. Urban Rev 3, 16–20 (1968). https://doi.org/10.1007/BF02322211

    ⁵ Rosenthal, R. u.a., ebda.

    SELBSTVERTRAUEN: EIN GRUNDBEDÜRFNIS

    Sie wissen nun, dass der Grundstein für Selbstsicherheit in der Kindheit durch Lehrer, Eltern und Erzieher gelegt wird. Damit stellt sich die Frage: Können Sie Ihr Selbstvertrauen heute stärken, obwohl Sie bereits erwachsen sind?

    Bevor wir diese Frage beantworten können, sollten wir uns darüber einigen, was wir unter Selbstvertrauen verstehen.

    In diesem Buch werde ich die Begriffe Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein nahezu synonym verwenden. Dies dient der Einfachheit, die Begrifflichkeit spielt im Grunde keine Rolle.

    Selbstvertrauen ist jedoch nicht dasselbe wie Ihr Selbstbild. Ihr Selbstbild bestimmt wie Sie sich selbst sehen, welche Art Mensch Sie sind. Anders ausgedrückt: Ihr Selbstbild bestimmt Ihre Identität, von der Sie glauben, sie sei wahr. Ihr Selbstbild legt damit fest, was Sie für sich für möglich halten, aber auch, was Sie tun wollen oder umgekehrt, was Sie unter keinen Umständen jemals tun würden.

    Aus dem Schulexperiment können wir schließen, dass das eigene Selbstbild zu einem enormen Teil von den Menschen abhängt, die uns in unserer Kindheit begleitet haben. Weitere Experimente haben gezeigt, dass die beobachtete Wirkung abnimmt, wenn die Kinder ein bestimmtes Alter erreicht haben. Am höchsten ist der Einfluss der Eltern, Lehrer und anderer Bezugspersonen bis etwa zur vierten Schulklasse⁶. Danach scheint das Selbstbild gefestigt und die in diesem Experiment genutzten Tricks verfangen mit jedem zusätzlichen Jahr weniger.

    Liegt das nun daran, dass sich das Selbstbild ab diesem Zeitpunkt stabil entwickelt und das Gehirn eine gewisse Reife erlangt hat, so dass Veränderungen kaum oder gar nicht mehr möglich sind?

    Glücklicherweise ist das nicht der Fall. Wir wissen inzwischen, dass sich Menschen bis ins hohe Alter verändern und lernen können. Auch das Gehirn eines Erwachsenen kann neue Synapsen und neue Verknüpfungen bilden sowie neue Fähigkeiten aufbauen. So ein Glück!

    Der abnehmende Einfluss der Bezugspersonen liegt vermutlich daran, dass unser Selbstbild mit steigendem Alter weniger abhängig von äußeren Einflüssen ist. Wir sind weniger darauf angewiesen, dass andere uns sagen wie wir sind, wir haben ein eigenes Bild von uns entwickelt - eben das Selbstbild.

    Um so mehr stellt sich die Frage wie Sie dieses doch recht gefestigte Bild später verändern können und wie Sie, denn darum geht es ja schlussendlich, ein gesundes Selbstvertrauen aufbauen.

    Ganz offensichtlich sind nun Sie am Zuge. Sie selbst müssen Ihr Mentor werden, andere sind nicht mehr zuständig. Das hat, wie Sie wissen, Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil: Sie selbst haben es in der Hand zu werden, wer Sie sein wollen. Der größte Nachteil: Nur Sie selbst können sich am eigenen Schopf dort herausziehen, wo Sie nicht mehr drinstecken wollen.

    Doch bleiben wir bei der Frage wie Ihr Selbstbild und Ihr Selbstvertrauen zusammenhängen. (Wir suchen im ersten Schritt einen Ansatzpunkt, der uns hilft, möglichst schnell möglichst positive Veränderungen bei Ihrem Selbstbewusstsein zu erzielen).

    Ihr Selbstbild wird zu einem

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