Die Zeiten ändern sich
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Die Zeiten ändern sich - Gisela Mohrweiß
Die Zeiten ändern sich!
Vor 1000 Jahren herrschten noch andere Zeiten als vor 100 Jahren. Und vor 100 Jahren war es anders als es heute ist. Die Zeit und der Fortschritt stehen nicht still. Deshalb wird es in der Zukunft auch wieder anders sein, als es jetzt in der Gegenwart ist. Ob die Zeit in 50 oder 100 Jahren aber positiver oder negativer sein wird, als heute, wird sich zeigen. Der Trend geht, meiner Meinung nach, aber leider mehr in die negative Richtung.
Wir, die Menschheit, dürften den Zenit, den Höhepunkt in vielerlei Hinsicht bereits erreicht, vielleicht sogar überschritten haben.
Nicht den Zenit des Möglichen, da wird noch einiges kommen. In der Medizintechnik, in der Astrophysik …. vor allem im Bereich der Wissenschaft werden wir noch einige neue Erfahrungen sammeln und zur Umsetzung bringen können, vielleicht auch müssen. Im Technikbereich haben wir aber vermutlich fast alles erreicht ….. Es gibt nicht mehr viel, was hier noch neu erfunden werden wird.
Viele Dinge werden in den meisten Fällen nur noch optimiert, vor allem in der Nutzungselektronik.
Denn fast jeder Handgriff kann heute bereits von vorhandener (Elektro) Technik durchgeführt werden.
Wo allerdings noch bestimmte Änderungen Akzente setzen können, es in der Zukunft mit Sicherheit auch noch tun werden, ist in der formgebenden Gestaltung, also im Design.
Design hat aber mit Funktionalität nicht viel zu tun ….. und deshalb ist, in Anbetracht der aktuellen Probleme der Menschheit, alles, was mit dieser Thematik zu tun hat, zweitrangig, um nicht zu sagen, unwichtig.
Die größte Herausforderung der Zukunft für uns Menschen dürfte deshalb auch der akute, desolate Zustand unserer Erde sein.
Klimaerwärmung und Klimawandel sind hier an erster Stelle zu nennen, und in dieser Beziehung muss in der Zukunft auch unbedingt etwas passieren, um „ein totales aus dem Ruder laufen" zu verhindern.
Es werden künftig also viele Biologen und Wissenschaftler in unterschiedlichsten Fachgebieten damit beschäftigt sein, sein müssen, um das unglaubliche und desaströse Verhalten von uns Menschen in der Vergangenheit gegenüber der Umwelt, wieder in einigermaßen geordnete Bahnen zu lenken.
Wenn das gelingen soll, müssen wir aber alle mithelfen, ohne Ausnahme.
Und das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden. Denn, in diesem Zusammenhang müssen bzw. sollten wir zu allererst unser ureigenes Verhalten überdenken …
Frage ich mich dann, ob unsere Vergangenheit besser war, als die Gegenwart? Ob das Leben früher angenehmer war, als heute, muss die Antwort eigentlich lauten: Nicht unbedingt!
Denn, in der Steinzeit, der Prähistorie, der Antike, des Mittelalters oder der Renaissance hätte ich nicht leben wollen. Das Leben in diesen Zeiten war für die Menschen mit Sicherheit nicht einfach. Der Kampf ums tägliche Überleben war vermutlich allgegenwärtig.
Es dürfte von der Sorge geprägt gewesen sein, täglich Nahrung zur Verfügung zu haben, nicht krank zu werden, im Winter nicht frieren zu müssen und / oder überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Die in dieser Zeit lebenden Menschen mussten sich mit den von der Natur gestellten Gegebenheiten arrangieren. Und sie taten es. Auch sie optimierten ihr Leben immer weiter.
Vom Wohnen in Höhlen, von mit Leder und Fellen bedeckten Zelten, aus Eis gebauten Iglus und Hütten aus Tierkot oder Lehm bis hin zu Hütten aus Holz und Häusern aus Stein, sowie, riesigen Hochhäusern aus Beton. Durch Funde der Archäologen können wir heute das Leben von vor hunderten, sogar von vor tausenden von Jahren rekonstruieren.
Und wir müssen feststellen, dass auch die damals lebenden Menschen gute Architekten, Ingenieure und Bauleute waren. Im Prinzip müssen wir diesen Menschen größten Respekt für ihre Leistung, das tägliche Leben mit minimalsten Mitteln gemeistert zu haben, zollen.
Auch wenn in der heutigen Zeit zum Beispiel das Mittelalter auf vielen Märkten nachempfunden wird, kann es eigentlich nicht der Wunsch sein, sich diese Zeit zurück zu wünschen. Das damalige Leben mit unseren heutigen Mitteln nachzuempfinden, ist mehr als einfach und hat mit der Realität von damals somit auch absolut nichts zu tun. Denn, auch wenn sich diese Menschen, die diese Zeit nachahmen, verkleiden, Handwerksartikel der damaligen Zeit mit einfachsten Mitteln herstellen, das Essen an einem Lagerfeuer zubereiten, stehen sie am Abend nach der Vorführung trotzdem unter die Dusche, stellen die Waschmaschine an und schieben eventuell eine Pizza in den Ofen. Sie fahren mit dem Auto vom Markt in ihre Wohnung oder in ihr Haus und stellen bei Bedarf die Heizung an, berichten Freunden kurz übers Handy das Erlebte, entspannen vor dem Fernseher, hören Musik über Radio oder CD und verbringen die Nacht unter der kuscheligen Daunendecke im Bett.
Die Erkenntnis, dass früher trotz einiger Widrigkeiten vieles besser war, beginnt deshalb auch erst mit der Gegenwart. Seit einigen Jahren können wir sagen: mit dem sogenannten Wirtschaftswunder, mit dem Beginn unseres Wohlstandes = seit 50, 60 Jahren, sind wir auf dem Höhepunkt eines sorgenfreien Lebens angekommen. Ab diesem Zeitpunkt ging es einem Großteil der Erdbevölkerung relativ gut.
Für diesen kurzen Zeitraum dürften wir auf einem noch nie dagewesenen Höhepunkt gewesen sein. Mit der Grundlage unseres Wohlstandes und der dadurch verbundenen, immensen Umweltverschmutzung beginnt sich die Spirale aber leider wieder in eine andere Richtung zu bewegen.
Und hier muss man dann zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen: für eben diesen kurzen Zeitraum war früher doch noch einiges besser als es heute ist.
Diese Meinung ist nicht personenbezogen, sie betrifft vor allem unser Umfeld. Das Umfeld vor unserer Haustür. Und dieses Umfeld = Tiere, Pflanzen, Wasser, Atmosphäre leidet unglaublich. Verschuldet durch uns Menschen, ausschließlich!!!
Mit bzw. durch die Industrialisierung wurde unser Leben definitiv einfacher. Viele kleine Helferlein, in Form von Maschinen erleichtern uns seit dieser Zeit unser Dasein. In der Arbeitswelt genauso wie im Haushalt. In der Fortbewegung, der Freizeitgestaltung ebenso wie in unserem Wohnambiente.
Für diesen Fortschritt, und den für uns dadurch entstandenen Wohlstand hat unser Planet aber, wie schon erwähnt, einen sehr hohen Preis bezahlt!
Erkennbar an dem aktuellsten Thema unserer Zeit: dem Klimawandel!
Vor vielen Jahrzehnten war der Zustand unseres Wassers und unserer Luft noch definitiv besser als heute. Das Wetter war konstanter. Es war noch Verlass auf die Jahreszeiten. Die Natur war intakt.
Heute kämpft man mit Luftverschmutzung, Feinstaubbelastung, Erderwärmung, Klimaveränderung, Insektensterben, erhöhter UV-strahlung, Dürreperioden (auch in unseren Breiten), Überschwemmungen, extremen Wirbelstürmen und unvorhersehbaren Wetterkapriolen.
Und dieses Dilemma ist hausgemacht, und zwar ausschließlich von und durch uns Menschen.
Beginnend mit den revolutionären Entwicklungen von Dampfmaschinen, Turbinen und Automotoren,
mit dem Entdecken der Atomspaltung und der Urananreicherung,
mit dem Erfinden des elektrischen Lichts, der Telefon - und Computertechnik mit der Herstellung von Produkten in der Chemieindustrie = Düngemitteln, Antibiotika,
Plastik und vielem mehr.
Es ist unbestritten, dass viele dieser Erfindungen eigentlich positiv zu werten wären, wenn nicht deren teilweise unüberlegte Anwendung in einem Abwärtstrend enden würde. Und dieser Trend ist mehr als negativ für unsere Erde und somit auch für die Bewohner dieses Planeten.
Alle sind betroffen, wir Menschen genauso wie die Tier – und die Pflanzenwelt!
Ein bedrohlicher Zerstörungsmechanismus hat dadurch in vielen Bereichen unseres näheren Umfeldes bereits eingesetzt ….. Und dieser Zustand wird nicht besser werden. Im Gegenteil!
Wir berauben diese Erde nicht nur ihrer Bodenschätze.
Vorrangig Erdöl, Gas und Kohle. Die Verarbeitung dieser Stoffe, ausschließlich für die Bedürfnisse von uns Menschen, sind in hohem Maße für die Schädigungen unserer Umwelt mit verantwortlich.
Wir akzeptieren auch, dass die Gletscher in den Bergen und an den Polen schmelzen, dass es kaum noch saubere Gewässer = Flüsse, Seen, Meere gibt, dass dadurch das für die Menschheit wichtige Trinkwasser kostenintensiv aufbereitet werden muss. Unsere Atemluft, ohne die eigentlich kein Mensch leben kann, weist sehr hohe Feinstaubbelastungen auf. Wir müssen uns vor Sonneneinstrahlung schützen, da die durch den Menschen verursachte Luftverschmutzung die Ozonschicht, die unsere Erde umfasst, dünner werden lässt - sogar schon ganze Löcher hineingefressen hat.
Auch das hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Eine zu hohe UV -strahlung kann Schäden an Haut, Augen und Immunsystem hervorrufen.
Viele unserer Nahrungsmittel sind durch den Klimawandel bedroht. Ernten fallen geringer aus oder werden durch Wassermangel, Überschwemmungen und Erosionen vernichtet.
Parasiten jeglicher Art können sich vermehrt ausbreiten und Fische, Hühner und andere Kleintiere befallen.
Künstliche Pestizide müssen dadurch vermehrt eingesetzt werden, die dann wiederum auf diesem Weg in der, unserer Nahrungskette landen. Ganze Bienenvölker und andere Insekten sind bereits dem Einsatz von Spritzmitteln und anderen „Schädlings"bekämpfungsmitteln zum Opfer gefallen.
Tierbestände wie Rinder und Schafe finden während langer Trockenperioden kaum noch Futter auf den Weideflächen. Dadurch entstehen für die Landwirte höhere Kosten, weil Futter dazu gekauft werden muss, oder ihre Herden verenden jämmerlich. Unsere Äcker werden durch das Ausbringen vieler chemischer Substanzen nicht nur überdüngt, die natürliche Beschaffenheit des Bodens und der dort lebenden Mikroorganismen wird dadurch ebenfalls geschädigt.
Aber nicht nur das. Auch unser Grundwasser wird so in Mitleidenschaft gezogen.
Monokulturen laugen, auch wieder für die Bedürfnisse des Menschen, die Böden aus. Nicht selten müssen dafür große Flächen eines Urwaldes weichen, mit der Folge, dass ganze Lebensräume zerstört werden.
Und am Ende stehen immer, wie schon gesagt, Wir! die Menschen!!!
Im positiven, wie im negativen Sinn. Wir, die im Prinzip von dieser Erde, und zwar ausschließlich von dieser Erde leben (sollten, müssen, können) …..
Obwohl wir also ein UV freies Sonnenlicht, reines Wasser, saubere Luft, gesunde Nahrung in jeglicher Form bräuchten, tun wir anscheinend trotzdem alles Erdenkliche, um diese Grundlagen (gedankenlos!) zu zerstören. Es mag sein, dass dies teilweise unbewusst geschieht, dass der Einzelne für den rapiden Zerstörungsmechanismus unserer Erde keine Schuld trägt. Aber jeder Einzelne der gesamten Erdbevölkerung (derzeit ca. 7,6 Milliarden Menschen) müsste definitiv mehr tun, um dem entgegen zu wirken, als dies im Moment der Fall ist.
Bis zum Beginn der Industrialisierung um 1780 dürfte unsere Erde demnach auch noch relativ in Takt gewesen sein. Man hat über so Begriffe wie Klimaerwärmung ect. zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht sprechen müssen. Solche Begriffe waren gar nicht bekannt. Denn das Leben fand außerhalb von den neu entstandenen Fabriken noch ohne Dampfmaschinen und Autos statt.
Man bewegte sich mit Kutschen und Pferden fort, Mühlen wurden mit Wind oder Wasserkraft angetrieben. In der Landwirtschaft wurden Pferde, Ochsen, Schlitten und Menschenkraft eingesetzt. Viele Dinge, die für das tägliche Leben genutzt wurden, wurden von Hand gefertigt.
Sogar die großen Segelschiffe, die neue Kontinente entdeckten, befuhren die Weltmeere nicht mit Diesel, Dampf oder Gas. Sie nutzten die umweltfreundliche Windkraft.
Und trotzdem hatten die Menschen damals Probleme zu überleben. Sie wurden in der Regel nicht sehr alt, denn es gab einige Krankheiten, die sich zu regelrechten Epidemien auswuchsen, und die durch, zum Beispiel, mangelnde Hygiene entstanden sind.
Obwohl man zur damaligen Zeit das Wasser noch bedenkenlos aus Flüssen und Seen trinken konnte, gab es Krankheiten und Seuchen, die ihren Ursprung in verkeimten Wasser der hauseigenen Brunnen oder in verdorbener Nahrung hatten.
Denn es gab noch keine Wasserleitungen, Kühlhäuser oder Kläranlagen. So herrschten also vielerorts ideale Bedingungen für Schimmelpilze, Bakterien und Keimen in den Küchen der einfachen Leute.
Von den Bedingungen, die wir heute vorfinden, konnten diese Menschen nur träumen.
Sie mussten schauen, dass sie ohne zu hungern und ohne zu frieren über die lange Zeit eines Winters kamen. Das hatte erste Priorität. Und deshalb sammelten sie Beeren, Kräuter, Blüten, Blätter und Pilze, sie ernteten Obst und