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...eben war sie noch da!: Diagnose Brustkrebs
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Ebook122 pages1 hour

...eben war sie noch da!: Diagnose Brustkrebs

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About this ebook

Schonungslos ehrlich, aber auch mit einer
Prise Humor berichtet Doris Aschenbrenner
in dieser Echtzeit-Chronologie eindrucksvoll von
ihren Operationen bis hin zu Chemotherapie,
Bestrahlung und Rehabilitation.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateFeb 9, 2021
ISBN9783347244627
...eben war sie noch da!: Diagnose Brustkrebs

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    Book preview

    ...eben war sie noch da! - Doris Aschenbrenner

    Vorwort

    Das Leben geht manchmal Wege, die man nie für möglich gehalten hätte. Es gibt Wege, die hat man selbst in der Hand und dann gibt es diese, da muss man alles aus der Hand geben, damit man vielleicht irgendwann das Steuer wieder übernehmen kann. Mein Leben habe ich aus der Hand gegeben – in die der Ärzte und der Schulmedizin.

    Dass ich eine starke Frau bin, war mir nicht immer, aber oft bewusst. Ich bin Doris, im Dezember 1964 geboren, Büroangestellte und Mutter eines erwachsenen Sohnes.

    Ich habe Krebs.

    Was hat dieses, mein Leben noch mit mir vor? Ist bald Endstation oder erwartet mich noch das große, unbekannte Glück? Oder habe ich das größte Glück in meinem Leben schon erfahren und alles was jetzt kommt, ist ein einziger K(r)ampf? Werde ich daraus erwachsen und werde ich noch stärker daraus hervorgehen?

    Die Diagnose Krebs ist schrecklich. Sie reißt einem den Boden unter den Füßen weg. Nichts wird mehr, wie es einmal war. Aber wie war es vor der Diagnose? Kann ich dem Schreckensgespenst Krebs etwas Positives für meine Zukunft abgewinnen?

    Ich schreibe dieses Buch, um anderen Mut zu machen und auch, um mir Mut zu machen, um das Geschehene besser verarbeiten zu können.

    Hierbei ist es mir sehr wichtig zu erwähnen, dass ich mit meinen Nebenwirkungen und Spätfolgen durch die Chemotherapie einfach Pech gehabt habe. Der Verlauf muss bei anderen Chemopatienten nicht identisch sein, denn jeder verträgt es anders. Chemotherapien werden auch auf die entsprechende Erkrankung und auf die körperliche Verfassung abgestimmt.

    Ich habe seit dem Tag meiner Diagnose Tagebuch geführt. Es sind Momentaufnahmen, die ich größtenteils als Sprachmemos gesammelt hatte und nun zu Papier bringen werde.

    Mein Leben vor der Erkrankung

    In den 1970er Jahren bin ich behütet aufgewachsen, ohne Geschwister, erst in der Innenstadt Hannovers, dann in einem kleinen niedersächsischen Dorf in der Nähe von Hannover. Meine Kindheit verlief ohne große Probleme, meine Jugend war geprägt von vielen Freunden und viel Spaß, halt all das, was Jugendliche so tun: Abhängen, feiern, auf Konzerte gehen, in die Diskothek, Partys. Mein damals strenger Vater hatte aber immer ein Auge darauf, dass es nicht zu heftig wurde. Es gab Beziehungen, an die erinnere ich mich heute gerne und vielleicht auch manchmal wehmütig zurück. Erinnerungen mit liebevoller Dankbarkeit.

    Eine achtjährige Beziehung war darunter, aus der eine gute Freundschaft hervorgegangen ist. Wir sind immer respektvoll miteinander umgegangen, dann ist so eine Freundschaft möglich. Mittlerweile kennen wir uns 32 Jahre.

    Ende 1997 verunglückte mein Vater auf dem Weg zur Arbeit mit dem Auto. Er prallte gegen einen Baum und nach Aussage der Polizei muss er sofort tot gewesen sein. Ein Schock. Mein Vater. Kurz vor seinem 55. Geburtstag. Ein guter Autofahrer. Okay, oft etwas zu schnell unterwegs, aber immer sicher am Steuer. Ich hatte nie Bedenken, bei ihm mitzufahren. Und nun fährt er auf gerader Strecke gegen einen Baum?

    Ich werde nie erfahren, was damals passiert ist. War es ein Schwächeanfall? War es etwas anderes? Aber was? Offene Fragen, die mich und meine Mutter zermürbten, aber irgendwann lässt man los, damit man besser mit der Trauer umgehen kann.

    Ich liebte es, mit Freunden zusammen zu sein, ich feierte gerne, ich rauchte und ich trank auch mal einen über den Durst, am liebsten Cola-Whiskey. Eine Sportskanone war ich nie und ich ernährte mich auch des Öfteren mal von Süßigkeiten. Ich fühlte mich immer einigermaßen fit. Vielleicht mal hier und da etwas Rückenschmerzen, aber ansonsten alles easy.

    Das Jahr 2000 war das Jahr voller Glück und Liebe. 1998 lernte ich einen Mann kennen und lieben, im Jahr 2000 kam unser Sohn Julian zur Welt. Es begann die schönste Zeit in meinem Leben. Zwar folgte kurz vor Julians 3. Geburtstag die endgültige Trennung vom Kindesvater, aber mein Status als Alleinerziehende machte mich nur stärker und ich genoss die Zeit mit meinem süßen Sohn. Heute ist Julian ein erwachsener, junger Mann und wir verstehen uns, wie immer schon, wunderbar. Er ist das Beste und das größte Glück, was mir im Leben passiert ist.

    2013 gründete ich eine Band mit zwei Gitarristen und einem Schlagzeuger. Ich singe und spiele Bassgitarre. Wir haben öffentliche Auftritte, wir veröffentlichen CDs, wir haben einen YouTube-Kanal, wir haben eine nette Texterin gefunden. Wir komponieren eigene Songs oder covern das, wozu wir gerade Lust haben.

    Es ist Sommer 2019. Gerade haben wir mit der Band einen Auftritt gehabt, den ganzen Abend haben wir gespielt. Ich fühle mich gut und gesund.

    Aktuell freue ich mich auf den lang ersehnten Dänemark-Urlaub Anfang August 2019, den ich zusammen mit meinem Partner und mit meinen Freunden Caro und Sebastian – wir wohnen Tür an Tür – verbringen werde.

    MEIN TAGEBUCH

    Die Diagnose

    Sonnabend, 29. Juni 2019

    Party bei meinem Freund Frank. Das ist der, mit dem ich vor gefühlten 1.000 Jahren eine achtjährige Beziehung hatte. Frank ist heute verheiratet mit Sandra und die beiden haben einen süßen Sohn namens Marlon, mein Patenkind.

    Nun ist also diese Grillparty angesagt und ich fahre mit Julian gut gelaunt dort hin. Er fährt und ich kann etwas trinken. Perfekt. Feuchtfröhlich geht es her, ein schöner Sommerabend. Irgendjemand probiert einen HulaHoop-Reifen mit Noppen aus. Wie gut, dass ich auf die Idee komme, dasselbe zu tun. Nach ein paar Versuchen klappt es noch nicht so dolle, aber der Noppenreif schnellt über meine linke Brust. Autsch. Ich zwirble mir den Reifen noch mal um meine Hüfte, das Ding schnellt erneut hoch. Auuuuaaaaaa… Da ist er wieder, dieser stechende, ziehende Schmerz in der Brust, der durch Mark und Bein geht. Mist, da stimmt ganz gewaltig etwas nicht. Gleich am Montag werde ich meinen Gynäkologen zwecks Termins anrufen. Ich fühle nichts, keine Verhärtung, keinen Knubbel. Es tut einfach nur höllisch weh.

    Mittwoch, 10. Juli 2019

    „Da ist eine Zyste, deswegen die Entzündung. Ich gebe Ihnen ein Antibiotikum, in 8 Tagen sehen wir uns wieder." Beruhigt fahre ich nach Hause. Es kann ja auch nichts anderes sein, denn ich war ja Ende März erst zur Krebsvorsorge und da war ja alles in Ordnung.

    Das ist 3 ½ Monate her. Obwohl, Schmerzen in der linken Brust habe ich schon sehr lange immer mal wieder gehabt, aber es gab stets Entwarnung vom Arzt.

    Also nehme ich brav das Antibiotikum und mache mir weiter keine Gedanken. Ich treffe Sebastian vorm Haus. Er sagt: „Bei meiner Mutter war das genauso und dann war es Krebs." Nein, nein, bei mir ist es wirklich nur eine Zyste.

    Donnerstag, 18. Juli 2019

    Heute ist die erneute Vorstellung beim

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