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Der Weg des Herzens: Geschichten von Selbstfindung, Selbstheilung und Glück
Der Weg des Herzens: Geschichten von Selbstfindung, Selbstheilung und Glück
Der Weg des Herzens: Geschichten von Selbstfindung, Selbstheilung und Glück
Ebook189 pages2 hours

Der Weg des Herzens: Geschichten von Selbstfindung, Selbstheilung und Glück

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About this ebook

Wir lieben Geschichten - sie können uns dabei helfen, uns selbst besser kennenzulernen. Wir identifizieren uns mit den Personen, nehmen Anteil an ihrer Entwicklung - und neue Erkenntnisse in unseren Alltag mit.

Dieses Buch beinhaltet zehn Geschichten von Menschen, die ihren Weg des Herzens gegangen sind, die zu sich selbst, zu Glück und Freude gefunden haben. Sie schildern ihre Entwicklung, ihre Transformation, auf dass du, lieber Leser, liebe Leserin, deinen Weg des Herzens findest, deinen Weg zu Zufriedenheit und Erfüllung.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateAug 19, 2019
ISBN9783748270140
Der Weg des Herzens: Geschichten von Selbstfindung, Selbstheilung und Glück

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    Der Weg des Herzens - Katharina Pavlustyk

    Folge der Freude

    Mein Leben ist momentan ein einziges Chaos. Ich habe mich vor einigen Monaten von meinem Freund getrennt – nach acht Jahren Beziehung. Seither wohne ich bei meinen Eltern und schlafe auf der Couch in deren Büro. Ich habe irgendwie keinen Plan, wie es weitergehen soll, wo ich leben möchte. Suche ich mir eine Wohnung in meiner alten Heimat, in der Nähe meiner Familie, oder doch wieder im Rheinland, wo ich ein paar Jahre gelebt habe und wo es mir gefallen hat? Gehe ich für einige Monate nach Spanien, was ich schon länger vorhabe? Oder in ein anderes Land? Keine Ahnung.

    Seit ich angefangen habe, mich mit mir selbst zu beschäftigen, den Weg zu mir selbst zu suchen, hat sich schon einiges getan. Ich habe mich selbstständig gemacht und tue aktuell meist das, was mir Spaß macht: schreiben und lektorieren. Dennoch tauchen am Horizont meiner Gedanken immer wieder Ängste auf. Was ist in einem Jahr? Was ist in fünf Jahren? Was ist mit der Altersvorsorge? Auf solche Fragen habe ich keine Antworten.

    Auch wenn ich eigentlich Single bin, sehe ich meinen Exfreund dennoch ziemlich regelmäßig. Alle zwei, drei Wochen packe ich meinen Koffer und fahre mit meinem Hund Timmy 200 Kilometer, weil ich hoffe, dass es zwischen mir und meinem Partner, der eigentlich nicht mehr mein Partner ist, doch noch irgendwie funktioniert. Dass wir es doch noch schaffen.

    Vor allem wenn es mir bei meinen Eltern zu viel wird – ein 33-jähriger Mensch sollte nicht mehr mit Mama und Papa wohnen, das steht fest –, ziehe ich umher. Bin mal eine Woche bei meinem Exfreund und führe mit ihm so etwas wie eine Beziehung, bleibe dann eine Weile bei meinem Bruder. Zum Glück kann ich von überall arbeiten. Oder ist gerade das mein Verderben, weil ich mich nicht festlege und rastlos bin?

    Diese Zeilen schreibe ich an einem Tag, an dem die Sonne in meinem Herzen irgendwie nicht scheinen will. Ich habe ein Buch über berufliche Erfüllung geschrieben, eines über Selbstliebe und eines über meinen persönlichen Weg zum Glück. Und viel häufiger als früher fühle ich mich tatsächlich glücklich. Erfüllt. Geliebt und in Liebe. Doch auch die dunklen Phasen, die Panik, die Unsicherheit – sie ereilen mich immer noch sehr häufig. Dann hilft keine Meditation, kein Spazierengehen. Dann bin ich wie ein Gefangener meiner selbst. Dann rattert mein Hirn den ganzen Tag, ich hüpfe von einer Ablenkung oder Erledigung zur nächsten. Arbeite zu viel. Surfe zu viel im Internet. Suche nach irgendetwas. Beeile mich ständig.

    Warum fällt es mir so schwer, ausgeglichen zu sein? Mein Exfreund sagte, als er noch nicht mein Exfreund war, zu mir, ich sei für ihn ein Überraschungspaket: Er wisse nie, was ihn erwartet, wenn er nach Hause kommt. Und das stimmt. Es gab Tage, an denen ich ihn freudestrahlend an der Tür begrüßt, umarmt und geküsst habe. Und Tage, an denen ich mit einer Miene, als wäre jemand gestorben, auf dem Sofa hockte und alles und jeden – vor allem mich selbst – verfluchte.

    Ich weiß, dass mir das Schreiben hilft, meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Doch wenn ich erst mal so richtig in diesem Mimimi-Modus bin, dann habe ich keine Lust, die Schöpferin meines Lebens zu sein. Dann spiele ich das arme Opfer, die Gebeutelte, die Gestrafte. Ich dachte, diese Rolle hätte ich abgelegt, als ich angefangen habe, die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, doch es scheint, dass sie sich nicht einfach so abstreifen lässt wie ein Theaterkostüm. Und vielleicht wird diese Nörglerin und Heulsuse immer ein Teil von mir sein. Vielleicht geht es einfach nur darum, sie zu erkennen und anzunehmen. Sie anzuhören, um zu erfahren, was sie möchte, was ihre Sorgen sind.

    Denn geht es letztlich nicht darum? Sich mit allen Facetten anzunehmen und Frieden mit sich selbst zu schließen? Das macht doch ein glückliches Leben aus.

    Und dann: sich von seinem Bauchgefühl, seiner Intuition leiten lassen. Wenn ich Impulsen folge und meiner Freude, wenn ich wirklich ich selbst bin, dann ist für mich alles möglich. Das weiß ich. Dann laufe ich durch die Welt – und sie ist schön und bunt (nein, ich nehme keine Drogen!). Ich habe das Gefühl, dass mir alles gelingt, dass mir Dinge zufliegen. Ich bekomme dann aus dem Nichts Aufträge und darf tolle Buchmanuskripte bearbeiten. Ich habe viele Ideen, natürlich auch für neue Bücher.

    Für dieses zum Beispiel.

    Ich wollte über Menschen schreiben, die mir von ihrem Weg zum Glück erzählen. Von ihrem Wandel berichten, von ihrer Heldenstory. Der Auslöser dafür war etwas, das ich „zufällig" bei Facebook gesehen habe: ein Interview mit Patrick Kammerer. Darin erzählte der Musiker ein bisschen von sich, von seiner Entwicklung, von seinem sehr langen Weg zum Erfolg. Ich hörte ihn sprechen und dachte: Ja! Genau solche Geschichten will ich aufschreiben und der Nachwelt hinterlassen. Okay, das mit der Nachwelt habe ich nicht gedacht. Aber ich finde, dass es schon zu viele Negativschlagzeilen gibt. Ich finde, dass es mehr positive Geschichten braucht, damit immer mehr Menschen sehen, dass Veränderung möglich ist. Egal, welche Vorgeschichte. Egal, welches Alter.

    Du kannst dich entwickeln, du kannst glücklich sein, erfolgreich, erfüllt – alles, was du nur möchtest. Du kannst dir das Leben erschaffen, das du möchtest. Und genau das zeigen Geschichten wie jene von Patrick.

    Patrick Kammerer

    Auf der einen Seite wusste Patrick schon ganz früh, dass die Musik und das Schreiben von Songs ihn faszinieren und erfüllen. Auf der anderen Seite waren da knapp 20 Jahre lang der fehlende Erfolg und die finanzielle Unsicherheit. Mit seinem 17. Album ist Patrick der musikalische Durchbruch gelungen, mit dem Song Gib nicht auf. Diesen Wink des Universums (oder Gottes; je nachdem, woran man glaubt) finde ich so erstaunlich.

    Da macht einer seit 17 Jahren Musik und ist voller Liebe und Leidenschaft dabei, doch es will nicht klappen, weil er noch einiges aufzuarbeiten hat, ein Gefühl von Schuld etwa. Und dann, nachdem er seine hinderlichen Glaubenssätze abgelegt hat, wird er entdeckt. Mit einem Lied mit diesen Zeilen:

    Gib nicht auf, auch wenn du nur noch dunkle Wolken siehst.

    Wenn du jung bist, doch dich schon lang nicht mehr geborgen fühlst.

    Dann glaub daran: Der Himmel bricht auf irgendwann …

    Ja. Patrick hat nicht aufgegeben. Und wenn er heute über seine Leidenschaft spricht, über seinen Weg, dann strahlt er, weil er vieles verstanden und verändert hat. Er zeigt sich heute ganz selbstverständlich als spiritueller Rapper, als ein Mann, der Gefühle zeigen und artikulieren kann. Doch diese Entwicklung passierte nicht über Nacht.

    Mit etwa zehn oder elf Jahren hat Patrick angefangen, Gedichte zu schreiben. Der Weg zur Musik folgte quasi auf dem Fuße: Patricks Mutter las seine Gedichte und schlug ihm vor, bei einem Wettbewerb mitzumachen, bei dem Kinder ein Lied zu einem bestimmten Thema einschicken sollten. „Das habe ich gemacht – und das war der Start meiner Songwriter-Laufbahn. Ich dachte: Das könnte ich öfters machen", sagt er mir via Skype.

    Angefangen zu rappen hat Patrick, als das Album Lauschgift von den Fantastischen Vier rauskam. Er hörte den Song Krieger von Thomas D., in dem es darum geht, dass wir alle eins und miteinander verbunden sind, dass wir darüber nachdenken sollten, wer wir sind, wofür wir auf dieser Welt sind. Das hat Patrick total fasziniert. Er schrieb fortan Texte, die in eine ähnliche Richtung gingen, und nahm sie auf Kassette auf, erstellte mit 14 Jahren und den einfachsten Mitteln sein erstes Mixtape.

    Vielleicht hat die Tatsache, dass Patrick mehr und mehr seiner Leidenschaft folgte, mit einer großen Veränderung im Hause Kammerer zu tun. Sein Vater war ursprünglich Bankkaufmann, seine Mutter Versicherungskauffrau. Sie hatten relativ viel Geld, waren aber nicht wirklich erfüllt, nicht glücklich. „Ich kann mich erinnern, dass mein Vater immer erschöpft und gestresst von der Arbeit kam, als ich klein war. In meiner kindlichen Naivität habe ich mich gefragt, warum das so war, schließlich war Papa ja wieder zu Hause, die Arbeit war getan. Wieso konnte er also nicht fröhlich sein? Doch nein, er kam aus der Bank, legte seine Aktentasche ab und brauchte erst mal eine halbe Stunde, um zu sich zu finden. Das habe ich als Kind nicht verstanden", sagt Patrick.

    Als er etwa sechs Jahre alt war, erkrankte seine Mutter schwer. Die Ärzte sagten, dass sie ohne Schmerzen und Medikamente nicht weiterleben können würde. Doch ein Schamane, Meditationslehrer und Homöopath heilte sie innerhalb von zwei Monaten. Dieses Erlebnis prägte Patricks Mutter so sehr, dass sie selbst lernen wollte, andere zu heilen. Sie ließ sich zur Meditationslehrerin ausbilden, besuchte Fortbildungen. Die ganze Familie reiste an Wochenenden zu Seminaren. „Ich saß dann mit meinem Vater im Wohnwagen, während meine Mutter Chakra-Energiemassagen oder andere Dinge gelernt hat. Was sie an Wissen aufgenommen hat, hat sie in der Familie natürlich weitergegeben. Ich habe früh meditieren gelernt und Chakra-Energiemassagen bekommen, bevor es an die Schulaufgaben ging", sagt Patrick. Auch sein Vater war von dieser neuen Materie fasziniert, bildete sich nebenberuflich zum Heilpraktiker fort, wurde Homöopath und Personal Coach.

    Patrick wollte immer nur Musik machen. Doch weil er davon nicht leben konnte, machte er drei Ausbildungen. „Es war immer der Kompromiss eines Kompromisses. Nach der Schule war ich bei einem Berufsberater – und passte eigentlich nirgends so recht hinein. Der Mann sagte mir, dass ich mit meinen sozialen Fähigkeiten Erzieher oder Krankenpfleger werden sollte. Weil meine Schwester schon Krankenschwester war, habe ich den anderen Beruf gewählt, sagt Patrick. Er landete in einem erzkatholischen Kindergarten und war mit einigen Dingen, die dort normal waren, nicht einverstanden. Kinder mussten zum Beispiel zur Strafe Mandalas malen. „Ich war durch meine Eltern mit einem spirituellen Wissen aufgewachsen und wusste, dass das Malen von Mandalas im Buddhismus ein heiliges Ritual ist. So gerieten die anderen Erzieherinnen und ich aneinander, was unsere Lebensanschauung, aber auch den Umgang mit Kindern betraf. Ich konnte mich nicht in deren Welt einfügen und habe die Ausbildung kurz vor dem Ende abgebrochen.

    Hiernach widmete sich Patrick wieder mehr der Musik, verdiente aber immer noch nichts damit. Also fing er in einem Schuhgeschäft eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann an. Er schloss die Lehre mit 1,0 ab und bekam die Leitung eines eigenen Ladens angeboten. „Mein Vater und mein Großvater haben gesagt: Super! Kind, mach das! Und das ist allzu verständlich, weil mein Vater ein sicherheitsliebender Mensch ist. Nicht umsonst ist er in die Bank gegangen. Er hat seinen Job nach seiner Fortbildung nicht sofort aufgegeben, sondern seine Praxis nebenbei aufgebaut und nur abends als Homöopath und Coach praktiziert. Heute sagt er, dass seine Selbstständigkeit vielleicht viel erfolgreicher und leichter gewesen wäre, wenn er sich getraut hätte, alles hinzuschmeißen und die Sicherheit über den Haufen zu werfen. Doch damals lebte er seine Berufung eben in Teilzeit aus und gab seine Überzeugungen an mich weiter. Er wusste, dass man sich neu erfinden kann, aber er war immer noch Vater. Er hat gesehen, dass ich zehn Alben gemacht hatte, die alle erfolglos blieben, und sagte, das läge nicht an mir oder meinem Talent, sondern an der Musikindustrie, die meine Musik nicht mögen würde. Und das Problem war nicht, dass er mir das sagte, sondern dass ich ihm irgendwann geglaubt habe. Dass ich seinen Glaubenssatz zu meinem gemacht habe. Genau deswegen war ich lange erfolglos, weil ich der Musikindustrie die Schuld gegeben habe", sagt Patrick.

    Er ergriff also die Chance, die sich ihm bot, und wurde als Anwärter auf einen Geschäftsführerposten vorbereitet. „Nach außen hin war ich erfolgreich. Ich verdiente ganz gut, ich hatte es endlich geschafft. Aber ich war todunglücklich, ich stand jeden Morgen unter der

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