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Abenteuertour Afrika
Abenteuertour Afrika
Abenteuertour Afrika
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Abenteuertour Afrika

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Anschließend an ihre »Seidenstraßentour« verschifften die Schweizer Ruth und Walter Odermatt ihr Reisemobil von Indien nach Afrika und befuhren in drei Jahren mehr als zwei Dutzend afrikanische, asiatische und europäische Länder. Dabei erlebten sie unzählige Abenteuer sowie überaus spektakuläre Begegnungen. Sie übernachteten zwischen Löwen und Elefanten, versanken hoffnungslos im Schlamm, führten eine Foto-Galerie am Rande der Wüste, standen inmitten von Millionen Fledermäusen, blieben fünf Tage in der Kalahari stecken, wurden in Namibia überfallen, machten eine Trekkingtour zu den seltenen Berggorillas in Uganda, besuchten die »Tellerlippen«-Frauen in Äthiopien und campten am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil. Danach verschifften sie ihr Reisemobil nach Saudi Arabien, fuhren entlang der Weihrauchstraße in den Oman und über den Iran zurück nach Europa.
Lassen Sie sich anstecken von dieser Reiselust und folgen Sie den beiden Abenteurern auf ihren sowohl spektakulären als auch zum Nachmachen einladenden Touren. Neben einer soliden Vorstellung davon, wie eine solche Reise aussehen kann, kann der Leser aus dem reichen Erfahrungsschatz der beiden Weltenbummler so manchen handfesten Tipp sowie den einen oder anderen Trick mitnehmen, dafür sorgt unter anderem der Anhang mit Stellplatzinfos und anderen wichtigen Hinweisen.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateJul 14, 2020
ISBN9783347102750
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    Book preview

    Abenteuertour Afrika - Walter Odermatt

    KAPITEL 1

    Wir, die Reisenomaden

    Nun ist es schon acht Jahre her, seit wir unsere Bäckerei verkauft haben. Lange hatten wir davon geträumt, wie es wohl wäre, alles aufzugeben und mit einem eigenen Fahrzeug die Welt zu entdecken, die festen Bestandteile des täglichen Lebens zurückzulassen, um sich in die Fremde zu wagen.

    Der Auslöser war Afrika. Vor vielen Jahren verbrachten wir mal einen dreiwöchigen Urlaub in Namibia. Dort sahen wir im Busch eine Wagenburg aus Expeditionsfahrzeugen. Alle hatten verschiedene Nummernschilder und es schien, dass sie schon Jahre unterwegs waren.

    »Die Leben unseren Traum«, sagte ich zu Ruth, meiner Frau. »Was meinst du, wann können auch wir das realisieren?«

    Mit verträumten Augen meinte sie: »Jetzt kehren wir erst mal nach Hause zurück, arbeiten hart und setzen alles daran, dass wir mit spätestens fünfzig ebenfalls mit einer Tasse Kaffee am Lagerfeuer sitzen, um über die Welt mit ihren verschiedenen Bewohnern und fantastischen Landschaften philosophieren zu können.«

    Am Anfang sind es Träume. Sie zeigen einem ein erstes verschwommenes Bild der eigenen Wünsche und Ideen, die die meisten Menschen kaum verstehen können. Unsere Gesellschaft ist geprägt vom Leistungsdenken und dem dazugehörigen Anhäufen von Wohlstand, der das Materielle überbetont. Wir leben in einer reizüberfluteten Welt, die unser Innenleben zu verkümmern droht. Die moderne Informationsgesellschaft überschwemmt uns und überall muss die Effizienz gesteigert werden. Da haben die Gedanken von grenzenloser Freiheit nur wenig Raum. Doch die Träume kommen immer und immer wieder und lassen sich nicht verdrängen. Das muss wohl eine Krankheit sei sein, wahrscheinlich ein Virus – ein Reisevirus (zum Glück kein Corona Virus!).

    Ein prägendes Gespräch führten wir vor ein paar Jahren in unserem Café mit jemandem, der viel mit Leuten zu tun hatte, die im Sterben lagen. Diese Person erzählte uns, dass die Sterbenden oft gesagt hätten, sie bereuten, dass sie all ihre Träume und Pläne immer wieder hinausgeschoben hätten und diese nun nicht mehr verwirklichen könnten.

    »Das soll uns nicht passieren«, sagten wir uns, »wir wollen unsere Träume realisieren, solange wir noch fit und gesund sind. Im Grunde genommen geben wir nichts auf, im Gegenteil, wir gewinnen unendlich viel dazu.«

    Wir wollten die Welt live erleben, eintauchen in das Leben einer uns bisher fremden Welt, uns ins Abenteuer stürzen, ohne den Zeitdruck eines engen Jahresurlaubs, der nur einen flüchtigen Blick hinter die Kulissen erlaubt. Wir wollten Zeit haben für uns selbst und für einander. Das war unser eigentlicher Traum.

    Im Jahr 2008 kam die Gelegenheit, unsere Bäckerei/Konditorei mit Café zu verkaufen. Kurzerhand ergriffen wir die Gelegenheit beim Schopf, gaben das Geschäft in neue Hände und begannen mit der Organisation unserer Träume, die nach und nach Gestalt annahmen.

    Wir kauften ein expeditionstaugliches Fahrzeug, einen Toyota Landcruiser HZJ79, ein sogenanntes Buschtaxi, und ließen nach unseren Plänen eine solide Aufbaukabine herstellen, die wir liebevoll Suri nannten. – Schon seit vielen Jahre hatten wir eine Alpakazucht. Es gibt zwei verschiedene Alpakatypen, das Huacaya- und das Suri-Alpaka. Beide kommen in der Region vor, die wir bereisen wollten. Das Suri ist eine elegante, majestätische und exklusive Erscheinung. Man wird in seinen Bann gezogen, wenn es über die Weide springt und sich seine langen Haare wie ein Vorhang im Winde hin- und herbewegen.

    Suri sollte uns vor der arktischen Kälte im hohen Norden sowie der glühenden Hitze in den Tropen schützen. Zudem sollte er in den meisten Ländern dieser Welt zu reparieren sein. Das heißt, wir verzichteten bewusst auf elektrische Einspritzpumpen, elektrische Fensterheber und dergleichen; nur das Nötigste und Zuverlässigste sollte eingebaut werden.

    Damit wir mit unserem neuen Wohnmobil mehrere Wochen völlig autonom unterwegs sein können, ist auf dem Dach eine leistungsstarke Solaranlage installiert, die unsere Bordbatterie und somit den Kühlschrank, die Heizung und alle andern elektrischen Geräte mit genügend Energie versorgt. Mit 150 Liter Wasser und 180 Liter Diesel können wir uns längere Zeit außerhalb von bewohntem Gebiet aufhalten. Eine Filter- und Entkeimungsanlage sorgt dafür, dass Flüssigkeit aus nahezu jedem Bach in Trinkwasser umgewandelt werden kann.

    Wir hofften, damit genügend gerüstet zu sein für die große Reise. Fragte sich nur noch wohin: Osten, Westen oder Süden?

    Schon seit Langem hatten wir Reisebücher über die Panamericana verschlungen, waren bei Multimedia-Vorträgen und hatten das Internet nach Reiseberichten über eben diese Länder durchforstet. Somit schien klar, dass wir die nächsten Jahre Nord-, Mittel- und Südamerika bereisen würden.

    Man mag vermuten, dass in so einem Moment die Freude wohl grenzenlos sei. Tatsächlich ist es schwierig, das in Worte zu fassen, denn die Gefühle schwankten zwischen Wehmut und Freude. – Vorfreude auf das große Abenteuer, die neuen Eindrücke und die vielen Begegnungen, aber auch Wehmut, die Lieben sowie die vertraute Umgebung hinter uns zu lassen. Dazu kam die Unsicherheit, wie es wohl sein würde, wenn wir wieder zurückkämen? Wie ginge es bis dahin unseren Eltern?

    Nicht selten hörten wir die kritischen, sicherlich gut gemeinten Worte unserer Freunde: »Wollt ihr denn alles einfach so aufgeben? Ein gut gehendes Geschäft, euer Haus, die Sicherheit und Geborgenheit einer gut funktionierenden Sozialstruktur? Wie steht es mit den Finanzen, der Altersvorsorge? Ganz zu schweigen von den Gefahren!«

    Dieser Traum, den wir da hatten, ist auch eine zwischenmenschliche Herausforderung. Man ist praktisch 24 Stunden pro Tag auf engstem Raum mit seinem Partner zusammen. Das heißt, man muss Kompromisse eingehen und bereit sein, sich Problemen zu stellen. Man kann nicht wie zu Hause einfach die Tür zuknallen – denn dann steht man im Regen.

    Doch es gibt immer einen Grund, es trotzdem zu tun. Let’s go! Packen wir’s an! Starten den Motor und los gehts!

    KAPITEL 2

    Panamericana – Wie alles begann

    Dreieinhalb Jahre fuhren wir, von 2009 bis 2012, quer durch Nord-, Mittel- und Südamerika. Wir standen ehrfürchtig vor den riesigen Eisbergen in Twillingate, Neufundland, ruderten mit unserem Kanu den Yukon hinunter, flohen vor angriffslustigen Bären in Alaska, wanderten durch die Nationalparks der USA, lernten Kite-Surfen in Mexiko, büffelten Spanisch in Guatemala, tauchten mit Haien auf der Insel Roatan in Honduras und bestiegen aktive Vulkane in Nicaragua, bis wir schließlich unser Fahrzeug von Panama nach Kolumbien verschifften.

    Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Unsere beginnt mit einem Traum und viel Sehnsucht im Gepäck.

    Auf diesem Teilabschnitt gibt es keine Straßen. Ein undurchdringlicher Sumpf hat bisher sämtliche Bestrebungen eines durchgehenden Verkehrsweges zunichtegemacht. So blieb uns nichts anderes übrig, als unser Fahrzeug nach Kolumbien zu verschiffen.

    Was hörten wir nicht alles über dieses Land: Kokain-Kartelle, Gangsterbanden, Waffenschmuggel, Bürgerkrieg, Entführungen … Trotzdem, wir freuten uns auf den neuen Kontinent. Doch manchmal fragten wir uns: Ist es ein Wagnis? Zweifellos. Zuviel Risiko? Vielleicht.

    Doch was blieb, sind all die guten Erinnerungen an die lieben Menschen und die fantastische Landschaft. Alle Länder, alle Wochen, alle Tage waren anders und der Reiz einer solchen Reise liegt nun mal in der Abwechslung. – Ist es nicht so, dass in jedem von uns ein ungeheures Feuer nach ungewöhnlichen Erlebnissen brennt?

    Getriebe-Problem im bolivianischen Dschungel

    Unser geländegängiges Fahrzeug hatte sich bestens bewährt. Einmal allerdings, mitten im bolivianischen Dschungel, gab das Getriebe den Geist auf. Versuche, es vor Ort zu reparieren, scheiterten, weshalb wir uns entschlossen, ein neues Getriebe aus der Schweiz zu importieren. Dieser Schritt war nötig, da es in ganz Südamerika kein Dieselgetriebe für unseren Landcruiser gab.

    Als zusätzliche Herausforderung stellten sich die komplizierten Zollformalitäten in La Paz sowie der Transport vom 4000 Meter hoch gelegenen Flughafen zu uns ins 24 Stunden entfernte Dschungeldorf Rurrenabaque heraus. Diese Panne sorgte zusätzlich dafür, dass die Aufenthaltsgenehmigung für das Fahrzeug ablief und wir nicht mehr aus Bolivien ausreisen konnten.

    Wie der Zufall so spielt, lernten wir im letzten Moment, bevor das Wohnmobil konfisziert wurde, einen Zöllner kennen, der uns gegen ein kleines Entgelt weiterhalf. Er fälschte ein Ausreiseformular, damit wir via Paraguay nach Argentinien weiterreisen konnten.

    Dieses kleine Beispiel zeigt: Reisen ist nicht immer Dolce far niente. Reisen kann anstrengen sein und einen an den Rand der Verzweiflung bringen. Doch letztlich gibt es immer einen Weg.

    Eines der vielen Highlights von Südamerika ist gewiss die alte Inkastadt Machu Picchu. Sie liegt terrassenförmig auf einem Bergrücken auf 2360 Meter Höhe, ist eingebettet zwischen hohen Andengipfeln und besticht durch ihre spektakuläre Lage. Nur ein schmaler Bergpfad verbindet die Ruinenstadt mit der einstigen Hauptstadt des Inkareiches Cusco.

    Zu unseren Lieblingsländern zählt Chile. Das Faszinierende an diesem Land sind seine unterschiedlichen Klimazonen: im Norden die trockene Atacama-Wüste, wo es seit Menschengedenken nicht mehr geregnet hat, dann die lieblichen Weinanbaugebiete im zentralen Teil und die mächtigen Gletscher und Fjorde Patagoniens im Süden.

    In Chile haben wir per Zufall den Extrembergsteiger und Weltumsegler Hans Saler kennengelernt. Er war mit Reinhold Messner und einer Crew von Bergsteigern und Träger bei der verhängnisvollen Besteigung des Nanga Parbat im Himalaja dabei, wo Messners Bruder Günther unter bis heute unklaren Umständen ums Leben kam. Aus einem Tag bei den Salers wurden zehn. Jeden Tag hatte Hans eine neue Geschichte aus seinem abenteuerlichen Leben auf Lager.

    Eigentlich sind wir auf Reisen gegangen, um Fauna und Flora zu bewundern, doch die prägendsten Eindrücke haben stets die Menschen hinterlassen. Dabei ist es wichtig, genügend Zeit für Spontanität zu haben.

    Nach dreieinhalb Jahren haben wir den Kontinent verlassen. Von Uruguay verschifften wir unser Fahrzeug nach Deutschland und fuhren zurück in die Heimat.

    Es ist ein Geschenk, ein Zeitnomade sein zu können. Mit den eigenen vier Rädern konnten wir die Welt aus einer anderen Perspektive und mit andern Augen betrachten und dafür sind wir unendlich dankbar. Doch unsere Wurzeln sind und bleiben trotz allem immer in der Schweiz.

    Die Seidenstraße

    Zwei Jahre nach unserer großen Reise durch Nord- und Südamerika hieß es wieder Abschied nehmen. Genau wie das letzte Mal fiel uns das Lebewohlsagen sehr schwer.

    Über die Balkanländer gelangten wir nach Griechenland, bestaunen Athens bedeutendsten Tempel, die Akropolis, und fuhren weiter nach Istanbul. Hier begann für uns die eigentliche Seidenstraße. Istanbul oder Konstantinopel wird seit alters her als Tor zum Orient bezeichnet, als Schmelztiegel europäischer und orientalischer Kultur.

    Im Iran lernten wir Behrooz und seine Frau Nazanin kennen, die wir fünf Jahre später erneut auf unserer Heimreise besuchten. Es ist interessant, wie sich das Land mit seinen Bewohnern in dieser Zeit verändert hat.

    Wir verließen Usbekistan und fuhren in eine märchenhaft schöne Gebirgslandschaft mit Blick auf schneebedeckte Gipfel und türkisblaue Seen. Unser Suri wand sich langsam durch enge Schluchten und unsere Blicke hingen wie gebannt an den gewaltigen Bergmassiven des Pamirs, dem zweithöchsten der Welt: Wir befanden uns in Tadschikistan.

    An Hochgebirgsseen und korrupten Polizeikontrollen entlang führte unsere Reise schließlich zum legendären Baikal-See, dem tiefsten und wasserreichsten See der Welt.

    In der Mongolei angekommen, tuckerten wir über Edelweiß-Wiesen, wo wir bei den Jurten immer wieder von Nomaden zu Stutenmilch eingeladen wurden. Dieses Land ist ein Camper Paradies. Man braucht nur abzubiegen und schon ist man mutterseelenallein mitten in der Steppe.

    Das genaue Gegenteil erwartete uns anschließend in China. Über eine Milliarde Menschen leben hier im Reich der Mitte. Hier muss man die vier M schon lieben, das heißt: Man muss Menschen mögen, denn von diesen gibt es reichlich. Doch außer Menschen hat China noch einiges zu bieten, erwähnt seien hier nur die große Mauer, die eine Gesamtlänge von über 10.000 Kilometern hat, die Terrakotta-Armee in Xi’an oder die Yuanyang-Reisterrassen in den südlichen Ailo-Bergen. Aber es gäbe noch sehr viel mehr anzufügen.

    Wir durchquerten Südostasien und befanden uns nach einem Jahr in Myanmar, dem Land der Pagoden. Es war für uns ein spannender Kontrast in diesem viel zu lange von der Außenwelt abgeriegelten Land, eine Zeitreise in die Vergangenheit, die aber nicht mehr lange Bestand haben wird. Sollte jemand die Möglichkeit haben, dieses Land jetzt noch zu bereisen, dann nichts wie hin.

    Über Nordost-Indien ging unsere Reise weiter nach Nepal, wo wir am eigenen Körper dieses verheerende Erdbeben miterlebten. Mit einem Schlag war die Stadt Kathmandu ein einziges Trümmerfeld. Leicht beschädigte Häuser wechselten sich ab mit total zerstörten Gebäuden, von denen nur noch die Grundmauern standen. Inmitten der Stadt war die Straße aufgerissen wie nach einem Bombenangriff. Es ist kaum in Worte zu fassen, was diese Leute durchmachen mussten, sofern sie überhaupt überlebt haben.

    Kathmandu nach dem Beben. Es wird noch Jahre dauern, bis der ehemalige Zustand wiederhergestellt ist.

    Wenn uns jemand fragt, was das Eindrücklichste auf unserer Tour über die Seidenstraße war, dann ist das eindeutig Ladakh, der Norden von Indien. Es ist eine Hochgebirgslandschaft, deren Täler auf 3500 bis 4000 Meter Höhe liegen. Pässe und Berge sind nochmals 1000 beziehungsweise 2000 Meter höher. Das Klima ist extrem trocken und kalt. In Ladakh ist die uralte tibetische Kultur und Religion bis heute erhalten geblieben, darum wird die Gegend seit Jahrhunderten auch Kleintibet genannt. In der dünnen Luft quälte sich unser Reisemobil nur langsam die bis zu 5000 Meter hohen Pässe hinauf. Eigentlich bewegten wir uns in einer Zone, in der Menschen nichts zu suchen haben. Oben angekommen windet sich meist eine schmale, unbefestigte Passstraße in das Tal hinunter, wo wir meist in völliger Einsamkeit einen Übernachtungsplatz suchten. In dieser Höhe überspannt ein gewaltiger funkelnder Sternenhimmel das Tal. Auf den windgepeitschten Hochebenen züchten die Bewohner Yaks und Ziegen, Kühe und Schafe. Auf bewässerten Feldern, wo die Bauern das Schmelzwasser der Gletscher über kilometerlange ausgeklügelte Bewässerungskanäle ableiten, bauen sie Gerste und Erbsen an. Das wenige Grün, das einem in der vegetationslosen Bergwüste in die Augen fällt, ist der Natur in mühsamer Handarbeit abgerungen worden. Die weiß gekalkten Steinhäuser und die wenigen Bäume wirken da wie Oasen.

    Ein halbes Jahr verbrachten wir insgesamt in Indien. Als westlicher Besucher braucht man eine nahezu übermenschliche Kraft, um in diesem maßlosen Chaos überhaupt überleben, die Momente richtig einordnen und verarbeiten zu können. Meistens waren es doch persönliche Erlebnisse, die sich bei uns einbrannten, denn in Indien ist überall Leben, manchmal mehr, als man gerade ertragen kann. Es gab Momente, da wollten wir nur raus, kurz darauf waren wir jedoch erneut total begeistert von der Landschaft, den Kulturdenkmälern und den lieben Menschen.

    Nach zwei Jahren ging unsere Reise auf dem asiatischen Kontinent dem Ende entgegen und wir machten uns an die Vorbereitungen für die Verschiffung unseres Suri von Mumbai nach Durban, Südafrika, wo die Abenteuertour Afrika beginnt.

    Der höchste befahrbare Pass der Welt, der 5602 Meter hohe Kardong La, auf dem Weg ins Nubra Valles. Dahinter erwartete uns eine wilde und fantastische Landschaft.

    Solltet ihr Interesse an unserer Tour über die Seidenstraße haben, dann schaut doch rein unter Abenteuertour Seidenstraße. Auf 288 Farbseiten mit über 70 Fotos wird in diesem Buch von unserer Reise berichtet, von unzähligen Abenteuern, interessanten Begegnungen und spektakulären Landschaften. Erhältlich in jeder größeren Buchhandlung oder bei Amazon etc.

    Nach der Reise ist vor der Reise

    So viele Menschen haben wir auf unseren Touren durch den amerikanischen und asiatischen Kontinent getroffen und so viele haben die gleichen Sehnsüchte vom Reisen wie wir. Doch die wenigsten können diese Träume je in die Wirklichkeit umsetzen, da sie am falschen Ort geboren wurden. Sie werden wohl ewig davon träumen. Darum können wir uns glücklich schätzen in der Schweiz geboren zu sein. Zu wissen, dass man bei uns Reiseträume realisieren kann, ist ein unvorstellbares Privileg.

    KAPITEL 3

    Das Abenteuer kann beginnen

    Was versteht man eigentlich unter Abenteuer? Nun, das ist eine ganz persönliche Ansichtssache und beginnt im Kopf. Wir verstehen unter Abenteuer bestimmte prägende Momente, die für immer im Gedächtnis haften bleiben. Wir sind überzeugt, wir werden auch auf dieser Reise unzählige spannende, witzige, berauschende aber auch schwierige, traurige und depressive Momente erleben. Doch das Gute, das Positive wird bei Weitem überwiegen, das hat sich auf unseren vergangenen Reisen gezeigt. Dazu werden die kostbaren Begegnungen mit Menschen fremder Kulturen, das Entdecken grandioser Landschaften und ganz einfach das bewusste Genießen der Schönheit der Natur beitragen. Bestimmt wird es wieder eine abwechslungsreiche, mit Überraschungen gespickte Reise. – In dem Augenblick, in dem man die Wirklichkeit verlässt, um einen eigenen Traum zu leben, wird dieser Traum zur Realität.

    Unser Suri ist bis oben vollgepackt mit Sehnsucht und Vorfreude auf das Abenteuer – unser ganz persönliches Abenteuer. Also lieber Suri, fahr rein ins Ungewisse, das Leben fängt vor der Haustür an.

    Ein neuer Kontinent liegt vor uns

    Zwei Tage, bevor unser Suri in Südafrika ankommen soll, landen wir aus Indien kommend in Durban. Schon von Mumbai aus haben wir ein nettes Gästehaus reserviert. Von hier rufen wir unverzüglich unsere Verschiffungsagentur an. Im Gegensatz zu Kanada, Kolumbien und andern Staaten, wo wir ohne eine Agentur das Fahrzeug selbstständig aus dem Hafen holen konnten, braucht man in Südafrika zwingend eine Agentur, da Privatpersonen kein Zugang zum Hafengelände erlaubt ist.

    Am nächsten Tag sitzen wir im Büro von Jetstream Freigt und sprechen mit dem Chef persönlich. Mr. Joshua meint: »Euer Schiff hat ein paar Tage Verspätung. Am 21. Dezember wird es voraussichtlich im Hafen eintreffen und einen Tag später solltet ihr euer Fahrzeug in Empfang nehmen können.«

    So kurz vor Weihnachten wird unser Suri also in Afrika eintreffen. Ein paar Tage später ist dann alles wegen der Weihnachtsferien geschlossen.

    Die nächste Zeit verbringen wir mit Sightseeing. Da das Gästehaus etwas außerhalb der City, in einem besseren Quartier liegt, braucht man immer ein Taxi, um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Von der Benutzung der öffentlichen Busse wurde uns abgeraten.

    Der Taxifahrer meint: »Spaziert nie durch die Innenstadt. Schaut euch um: Ihr seht hier keinen einzigen Weißen. Bei Tag und Nacht kommt es hier zu Überfällen.«

    Nicht gerade ermutigend, was wir da hören, doch wegen der Städte sind wir ohnehin nicht nach Afrika gekommen.

    Tags darauf besuchen uns Jane und Peter in unserem Gästehaus. Schon in Indien hatten wir Probleme mit unserer Hinterachse und aus diesem Grund schrieben wir ein paar Freunde an. Andy, der ebenfalls lange in Südafrika unterwegs war, gab uns die Adresse von Peter, der in Durban wohnt, worauf ein reger E-Mail-Kontakt entstand. Jetzt trinken wir zusammen mit den beiden Tee.

    »Ihr müsst doch nicht die ganze Zeit in diesem Gästehaus ausharren«, meint seine Frau Jane, »kommt zu uns nach Kloof, das liegt nur ein paar Kilometer von hier. Da habt ihr ein eigenes Zimmer und mein Mann kann euch bei der Auslösung des Fahrzeugs behilflich sein.«

    Peter hat eine eigene Firma mit Produktionsstätten in verschiedenen Ländern. Da nun Weihnachten vor der Tür steht, hat er zwei Wochen Ferien und Zeit, mit uns ein paarmal zum Hafen zu fahren, um alle weiteren Abklärungen bezüglich der Verschiffung zu erledigen.

    Durban, die Millionenstadt am Indischen Ozean, ist der größte Hafen Afrikas, neuntgrößter Containerumschlagplatz der Welt und ökonomisches Herz der südafrikanischen Region KwaZulu Natal.

    Pet meint: »Fünfundneunzig Prozent der gesamten Steuereinnahmen des Landes werden von der Weißen Bevölkerungsschicht bezahlt und nur acht Prozent der Schwarzen bezahlen überhaupt Steuern!«

    Ob das wohl stimmt? Wir können es nicht überprüfen.

    Es ist der 22. Dezember, wir sind bereits eine Woche in Durban und heute können wir nach den Worten von Mr. Joshua definitiv unseren Suri in Empfang nehmen. Im Büro von Jetstream Freigt übergibt er uns die benötigten Formulare, mit denen wir zur Hafenanlage fahren. Die (schwarzen) Beamten sitzen träge in ihren Stühlen, teilweise haben sie die Füße auf den Tischen und nehmen sich nur widerwillig unseres Anliegens an.

    »Das war früher ganz anders«, meint Peter, »da oblag die Organisation der ganzen Hafenanlage den Weißen. Jetzt hat die schwarze Regierung diese lukrativen Posten ihren Freunden und Familienangehörigen zugeschanzt, die die erforderlichen Qualifikationen leider nicht haben. Das Ergebnis siehst du in diesem Büro.«

    Leider ist eine Nummer aus dem Auslieferungsformular falsch ausgefüllt und wir müssen zurück zu Mr. Joshua. Mit seinem Assistenten gehe ich zum Schifffahrtsamt, das uns eine neue Clearing-Nummer ausstellt, anschließend gehen wir wieder zusammen zurück zum Hafengelände.

    Diesmal läuft alles reibungslos. Mit einer leuchtend gelben Sicherheitsweste warte ich hinter dem Hafentor, bis unser Suri langsam angerollt kommt. Die Freude ist groß. Im hinteren Eck hat er ein paar Kratzer abbekommen, aber ansonsten hat er die lange Fahrt von Indien nach Südafrika unversehrt überstanden.

    Ein Problem bleibt weiterhin: Die defekte Hinterachse. Eine genaue Inspektion des schadhaften Teils besagt, dass es besser ist, wenn wir die Achse nicht nur schweißen, sondern komplett ersetzen.

    Zum Glück sind wir in Südafrika. Hier gibt es unser Modell wie Sand am Meer. Wäre dasselbe in Indien passiert – noch schlimmer in Ladakh auf 5600 Metern – nicht auszudenken.

    Begegnung mit einer Speikobra

    Wie so oft im Leben hat alles zwei Seiten. Dank unserem Pech mit der Achse haben wir das Glück, die hilfsbereite Familie von Peter und Jane kennenzulernen, an ihrem Leben teilzunehmen und ihre Freunde kennenzulernen.

    Wie fast überall auf der Welt, haben auch hier die Geschäfte über Weihnachten und Neujahr geschlossen. Die Garage, in der wir die Achse auswechseln werden, macht erst in einer Woche, am 4. Januar wieder auf. So nehmen wir gerne die Einladung an, mit unserer Gastfamilie für eine Woche in den Drakensbergen zu campen. Die Autos werden beladen mit Bier und Fleisch – etwas anderes brauchen die Südafrikaner nicht – und los geht die Fahrt vorbei an Maisfeldern, Grasland und sanften Hügeln. Wir befinden uns immer noch in der Provinz KwaZulu Natal.

    Kleine Rinderherden bevölkern die weite Landschaft, bis nach Underberg die ersten Ausläufer der Drakensberge zu erspähen sind. Hier am St Bernards Peak Campground werden wir für eine Woche dem Nichtstun frönen. Wobei … ganz richtig ist das nicht. Es gibt Wanderwege, Mountainbike-Trails und der nahe See lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Regelmäßig gegen Abend türmen sich Gewitterwolken auf und ein kurzer Regenschauer bringt Abkühlung von der großen Hitze.

    Die Drakenberge sind für Südafrikas Wasserversorgung von großer Bedeutung. Nur drei Stunden ist dieser Gebirgszug, den die einheimischen Zulus Pfeilspitzen nennen, vom quirligen Durban entfernt, und doch wähnen wir uns in einer anderen Welt. Was für ein Kontrast zur Großstadt und vor allem zu Indien.

    Genau zum Jahreswechsel fahren Conny und Tomi, mit ihrem MAN von Actionmobil, auf den Platz. Mit ihrem übergroßen Fahrzeug sind sie natürlich der Hingucker des Campingplatzes. Vor drei Jahren haben sie ihr Hab und Gut verkauft und sind mit ihrem Expeditionsmobil von Deutschland aus gestartet. Erst fuhren sie durch den Nahen Osten, bevor sie anschließend die afrikanische Westroute in Angriff genommen haben.

    Und nun sitzen wir gemeinsam in ihrem Fahrzeug, plaudern bis spät in die Nacht vom Reisen und stoßen pünktlich um Mitternacht auf ein neues, abenteuerliches und ereignisreiches Reisejahr an. Zwei Tage später reisen sie weiter Richtung Botswana. Gewiss werden wir uns irgendwo im südlichen Afrika wiedersehen.

    Am nächsten Morgen begeben wir uns ein weiteres Mal auf eine Wanderung in die Drachenberge. Die Wanderschuhe sind geschnürt, der Rucksack vollgepackt und los gehts.

    Obwohl diese Gegend die größte Trockenheit seit 15 Jahren aufweist, blühen etliche Blumen auf den weiten Hochwiesen. Adler kreisen über unseren Köpfen und … was ist denn das? Keine zwei Meter vor mir bäumt sich eine hellbraun geringelte Schlange auf, zum Glück direkt vor ihrem Loch. Hätte sie keine Fluchtmöglichkeit, hätte sie sich noch größer aufgestellt und ihr Gift gezielt in meine Augen gespritzt, denn wie sich später dank eines Schlangenbuches herausstellt, handelt es sich um eine Ringhalskobra, eine afrikanische Speikobra. Ihr Gift lähmt die Atemwege und kurze Zeit später erstickt man jämmerlich. Wenn sie ihr Gift dem vermeintlichen Angreifer in die Augen sprühen, zerstören sie die Bindehaut und das kann zur Blindheit führen.

    »Es gibt sehr viele Speikobras in Südafrika«, meint Pet, »darum ist es wichtig, immer frische Milch dabeizuhaben. Wirst du von einer Speikobra angespuckt, wasch sofort die Augen mit Milch aus. Die Milcheiweiße neutralisieren das Gift der Schlange.«

    Schon wieder was gelernt!

    Nach einer Woche Campingferien sind wir erneut in Durban. In der Zwischenzeit hat auch die Garage von Peter Gaw nach den Festtagen wieder geöffnet. Drei Tage wird es dauern, bis die neue Hinterachse eingebaut ist. Wir entscheiden uns, wenn die Achse schon demontiert ist, auch noch die Radlager auszutauschen sowie eine zusätzliche Luftfederung einzubauen.

    Fünf Tage später sind wir abreisefertig. Wie sich gezeigt hat, war es höchste Zeit, die Achse auszutauschen: Auf beiden Seiten ist schon ein langer Riss ersichtlich. Ein paar Bodenwellen mehr und die ganze Achse hätte brechen können. Dann wäre der Schaden weitaus größer gewesen.

    Bevor es uns weiter Richtung Norden zieht, verabschieden wir uns sehr emotional von Pet und Jane. Die beiden sind uns richtig ans Herz gewachsen und wie es scheint, wir ihnen auch. – Nochmals herzlichen Dank für alles!

    Bei den Nashörnern

    Die gut ausgebaute Straße führt vorbei an Städten wie KwaDukuza und Richards Bay, bis wir schließlich in Cape Vidal unseren ersten Campground mit schattigen Stellplätzen ansteuern. Im Nature Reserve sehen wir fürs Erste ein paar Dutzend der zierlichen Impalaantilopen, das ist die häufigste Säugetierart im Park. Die Landschaft ist grandios und wir genießen die Ruhe beim Beobachten vorbeiziehender Zebras, Büffel und Streifengnus.

    Es dunkelt schon langsam ein, als wir mehrere Autos neben der Straße ausmachen. Da muss was sein! Tatsächlich, ein ausgewachsenes Leopardenmännchen streift gemächlich durch das niedrige Buschland. Die Leute und das Klicken der Kameras scheinen es nicht zu stören. Toll, so einer Wildkatze in freier Natur zu begegnen.

    Als einer der Höhepunkte von KwaZulu Natal hat uns Pet den Hluhluwe Imfolozi Park (sprich: Schlu-schluwi) empfohlen. Er ist nicht ganz so groß wie der Krüger National Park, doch immerhin das drittgrößte Wildschutzgebiet Südafrikas. Wir fahren durch eine typisch afrikanische Savannenlandschaft mit Büschen, kleineren Bäumen und Akazien. Die Flüsse Black und White iMfolozi durchziehen die weite Ebene, doch von ihnen sind nur noch Tümpel zu sehen. Es herrscht, wie übrigens in ganz Südafrika, eine große Dürre. Wie uns Jane gesagt hat, ist dies für viele Farmer eine Riesenkatastrophe. Schon jetzt haben sie große Ernteausfälle zu beklagen und ein befreundetes Paar, mit dem sie nächsten Sommer auf eine Reise nach Botswana gehen wollten, hat ihnen abgesagt, weil sie sich eine dreimonatige Reise durch den Busch einfach nicht mehr leisten können, die Schäden an den Kulturen seien zu groß.

    Bereits kurz nach der Einfahrt in den Park begegnen wir den ersten Wildtieren. Zebra, Büffel, Elefanten, Spitz- und Breitmaulnashörnern, Kudus und etlichen Warzenschweinen, die mit hochgestrecktem Schwanz das Weite suchen. Am bekanntesten ist der Park allerdings wegen seines beträchtlichen Bestandes an Nashörnern, von denen etwa 400 Spitz- und 1200 Breitmaulnashörner hier im Park leben.

    Plötzlich versperrt uns in einer Senke eine Elefantenfamilie den Weg. Geduldig (was denn sonst) warten wir, bis sich die mächtigen Elefantenbullen vollgefressen haben und uns die Weiterfahrt ermöglichen. Angesichts der Nähe, die wir zu den Tieren haben, ist das Teleobjektiv komplett überflüssig.

    Im nächsten Park, dem Umkhuze Game Sanctuary, haben wir zwei Nächte eingeplant und möchten hier weiteren Tieren auf die Spur kommen. Im Schritttempo zuckeln wir über die Schotterpisten zum aufgestauten Wasserloch. Hier stillt gerade eine Pavianmutter mit ihrem Nachwuchs den Durst. Warzenschweine huschen durch die ausgetrocknete Savanne und nur zögerlich nähert sich eine Impala-Familie. Von größeren Tieren ist leider nichts zu sehen.

    Auf dem Weg zurück zum Camp begegnen uns fünf stattliche Giraffen. Genüsslich fressen sie die noch jungen Triebe zuoberst an den Bäumen. Ein langer Hals hat viele Vorteile, ist doch alles in Bodennähe schon längst abgefressen.

    Polygamie statt Demokratie

    Wir erreichen Swaziland. Dieses kleine und bitterarme Land ist eine Monarchie mit König Mswati III. an der Spitze. Es zählt zu den ärmsten der Welt und über die Hälfte der Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das hält den König jedoch nicht davon ab, mehrere Frauen zu haben und diese regelmäßig mit deutschen Luxuskarossen sowie der neuesten Mode aus Paris zu versorgen. Jedoch hat er noch viel Arbeit vor sich, hatte doch sein Vater rund 120 Frauen und 600 Kinder. Er hat es bis jetzt im zarten Alter von 48 Jahren auf lediglich 14 Frauen gebracht.

    Ich und meine einzige Frau fahren weiter an gigantischen Zuckerrohrfeldern entlang zum Hlane Royal National Park. Er war einst das Jagdgebiet der Könige und nun wird das Großwild durch die Kameras der wenigen Touristen, die sich hierher verirren, gejagt. Allzu viel sehen wir bei unserem Game Drive nicht, da das dichte Buschwerk eine gute Sicht verhindert. Zurück im Camp sitzen wir lieber um das Wasserloch, in dem sich mehrere Hippos suhlen.

    In der Nacht entlädt sich ein starkes Gewitter. Der

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