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Lebe neugierig - Lebe erfüllt: Entdecke, was wirklich wichtig ist.  Wecke die Sehnsucht nach dem Verborgenen.
Lebe neugierig - Lebe erfüllt: Entdecke, was wirklich wichtig ist.  Wecke die Sehnsucht nach dem Verborgenen.
Lebe neugierig - Lebe erfüllt: Entdecke, was wirklich wichtig ist.  Wecke die Sehnsucht nach dem Verborgenen.
Ebook888 pages10 hours

Lebe neugierig - Lebe erfüllt: Entdecke, was wirklich wichtig ist. Wecke die Sehnsucht nach dem Verborgenen.

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About this ebook

ERFÜLLTES LEBEN
Dieses Buch untersucht und erforscht, was das Essenzielle eines sich entwickelnden Menschen ausmacht. Gemeint ist die Entfaltung eines Menschen. Das, was seine Lebensweisheit, was die Kunst eines gelingenden, geglückten und erfüllenden Lebens kennzeichnet.

WEISHEIT
Weisheit ist nicht zu verwechseln mit Bildung oder damit, etwas zu wissen. Bei Weisheit geht es um Erkenntnis. Weisheit ist tief, Bildung ist flach. Weisheit ist elementar dafür, was es heißt, ein Mensch zu sein. Weisheit ist das Gegenteil von Wissen. Wissen ist Fremdes, Geliehenes. Weisheit ist Erkenntnis.

ENTDECKEN
Hier wird hinter die Fassade des Menschen geschaut. Verfügt ein Mensch wirklich - wie die Inschrift des Apollotempels von Delphi zeigte - über die Fähigkeit des "Erkenne dich selbst"?
Es wird hinter den Vorhang der Dinge geschaut. Die Existenz bietet eine Gelegenheit neugierig zu sein, zu forschen. Bewusster, aufmerksamer, lebendiger hinter die Bühne des Offensichtlichen zu schauen. Seien Sie ein Entdecker.

MENSCH 1-4
Im Folgenden wird eine Einteilung des Menschen nach Entwicklungsstufen von 1-4 diskutiert. Eine Klassifizierung der Menschen nach den Stufen 1-4 ist keinesfalls despektierlich oder gar respektlos gemeint. Sie schafft vielmehr einen verständlichen Zugang zu 4 unterscheidbaren Entwicklungsstufen. Beschrieben werden Menschen auf den Stufen 1-4, jeweils unter welchen lenkenden Gesetzmäßigkeiten sie stehen. Das klärt auch die Rahmenbedingungen, die bestimmen, was ein Mensch erschaffen - oder aber, was er nicht bewirken kann.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateSep 23, 2019
ISBN9783749715251
Lebe neugierig - Lebe erfüllt: Entdecke, was wirklich wichtig ist.  Wecke die Sehnsucht nach dem Verborgenen.

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    Lebe neugierig - Lebe erfüllt - Wolf Lasko

    PROLOG „LEBE NEUGIERIG - LEBE ERFÜLLT"

    ERFÜLLTES LEBEN

    Dieses Buch untersucht und erforscht, was das Essenzielle eines sich entwickelnden Menschen ausmacht. Gemeint ist die Entfaltung eines Menschen. Das, was seine Lebensweisheit, was die Kunst eines gelingenden, geglückten und erfüllenden Lebens kennzeichnet.

    WEISHEIT

    Weisheit ist nicht zu verwechseln mit Bildung oder damit, etwas zu wissen. Bei Weisheit geht es um Erkenntnis. Weisheit ist tief, Bildung ist flach. Weisheit ist elementar dafür, was es heißt, ein Mensch zu sein. Weisheit ist das Gegenteil von Wissen. Wissen ist Fremdes, Geliehenes. Weisheit ist Erkenntnis.

    ENTDECKEN

    Hier wird hinter die Fassade des Menschen geschaut. Verfügt ein Mensch wirklich – wie die Inschrift des Apollotempels von Delphi zeigte - über die Fähigkeit des „Erkenne dich selbst"?

    Es wird hinter den Vorhang der Dinge geschaut. Die Existenz bietet eine Gelegenheit neugierig zu sein, zu forschen. Bewusster, aufmerksamer, lebendiger hinter die Bühne des Offensichtlichen zu schauen. Seien Sie ein Entdecker.

    MENSCH 1-4

    Im Folgenden wird eine Einteilung des Menschen nach Entwicklungsstufen von 1-4 diskutiert. Eine Klassifizierung der Menschen nach den Stufen 1-4 ist keinesfalls despektierlich oder gar respektlos gemeint. Sie schafft vielmehr einen verständlichen Zugang zu 4 unterscheidbaren Entwicklungsstufen. Beschrieben werden Menschen auf den Stufen 1-4, jeweils unter welchen lenkenden Gesetzmäßigkeiten sie stehen. Das klärt auch die Rahmenbedingungen, die bestimmen, was ein Mensch erschaffen – oder aber, was er nicht bewirken kann.

    MENSCH 1: ZERO

    Menschen auf der Stufe 1: ZERO - kennzeichnen den unreflektierten Menschentyp. Ihr Denken und Verhalten: pure Reaktion auf die Umwelt. Sie leben in Unkenntnis möglicher Entwicklungsmöglichkeiten. Das Interesse daran fehlt schlichtweg. Es wird mit dem „Eigenen Ich agiert, welches als „Persönlichkeit mit auf den Weg gegeben wurde. Das, was zufallsbedingt dazu kommt, wird automatisiert dazu genommen. Die Entwicklungsstufen 2 bis 4 als aufsteigende Wachstums- oder Weisheitsebenen werden nicht aktiviert.

    MENSCH 2: OPTIMIZE

    Menschen auf der Stufe 2: OPTIMIZE - optimieren die Wertestruktur ihrer Persönlichkeit in der Absicht, ihr Leben besser und neu zu gestalten. Sie sind fest davon überzeugt, eine eigene Persönlichkeit zu verkörpern. Anders gesagt: Ihr gegebenes Ich soll verbessert werden. Arbeitstitel: PERSONAL POWER.

    MENSCH 3: REVOLUTIONÄR

    Menschen auf der Stufe 3: REVOLUTIONÄR - gehen in die Tiefe und lassen sich von der offensichtlichen sichtbaren Oberfläche des Lebens nicht blenden. Sie sind Revolutionäre und Pioniere, die entdecken, dass es so etwas wie „Persönlichkeit überhaupt nicht gibt – und einen eigenen Willen allemal nicht. Sie begreifen sich als mögliche, also als potenzielle, in stetem Werden begriffene Menschen, die mit den Eventualitäten und Chancen des Lebens experimentieren. Menschen auf dieser Entwicklungsstufe brechen mit Konventionen und überwinden die vermeintlich automatisch reagierende Ich-Persönlichkeit. Damit unterscheiden sie sich wesentlich von Menschen der Stufe 2: Sie verlassen die Vorstellung von einer „mechanischen Ich-Persönlichkeit. Sie optimieren also nicht etwas Vorhandenes, vielmehr: Was sie erarbeiten, ist neu. Das Bild vom alten Automaten-Ich stirbt. Aktives Selbstgestalten, statt passive Fremdbestimmung. Arbeitstitel: NIETZSCHE: ROCK DEIN

    SCHICKSAL.

    MENSCH 4: TRANSZENDENT

    Menschen auf der Stufe 4: TRANSZENDENT - folgen der Spur des Unaussprechlichen und Ewigen. So gewinnen sie einen Vorgeschmack vom Nicht-Sagbaren, zugleich jedoch vom Erahnbaren. Arbeitstitel: XU (XU bezeichnet eine Dimension, die zwar nicht beschrieben, aber erahnt werden kann).

    Mit anderen Worten: Weisheit ist das, was nicht mit Worten und den Sinnen ausgedrückt werden kann. Über dies zu schweigen hingegen ein erfülltes Leben verpassen ließe.

    DYNAMIK

    Menschen sind jedoch nicht festgelegt auf eine untere Stufe oder eine höhere Stufe. Nichts ist zwingend dauerhaft. Die Stufen verwischen, tausende Varianten sind denkbar. Alles dynamisiert und fließt. Wo immer jemand steht, es kann im Hier und Jetzt zu Veränderungen kommen. Sei es nur kurz oder für immer. Die Auslöser sind unterschiedlichster Natur.

    STARTGESCHENK

    Es gibt durchaus Menschen, die von Anfang an dieses Gen zur Entwicklung in sich tragen, oder vom Umfeld geprägt ein starkes intrinsisches Interesse haben, die Selbsterkenntnis als wesentlichen Erkenntnisgegenstand eines spannenden erfüllten Lebens wahrzunehmen. In sicherem Selbstverständnis wird auf die Karte der Selbsterforschung gesetzt. Ein glücklicher Umstand. Eben ein Startgeschenk.

    SCHOCK

    Anders kann ein Mensch durch harte, kritische Lebensverhältnisse oder durch einen Schock durchaus langfristig zum Nachdenken gebracht werden, oder in neue Entwicklungen katapultiert werden und sich dauerhaft auf die Reise zu einem höheren Weisheits-Level begeben.

    ABSURDITÄT

    Ebenso gut kann sich eine plötzliche, nicht in Worte fassbare Unstimmigkeit ereignen, kann eine Absurdität „aufblitzen", die Impulse gibt zu weiteren Nachforschungen, die einen lang anhaltenden Erkenntnisprozess in Gang setzen. Es wird erfasst, dass es da etwas im Moment nicht Greifbares gibt, was sich aber lohnt, zu erhellen.

    AUSLÖSER

    Viele weitere Auslöser neben Schock und Absurdität können energetisieren: ein Impuls-Gedanke eines Buches, welches gerade gelesen wird, fasziniert, und die Reise in die Erkenntnis beginnt. Oder ein anderer Mensch erhellt das eigene Denken, und schon startet der Prozess der Selbsterforschung in die Selbsterkenntnis.

    OSZILLIEREN

    Auch kann es sein, dass sich nicht strikt aufsteigend auf eine höhere Stufe gesteigert wird. Die Dynamik des Lebens verwischt mitunter solche Linearitäten. Denkbar sind unzählige Variationen. So liegt heute der Schwerpunkt bei Mensch 2 und morgen dominiert Mensch 3. Dann wechselt es wieder zurück zu Mensch 2. Und je nach Momentum ein Blinzeln nach Mensch 4. Ein permanentes Oszillieren. Ein Hin und Her.

    TRANSFORMATION

    Der Mensch ist nicht per sé „die Krone der Schöpfung". Er muss sich selbst das Recht erschaffen, sich Mensch zu nennen. Dafür bezahlt er mit der Anstrengung, sich durch intensive Arbeit auf höhere Sein-Stufen zu befördern. Es geht dabei um Transformation, um evolutionäre Umwandlung. Die volle Entfaltung besteht darin, etwas zu werden und sich selber zu geben. Und nicht nur zu zelebrieren, was ist - und blind das, was sich schicksalhaft ergibt, dazu zunehmen. Es geht somit um vertikal wachsende Erkenntnisse aus erweiterten Bewusstseinszuständen.

    EXPERIMENTIEREN

    Experimentieren Sie mit potenziellen Transformationsstufen. Erproben Sie verschiedene Bewusstseins- und Weisheits-Level. Erkennen Sie die Möglichkeits-Potentiale. Besser noch: Verharren Sie nicht in theoretische Gedanken, sondern ergreifen Sie experimentelle Transformationschancen.

    Es geht darum, Türen aufzustoßen. Angeboten wird, die hier vorgetragenen Gedanken zu erproben, sie zu untersuchen und zu überprüfen, nachzufragen, sie für sich selbst zu erforschen. Seien Sie neugierig und skeptisch. Also sehr ernsthaft dabei, dem nachzugehen, was an den Entwicklungsstufen für Sie dran und drin sein könnte. Auf diese Weise entsteht durch intensive Arbeit das Werkstück Ihres Lebens.

    ALLTAGSPRAXIS

    Derartige Bemühungen sollten Sie jedoch keinesfalls von der Alltagspraxis, von Ihrem täglichen Tun entfernen. Das hier dargestellte Konzept bezweckt nicht Rückzug und Einsamkeit. Vielmehr setzt das Experiment dort an, wo Sie sich tatsächlich jetzt aufhalten: In der Familie, im Beruf oder in der (angeblichen) Freizeit.

    Das Alltägliche bietet das notwendige, erfolgskritische Arbeitsmaterial und die Experimentiermasse, um unentwegt immer tiefer in die Weisheit der Transformation einzudringen. In sie hinab zu steigen, um dann in einem Vertikal-Drift aufsteigen zu können. Experimentierende Weisheit bedeutet zu den Sternen schauen, bei gleichzeitigem pragmatischem Bodenkontakt.

    MENSCH 1 „ZERO" - EINLEITUNG

    EGO

    MENSCH 1: ZERO hat eine klare Vorstellung von seinem Ich, seinem Ego. ER IST DIE PERSÖNLICHKEIT, die er ist, und das genau ist richtig für ihn. Er ist sein EGO. Er ist der Erschaffer dieser seiner Persönlichkeit. Er hat seinen eigenen Willen und gestaltet damit sich und seine Umwelt. Dieses Ego ist ambitioniert und will die Welt erobern.

    KONDITIONIERUNG

    Die Konditionierung der Gene und die erziehende Prägung seiner Umwelt haben MENSCH 1 ins Leben gebracht. Doch aus seiner Sicht ist dieser Einfluss gering.

    Die junge Anfangspersönlichkeit wurde, wie mit Lehm, bewusst von MESCH 1 geformt. Er ist der Architekt seines Egos. Somit hat er selbst einen eigenen Willen, der ihn durch die Welt führt. Er weiß also nicht, dass er das Ego, was er glaubt zu sein, gar nicht ist.

    Ein kleines Kind spricht von sich in der dritten Person: „Hans will trinken. Es sagt zu sich: „Hans. Das Kind weiß, dass es nicht das Ego ist. Denn dieser Hans ist das fremdgeprägte Ego durch Gene und Prägung.

    Später greift immer stärker die Erziehung und Hans wird durch die beeinflussende Erziehung glauben, er sei dieser Hans. Aber das stimmt nicht, es ist pure Konditionierung.

    Es ist ein Trick, eine nützliche Erfindung des denkenden Verstandes. Der Verstand bildet eine Struktur aus. Alle losen Fäden werden so als illusionäre Persönlichkeit zusammengefasst. Es wird ein fiktives Zentrum gebildet. Damit lässt es sich besser durch die Welt manövrieren.

    MENSCH 1: ZERO glaubt tatsächlich, dass er Hans -die Ich-Persönlichkeit-, das Ego ist. Somit kann er nicht erkennen, dass er zwar ein Ego hat, er es aber nicht ist. Diese Erkenntnis entdecken erst MENSCH 3 und MENSCH 4. MENSCH 2 fällt dies ebenfalls nicht auf, aber er will jedoch seine Persönlichkeit optimieren. MESCH 1 will so bleiben, wie er ist und sich nur da verändern, wo das Schicksal im Zwang fordert.

    GRUNDVERSTÄNDNIS

    Ausgehend von diesem GRUNDVERSTÄNDNIS, dass MENSCH 1 glaubt, diese Persönlichkeit zu sein, ist er demzufolge so zu skizzieren:

    • PERSÖNLICHKEIT

    MENSCH 1: ZERO ist stolz darauf, was er geschaffen hat. Sein Haus, was er vielleicht selbst auf dem Lande gebaut hat, sein teurer Zweitwagen, das Wochenendhaus in Italien, seine Familie, Erspartes, eine anerkannte Position im Beruf. Er ist sein Denken, Handeln, Fühlen. Er definiert sich durch die Dinge, die er hat wie: berufliche Position, Vermögen, Ansehen, Familie. All das zusammen drückt ihn aus, er ist das. Damit IDENTIFIZIERT er sich. Das macht seine PERSÖNLICHKEIT aus.

    • WAHL

    MENSCH 1: ZERO hat Einfluss und kann seinen Lebensweg aktiv gestalten. Er hat die WAHL und WÄHLT UND ENTSCHEIDET BEWUSST. Er kann entscheiden, was er will, handeln wie er will. Er ist selbstbestimmt. Natürlich nur, soweit der Rahmen der Umwelt das zulässt.

    • OPFER

    Jedoch verhindert die Umwelt häufig die Durchsetzung seines Willens. Dann ist MENSCH 1 wiederholt OPFER durch Fehlverhalten anderer. Er geht die richtigen Wege, aber die Umwelt IST suboptimal. DIE ANDEREN BEKOMMEN DIE DINGE FÜR IHN NICHT HIN. Es kommt darauf an, Situationen zu schaffen, die ihn fördern. Positives Umfeld, positives Erleben. Wenn die Dinge nicht gelingen, sind es die anderen Menschen, die dies verantworten. Er ist Opfer widriger Umstände.

    • SCHULDZUWEISUNG

    SCHULDZUWEISUNGEN sind dann die logische Konsequenz, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollten. Was natürlich auch vorkommt. MENSCH 1 ist mit RECHTFERTIGUNGEN schnell bei der Hand. Es lassen sich rasch gute Gründe finden, warum es nicht ist, wie es für ihn sein sollte. Die Welt hat für ihn nicht optimal funktioniert. Denn dies ist der Anspruch, den er fordert. Er zeigt nicht mit dem Finger auf sich, er zeigt auf das Umfeld, die Situation, auf die Menschen um ihn herum.

    • WAHRHEIT

    MENSCH 1: ZERO hat eine Wertegrundhaltung und moralische Ansichten, die seinen Charakter ausmachen. Er leitet aus seiner Grundhaltung ab, was für ihn wahr ist. Und es gibt eindeutige Dinge, die für ihn nicht wahr sind. WAHRHEIT ist nicht mehrdimensional, sie ist eindimensional abhängig von seiner aktuellen Ansicht.

    • WISSENDER

    MENSCH 1: ZERO ist WISSENDER. Er blickt durch. Kann sich in der Welt einordnen. Weiß, wo es lang geht. Die Welt ist für ihn kein Mysterium. Man muss 1+1 zusammen zählen können. Klare Ziele, klare Wege, klares Handeln, klare Ergebnisse. Es geht linear nach vorne.

    • STANDPUNKTE

    MENSCH 1: ZERO steht für SEINE STANDPUNKTE und verteidigt sie gegen andere Standpunkte. Es gibt die positiven Dinge, die ihn fördern, und hinderliche Dinge, denen es gilt, sich dagegen zu stemmen. Also klare polare Positionen. Er kann das was ist, im Rahmen seines Weltbildes bewerten. Er hat den Überblick. Er weiß wo er steht.

    • ZIELE

    ZIELE steuern MENSCH 1: ZERO. Ziele gilt es zu erreichen, dies ordnet sein Tun. Schafft er die Ziele, hat er es im Leben geschafft. Es bedeutet, alle Ziele erfolgreich zu erreichen.

    • SINN

    SINN ermöglicht, sich seinen Platz im Ganzen zuzuordnen. Und zwar für sich, wertschöpfend im Kontext von Respekt gegenüber sich selbst. Das, was MENSCH 1 lebt, ist per Definition sinnvoll. Er ist sich selbst sein Sinn. Wer anders lebt, lebt sinnlos.

    • MEHR

    Natürlich ist Glück für MENSCH 1: ZERO wichtig. Da bietet sich die überzeugende, kollektive Glücksgleichung an: „JE MEHR ich habe, DESTO BESSER geht es mir". Das Lebensmotto: Mehr Reichtum kreiert Glück. Ein wunderschönes Haus, die Ehefrau und Kinder, der akademische Titel, die Position im Unternehmen, ein Sportwagen, Urlaube, Events. Ruhm kreiert Glück. Davon immer mehr heißt: noch glücklicher werden. Immer mehr, immer weiter, immer höher. Die Steigerung ist die Verheißung.

    • FREIZEIT

    Die Freizeit und der Beruf werden von MENSCH 1 als zwei polare Welten betrachtet. Es geht daraus abgeleitet um WORK LIFE BALANCE. Vor allen Dingen ist in der Freizeit die Kraft für den Beruf zu finden. Ausruhen von den Mühen des geschäftlichen Räderwerks. Je mehr Freizeit umso besser. Die Freizeit ist der Ort, wo es sich zu leben lohnt. Lange studieren, und früh in Rente gehen, ist die Parole. So viel FREIZEIT, wie geht. Seien es die Abende, das Wochenende, die Feiertage, die Urlaube: sie sind zeitlich zu optimieren. Ja, im Beruf gilt es finanziell gut unterwegs zu sein. Aber die Erfüllung gibt es anderweitig des Berufes. Verwirklicht wird sich außerhalb des Unternehmens. Work Life Balance: wenig Arbeit, viel Freizeit.

    • GEWOHNHEITEN

    Da die Welt für MENSCH 1: ZERO durch seine Einstellung geregelt ist, gilt es das Geschaffene zu bewahren. Eine gute Gewohnheit von dem was funktioniert, gibt Sicherheit und Vertrauen. Warum feste, gute Routinen und GEWOHNHEITEN verlassen. Eine gute Absicherung im Leben: etwa wie Angestellte oder Beamte es beanspruchen, ist das Credo der Credos.

    • ERLEBNISSE

    STARKE EMOTIONALE ERLEBNISSE können durch Events, genussvolles Essen, Feste und Feiern, erlebnisreiche Urlaube, Alkohol und Suchtmittel, spannende filmische Unterhaltung, zelebriert werden. Es gilt: sich permanent bestens unterhalten zu lassen. Der Anreiz kommt von außen. Es geht um externe Erlebnisse, die das „wow" im Leben bringen. Das ist es, was in der Gewohnheit ohne Risiko in vollster Sicherheit für das berauschende Adrenalin, für die Abwechslung, sorgt. MENSCH 1: ZERO ist wie süchtig auf der ständigen Suche nach Ablenkung. Er will im Dauermodus unterhalten werden. Kein Platz für Kontemplation, Ruhe, Stille, Meditation über das, was eigentlich ist. Kein Raum für Selbsterforschung.

    • EWIG

    In der Regel fühlt MENSCH 1: ZERO, dass der Tod in seiner Endgültigkeit im Leben eine Antwort von ihm fordert. Denn selbstverständlich möchte er mit seiner Persönlichkeit und mit seinem Körper EWIG WEITER LEBEN. Die Antwort für ihn ist das gesicherte Weiterleben seiner Persönlichkeit nach dem Tod, die sein Ich ausmacht. Dies regelt hervorragend die Religion. Hierzu gibt es die Wahlfreiheit von Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus bis hin zu zahlreichen Sekten. Intellektuelle Fluchtrouten. Es wurde möglicherweise die Aufklärung verpasst, die sämtliche Religionen als kranke kindliche Erfindungen entlarvt. Oft wird die Auseinandersetzung mit dem Tod bis zum Lebensende aufgeschoben. Denn sich mit dem Tod, auch losgelöst von Religionen, so richtig zu beschäftigen, kann ja rechtzeitig kurz vor dem Tode erfolgen. Es ist ja Zeit genug. Das Thema „Tod ist im Leben praktischerweise an „später delegiert. Ein Irgendwann. Ein Ausweichen, Vertuschen, Wegsehen, ein sich Wegducken vor der elementarsten notwendigen Auseinandersetzung.

    ROBOTER

    MENSCH 1: ZERO ist, so wie er ist, fertig. Er hinterfragt nicht. Das was ist, ist er, und es ist gut. Der MENSCH 1 „schläft" und nutzt nicht die Möglichkeit des Durchdringens, was wirklich ist. Er ist ein Sklave der Determination, ein mechanisch handelnder Roboter, eine kalte Maschine. Er lebt in einer starren Schablone, die ihm auferlegt wurde. Ein Leben als Autopilot in kompletter Fernsteuerung. Die Persönlichkeit ist nichts weiter, als eine statische Vorlage, die aufgezwungen wurde.

    GEFÄNGNIS

    MENSCH 1: ZERO ist vergleichbar mit einer Person, die im Gefängnis sitzt. Da der Gefangene aber nicht weiß, dass er im Gefängnis sitzt, kommt er nicht auf die Idee auszubrechen. Es werden keine Pläne für die Flucht vorbereitet. Was ist, wird hingenommen. Was nicht passt, verursacht das Gefängnis, nicht der Gefangene. Dass der Insasse dieses Etablissements jedoch selbst die Mauer mit den Stahlgittern dieser MENSCH 1 ist, das wird nicht geschlussfolgert. MENSCH 1 setzt sich selbst unter Freiheitsentzug. Er ist sein eigener Wärter.

    TIER

    MENSCH 1: ZERO ist ähnlich wie eine Ameise zu begreifen, die eine Straße überquert und nicht verstehen kann, dass dies eine Straße ist. Es ist ein Blindsein im Sein. Es ist ein Hundeleben. Denn der Hund mag zwar gut leben, er VERSUCHT und kann aber NICHT verstehen, wie die Welt tickt, die dem Hund den Rahmen gibt. Da gibt es kein Verständnis und allemal nicht die Idee, das was ist, zu hinterfragen. Im Gegensatz zum TIER kann der Mensch sein Bewusstsein aktivieren. Das Bewusstsein als ein zusätzliches Organ, WAS DEN MENSCHEN AUSMACHT. Ein TIER hat zwar ebenfalls Gefühle, kann denken und verstehen, neu lernen, schlaue Strategien entwickeln, soziale Stärken nutzen, empfindet Schmerz. Aber die Fähigkeit, über sich selbst bewusst auf einer Metaebene zu reflektieren, dürfte weniger ausgeprägt sein. MENSCH 1: ZERO ist ein gehobenes TIER. Gehoben, weil dennoch in ihm jederzeit das Potential für die Selbstentwicklung schlummert.

    AUTOMATEN-ICH

    MENSCH 1: ZERO ist ein passiver, fremdgesteuerter, illusionärer Automat. Eine Ego-Persönlichkeit, ohne Anspruch auf Eigenes: Das „AUTOMATEN-ICH".

    Das Kapitel zu MENSCH 1: ZERO wird mit einer leeren Seite aufgerufen. Das mag für diese Stufe reichen, es beschreibt den MENSCH 1: ZERO hinlänglich.

    MENSCH 1: „ZERO" - DISKURS

    Das Kapitel zu MENSCH 1: ZERO wird mit einer leeren Seite aufgerufen. Das mag für diese Stufe reichen, es beschreibt den MENSCH 1: ZERO hinlänglich.

    MENSCH 2: „OPTIMIZE" - EINLEITUNG

    OPTIMIERUNG

    MENSCH 2: OPTIMIZE erkennt, dass das was ist, was ihn ausmacht, besser gestaltet werden kann. Es gilt, daran optimierend zu arbeiten. MENSCH 2: OPTIMIZE schaut nachdenklich auf das Leben. Seine Persönlichkeit wurde im Wesentlichen in den ersten Lebensjahren von dem erziehenden Umfeld geprägt. Und das in enger Komplizenschaft von Genen, die seine Persönlichkeit repräsentieren. Später als Jugendlicher und im Erwachsenwerden konnte er jedoch eingreifen, und seine Persönlichkeit selbst gestalten und beeinflussen, und fremden Anfangskonditionierungen entwachsen.

    Er ist sein Ego. Das was ist, ist gut. Aber die darin enthaltenen Lebenskonzepte sind zum Teil weiter zu entwickeln. Das Gestalten eines besseren Ich kann noch viel intensiver geschehen. Es gilt das was ist, zu optimieren.

    WERTE

    MENSCH 2: OPTIMIZE erkennt, dass es durchaus WERTE, Haltungen, Lebenskonzepte in seinem Leben gibt, die nicht hilfreich und förderlich sind. Seien diese durch das prägende Umfeld, durch seine Gene, oder durch schicksalhafte Verkettungen mit beeinflusst und kreiert worden. Diese für ihn nicht förderlichen Werte sind zu eliminieren und durch neue Werte zu ersetzen.

    RESULTATE

    Dies gilt es für MENSCH 2: OPTIMIZE zu überdenken und zu optimieren. Kernfrage: wie kann die Personal Power seines Lebens durch welche neuen, guten, nützlicheren Lebenskonzepte, Werte, Grundhaltungen verbessert werden. MENSCH 2 will stärkere Lebenswerte und dadurch glücklichere RESULTATE.

    GRUNDHALTUNG

    Und so werden stärkende Lebenskonzepte, Grundhaltungen gesucht, die die nicht förderlichen Werte und Haltungen überlagern, verdrängen, mit der Zeit ersetzen. Es ist so, als ob eine als nicht angenehm erlebte Musik (nicht hilfreiche Werte) zwar bleibt, aber durch eine neue als angenehm erlebte Musik (gute, hilfreiche Werte) überlagert wird (Lautstärke). Im Folgenden eine Phalanx von Werten, die angestrebt werden können.

    NEUE HALTUNG

    Folgende Grundhaltungen sind zu verstärken, oder neu zu überdenken und zu verinnerlichen:

    • ZIEL & WEG

    Es gilt: sich auf ein starkes ZIEL zu orientieren. Es ist zu erkennen, dass die Zielsetzung durchaus powervoller sein könnte. Doch die wahre Idee der Ziele ist, dass diese einen WEG schenken, der ein erfüllteres Leben ermöglicht.

    Diese neuen Ziele lösen alte Ziele und die damit verbundenen nichterfüllenden Wege ab. Der Weg ist das Ziel. Das Ziel platziert MENSCH 2 dorthin, wo er am besten sein Potential aktivieren kann.

    • GLEICHE GÜLTIGKEIT

    Die Lebenserfahrung lässt begreifen, dass es positive und negative Dinge im Leben gibt, wie: Glück und Unglück, Freude und Trauer, Gemeinsamkeit und Einsamkeit.

    Die neue Erkenntnis: Beide Seiten haben GLEICHE GÜLTIGKEIT. Wie ein Stock mit zwei Enden. Beide Enden gehören zu demselben Stock. Nur so ist der Stock eine Einheit. Beides ist im Guten anzunehmen und gehört zu einem gelingenden Leben. Das Negative anzunehmen und integrieren zu können, ist ein Meilenstein der Lebenskunst.

    So ist als Beispiel: Verzweiflung, schlechte Laune, Depression, Nichtgelingen, Scheitern, genauso wichtig wie das auf den ersten Blick angenehmere Gegenteil. Was heute als positiv gewertet wird, kann später nach Jahren als Katastrophe enden. Und was heute negativ gewertet wird, kann im späteren Zeitlauf positiv interpretiert werden. Beide Seiten sind GLEICH - GÜLTIG. Eine Einheit. Ein Ganzes.

    Also: wenn das Leben Sie auf eine angeblich negative Seite wirft, gilt es diese Seite des Lebens anders zu bewerten. Nicht die Seite ist negativ sondern Ihre Interpretation. Dass Sie auf die vermeintlich negative Seite geworfen werden, ist permanenter Lebensalltag. Es ist nicht zu vermeiden.

    • SELBSTVERANTWORTUNG

    Es gilt die Verantwortung dafür zu übernehmen was im Leben geschieht. MENSCH 2 ist bewusster Regisseur und Schöpfer dessen, was ist, und übernimmt somit die Verantwortung. Selbstverantwortung löst die Grundhaltung ab, in die Opferrolle zu gehen, wenn Dinge nicht so laufen wie man sich das wünscht. Schuldzuweisung und Rechtfertigung scheiden somit aus. Es wird die Verantwortung übernommen für das eigene Verhalten.

    Und sollte es so sein, dass man nicht verantwortlich für etwas ist, wird die Verantwortung trotzdem übernommen. Warum? Es ist das bessere Konzept. Wer nicht verantwortlich ist, der ist Opfer und wird gestaltet. Wer die Verantwortung übernommen hat, der hat das, was ist, geschaffen. Also kann er auch etwas anderes erschaffen. Wie würde ein Star Wars Fan sagen: „die Macht ist mit Dir".

    • MUT

    Es gilt Neuland zu betreten. MUTIG die Projekte anzupacken, wo neue Erfahrungen gesammelt werden, durch die der Mensch wachsen kann. Die Unerledigten, die einem wichtig sind, zu erledigen. Der Weg geht da lang, wo die Herausforderung ist. Im Neuland warten Abenteuer, Erleben, Überraschung, Lebensintensität, Lebensfreude.

    Aufgegeben wird die Grundhaltung in der Gewohnheit zu verharren, sich in der Komfortzone festzubeißen. Ein Erstarren im Bekannten. Das mutige Betreten von Neuland schenkt Erfüllung. Neues ist zwar mit Risiko verbunden, aber nur hier gibt es die Lebenspower, um die es letztlich geht es. Das Abenteuer, was im Leben gesucht wird.

    Kardinalsfrage: wie kann derjenige Mensch der in der Gewohnheit stagniert, trotzdem in der Komfortzone bleiben und Lebensfreude empfinden? Die Lösung: Second Hand Life. Es gelingt mit Ersatzbefriedigungen.

    Zum Beispiel: Anderen Menschen die etwas wagen, bei Bier und Chips im TV zuzusehen. Da ist Sicherheit. Keine Gefahr, kein Risiko. Aber Ersatzbefriedigung. Und Zuschauen macht ja auch Spaß. Oder Präsident im Kaninchen-Zuchtverein, weil es im Beruf mangels Einsatz nicht gut läuft. Oder Alkohol, da kommt die gute Stimmung automatisch auf. Und immer absolut zuverlässig: Es gilt bei schwächerer Emotionalisierung die Dosis zu steigern.

    Erkenntnis: die Speisekarte ersetzt nicht die Speise. Die macht nicht satt. Also Konklusion: Raus aus der Gewohnheit, mutig Neuland betreten.

    • LEIDENSCHAFT

    Ein weiterer starker Wert bedeutet, leidenschaftlich in dem was ist, zu leben. Vier Möglichkeiten führen in LEIDENSCHAFT oder erschaffen Leid.

    Leidenschaftliches Leben heißt, das was ist, ohne Einschränkung anzunehmen: „Take it im Sinne von „Love it. Man erhält das, was man will - mehr geht nicht. Das Erwartete geht in Erfüllung. Würde man in Ablehnung zum Leben leben, wäre das unklug, da das was ist, ja da ist. Also in jedem Moment in einem uneingeschränkten „Take it oder „Love it zu dem was ist, leben.

    Mit diesem Wert scheidet das ständige Herummäkeln an dem was ist, aus. Es wird in dem Moment des Jetzt gelebt.

    Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie Situationen, beispielsweise Beziehungen oder Jobs, verlassen können, wenn es nicht passt. Also: „Leave it! So gibt es z.B. Freunde im Leben und Freunde fürs Leben. Nicht alles hält für immer. Dies wusste Heraklit schon mit dem Hinweis: alles fließt. Also ist „Leave it eine starke und gute Option.

    Oder: „Change it. Sie können Situationen verändern, wenn es möglich ist. Hinweis: nicht immer gelingt es, Dinge zu verändern. Das Beharrungsvermögen Ihres Partners auf Gewohnheiten, die Sie nicht mögen, ist bekannt. Da ist „Change it eine hoffnungslose Option.

    Und: wenn Sie etwas nicht verlassen wollen, „Leave it also nicht möglich ist, und um etwas zu ändern „Change it auch nicht machbar ist, dann bleibt „Love it" übrig. Dann bringen Sie vollste Leidenschaft in das Spiel ihres Lebens hinein.

    Es gibt noch eine vierte Möglichkeit: Oszillieren. Oszillieren heißt: sich permanent zwischen „Love it, Leave it, Change it" zu bewegen. Eigentlich wollen Sie Freitagabend Schluss machen. Klare Kante. Freitagmittag erhalten Sie von Ihrem Intensivsozialpartner eine SMS: heute Abend gibt es Sauerbraten. Sie verschieben das mit dem Schlussmachen auf nächste Woche. Sauerbraten ist immerhin Ihr Lieblingsgericht. Dann diskutieren Sie in epischen Gesprächen, ob der Partner das, was er nicht ändern kann oder will, vielleicht doch ändert. Vergebliche Liebesmüh. So kann es dann immer weiter gehen. Oszillieren eben. Von dieser Option wird abgeraten.

    Auch etwas vollkommen Unmögliches zu erwarten, ist ein Beispiel von chancenlosem „Change it".

    Thema ist die Mär von Work Life Balance. Das eine und das andere sind gegenseitig auszutarieren. Zum einen, weil Beruf & Freizeit nicht zwei getrennte Dinge sind, beides zusammen ist eine Einheit. Ein zeitlich nicht zu trennendes Ganzes. Das eine kann nichts für das andere tun. Weil es eins ist.

    Und: ein Leben in Balance gibt es nicht. Das Leben ist ein rauf und runter. Also gibt es nur eine permanente Nichtbalance. In der Welt gibt es nur Werden. Werden ist Altes zerstören und Neues aufbauen. Aber keine Balance.

    Schlussfolgerung: Leben in der Nichtbalance mit „love it".

    • PERFEKT

    Es wird der Wert entdeckt, dass nichts im Leben absolut perfekt ist. Der Anteil im Leben, der passt: symbolisch 79% und der Anteil, der nicht passt, der nicht perfekt ist: symbolisch 21%. Das Nichtperfekte (21%) ist zusammen mit dem Perfekten (79%) eine Einheit, ein Ganzes. Das neue Wort: Perfekt-Nichtperfekt.

    Die Herausforderung ist: 21% NICHTPERFEKT mit den positiv bewerteten 79% zu verbinden. Man schaut durch die 79%, die passen. OK, so soll es sein und versteht: ohne 21% keine 79%. Kein Beruf, Beziehung, Projekt, Urlaub ohne 21%. Die 21% kreieren die 79%. Das, was Sie an Ihrem Lebenspartner nicht mögen, diese 21% b edingen das, was Sie an Ihrem Lebenspartner 79% mögen. Sollten Sie öfters Ihre Partner wechseln, dann wissen Sie: jeder neue Partner hat 21%, nur sehen diese 21% immer anders aus.

    Auch wenn Sie die vermeidlichen 21% bei Ihrem Partner durch das, was Ihrer Ansicht nach besser ist, ersetzen und so 100% PERFEKT erreichen, wird das Leben Sie überraschen: es werden neue 21% entstehen.

    Das Lebenskonzept, die Welt missgelaunt durch die 21% zu sehen und von einem absolut PERFEKT zu träumen, wird aufgegeben.

    Resümee: das NICHTPERFEKT ist das PERFEKTE.

    • WAHLFREIHEIT

    MENSCH 2 lebt in der WAHLFREIHEIT. Er hat die Wahl und kann, sollte wählen. Das Leben bietet viele Möglichkeiten, die permanente Entscheidungen fordern. Es gibt nicht nur einen Weg, es gibt viele Wege. Wer lebt, lebt auf Wegkreuzungen. Er steht in Räumen, wo es gilt viele neue Türen zu öffnen. Es gibt unzählig viele Türen, die geöffnet werden können.

    Es gilt abzuwägen, welche Wahl das eigene Leben am besten unterstützt.

    Da gilt es zu wissen, dass es nie eine vollkommene Informationsplattform gibt. Die Welt und die Möglichkeiten sind zu komplex, zu opak. Jede Wahl ist eine Spekulation. Irgendwie Roulett. Ein Wagnis. Somit kann die Wahl unterstützend sein, oder genau das Gegenteil, oder völlig neutral.

    Wer gewählt hat, sollte seine Wahl annehmen. Es war die beste Wahl zum Zeitpunkt und auf Basis der damals vorhandenen Informationen. Später, mit besserer Information, wäre die Wahl möglicherweise anders ausgefallen. Doch das hilft nicht für das Gewählte, wohl aber für das neu zu wählende. Diese Einsicht führt dazu, nicht mit dem in der Vergangenheit gewählten zu hadern.

    Im Extremfall kann soweit gedacht werden, dass wenn es keine Wahl gibt, diese Nichtwahl zu wählen ist. Beispiel: Wer durch einen Unfall ein Bein verloren hat, kann zeitlebens damit hadern oder sein Schicksal annehmen. Es bewusst wählen.

    Wer nicht in dem Bewusstsein der WAHLFREIHEIT lebt, ist Opfer des fremdbestimmenden, oktroyierenden Schicksals. Ein funktionierendes abhängig sein.

    • OFFEN

    Es ist nicht die Lebenssituation (Vermögen, Position, Job, Familie, Partner), die einen ins Positive stimuliert, es ist immer nur die eigene Interpretation der Situation, die bestimmt ob etwas positiv, neutral oder negativ erlebt wird.

    Wenn Situationen sofort bewertet und interpretiert werden, auf der Basis der eigenen Standpunkte und Lebenskonzepte, dann wird der Ist-Zustand stark gefiltert. Es bleibt nur übrig, was die eigene Interpretation zulässt, zu sehen. Lässt der eigene Standpunkt eine Situation negativ erleben, dann ist nicht die Situation negativ, sondern der wertende Standpunkt. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

    Somit empfiehlt sich vorerst eine persönliche Nicht-Interpretation der Situation, die alles sehen lässt, was ist. Später kann immer noch der eigene Standpunkt aktiviert werden.

    Diese Nicht-Interpretation wird als OFFEN sein bezeichnet. Freies Annehmen. Offener Blick. Freies Visier.

    OFFEN sein heißt: nicht festgelegt zu sein. Nicht verengt durch das Fenster des eigenen Standpunktes in die Welt zu schauen.

    Im Gegensatz dazu hofft man, dass sich die Welt für einen selbst positiv verändert, indem das Umfeld (z.B. Job, Partner) geändert wird. Doch das stimmt nur bedingt. Die Situation, das Verhalten anderer, können nur durch den eigenen interpretativen Blick in ein angenehmes oder unangenehmes Erleben geführt werden.

    • COMMITMENT

    Ein wesentlicher Wert ist COMMITMENT. Committet sein für das eigene Handeln. Man geht nicht ins COMMITMENT, weil das Vertrauen erweckt, so üblich ist, es andere gut finden. Das COMMITMENT gibt man sich selbst gegenüber. Ein Versprechen an sich selbst. Wort geben und Wort halten. Es steigert den eigenen Wert. Es verstärkt die positive Selbsteinschätzung.

    • RISIKO

    Ein Aspekt ist SKIN IN THE GAME. Dahinter steckt die Idee: das volle Risiko für das was man tut, zu übernehmen. Alle Handlungen bewirken, verursachen etwas. Für dieses Verursachte gilt es einzustehen. Dafür gerade zu stehen. Nicht etwa, wie manche Beamte und Politiker, in einer Egal-Haltung zu leben. Das, was diese Gruppen entscheiden, das damit verbundene Risiko, trifft sie nicht. Das Risiko wird an die Bürger delegiert. Ein schändliches Verhalten.

    • JA

    JA sagen zu dem was ist, weil es ist. Nicht in Abwehr, sondern in Annahme denken. Das gelingt bei angenehmen Dingen einfach, bei unangenehmen Dingen verlangt es Könnerschaft.

    JA zu sagen zu Dingen, die nicht passen. Weil dies eben auch ein Teil dieser Welt ist und nicht zu negieren ist. Das bedeutet zum Beispiel: auch schlechte Laune, anstrengende Situationen, Stress zu bejahen.

    JA heißt nicht, dass man das was ist, gut findet. Sondern dass man es vollstens annimmt, weil es nun einmal existent ist. Ein Profi arbeitet auch dann weiter, wenn er in negativen Emotionen verhaftet ist.

    Zu dem JA zu sagen, was man selbst will, das kann man leicht. Die Spreu wird vom Weizen getrennt, wenn es darum geht, wie der Umgang mit eigenen erlebten schweren Situationen ist. Die Realität ist oft herausfordernd und konfliktär. Sie ist, so wie sie ist, zu bejahen. Wird das Ist nicht bejaht, sind Sie es selbst, der sich eine schlechte Zeit schenkt.

    STEIGERUNG

    An diesen und anderen Werten zu arbeiten, die das Leben optimieren, verlangt Selbstbeobachtung und die Pflicht, sich zu hinterfragen. Den Ist-Zustand zu erkennen, weiterzuentwickeln, zu wachsen. Angetrieben von dem Credo: ein erfülltes Leben zu leben. Das geht nicht auf einmal. Es ist eine immerfort währende Herausforderung, die Persönlichkeit zu optimieren. Es ist ein anstrengender und langer Weg.

    MENSCH 2: OPTIMIZE steigert sich vertikal in sich.

    PERSONAL POWER

    Das Kapitel PERSONAL POWER führt intensiv in mögliche, optimierende Wertehaltungen ein. Das Kapitel bewegt sich im Bereich von 12 Denkanstößen:

    1. Die rote Linie

    2. Das Pendel des Lebens

    3. Räuberische Unerledigte

    4. Recht haben oder wachsen

    5. Persönliche Selbstverantwortung

    6. Was ist, das ist

    7. Wahlfreiheit

    8. Absolutes Commitment

    9. Funktionierendes Denken

    10. Energie

    11. Die Integration des Schattens

    12. Anstrengung, Fleiß, Disziplin

    RESULTATE

    Unterm Strich wird die angenommene Persönlichkeit MENSCH 2 optimiert, um bessere Resultate im Leben zu erzielen.

    MENSCH 2: „OPTIMIZE" - DISKURS

    PERSONAL

    POWER

    Wirkungsvoll denken,

    überzeugend handeln

    PROLOG (PERSONAL POWER)

    Träume, Wünsche, Visionen - es spielt keine Rolle, welches Wort Sie benutzen, wenn Sie von den Dingen sprechen, die Sie in Ihrem Leben zu verwirklichen hoffen. Doch irgendwann stehen Sie vielleicht vor der Frage, ob es nicht doch nur Illusionen sind - nicht umsetzbar, nicht erreichbar, unbrauchbar für ein Leben in der Realität. Und Stück für Stück verabschieden Sie sich von all dem, was Ihnen ein erfülltes Leben versprach. Die Sehnsucht aber bleibt.

    Was der Mensch denken kann, das kann er auch erreichen. Und das, worauf die Träume und Visionen aufbauen, sind Ihre Gedanken. Was aber hindert Sie daran, diese Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen? Ist es denn so schwierig, Gedanken in die Tat umzusetzen?

    Sicher, manches ist einfach nicht realisierbar, wenn die Voraussetzungen fehlen. Was nützt Ihnen der Traum von einem gefeierten Opernstar, wenn selbst das Wasser in der Badewanne sich kräuselt, sobald Sie die ersten Töne anschlagen? Diesen Traum sollten Sie getrost mit in den Schlaf nehmen, in Ihrem bewussten Leben hat er wirklich nichts verloren. Aber vieles andere von dem, was Sie sich vorstellen und erhoffen, ist durchaus zu erreichen, wenn die Übereinstimmung von drei wichtigen Voraussetzungen gegeben ist: Sein, Können und Wollen. Sein bedeutet, daß der Wunsch Ihren Talenten, Ihrem wahren Wesen entspricht. Können beinhaltet die Fähigkeiten und Voraussetzungen, um die Talente umzusetzen. Und Wollen heißt, den Wunsch als ein bewußtes Ziel zu definieren und dieses mit aller Kraft anzustreben.

    Viele Menschen verwenden kostbare Zeit darauf, ihre Talente und Fähigkeiten zu erforschen, daraus Ziele abzuleiten und sie zu formulieren. Das ist gut und richtig. Doch obwohl sie aus ganzem Herzen dieses Ziel verwirklichen wollen und immer neue Strategien entwickeln, um es zu erreichen, bleibt der Erfolg aus.

    Sollten Sein, Können und Wollen vielleicht doch nicht genügen? Gibt es womöglich eine geheime Zauberformel, die nur den Erfolgreichen der Welt bekannt ist? Nun, wenn Sie so wollen, es gibt etwas, was sofort jedes Ziel zunichte macht, wenn es nicht angewandt wird. Es ist die Brücke zwischen Theorie und Praxis: Handeln! Und das ist die Crux, die uns so häufig daran hindert, das zu leben, was wir sind, was wir können und was wir wollen.

    Handeln ist Risiko. Handeln treibt heraus aus dem gewohnten, bequemen, sicheren Leben und führt auf noch nicht gegangenen Wegen in unbekanntes Neuland. Nichts läßt im Menschen mehr Ängste, Zweifel und Unsicherheiten entstehen als der Schritt aus der vertrauten Umgebung. Alles wird in Frage gestellt, tausend Gründe sprechen dagegen. Der Verstand läuft Amok, die Gefühle wenden sich mit Grausen ab. Und mit vereinten Kräften ziehen sie uns zurück, sobald wir uns dazu entschließen, den Schritt zu wagen. Dann stehen wir wieder am Ausgangspunkt, zwar in Sicherheit, aber erfolglos, frustriert, verzagt.

    Was muß eigentlich passieren, damit wir endlich das umsetzen, was wir im Kopf haben, damit wir endlich das erreichen, was unseren Träumen, Wünschen und Visionen entspricht? Eines ist sicher: Niemand kann Ihnen das abnehmen, was Sie selbst nicht wagen. Niemand kann Sie von den Sorgen, den Unsicherheiten, den ängstigenden Gedanken und Gefühlen des Zweifels befreien. Es sein denn, Sie selbst. Deshalb kann es nur die eine, wenn auch paradoxe Antwort geben: Handeln Sie!

    Fähigkeiten haben Sie genügend, um tatsächlich das erreichen zu können, was Sie sich vorstellen. Wenn. Sie den Mut zum Handeln fassen, wenn Sie sich Schritt für Schritt in unbekannte Gebiete wagen, werden Sie das gesamte Potential Ihrer Personal Power erkennen, nutzen und vergrößern. Weshalb also noch Zeit verlieren, wenn Sie einmal beschlossen haben, aufzubrechen? Sie können nur gewinnen!

    1 Die rote Linie

    Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so schwer? Hermann Hesse

    Das Geheimnis der roten Linie

    Viele Menschen ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus und merken nicht einmal, dass sich die Lorbeeren am falschen Körperteil befinden. Sicher, sie wissen, was sie in der Vergangenheit getan und erreicht haben. Sie wissen aber nicht, dass die Vergangenheit eine Gruft ist, in der sie verschwinden können, obwohl sie noch leben.

    Wahrscheinlich aber können diese Menschen sehr genau sagen, was sie sich von der Zukunft wünschen. Und vielleicht können sie sogar erklären, wie sie diese Wünsche erreichen könnten. Doch es scheint, als vertrauten sie darauf, dass irgend jemand ihnen die Arbeit abnähme.

    Wie jedoch kann es gelingen, das Denken in Handeln zu transformieren? Starten wir mit einem Experiment, das wohl all jene erschaudern lässt, die für den Genuss der angeblichen Sicherheit alles gäben. Es ist ein Appell an Ihre Kreativität und Intelligenz – vielleicht aber schon der erste Schritt zu einem Blackout.

    Stellen Sie sich vor, in diesem Moment wird genau da, wo Sie jetzt sitzen oder stehen, ein Kreis um Sie herum gezeichnet, begrenzt von einer unsichtbaren roten Linie. Schauen Sie genau hin! Es ist eine magische Linie, die Sie nicht überschreiten können, die Sie gefangen hält in diesem Kreis, im Kreis Ihrer Gewohnheiten. Alles, was innerhalb des Kreises der Gewohnheiten liegt, ist Ihnen bekannt und vertraut; hier fühlen Sie sich sicher. Leider ist das auch der einzige Vorteil Ihrer Gefangenschaft. Denn im Kreis der Gewohnheiten gibt es kein Lernen, keine Entwicklung, keine Lebendigkeit. Doch jenseits der roten Linie liegt aufregendes Neuland. Hier warten neue Erfahrungen und Erkenntnisse darauf, entdeckt zu werden. Hier finden Sie faszinierende Herausforderungen, die Sie annehmen sollten, wenn Sie vom Leben mehr erwarten als Stagnation.

    Nun, niemand hindert Sie daran, diese magische rote Linie zu überschreiten. Es gibt keine bösen Hexenmeister und keine fauchenden Ungeheuer, die sich Ihnen in den Weg stellen. Wollen Sie den Schritt über die rote Linie wagen, gibt es kein anderes Hindernis als die selbst konstruierten Ängste, die es nun zu überwinden gilt.

    Alles in allem geht es bei diesem Experiment um ein Abenteuer der besonderen Art. Das Motto heißt: „Hauptsache, völlig daneben!" Sie sollen etwas tun, was Ihre Norm sprengt, was nicht zu Ihrer Rolle passt, was Sie eigentlich nie tun würden. Irgend etwas, was niemand von Ihnen erwartet. Und um die Spannung zu steigern, tun Sie es am besten im Beisein anderer.

    Hier geht es weder um ein Verhaltenstraining mit dem Ziel, besser zu werden, noch um eine Wertung Ihres Tuns. Der Sinn dieser Übung liegt einzig darin, die eigenen Verhaltensmuster kennenzulernen. Wie reagieren Verstand und Körper, wenn Sie auf Neuland stoßen? Welche Gefühle werden dabei ausgelöst? Was passiert, während Sie den Schritt über die rote Linie wagen? Und was passiert, nachdem Sie es getan haben?

    Ein paar Punkte sind beim Überschreiten der roten Linie zu beachten:

    • Das, was Sie tun wollen, können Sie frei wählen.

    • Die Länge der „Grenzüberschreitung" ist an keine Zeit gebunden.

    • Es gibt keine Einschränkung.

    • Sie sollen es hier und jetzt tun.

    • Sie sind der einzige Akteur, verzichten Sie auf die Unterstützung anderer.

    • Egal was Sie tun, tun Sie es nicht auf Kosten anderer Menschen oder irgendwelcher Gegenstände. Also ziehen Sie Ihrem Chef nicht die Ohren lang das ist hier nicht gemeint.

    • Tun Sie nichts, wobei Sie sich verletzen könnten.

    Ich nehme an, Ihr Verstand arbeitet jetzt fleißig und sucht nach geistreichen Einfällen. Aber er bekommt keine Informationen, er zieht eine Leerschleife. Nun versucht er herauszufinden, ob eine solche Situation in der Vergangenheit schon einmal dagewesen ist, ob es etwas Vergleichbares gibt, um dann ein vertrautes Verhaltensmuster wiederholen zu können. Doch auch das führt meist zu keiner Lösung, denn es gibt bisher nichts Vergleichbares. Der Verstand signalisiert: Gefahr in Verzug! Und sofort reagiert Ihr Körper. Kleine Adrenalinstöße setzen alle Stressreaktionen in Gang. Sie sind erregt, stehen unter Spannung. Spannung kann ein phantastisches Gefühl sein: Sie mahnt zur Vorsicht, verhilft zur erforderlichen Wachsamkeit und Aufmerksamkeit. Doch mit zunehmender Spannung kommt eine gewisse Unsicherheit auf, vielleicht begleitet von hektischen roten Flecken oder vor Aufregung feuchten Händen. Die krampfhafte Suche nach etwas Vernünftigem geht weiter.

    Eine der Wirkungen der Furcht ist es, die Sinne zu verwirren und zu machen, dass uns die Dinge anders erscheinen, als sie sind. Cervantes

    Irgend etwas müsste doch da sein! Ihr Verstand ergeht sich in paranoiden Hochrechnungen. Mit missionarischem Eifer zeigt er auf, was alles Schlimmes passieren, was schiefgehen könnte. Und wie denken die anderen darüber? Werden sie lachen? Fazit: Was immer Sie auch tun werden, Sie können sich nur blamieren. Doch auf einmal kommen Ihnen brillante Ideen und völlig neue Vorstellungen in den Sinn. Sie werden ungeheuer kreativ. Zum Beispiel: Hose runter. Derart abartige Ideen dürften im mitteleuropäischen Management weit verbreitet sein.

    Ich bin jedoch fast sicher, Sie tun es nicht. Und nachdem Sie mehrere solcher unschicklichen Einfälle verworfen haben, gelangen Sie langsam zu der Ansicht, dass dieses Experiment eigentlich gar nicht intelligent ist, sondern sogar ziemlich dumm. Natürlich könnten Sie mit Leichtigkeit irgend etwas in die Tat umsetzen, nur im Moment haben Sie keine Lust dazu. Sie können die Sache schließlich auch lassen und weiterlesen. Genau! Einfach nicht handeln, sondern weiterlesen. Ich weiß nicht, wie Sie mit diesem Unterfangen umgegangen sind. Wollten Sie vielleicht etwas tun und haben es doch nicht ausgeführt? Dann brauchen Sie jetzt ein Ventil, um sich abzureagieren, denn die Anspannung, der Stress ist noch nicht abgebaut. Sie können nun sauer werden und die aufsteigende Wut über Ihr Nichthandeln auf irgend jemanden projizieren, Sie können mit anderen über irgend etwas Belangloses reden, Sie können auch über die Menschen lachen, die solch ein Experiment wirklich durchführen.

    Wenn Sie die rote Linie aber überschritten haben, werden Sie vielleicht sagen: Hey, das war super! Und Sie werden feststellen, dass Sie sich gelöst und entspannt fühlen. Die aufgebaute Spannung ist während des Handelns verschwunden, der Stress ist abgebaut.

    Hier eine intelligente Oberlehrerfrage: Was hat das Spiel mit dem realen Leben zu tun? Wie sieht es im täglichen Leben mit der Auseinandersetzung zwischen Bewahrer und Innovator aus? Nun, wenn Sie die rote Linie tatsächlich überschreiten wollen, um an Ihr Ziel zu gelangen, werden Sie bestimmt eine weitaus größere Herausforderung spüren. Besonders dann, wenn Sie wissen, dass andere Menschen Ihre ungewöhnlichen Handlungen bemerken werden.

    Dann stehen Sie vor Ihrer roten Linie, noch geschützt im Kreis der Gewohnheiten, und schauen auf die außerhalb liegenden Visionen, die für Sie einfach wichtig sind. Und während Sie über die notwendigen Handlungen nachdenken, werden Sie wie in der Übung Erregung und Spannung spüren. Denn dann, wenn Ihnen etwas unbekannt ist, wenn Sie vor Neuland stehen, versetzt der Körper Sie in die Lage, sehr präsent, sehr wach zu sein, um auf das reagieren zu können, was auf Sie zukommt. Adrenalinstöße bereiten den ganzen Körper auf eine mögliche Aktion vor. Aber nicht das Ereignis an sich produziert die Adrenalinstöße, vielmehr sind Ihre Gedanken über das Handeln und das mögliche Ergebnis der Auslöser.

    Das ist die Tragik eines normalen Mitteleuropäers: Der Verstand, der so unendlich hilfreich sein kann, erweist sich vor dem Überschreiten der roten Linie als Zensor. Er wird zum Großinquisitor, dessen paranoide Ideen den Befehl geben, alles beim alten zu lassen und auf keinen Fall ein Wagnis einzugehen.

    Die Angst ist die Mutter aller Befürchtungen

    Ihnen wird angeboten, im kommenden Jahr die Vertretung Ihrer Firma in. Japan zu übernehmen. Sie haben eine Woche Bedenkzeit.

    Natürlich reagieren Sie voller Begeisterung auf dieses Angebot, denn endlich scheint sich ein langgehegter Wunsch zu erfüllen. Sie sind ganz aufgewühlt und rufen abends sofort sämtliche Freunde an, um von dieser einmaligen Chance zu berichten. Bevor Sie zu Bett gehen, denken Sie an all die faszinierenden Dinge, die Sie kennenlernen werden. Und beim Einschlafen steht für Sie fest: Ich übernehme den Job. Am nächsten Tag überlegen Sie noch einmal gründlich, aber immer noch voller Enthusiasmus, welche Vorbereitungen zu treffen sind. Natürlich werden Sie einen Intensiv-Kurs für japanisch besuchen und noch einiges für die Erweiterung Ihres Fachwissens tun. Dann stellen Sie eine Liste auf, was sonst noch alles zu regeln ist. Und abends legen Sie sich wieder schlafen mit der Überzeugung, in einem Jahr in Japan zu sein. Nun gehen Sie aber am folgenden Tag nicht direkt zu Ihrem Vorgesetzen, um diesen Entschluss mitzuteilen. Sie zögern und wollen die endgültige Entscheidung noch ein wenig aufschieben. Auf einmal spüren Sie eine leichte Anspannung, so ein unangenehmes Gefühl. Bis zum Abend stehen Sie dann richtig unter Stress. Und damit haben Sie den Zeitpunkt verpasst, über die rote Linie zu gehen. Denn plötzlich empfinden Sie Furcht vor den Aufgaben, die auf Sie zukommen werden. In einem Jahr japanisch lernen? Sie hatten schon mit Englisch einige Schwierigkeiten. Und ob Sie jemals mit der fremden Kultur vertraut werden? Sie werden Ihre Freunde verlassen und mutterseelenallein sein. Sie werden alles Vertraute hinter sich lassen. Jetzt überfällt Sie richtige Angst. Es ist nichts Bestimmtes mehr, woran Sie denken. Nur noch ein umfassendes, ungutes Gefühl des Bedroht seins macht sich breit. Einen ganzen Tag lang schlagen Sie sich damit herum, dann entscheiden Sie sich gegen Japan.

    Ein Held ist einer, der fünf Minuten länger tapfer ist als der gewöhnliche Mensch. Ralph Waldo Emerson

    Viele Menschen denken zuerst über die möglichen negativen Auswirkungen ihrer Handlungen nach. Das nimmt ihnen den Mut, etwas zu riskieren. Doch je seltener sie den Mut haben, den Kreis der Gewohnheiten zu verlassen, um so größer wird die Angst vor jeder neuen Herausforderung. Und wie Zombies werden sie irgendwann passiv und lethargisch durchs Leben stolpern, ohne den geringsten Ehrgeiz zu entwickeln, mehr aus sich zu machen.

    Wie oft lassen Sie in Ihrem Leben einfach Chancen verstreichen, statt etwas Neues zu wagen? Hätten Sie den Mut, die eine oder andere rote Linie im Leben zu überschreiten, wäre das ein sicherer Weg aus dem Kreis der Gewohnheiten. Lernen können Sie nur jenseits der roten Linie. Aber davor haben wohl die meisten von uns Angst. Jeder kennt doch diese intellektuellen Sackgassen, die zu nichts anderem führen als zu pseudorationalen Begründungen für das, was man gerade nicht getan hat. Und Sie kennen auch die Kompensationsund Vermeidungsstrategien, bei denen man sich mit Drogen, seien es nun der Alkohol oder das Fernsehen, so weit ausblendet, um zumindest für den nächsten Augenblick beruhigt zu sein. Aber welche Strategien wir auch fahren, die roten Linien bleiben bestehen. Und wir wollen einfach nicht einsehen, dass sie nur dazu gemacht sind, um überschritten zu werden.

    Was passiert eigentlich, wenn ein Mensch nie bereit ist, über die rote Linie zu gehen? Egal, ob Sie sich für oder gegen das Überschreiten der roten Linie entscheiden, es kostet Sie die gleiche Menge Energie. Denn Stress werden Sie auf jeden Fall spüren, wenn Sie vor der roten Linie stehen. Doch sobald Sie den Schritt wagen, wird diese Energie in die Aktion umgesetzt und führt zu einem Ergebnis. Bleiben Sie aber stehen, dann brauchen Sie einen anderen Weg, um die Energie abzubauen. Und da gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, die ich gerne als Verpisser-Routen bezeichne.

    Erste Verpisser-Route: die intellektuelle Variante

    Viele Menschen verfallen auf die geniale Idee, sich zu rechtfertigen oder anderen die Schuld zuzuschieben. Rechtfertigung und Schuldzuweisung ein interessantes Zwillingspaar, das zusammengenommen ungemein stark wirkt.

    Bei der Rechtfertigung sieht es zumindest noch so aus, als hätten Sie sich bewusst gegen das Überschreiten der roten Linie entschieden. Dass Sie gestern erst einmal die Steuererklärung erledigt haben, ist doch klar. Das ist ja nun wirklich wichtig. Schließlich geht's um bares Geld!

    Die Feigheit tarnt sich am liebsten als Vorsicht oder Rücksicht. Sigmund Graff

    Und es ist wohl selbstverständlich, dass Sie heute das Wetter nutzen, um Ihre Großmutter zu Einem Spaziergang einzuladen. Der alten Dame tut es doch so gut, mal an die frische Luft zu kommen. Da muss das Überschreiten der roten Linie halt noch etwas warten …

    Morgen werden Sie wohl den kleinen Riss im Garagendach flicken müssen, denn für die kommenden Tage wurden heftige Regenschauer vorhergesagt.

    Sie können sicher sein, dass Sie jeden Tag einen neuen Grund finden, um im Kreis der Gewohnheiten zu verharren. Wer etwas vermeiden will, wird garantiert einen Weg dafür finden.

    Der Himmel hilft niemals solchen, die nicht handeln wollen. Sophokles

    Rechtfertigung bedeutet, dass Sie begründen, warum Sie etwas nicht getan haben. Und das in brillanter, wissenschaftlich fest belegbarer Art. Im Leben lässt sich alles beweisen. Sie kennen doch den Holzfäller, der seit geraumer Zeit ächzend und stöhnend versucht, einen Baum zu fällen Wenn Sie ihn fragen, warum es so lange dauert, wird er ausführlich davon berichten, dass sein Sägeblatt stumpf sei, und wortreich erklären, warum er keine Zeit habe, es zu wechseln.

    Die Schuldzuweisung ist aber noch wirkungsvoller, sie ist die beste Kampfformel zur Selbstverteidigung: Machen Sie doch einfach andere dafür verantwortlich, dass Sie nicht gehandelt haben!

    Bestimmt wären Sie heute zum Zahnarzt gegangen, hätte Ihre Frau nicht darauf bestanden, dass Sie endlich den Wasserhahn in der Küche reparierten. Dabei Ist der nun schon seit drei Wochen defekt, da wär's doch auf einen Tag auch nicht mehr angekommen. Aber um des lieben Friedens willen …

    Wenn Ihr Chef, dieser alte Trottel, Ihnen nicht erst heute mitgeteilt hätte, dass er die Fertigstellung des Konzepts schon in einer Woche erwartet, hätten Sie endlich den Konflikt mit dem Kollegen klären können. Doch nun bleibt Ihnen leider nichts anderes übrig, als alle Kraft in die Ausarbeitung zu investieren.

    Aber welche Rechtfertigung Ihnen auch immer einfällt, wie viel Schuld Sie anderen auch zuweisen, Tatsache ist, dass Sie nicht über die rote Linie gegangen sind. Tatsache ist, dass Sie Selbstrespekt verlieren und dass die Power des Lebens Ihnen nicht geschenkt werden kann. Denn Sie haben die Verantwortung für Ihr Leben in die Hände anderer gelegt.

    Zweite Verpisser-Route: die Ersatz-Variante

    Wem Rechtfertigung und Schuldzuweisung zu schwierig sind, dem bleibt noch die Möglichkeit der Kompensation. Hier

    vermeiden Sie einfach jegliche Aktion. Sie setzen sich vor den Fernseher und erleben das, was andere Ihnen vorleben: Sie fliegen zum Mond, überqueren den Amazonas und lernen hochinteressante Menschen kennen. Video ist noch eine Steigerung. Wer zu viel fernsehen für ungesund hält, der kann natürlich auch lesen. Hier bieten sich die Sogenannten Groschenromane an, die ungefähr den gleichen Effekt erzielen. Ist es nicht herrlich, sich jede freie Minute in eine andere Welt versetzen zu können und abgelenkt zu sein von all den Dingen, die eigentlich wichtig wären?

    Es gibt Menschen, die sich im Leben anderer besser auskennen als in ihrem eigenen. Die wissen auch immer, was ein anderer hätte besser machen können oder was er lieber nicht hätte tun sollen. Ja, die Nachbarin wäre besser beraten gewesen, wenn sie als Schreibkraft bei diesem tollen Konzern geblieben wäre. Aber nein, sie musste sich ja selbständig machen. Und jetzt? Eine Unmenge Arbeit, fast nie Freizeit. Ich hätte mich da anders entschieden … Kennen Sie diese Gespräche? Die Kenntnisse mancher Leute über diverse Königshäuser möchte ich erst gar nicht erwähnen. Auf dieser Verpisser-Route brauchen Sie keine Angst zu haben, dass Ihnen irgendetwas passiert. Im sicheren Kreis der Gewohnheiten wird Ihnen das serviert, was andere erleben. Sie leben sozusagen second hand.

    Die eigene Lebendigkeit wird getragen von dem Tun anderer. Doch wer immer getragen wird, verlernt am Ende das Laufen.

    Vielleicht sitzen Sie aber auch zu Hause in Ihrer sicheren Welt und träumen von dem, was Sie tun könnten. Und damit der Traum nicht zu einem Alptraum wird, kompensieren Sie Ihr Nichthandeln durch bestimmte Sicherheitssysteme. Ein einfaches Beispiel: Rauchen. Es gibt zwar viele Gründe, warum Menschen rauchen, in diesem Zusammenhang ist aber die beruhigende Wirkung des Rauchens interessant. Das Einatmen des Rauchs verändert Ihr Gefühl, Sie kommen in die Nähe von meditativen Entspannungen. Als Nichtraucher können Sie natürlich auch in regelmäßigen Abständen den Kühlschrank überfallen. Essen verändert ebenfalls die Gefühlslage. Die nächste Stufe ist legitimiertes Trinken. Apotheker und Drogisten empfehlen Ihnen gerne eines der allseits bekannten Tonika zur Nervenberuhigung und Stärkung von Herz und Kreislauf. Eine angemessen hohe Dosierung bewirkt mit Sicherheit die erwünschte Gefühlsveränderung. Wem das nicht ausreicht, dem steht ein großes Spirituosenangebot zur Verfügung. Eine weitere Steigerung sind Drogen. Und dem gestressten Zeitgenossen sind Schlaftabletten oder gar Beta-Blocker eine unschätzbare Hilfe.

    Nur durch Mut kann man sein Leben in Ordnung bringen. Vauvenargues

    Was auch immer Sie bevorzugen, leider haben alle diese aufgezeigten Kompensationsmöglichkeiten einen entscheidenden Nachteil: Irgendwann lässt die positive Gefühlseinwirkung nach, und Sie kehren in die Wirklichkeit zurück, in der einfach nichts passiert. Irgendwann werden die Träume, die nie wahr werden, nicht mehr ausreichen. Sie werden unzufrieden mit

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