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Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen: Transformiere deine Emotionen, akzeptiere deine Verletzlichkeit und lebe deine wahre Essenz ...
Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen: Transformiere deine Emotionen, akzeptiere deine Verletzlichkeit und lebe deine wahre Essenz ...
Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen: Transformiere deine Emotionen, akzeptiere deine Verletzlichkeit und lebe deine wahre Essenz ...
Ebook450 pages18 hours

Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen: Transformiere deine Emotionen, akzeptiere deine Verletzlichkeit und lebe deine wahre Essenz ...

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About this ebook

Das »Gestern« hat einen größeren Einfluss auf uns, als wir es uns eingestehen möchten. Nicht nur die Kindheit, sondern auch andere Lebens- und Beziehungserfahrungen tragen dazu bei, dass wir die Welt durch eine bestimmte Brille sehen. Wir alle erleben eine emotionale Realität, die mit unserer Vergangenheit verbunden ist - wichtig ist, wie wir damit umgehen.

Sylvia Walukiewicz zeigt in ihrem Buch, wie wir unsere Verletzlichkeit besser verstehen und unsere emotionale Vergangenheit transformieren können. Das Ziel ist ein erfülltes Leben im Jetzt. Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen - starte jetzt!
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateDec 21, 2021
ISBN9783347477117
Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen: Transformiere deine Emotionen, akzeptiere deine Verletzlichkeit und lebe deine wahre Essenz ...
Author

Sylvia Walukiewicz

Sylvia Walukiewicz is a psychologist, a spiritual teacher, a shaman and has the ability to profoundly perceive energetic states and emotions. In her individual sessions and seminars she supports people in healing their past wounds and transforming their old emotional realities into the life they wish from the depth of their heart. Additionally, she teaches methods through which one can reconnect to their true self again and, can therefore, live up to their full potential.

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    Book preview

    Lass das Gestern nicht dein Heute bestimmen - Sylvia Walukiewicz

    Kapitel 1: Was Verletzlichkeit ist und was die Gesellschaft daraus macht

    Zu Beginn möchte ich festhalten, dass ich Verletzlichkeit als etwas sehr Schönes, Berührendes und Emotionales empfinde. Sie erlaubt uns, uns mit unserem wahren Selbst zu verbinden und kann uns zeigen, wie wir uns wirklich fühlen, wenn Emotionen aufkommen. Außerdem strahlen wir auf gewisse Weise Authentizität aus, wenn wir unseren Emotionen, Gefühlen und anderen Wahrnehmungen in unserem Körper, in unserem Geist und in unserer Seele freien Lauf lassen. Das bedeutet nicht, dass wir immer auf das reagieren müssen, was wir fühlen, aber es ist essentiell, die Verletzlichkeit so wahrzunehmen, wie sie ist, ohne sie zu beurteilen, zu verleugnen, zu verdrängen oder zu verstärken. Das Problem dabei ist, dass wir vergessen haben, wie genau man das macht. In der heutigen Gesellschaft ist es gesellschaftlich nicht akzeptiert, zu zeigen, wie wir uns wirklich fühlen. Mit anderen Worten: Gemäß dem, was die Gesellschaft uns glauben machen will, sollten wir immer funktionieren, die auferlegten Aufgaben erledigen und die kulturellen Verhaltensweisen anwenden, ohne sie zu hinterfragen oder gar zu kritisieren. Diese Überzeugungen und Verhaltensweisen haben ihren Ursprung vor vielen Jahrhunderten.

    In der Vergangenheit musste jeder in die Grundmuster der Gesellschaft passen, und wenn er (oder sie) das nicht tat, gab es verschiedene Methoden (wie etwa Folter oder Verbannung aus dem Dorf), um diejenigen zu bestrafen, deren Verhalten von dem abwich, was die Gesellschaft erwartete. Eine dieser Erwartungen war über lange Zeit, dass man sich der Masse unterordnete, statt sich authentisch auszudrücken. Die Folge war eine Art Indoktrination über das Gebaren, die eigenen Emotionen nicht zu zeigen, geschweige denn sie zuzulassen. Diese Glaubenssätze sitzen so tief, dass einige von uns sie nicht einmal mehr bewusst wahrnehmen! Es scheint, als kennen wir keine andere Art von Verhalten mehr als die, die uns indoktriniert wurden. So ganz falsch ist das nicht. Wir hatten kaum Gelegenheit, andere Verhaltensweisen zu erleben, da diese Überzeugungen über Generationen hinweg von unseren Eltern an ihre Kinder weitergegeben wurden. Es ist nur verständlich, dass diese Muster und Überzeugungen weitergeführt werden, da wir uns als Kind an die Realität unserer Eltern angepasst haben. Wir orientieren uns an ihnen und unser Verstand ist nicht weit genug entwickelt, um die Erfahrungen, die wir machten, zu hinterfragen. Unter diesen Umständen begannen wir, diese Überzeugungen und Verhaltensweisen zu übernehmen, ohne sie jemals zu hinterfragen, und so wurden sie zu unserer Realität. Wir leben unser Leben nun aus dieser Realität heraus. Zudem kommt die Abhängigkeit, die wir als Kind gegenüber unseren Eltern und unserem sozialen Umfeld hatten. Wir hatten nicht nur physische Bedürfnisse, sondern vor allem auch ein emotionales Bedürfnis danach, geliebt zu werden. Folglich verhielten wir uns auf eine Weise, von der wir glaubten, dass sie zu Zuneigung seitens unserer Eltern führte. Gleichzeitig legten wir Verhalten ab, von dem wir wussten, dass unsere Eltern es nicht schätzten.

    Erneut wenden wir die Glaubenssätze und Meinungen anderer an, statt auf uns selbst zu hören und wahrzunehmen, was wir wirklich wollen, um unser authentisches Selbst zu leben. In der Vergangenheit wurde das Zeigen von Emotionen wie Traurigkeit oder Wut von anderen beurteilt oder gar kritisiert, sodass wir uns schuldig und nicht akzeptiert fühlten, wenn wir sie ausdrückten. Mit der Zeit unterdrückten wir sie immer mehr, bis wir an den Punkt kamen, an dem wir uns selbst nicht mehr akzeptierten. Wir lehnten unsere eigene Verletzlichkeit ab, nicht nur, wenn wir sie anderen Menschen gegenüber ausdrückten, sondern auch vor uns selbst. Wir konnten uns nie wirklich frei und unbeschwert fühlen, lebten immer in diesem Käfig, in dem wir bestimmte Dinge nicht tun durften und in dem wir die Angst hatten, nicht nur von anderen, sondern auch von uns selbst beurteilt zu werden. Wie ist es unter diesen Umständen möglich, den Zustand der Erfüllung zu erreichen? Wie können wir den »Fluss des Lebens« spüren, wenn wir ihm aufgrund dieser alten indoktrinierten Muster nicht erlauben, natürlich zu fließen? Wie können wir die Wunden unserer Vergangenheit heilen, wenn wir ihnen weder erlauben, aufzutauchen, noch angenommen und versorgt zu werden?

    Verwundbarkeit ist nichts, wovor man sich fürchten müsste. Der Schlüssel liegt darin, die eigene Verletzlichkeit zu akzeptieren und auf die richtige Weise mit ihr umzugehen. Klingt einfach, nicht wahr? Die eigene Verletzlichkeit ist Teil unseres Lebens und hat daher eine große Bedeutung für unsere Lebensqualität. Schaffen wir es, gut mit ihr umzugehen, wird unser Leben leichter und fließender und es wird weniger Angst vor herausfordernden Situationen geben, etwa dann, wenn du dich mit einem geliebten Menschen streitest oder einen Vortrag vor einer Gruppe von Menschen halten willst. Der Grund dafür, dass die Angst in diesen Situationen abnimmt oder sogar verschwindet, ist, dass man seine verletzlichen Anteile akzeptieren kann, wenn man erkennt, wie man sich fühlt. Auf dieser Grundlage kann man sich um die Anteile kümmern, die sich nervös oder unsicher fühlen. Dadurch begibt man sich wiederum in die Lage, die aufkommenden Emotionen vor zum Beispiel dem Vortrag oder dem Streit zu heilen. So bleibt man in einem emotional ausgeglichenen und weiterhin unabhängig von den Emotionen, die aufgrund alter Ängste oder negativer Erfahrungen aus der Vergangenheit aufkommen.

    Diese Art von Verhalten erfordert erstens ein Bewusstsein für die eigenen Emotionen, die eigenen emotionalen Reaktionen und den aktuellen emotionalen Zustand. Zweitens ist es notwendig, dass man einen stabilen Kontakt zu sich selbst hat und die eigenen Empfindungen wahrnehmen kann, die durch den eigenen Körper gehen. Dieser letzte Punkt ist sehr wichtig, da es wichtig ist zu wissen, wie auf diese Empfindungen reagiert werden kann, indem man sie versteht, akzeptiert und in angemessener Weise um sie kümmert. Natürlich: Keine dieser genannten Qualitäten kann über Nacht entwickelt werden. Es ist jedoch möglich, sie stetig aufzubauen, Tag für Tag, um sich selbst besser kennenzulernen, einen Zustand größerer emotionaler Ausgeglichenheit zu erreichen und mehr im gegenwärtigen Moment leben zu können, statt Angst vor zukünftigen Ereignissen zu haben oder über vergangene Situationen traurig zu sein. Wenn man sich bewusst ist, was in seinem emotionalen System vor sich geht und gelernt hat, auf sich selbst aufzupassen, ist es viel einfacher, mit jeder Situation umzugehen, auch wenn sie unerwartet eintritt, denn man ist mit allen Teilen von sich selbst verbunden und verfügt dadurch über mehr Stabilität, verfügbare energetische Ressourcen und einen klareren Geist.

    Alternativ, wenn man seine eigenen verletzlichen Anteile nicht akzeptieren wollte, würden sie trotzdem den emotionalen Zustand in irgendeiner Weise beeinflussen, wie zum Beispiel in einer Situation, die einige tief gespeicherte herausfordernde Emotionen auslösen würde, und das könnte sogar in Momenten passieren, in denen man keinen Herausforderungen ausgesetzt ist. Das kann passieren, weil wir eine Art von Widerstand in uns erschaffen, wenn wir einige Teile von uns nicht akzeptiert haben: ein Widerstand zwischen unserem »ausführenden« bewussten Verstand und unseren verletzlichen Anteilen, die wir ablehnen. Folglich ist unser innerer emotionaler Zustand nicht ausgeglichen und wir haben weniger mentale und energetische Kapazität, um die Aktivitäten, die wir tun, zu erfüllen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein angemessener Umgang mit seinen verletzlichen Anteilen die Lebensqualität deutlich verbessern kann, da man sich seiner selbst bewusster ist und besser mit sich selbst im Einklang steht, besser auf emotional herausfordernde Situationen (die im Leben unvermeidlich sind) reagieren kann und über größere mentale Ressourcen verfügt. Zusätzlich zu diesen Punkten kann das eigene Leben erfüllter werden, da man die eigene Verletzlichkeit auf eine tiefere Art und Weise wahrnimmt und somit zu einer tieferen Verbindung und einem tieferen Verständnis von sich selbst gelangen kann. Die Alternative dazu ist, die eigenen Emotionen zu unterdrücken, sie zu ignorieren, vor ihnen zu fliehen oder »das Opfer zu spielen«, wenn eine intensive Emotion hochkommt. Leider kommen diese indoktrinierten Verhaltensweisen sehr häufig vor. Wenn wir uns so verhalten, werden wir nie ganz mit uns selbst im Einklang sein und uns auch nicht auf eine tiefe Art und Weise kennen lernen. In Anbetracht der Tatsache, dass jeder Mensch verletzliche Anteile, Emotionen und Gefühle hat, ist es von entscheidender Bedeutung, einen angemessenen Weg zu finden, damit umzugehen. Das Problem ist, dass wir das in der Schule nie gelernt haben, auch wenn es ein so essentielles Thema im Leben ist. Wenn also mehr und mehr Menschen lernen könnten, mit ihren Emotionen umzugehen, würde das eine riesige Veränderung in der Gesellschaft, im Auftreten von Depressionen und anderen damit verbundenen psychischen Problemen und natürlich auch in uns selbst bewirken.

    Jeder Mensch ist verletzlich; jeder einzelne Mensch hat diesen weichen, liebevollen und sensiblen inneren Teil, der nur darauf wartet, entdeckt und angenommen zu werden. Diese Entdeckung kann manchmal schmerzhaft sein, besonders weil dieser sanfte Teil so lange unterdrückt, verleugnet oder allein gelassen wurde. Nun stellt sich die Frage: Was genau ist Verletzlichkeit? Ist es nur ein ›großes‹ Stück oder besteht es aus vielen kleinen Stücken, die das Ganze bilden? Natürlich nimmt es jeder etwas anders wahr und es ist nicht meine Absicht, dir meine Wahrnehmung davon aufzudrängen. Ich kann dir jedoch eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen geben, die ich während meines eigenen Entwicklungsprozesses und aus den Beobachtungen, die ich während der Arbeit mit meinen Klienten an ihren verletzlichen Anteilen gemacht habe.

    Verletzlichkeit: ein Oberbegriff für alle Empfindungen, die du in deinem Körper wahrnehmen kannst

    Verletzlichkeit ist der Überbegriff für alle Empfindungen, die du in deinem Körper wahrnehmen kannst, die keine »physische Erklärung« haben. Andererseits gibt es Empfindungen, wie Hunger, Müdigkeit, Hals- oder Bauchschmerzen, die definitiv keine verletzlichen Teile sind. Sie können jedoch als ein Symptom auftauchen, dessen Ursprung in einem verletzlichen Anteil liegt.

    Nehmen wir das Beispiel, dass man große Angst hat, seinen Partner zu verlieren, weil man als Kind von einem unserer Elternteile verlassen wurde. Wenn man diese Emotion nicht wirklich akzeptiert und aufgearbeitet hat, hat diese Emotion immer noch einen Einfluss auf das eigene Leben, ob bewusst oder unbewusst. So könnte man regelmäßig die Angst erleben, von seinem Partner verlassen zu werden, jedes Mal, wenn der Partner mit anderen Freunden ausgeht oder sogar, wenn er Meetings auf der Arbeit hat. Bei diesen Gelegenheiten steigt die Wahrscheinlichkeit, jemand anderen kennenzulernen, und das nährt die Angst vor dem Verlassenwerden. Wenn diese Situationen regelmäßig vorkommen, wird man ziemlich oft mit genau dieser Emotion konfrontiert werden. Da das Ausdrücken von »negativer« Emotionen in der Gesellschaft nicht positiv gesehen wird oder kritisiert wird, versucht man, sie nicht zu offensichtlich zu zeigen oder zu verstecken. Bis zu diesem Punkt kann die Wahrnehmung im eigenen Körper eindeutig als Teil der eigenen Verletzlichkeit eingeordnet werden. Wenn man seine Emotionen ständig versteckt oder mit anderen Worten unterdrückt, können sie sehr oft in körperliche Symptome umschlagen, wie zum Beispiel Magenschmerzen, Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme. In einer solchen Situation halte ich es für sehr wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich zu fragen, woher das körperliche Symptom kommt und seinen Ursprung zu finden, um sich in angemessener Weise um die Emotion zu kümmern.

    Einer der größten Teile unserer Verletzlichkeit: Emotionen

    Dies war also ein Beispiel für einen wichtigen Teil der eigenen Verletzlichkeit: Emotionen, die sich in körperliche Symptome verwandeln. Dies ist nur ein Hauptmerkmal von Emotionen. Es gibt aber noch andere Merkmale, an denen wir sie erkennen können: Emotionen sind in der Regel sehr intensiv und wir können sie normalerweise in unserem Körper spüren, wie zum Beispiel in unserem Magen, unserem Hals oder unserem Herzen. Emotionen haben sehr oft einen Einfluss auf unsere kognitiven Prozesse; sie lassen uns glauben, dass das, was wir fühlen, wahr ist und die Realität darstellt und zusätzlich erschweren sie es, klar zu denken und Dinge, Menschen und Situationen auf eine objektive Art und Weise zu betrachten, die nicht von den aktuellen Emotionen beeinflusst wird. Wenn wir zum Beispiel wütend über etwas sind, was auf der Arbeit passiert ist, nehmen wir oft ›die Wut mit‹ und können wahrscheinlich gereizt sein, wenn wir nach Hause kommen und deshalb auf eine harsche Art auf eines unserer Familienmitglieder reagieren, auch wenn dieses nichts mit der Situation auf der Arbeit zu tun hat.

    Alternativ dazu, wenn wir in jemanden verliebt sind und diese Person uns verletzt, nehmen wir oft den Schmerz mit und fangen an, die Welt auf eine negativere Art und Weise zu sehen, weil wir von dieser Emotion beeinflusst werden. Darüber hinaus werden Emotionen in der Regel durch äußere Umstände hervorgerufen, durch unsere Bewertung unserer gegenwärtigen Fähigkeit, mit der Situation umzugehen und durch unsere alten Indoktrinationen und Glaubenssätze, die den natürlichen Energiefluss blockieren. Darüber hinaus können gespeicherte Emotionen aufsteigen, die durch eine Situation hervorgerufen wurden, die uns an die Vergangenheit erinnert, die wir aber nie wirklich akzeptiert oder verstanden haben.

    Mit anderen Worten: Wenn ein vergangenes Ereignis eine herausfordernde Emotion hervorgerufen hat, die wiederum einen dauerhaften negativen Glauben über uns selbst, andere Menschen oder eine bestimmte Situation geschaffen hat, wird diese Emotion und Glaube im energetischen System gespeichert, bis sie tief verstanden und akzeptiert werden.

    Andernfalls; wenn wir sie weiterhin unterdrücken, ignorieren oder vor ihnen fliehen, werden sie uns auch in Zukunft beeinflussen. Fühlen wir uns in einer ähnlichen Situation konfrontiert, werden dieselben Emotionen und Glaubenssätze aufsteigen und uns glauben lassen, dass sich die gegenwärtige Situation genauso anfühlt wie in der Vergangenheit, auch wenn sie anders ist und wir die Chance haben, ganz anders zu handeln.

    Zum Beispiel waren wir als Kind von unseren Eltern (oder anderen Menschen in unserem sozialen Umfeld) abhängig, um gefüttert zu werden und um emotionale Nähe zu bekommen, die so lebenswichtig für die Entwicklung der Fähigkeit ist, eine Bindung zu jemandem aufzubauen.

    Wenn unsere Eltern wütend auf uns waren und uns zur Strafe allein gelassen oder weggesperrt haben, konnten wir viel Traurigkeit, Angst vor dem Verlassenwerden oder sogar Wut empfinden. Als Kind verfügen wir nicht über die notwendigen kognitiven Ressourcen, um die Situation aus einer höheren Perspektive zu verstehen, und deshalb wird unsere Wahrnehmung der Welt von den Emotionen bestimmt, die in jeder Situation vorhanden sind.

    Wenn wir also anfangen, Wut, Hilflosigkeit und/oder Traurigkeit zu empfinden, was eine natürliche Reaktion auf solche Umstände ist, würden unsere kognitiven Ressourcen auf diese Emotionen reagieren und eine solche Situation als ›negativ‹ einstufen und wahrscheinlich beschließen, diese Art von Situation zukünftig zu vermeiden. Hinzu kommt, dass wir in der oben beschriebenen Situation erstens nicht wussten, wie wir mit diesen Emotionen umgehen sollten und deshalb von ihnen überwältigt wurden.

    Zweitens, wenn wir die verschlossene Tür nicht öffnen konnten oder unsere Eltern für eine Weile verschwunden waren und wir sie nicht finden konnten, wurde der Eindruck, dass wir diese Art von Situation nicht ändern konnten, in unserem Gedächtnis verankert. Später, wenn wir erwachsen sind und unser Partner nach einem heftigen Streit aus der Wohnung stürmt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir genau die gleichen Emotionen empfinden: Traurigkeit, Hilflosigkeit und/oder Angst vor dem Verlassenwerden, da diese Situation den Umständen in unserer Kindheit ähnelt.

    Obendrein werden uns diese Emotionen daran hindern, diese Situation objektiv zu analysieren, um sie zu bewältigen und für uns selbst zu sorgen. Die Realität der Situation aus unserer Kindheit wird emotional, meist in Eins-zu-Eins-Situationen, in der gegenwärtigen Situation wiedererlebt, auch wenn wir viele Möglichkeiten hätten, anders darauf zu reagieren.

    Das obige Beispiel ist typisch dafür, wie gespeicherte Emotionen unsere Wahrnehmung der Realität in unserer Gegenwart beeinflussen können. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, wie man in einer solchen Situation reagieren kann. Ab dem dritten Kapitel werden dir konkrete Methoden und Techniken gezeigt, wie du mit solchen Situationen umgehen kannst, denn die Wahrscheinlichkeit, dass dies in unserem Leben passiert, ist hoch.

    Kurz gesagt: Emotionen bilden einen wichtigen Teil unserer Verletzlichkeit. Sie werden in der Regel sehr stark wahrgenommen und beeinflussen die Art und Weise, wie wir die äußere Welt und uns selbst sehen. Infolgedessen können sie unser Verhalten in bestimmten Situationen beeinflussen, was es wiederum schwieriger machen kann, in angemessener Weise zu reagieren. Wenn wir jedoch beginnen, unsere Emotionen zu unterdrücken, sie zu ignorieren, vor ihnen zu fliehen oder die »Opferrolle« einzunehmen (worauf wir im nächsten Kapitel näher eingehen werden), wird es noch schlimmer, da eine übermäßige Aktivität entsteht, mit der wir sie unterdrücken oder vor ihnen weglaufen möchten. Oder aber, wir entwickeln eine übermäßige Passivität, indem wir sie einfach ignorieren oder zur Opferrolle übergehen.

    Unsere Emotionen haben etwas mit uns selbst zu tun

    Das Wichtigste ist zu wissen, dass jede Emotion, die wir in uns tragen, auf irgendeine Weise mit uns selbst zu tun hat. Aus dem vorangegangenen Beispiel und der Erklärung, wie Emotionen entstehen, können wir schließen, dass sie ein Produkt aus mehreren Komponenten ist: aus der äußeren Situation, die die Emotionen auf natürliche Weise hervorruft und aus unserer Einschätzung unserer Fähigkeiten und Möglichkeiten mit der Situation umzugehen. Da es schwierig ist, alle äußeren Umstände zu bearbeiten und zu verändern, empfiehlt es sich, an dem inneren Teil zu arbeiten, den wir beeinflussen können, indem wir unsere Bewertung unserer Fähigkeiten verändern und Methoden erlernen, mit denen wir emotional und praktisch mit herausfordernden Situationen umgehen können.

    Bevor wir jedoch beobachten, wie wir mit unseren Emotionen umgehen, ist es von entscheidender Bedeutung zu verstehen, dass es zwei Haupttypen von Ursprüngen gibt, aus denen unsere gegenwärtigen Emotionen kommen.

    Die Emotionen, die wir fühlen, können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: die sogenannten ›alten‹ und die ›neuen‹ Emotionen. Mit ›neuen‹ Emotionen meine ich Emotionen, die du nur in der gegenwärtigen Situation erlebst und die du vorher noch nie erlebt hast, wie etwa die Angst, die man erleben kann, wenn man fast von einem Auto überfahren wird oder das erste Mal, wenn wir uns verlieben.

    In einem solchen Moment ist die Emotion, die wir wahrnehmen, in der Regel sehr intensiv: Wir spüren sie deutlich in unserem Körper und sie beeinflusst unsere Art zu denken und unser Verhalten. Sie erfüllt alle Voraussetzungen, um als Emotion eingestuft zu werden. Da wir diese bestimmte Emotion jedoch noch nie zuvor erlebt haben, haben wir keinen Bezugspunkt und so beginnen wir ganz natürlich, sie entweder als ›negative‹ oder als ›positive‹ Emotion zu klassifizieren. Als nächstes assoziieren wir die Situation, die die Emotion hervorgerufen hat, mit der Emotion, die wir erlebt haben und schaffen dadurch ein positiv oder negativ ›erinnertes‹ Referenzerlebnis. Die Assoziation wird gespeichert und in unserem Körper innerhalb des energetischen Systems abgelegt.

    Im Gegensatz dazu: Würden wir die Emotion durch unseren Körper fließen lassen, würde sie in kurzer Zeit durch uns hindurchgehen. Wir würden uns um die Emotion kümmern, indem wir auf das hören, was sie uns über uns selbst in Bezug auf diese Situation mitteilen möchte. Wir haben also immer die Wahl, wie wir uns verhalten, wenn eine Emotion in uns aufsteigt: Wir können sie entweder einfach durch uns hindurchgehen lassen, was am Anfang sehr schwierig ist, besonders bei ›alten‹ Emotionen, oder wir können anfangen, Assoziationen zu erschaffen und/oder uns selbst, andere Menschen und/oder die gegenwärtige Situation für das zu verurteilen, was sie sind.

    Eine natürliche menschliche Reaktion unter solchen Umständen ist, dass wir beginnen, jede Situation zu vermeiden, die ›negative‹ Emotionen hervorruft und anfangen, Situationen zu suchen, die ›positive‹ Emotionen hervorrufen. Aus evolutionärer Sicht macht diese Reaktion Sinn, da unsere neuronalen Systeme darauf programmiert sind, sich zu merken, welche Dinge wir vermeiden müssen und wonach wir suchen sollten. Allerdings gibt es viele Nachteile, wenn wir unser wahres Selbst finden wollen, denn wir werden immer von den Auswirkungen vergangener Ereignisse beeinflusst, anstatt im gegenwärtigen Moment zu leben. Dadurch, dass wir uns die Assoziationen zwischen der Situation und der ›klassifizierten‹ Emotion eingeprägt haben, kann unser Verhalten, unser Denkmuster und unser emotionaler Zustand in der Zukunft sogar durch nur ein einziges Ereignis in der Vergangenheit verändert werden. Wenn wir in der Zukunft mit einer Situation konfrontiert werden, die der in der Vergangenheit ähnlich ist, steigen die gespeicherten Emotionen normalerweise auf und beginnen unsere Wahrnehmung der gegenwärtigen Situation so zu beeinflussen, dass wir uns ähnlich verhalten und denken wie in der Vergangenheit. Folglich wird das Ergebnis einer solchen Situation dem Ergebnis in der Vergangenheit ähnlich sein und auf diese Weise sinkt die Wahrscheinlichkeit, eine Veränderung zu erleben. Dies wiederum bestärkt unsere Überzeugung über die Assoziation, die wir mit einer bestimmten Situation in einem vergangenen Ereignis gemacht haben, und infolgedessen wird diese mehr und mehr zu unserer Realität, die wir selbst nur deshalb erschaffen haben, weil wir begannen, die Emotionen, die durch diese eine Situation in der Vergangenheit hervorgerufen wurden, zu assoziieren, zu klassifizieren und/oder zu bewerten.

    In dem Moment, in dem wir eine Emotion wieder erleben, kann sie als ›alte‹ Emotion klassifiziert werden, weil ihr Ursprung in einer vergangenen Situation liegt und nicht im gegenwärtigen Moment. Manchmal kann der Ursprung einer Emotion nicht bewusst sein, weil wir entweder den Zusammenhang zwischen einer vergangenen Situation und der gegenwärtigen Reaktion nicht klar sehen. Oder aber, die vergangene Situation war derart traumatisch, dass wir sie bewusst oder unbewusst verdrängt haben. Wir sind nicht bereit, die vergangene Situation anzuschauen und ziehen es vor, sie auszublenden, was zum Glück nicht möglich ist, da sie für unsere emotionale Entwicklung und Reife notwendig ist. Um uns selbst tiefgreifend zu verstehen und eine innere Transformation zu erfahren, ist es jedoch sehr vorteilhaft zu wissen, welche Situationen bestimmte Emotionen hervorrufen und, was noch wichtiger ist, zu wissen, warum wir sie auf eine Art und Weise interpretieren, die zu einer ›negativen‹ Assoziation mit ihnen führte und warum diese Emotionen gespeichert wurden.

    Mit Blick auf das, was wir bisher über Emotionen besprochen haben, möchte ich betonen, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, dass wir jede Emotion selbst erschaffen haben, weil wir Situationen auf eine bestimmte Art und Weise interpretiert haben, je nachdem, wie wir uns selbst in diesem Moment wahrgenommen haben. Wenn wir also zu ihrer Erschaffung und vor allem zu ihrer Speicherung beigetragen haben, haben nur wir die Macht und die Fähigkeit, diesen verletzten Teil von uns wieder in das zu verwandeln, was er vorher war, nämlich in unser wahres Selbst, um unser volles Potenzial zu leben. Das Problem dabei ist, dass die meisten von uns sich nicht um ihre Emotionen kümmern wollen oder nicht einmal verstehen wollen, warum sie da sind. Es ist auch sehr verbreitet, dass viele von uns glauben, dass das, was unsere Emotionen in einem bestimmten Moment in uns hervorrufen, unserer Realität entspricht und wir uns deshalb nicht die Mühe machen, sie genauer zu betrachten. Alternativ ist eine natürliche menschliche Reaktion, die aufkommenden Emotionen zu ignorieren oder zu unterdrücken, da sie weh tun und wir natürlich nicht gerne Schmerz empfinden, auch wenn es ›nur‹ emotional ist. Andere fangen an, alles zu tun, um vor schmerzhaften Emotionen zu fliehen, während wir alles tun, um sie nicht wahrzunehmen. Einige von uns haben sogar die Situation vergessen, in der bestimmte Emotionen zum ersten Mal aufgetaucht sind und durch unsere Denkmuster und deren Interpretationen, die sie zu gespeicherten Emotionen und folglich zu einem gespeicherten Glauben und/oder indoktrinierten Muster gemacht haben.

    Betrachte die folgende wahre Geschichte über ein kleines Kind, das von seinen Eltern nicht wertgeschätzt wurde, und wie dies seine Emotionen beeinflusste und wie es sein weiteres Leben beeinflusste.

    Als junges Mädchen wollten ihre Eltern sie dazu drängen, eine gute Schülerin zu sein und fingen erst an, sie zu belohnen und in besonderer Weise zu würdigen, wenn sie in der Schule gute Noten bekam. Hingegen waren sie sauer auf sie, wenn sie schlechte Noten mit nach Hause brachte. Da sie ein kleines Kind war, kannte sie ihren wahren Wert als Mensch noch nicht und wusste nicht, dass sie auch ohne gute Noten liebenswert war. Aus dieser Situation heraus begann sie zu glauben, dass sie nur dann geliebt und akzeptiert werden konnte, wenn sie gute Leistungen erbrachte und gute Noten erhielt. Das Ergebnis war, dass dies zu ihrer Realität wurde und ihre Gedanken und Verhaltensweisen begannen, diesen Glauben unbewusst zu unterstützen. Später, als sie erwachsen und ein junger Mensch geworden war, lebte sie immer noch aus dieser Realität heraus, weil sie nicht wusste, wie es anders sein könnte. Sie begann in einer Firma zu arbeiten und jedes Mal, wenn sie bei der Arbeit gute Leistungen erbrachte, wurde sie akzeptiert und fühlte sich zufrieden. Wenn sie jedoch jemand kritisierte oder ihre Arbeit nicht gut ausfiel, fühlte sie sich abgelehnt, traurig, nicht geliebt und zeitweise sogar wütend auf sich selbst. Sie behandelte sich selbst auf ähnliche Weise, wie ihre Eltern es taten.

    Da sie nie gelernt hatte, ihre Verletzlichkeit zu akzeptieren, begann sie, vor ihr zu fliehen, sie abzulehnen und zu unterdrücken. Um den verletzlichen Teil in ihr nicht mehr zu spüren, begann sie noch härter und mit mehr Druck daran zu arbeiten, derartige Situationen in Zukunft zu vermeiden. Alternativ hätte sie sogar anfangen können, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen, nur um ihrem verletzlichen Teil zu entkommen, der ihr etwas über sich selbst sagen wollte.

    Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist, kann der Ursprung schon lange zurückliegen. Das Problem daran ist, dass wir in dem Moment, in dem wir verletzt werden, normalerweise anfangen, anderen die Schuld zu geben, uns selbst zu beschuldigen oder die Situation zu verfluchen. Nach einiger Zeit vergessen wir den wahren Ursprung der Emotion und sie wird zu unserer Realität. Wenn wir weiterhin vor den Emotionen flüchten oder sie unterdrücken, wird es noch schlimmer und wir werden noch mehr in unserer ›erschaffenen Realität‹ feststecken. Das liegt an den verletzlichen Anteilen, die körperliche Reaktionen erzeugen und, was noch problematischer ist, unsere Wahrnehmung der äußeren und inneren Situation austricksen. Da die meisten von uns nicht auf das hören, was uns unsere Emotionen sagen wollen, werden wir nie tiefgreifend verstehen, warum sie präsent sind, und deshalb halten sie den verletzten Teil im Inneren.

    Das Leben ist ein Lernprozess

    Da jede Lektion so lange wiederholt wird, bis sie gelernt ist, wird es ähnliche Situationen geben, die bestimmte Emotionen hervorrufen, bis sie akzeptiert werden. Der Grund, warum wir immer wieder die gleichen Situationen im Leben anziehen, je nachdem, welche unserer Emotionen wir noch nicht verarbeitet haben, ist das Gesetz der Resonanz (oder auch: das Gesetz der Anziehung).

    In den nächsten Kapiteln werden wir darauf genauer eingehen und du wirst einige Ratschläge erhalten, mit denen du von diesem Gesetz profitieren kannst, wenn du es aus einer höheren Perspektive nutzt. Der Prozess, unsere Emotionen tief zu verstehen und zu transformieren, ist lebenswichtig für das Wachstum unseres Bewusstseins und folglich auch für die Entfaltung unseres vollen Potenzials. Es ist unmöglich, emotional frei und zu hundert Prozent im gegenwärtigen Moment zu sein, das Leben zu leben, das wir uns aus tiefstem Herzen wünschen und unser volles Potenzial auszuschöpfen, wenn wir unsere verletzlichen Anteile nicht akzeptieren, verstehen und in ihr wahres Potenzial transformiert haben. Das Problem dabei ist, dass wir von der Gesellschaft gelernt haben, dass wir unsere Emotionen nicht so ausdrücken sollen, wie sie sind, und da einige von uns sogar begonnen haben, unsere Emotionen abzulehnen, selbst wenn wir alleine sind, hat dieser Lernprozess noch einen langen Weg vor sich, bevor überhaupt etwas erreicht werden kann.

    Der Zweck der Erfahrungen, die wir während unseres Lebens machen, ist es, einen höheren Bewusstseinszustand zu erreichen. Dies wird durch den Prozess des Sammelns von Erfahrungen durch Situationen erreicht, die Emotionen wie Traurigkeit, Angst, Freude oder Enttäuschung hervorrufen. Wenn wir also eine bestimmte Emotion wahrnehmen, gewinnen wir Wissen darüber, wie es ist, in einem bestimmten emotionalen Zustand zu sein. Wenn wir sie einfach durch unseren Körper ›fließen‹ lassen und sie als das wahrnehmen, was sie ist, würde sie nach ein paar Minuten oder sogar Sekunden ganz natürlich verschwinden.

    Das wahrscheinlichste Ergebnis wäre, dass wir immer noch wir selbst sein könnten, ohne irgendeinen Teil von uns unterdrückt oder negativ transformiert zu haben, aber wir wären reicher an der Erfahrung, was wiederum zu einem höheren Bewusstseinszustand führt. Wenn wir jedoch beginnen, uns mit den aufsteigenden Emotionen zu identifizieren, fangen wir an, uns selbst dafür zu beschuldigen, dass wir Emotionen haben oder andere dafür zu beschuldigen, dass sie uns auf eine nicht akzeptable Weise behandelt haben. Daher ist unsere Aufmerksamkeit nicht darauf gerichtet, die Emotion zu erleben und sie so zu nehmen, wie sie ist, sondern auf die Menschen oder die Situation, die die Emotionen verursacht haben und/oder darauf, die Emotion nicht so zu akzeptieren, wie sie ist. Dies hat zur Folge, dass die Emotionen in unserem Körper gespeichert werden.

    Anschließend zieht unser energetisches System ähnliche Situationen an, was diese Emotionen in unser Bewusstsein bringt und uns die Chance gibt, sie zu verstehen und in ihre wahre Natur zu transformieren. Das Problem dabei ist, dass der Glaube, unsere verletzliche Seite nicht zeigen und akzeptieren zu dürfen, ebenfalls indoktriniert wurde, weshalb es sehr schwierig ist, klar zu erkennen, welche Teile von uns verstanden und in ihr volles Potenzial transformiert werden könnten. Kurz gesagt, es ist ein Teufelskreis. Der einzige Ausweg daraus ist, dass wir in der Lage sind, uns mehr mit uns selbst zu verbinden und in der Lage sind, unsere Verletzlichkeit zu verstehen und für sie zu sorgen. Wenn wir das nicht tun, werden wir immer auf irgendeine Weise vor unserem wahren Selbst flüchten. Daher können wir uns nicht vollständig fühlen und wir werden uns nie wirklich erfüllt fühlen, da immer ein Teil von uns fehlen wird. Wir fangen an, in der äußeren Welt nach Erfüllung zu suchen, da der Blick nach innen gegen die ›indoktrinierten Glaubenssätze‹ ist.

    Auf diese Weise werden wir immer von äußeren Phänomenen abhängig sein, zum Beispiel wie unser Partner uns behandelt, Komplimente von unseren Freunden, ob der Chef mit unserem Job zufrieden ist oder ob wir dieses Auto kaufen oder nicht. Wenn wir so leben, wird unser emotionaler Zustand sehr instabil und ist anfällig für das, was in unserer Umgebung passiert. Da wir alle das Bedürfnis haben, geliebt und akzeptiert zu werden, obwohl wir paradoxerweise nie gelernt haben, uns selbst auf einer tieferen Ebene zu lieben und zu akzeptieren, suchen wir nach Akzeptanz in unserem sozialen Umfeld. Um das zu erhalten, verhalten wir uns so, wie wir wahrnehmen, dass andere wollen, dass wir uns verhalten, oder wir sagen Dinge, um mit ihnen übereinzustimmen, und verweigern so unserem wahren Selbst seinen wahren Ausdruck. Auf diese Weise können wir leicht von anderen Menschen, von Werbung, von Situationen und so weiter manipuliert werden. Metaphorisch gesprochen verhalten wir uns durch unsere aufsteigenden Emotionen wie ein kleines Kind, das bedürftig ist und umsorgt werden möchte. Da wir schon sehr früh in unserem Leben gelernt haben, dass wir von unseren Vorbildern abhängig sind und dass wir die Menschen in unserer Umgebung brauchen, um das zu bekommen, was wir brauchen, ist es sehr häufig, dass wir dieses Verhalten auch als Erwachsene fortsetzen.

    Um es anders auszudrücken: Sind keine intensiven Emotionen vorhanden, bleiben wir konzentriert, machen unseren Job und handeln normal, weil der »erwachsene Teil« von uns ›aktiv‹ ist und mit der Situation umgehen kann. Tauchen jedoch Emotionen auf, beginnen sie unsere Wahrnehmung der äußeren Situation und von uns selbst zu täuschen, sodass wir glauben, wieder wie ein bedürftiges Kind zu sein, das von der äußeren Welt abhängig ist. In einem solchen Moment hat unser »erwachsener Teil« das Potential, sich um den »kindlichen Teil« von uns zu kümmern, um ihm das zu geben, was er in diesem speziellen emotionalen Zustand braucht. Nichtsdestotrotz glauben die meisten von uns weiterhin an die Illusion, die unsere Emotionen erschaffen und beginnen, die tatsächlichen Emotionen oder die äußere Situation zu vermeiden.

    Kurz gesagt: Emotionen sind eines der größten Elemente unserer Verletzlichkeit: Sie sind das Produkt einer äußeren Situation, unserer eigenen Wahrnehmung dieser Situation und unserer Einschätzung, mit ihr umgehen zu können. Sie werden in der Regel sehr stark in unserem Körper wahrgenommen und können unsere Wahrnehmung austricksen, so dass wir den Eindruck haben, eine vergangene Situation in der Gegenwart zu durchleben. Dabei ist es essentiell, sie zu verstehen und zu transformieren, damit wir wieder unser wahres Selbst werden und unser volles Potenzial leben können.

    Ein zweiter Teil unserer Verletzlichkeit: Unser weicher und sensibler Anteil

    Neben den erwähnten Emotionen besteht unsere Verletzlichkeit auch aus einem weichen und sensiblen Teil, der nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen mit meinen Klienten und mir selbst auch dann noch vorhanden ist, wenn wir alle unsere Emotionen zurück in unsere wahre Natur transformiert haben. Dieser sensible und weiche Teil ist wirklich ein Teil von uns, so wie er ist, im Gegensatz zu den gespeicherten Emotionen, die wir zurück in unser wahres Selbst transformieren können.

    Der verletzliche und sensible Anteil kann als der weiche Teil unseres inneren wahren Selbst beschrieben werden. Jeder hat ihn. Die meisten von uns fürchten sich jedoch davor, ihn anderen und sogar uns selbst zu zeigen. Einerseits ist dieser Teil so unglaublich sensibel und weich, dass einige von uns Angst haben, ihn zu fühlen, geschweige denn, anderen zu erlauben, diesem Teil nahe zu kommen; auf der anderen Seite liegt in diesem sensiblen Bereich ein großer Teil unseres wahren Potenzials und unserer Stärke. Es klingt paradox, aber dank meiner eigenen tiefen energetischen Transformation und dank der Arbeit mit meinen Klienten kann ich es mit ruhigem Vertrauen bestätigen. Nehmen wir das Beispiel, dass wir all unsere gespeicherten Emotionen zurück in unsere wahre Natur transformiert haben. In diesem Moment werden wir immer noch verletzlich sein, weil der sensible Teil von uns immer da sein wird. Da die meisten Menschen von Natur aus nicht gerne emotional verletzt werden, würden einige wieder anfangen, ihre Emotionen zu unterdrücken. Die Art, in der der verletzliche Teil in einer emotional herausfordernden Situation auftaucht, ist weicher, als wenn Emotionen auftauchen, und er führt normalerweise nicht dazu, eine Handlung auszuführen. Außerdem hat er normalerweise weniger Einfluss auf unsere Wahrnehmung der Situation, als wenn eine Emotion auftaucht. Wenn Emotionen auftreten, können wir uns traurig, wütend und/oder enttäuscht fühlen, was sofort zu einer »Bewertung« der gegenwärtigen Situation in Bezug auf unsere Fähigkeiten führt. Wenn wir also ein größeres Bewusstsein für uns selbst entwickeln, selbstbewusster werden und lernen, achtsamer mit unseren Emotionen umzugehen, hat die aufsteigende Emotion das Potenzial, sich zu verändern. Wenn jedoch unser verletzlicher Teil auftaucht, nehmen wir ihn meist nur als »Verletzlichkeit« wahr, im Vergleich dazu, wenn Emotionen auftauchen und das ganze emotionale Spektrum wahrgenommen werden kann.

    Eine gemeinsame Sache, die oft passiert, wenn sich unser verletzlicher

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