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Zeitfallen: Das Geheimnis im Ringinger Erdstall
Zeitfallen: Das Geheimnis im Ringinger Erdstall
Zeitfallen: Das Geheimnis im Ringinger Erdstall
Ebook189 pages2 hours

Zeitfallen: Das Geheimnis im Ringinger Erdstall

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About this ebook

In der Vereinigung des männlichen und weiblichen Lebensprinzips löst sich die Illusion der Zweiheit, der Gegensätze, auf. Ab hier beginnt vermutlich das, was man als wirkliches Leben bezeichnen kann, eine unendliche Vielfalt. Der Mensch, gefangen im Netz der Illusionen und Abenteuer, findet hier eine Chance auszubrechen und zurückzufinden. Die Frage wohin bleibt offen.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateFeb 28, 2017
ISBN9783734593802
Zeitfallen: Das Geheimnis im Ringinger Erdstall
Author

Joachim Schmidt

Der Autor: Joachim Schmidt, Jahrgang 1944, Techniker, Sport- und Werklehrer, staatl. gepr. Masseur, Akupunktmassage Therapeut, Shiatsu- und Atemtherapeut, Er schrieb mehrere mittelalterliche, mystische Liebes-Romane zur Zeit des Ulmer Münsterbaues. Er lebt heute alleine in Wiblingen bei Ulm. Ehemalige Freizeitgestaltung: Kajak fahren, Klettern, Wandern, Reisen und unterrichtete über 20 Jahre eine Mischung aus Yoga, Tai Chi, Qi Gong und herkömmliche Gymnastik. Er ist offen für Gespräche aus dem zwischenmenschlichen Bereich.

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    Book preview

    Zeitfallen - Joachim Schmidt

    Joachim Schmidt

    Ein Grenzgänger

    Autor mehrerer Bücher:

    -Hinter den Tapeten

    -Leonard in der Wo-Anderswelt (Märchen)

    -Leonard und Anika in der Wo-Anderswelt (Forts.)

    -Der Kelch

    -Tomavic und die Zufälle (Forts. v. Der Kelch)

    -Das Schicksalsrad

    -Der Rabe und die vier Außenseiter

    -Die Gezeitenfrau

    -Der Mann im Baum

    -Der Steinmetz und die Tochter des Bürgermeisters

    www.schmidts-autorenprofil.de

    Zu diesem Buch

    Über Fantasie, Spannung und philosophische Gedanken bekommt der Leser ein anderes Bild vom Leben, eine neue Idee wird vorgestellt, die aber nur Anklang finden kann, wenn „Altes" in Frage gestellt werden darf.

    In der Vereinigung des männlichen und weiblichen Lebensprinzips löst sich die Illusion der Zweiheit, der Gegensätze auf. Ab hier beginnt vermutlich das, was man als wirkliches Leben bezeichnen kann, eine unendliche Vielfalt. Der Mensch gefangen im Netz der Illusionen und Abenteuer, findet hier eine Chance auszubrechen und zurückzufinden. Die Frage wohin bleibt offen.

    In der gefühlsmäßigen Vereinigung von Mann und Frau im letzten Teil des Buches, scheint die wahre Liebe zu stecken, wobei die Betonung nicht im sexuellen Bereich, sondern in der Erschaffung bzw. Geburt jeglichen Lebens liegt.

    Dieses Buch ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne, es ist eine spannende, fiktive Erlebnisgeschichte durch vergangene Zeiten, ein Versuch, eine Philosophie als Abenteuer zu begründen.

    Symbol des Erdstall

    Zeitfallen

    Im Ringinger Erdstall

    Teil 1

    Es war ein Tag wie jeder andere. Ich saß zum Mittagessen im Gasthaus Adler und genoss es an diesem Wochenende alleine zu sein. Keine Verpflichtungen, keine Termine, keine Ansprache, einfach nichts, nur ich.

    Ich weiß nicht wieso, aber plötzlich verspürte ich eine innere Unruhe. Ich kannte dieses Gefühl aus der vergangenen Woche. Ab und zu erwachte ich mitten in der Nacht, begleitet von einem merkwürdigen Kribbeln im Bauch. Jetzt meldete es sich ohne Grund wieder, wirklich ohne Grund? Dieses Mal allerdings in Verbindung mit einem leichten Magenkrampf. War etwas mit dem Essen oder dem Getränk nicht in Ordnung?

    In der Hoffnung, dieses unangenehme Gefühl loszuwerden, stand ich auf und ging, in Gedanken versunken, auf die Toilette. Zumindest dachte ich, dass ich dort hin ging, als ich mich plötzlich vor einer unbekannten Türe befand. Ihre alten, von Rissen durchzogenen Verzierungen, zogen meinen Blick magisch an und ich spürte mit einer absoluten Sicherheit, dass sich hinter dieser Türe etwas Geheimnisvolles befinden würde. Je näher ich auf die Türe zuging, desto mehr verstärkte sich dieses prickelnde Etwas in mir und wanderte dabei langsam in Richtung Herz.

    Ich ignorierte dieses Gefühl und schaute mich aufmerksam um. Dann öffnete ich vorsichtig die etwas quietschende Türe. Enttäuscht stellte ich fest, dass ich wohl in einer Abstellkammer des Gasthauses gelandet sein musste. Am Ende dieses Raumes standen große, gefüllte Plastiksäcke gegen eine uralte Holztür gelehnt, die sie fast verdeckten. Was sollte ich tun? Zunächst war ich versucht, sofort umzukehren, denn mein Verstand gab mir zu bedenken, dass ich hier eigentlich nichts verloren hatte und deshalb wollte ich auch nicht in dieser peinlichen Situation entdeckt werden, aber etwas Unbestimmtes hielt mich davon ab. Während ich weiter auf das verzogene Holz der gelblich verblichenen Türe starrte, sie erinnerte mich irgendwie an längst vergangene Zeiten, verwandelte mein unangenehmes Herz-Magen-Gefühl in eine unbeschreibliche Neugier.

    Kurzerhand schob ich zwei Müllsäcke auf die Seite und drückte den wurmstichigen, abgegriffenen, aber schön gedrechselten Holzriegel, nach unten. Meine zweite Vermutung, einer weiteren Abstellkammer, gefüllt mit Getränkekisten und Müll gegenüberzustehen, bestätigte sich nicht. Ich sah nur einen engen, leeren, dunklen Gang, aus dem es merkwürdig modrig roch. Für mich nicht unangenehm, ich liebe diese Art von Kellergerüchen, eher verführerisch, verlockend, Weinregale erwartend. Seitlich nahm ich, wie zur Aufforderung, eine dicke Kerze in einem Halter wahr.

    Oft lassen sich Zufälle logisch irgendwie begründen, aber warum ich an diesem Tag, als absoluter Nichtraucher ein Feuerzeug bei mir trug, konnte ich mir nur so erklären, dass ich es beim Anzünden meines offenen Kamins vor einigen Tagen, aus Versehen in die Tasche gesteckt hatte.

    Ich schnappte die Kerze, zündete sie an, und machte mich auf, meine Neugierde zu befriedigen. Jetzt stand nicht mehr die Frage im Raum, ob ich vom Wirt eventuell entdeckt werden könnte, jetzt hatte ich nur noch eines im Sinn, ich wollte das Geheimnis dieses uralten, von Menschenhand gemeißelten Ganges lüften. Er führte direkt in sandsteinhaltigen Fels und erinnerte mich an einen Zeitungsartikel, den ich vor kurzem gelesen hatte. Dieser handelte von rätselhaften unterirdischen Anlagen, sogenannten Erdställen.

    Sie wurden im Mittelalter oder früher unter Friedhöfen, Kirchen oder alten Siedlungsplätzen angelegt. Niemand weiß heutzutage noch genau warum. Angeblich waren es keine Zufluchtsräume, dazu waren die Gänge und Höhlungen viel zu eng. Sie dienten auch nicht als Vorratskammern oder Wohnungen, denn es herrscht hier, wenn überhaupt, keine optimale Durchlüftung. Im Volksmund wurden und werden sie immer noch als Gnomen-, Zwergen-, Alraun-, Geisterhöhlen, Jungfrauenlöcher, Erdweiblschlupfe und Ähnlichem bezeichnet.

    Es zog mich geradezu in dieses düstere Dunkel hinein. Mit der flackernden Kerze in der Hand schloss ich rasch die Türe hinter mir und glitt langsam, tief gebückt, Schritt für Schritt in den Gang. Es musste ein derartiger Erdstall sein. Ich beobachtete fortwährend die Kerze, die mir hoffentlich rechtzeitig Sauerstoffnot ankündigen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Nach sehr engen 20 Metern, erreichte ich eine noch schmälere, schräg nach unten verlaufende Röhre, die ich, wollte ich weiter forschen, auf dem Bauch durchkriechen musste. Langsam wurde es mir mulmig, aber die Kerze, die ich vorneweg hielt, ging nicht aus, und nachdem der Gang wieder waagrecht verlief und sich endlich, Gott sei Dank etwas ausweitete, spürte ich wieder nur zügellose Neugierde.

    Der Gang durch puren Sandstein gehauen besaß, vermutlich, um einer Einsturzgefahr vorzubeugen, einen Rundbogen als Decke. Konnte es vielleicht doch sein, dass hier, während kriegerischer Auseinandersetzungen, dieser Ort für Auserwählte als Schutz diente? Durchforschte ich soeben ein frühchristliches Versteck? Oder wurde der Gang noch für andere Zwecke benützt, vielleicht stammte er aus einer Zeit von vor hunderten oder tausenden von Jahren? Für Elementarwesen gemacht? Bei diesem Gedanken überzog meinen Rücken eine Gänsehaut und irgendwie überlief mich ein Gefühl, als würden meine Körperhaare zu Berge stehen. Mein Herz schlug schlagartig schneller. Auch bewegten sich meine Kopfhaare. Ich empfand es wie ein vorbeiziehender Lufthauch. Dieser irritierte meine Rationalität total, denn die Kerzenflamme schien er offensichtlich nicht zu berühren.

    Ich dachte sofort ans Umkehren, was allerdings nicht so einfach gewesen wäre, denn die Enge der Röhre in welcher ich mich nun befand, ließ eine Drehung so gut wie nicht zu, und hätte ich mich rückwärts bewegt, wäre es durchaus möglich gewesen, dass mich meine Kleider in diesem Gang regelrecht verkeilt hätten.

    Die ersten Schweißtropfen rannen mir von der Stirn, als der Schlupf, dem Himmel sei Dank, in einer geräumigen, sackförmigen Ausbuchtung endete, wo man sich gebückt aufhalten konnte.

    Ein auffälliges Zeichen blickte mich vom Ende der Wand an. Ich betrachtete es genauer. Es sah aus wie drei in einen Stein gemeißelte Ringe. Sie stierten mich an und ich sie. Es gelang mir nicht, ihnen zu widerstehen. Ich glotzte und starrte, bis ich plötzlich das Gefühl empfand, von ihnen aufgesogen zu werden. Dann, auf einmal, kein Kerzenlicht mehr, nur Dunkelheit und das Empfinden, ohne dass ich mich dabei bewegte, durch einen dunklen Kanal zu stürzen.

    Ich riss die Augen auf und nahm plötzlich einen weitaus größeren Höhlengang wahr, als jener, in dem ich vor kurzem noch gelegen hatte. Entfernt vernahm ich Stimmen.

    „Urahse ehme gosschero", wir sollten hier bleiben, übersetzte mein Gehirn, ohne mit diesen Lauten vertraut zu sein.

    Was war geschehen? Wie lange lag ich da? Ich betastete mich. Alles war an Ort und Stelle, kein Bruch, keine Verletzung, keine Schmerzen. Irgendjemand hatte mich wohl in einen anderen Höhlenabschnitt gebracht, während ich, vielleicht bereits ohnmächtig, unter Atemnot gelitten hatte? Vielleicht entdeckte der Wirt mein Vorhaben und wollte mir auf diese Weise helfen? Aber diese Stimmen?

    Ich tastete nach der Kerze. Sie lag ohne ein Restglimmen des Dochtes neben mir. Weit weg schien das Gestein etwas heller. Ich richtete mich auf und bewegte mich langsam in diese Richtung. Auch die Stimmen wurden lauter, ich konnte sie aber nicht mehr deutlich verstehen.

    „Tascha ohme kulpa", oder so ähnlich vernahm ich gerade noch Laute.

    Es waren schnelle, gutturale Laute. Vorsichtig tastete ich um einen Fels und erkannte abseits im Zwielicht Schatten, die sich unterhielten und wild gestikulierten. Ich suchte nach einer Möglichkeit, ungesehen an ihnen vorbei ins Freie zu gelangen. Zwischen Felsen kriechend erreichte ich den Ausgang. Helles Sonnenlicht flutete in die Höhle. Dem Herrgott sei Dank, konnten die Gestalten mich nicht sehen, denn sie befanden sich offensichtlich jetzt in einem Nebengang.

    Wo war ich? Wie gelangte ich aus dem kleinen Erdstall in diese große Höhle? Alles sah anders aus. Die Natur bizarr, ungepflegt aber von wilder Schönheit und mit einer schwül-warmen Temperatur ausgestattet. Keine Häuser, dafür riesige, menschenhohe Farne, noch größere Bäume, die mich an Mammutbäume aus meiner Zeit erinnerten, herrliche, bunte Staudengewächse, deren Blüten an langen Schlingen herabhingen mit Insekten darauf, so groß wie Vögel.

    Die mich umgebenden Geräusche erinnerten mich an den Regenwald in der Karibik, den ich vor Jahren mit meiner Frau besucht hatte. Papagaiengekrächze, immenses Gezwitscher und dumpfes, uriges Gebrüll.

    Ein Traum? Bestimmt erlebte ich einen „Realtraum." So etwas soll es ja geben, Träume, die sich so anfühlen, als ob alles in ihnen Erlebte wirklich sei. Gleichzeitig weiß man aber, dass man träumt. Aber so real? Ich zwickte mich, hielt mir die Nase zu, zog mich an den Haaren. Nein, ich befand mich in keinem Realtraum. Ich landete vermutlich in einer anderen Zeit. Genauso, wie es ab und zu in Sciencefiction-Filmen passierte aber in welcher Zeit? Diese großen Ringe in der Sandsteinwand des Erdstalls, hatten sie mich tatsächlich verschlungen und dann in diese Zeit ausgespien?

    Zeitreisen waren für mich nichts Unbekanntes, ich las sehr gerne Bücher darüber, aber ausgerechnet mir sollte so etwas passiert sein?

    Meine innere Aufgewühltheit beruhigte sich langsam, ich dachte wieder logisch, nur so konnte ich einen Plan entwerfen. Wenn ich tatsächlich in einer parallelen Welt, oder einer vergangenen Zeit gelandet war, dann sollte ich vorsichtig sein und mich vorläufig erst einmal verstecken. Eine kleine Erdhöhle, groß genug, um hineinzuschlüpfen, wurde zum vorläufigen Beobachtungsposten. Ich schob gerade noch einen Stein vor das Loch, als die Erde zu beben anfing. Ein riesiges Tier, Saurier oder Drache, darüber wusste ich zu wenig bescheid, stapfte zur Höhle, schaute hinein und schrie erbärmlich laut.

    „Ohhrr grahhh."

    Es wurde ganz still, auch die Stimmen erstarben abrupt. Mein Platz war sicher und ich befürchtete nichts, aber, als dieses Tier sich umdrehte und wildschnaufend, so stark an meinem Versteck vorbeistampfte, dass der Boden bebte, blieb mir beinahe das Herz stehen und mein Körper erstarrte zur Salzsäule.

    Mein Gott, ich besuchte augenblicklich offensichtlich irgendeine Urzeit. War es das Paläozoikum, das Mesozoikum, das Tertiär oder das Quartär? Ich wusste es nicht, auf jeden Fall eine Zeit, in der es Urmenschen und große, längst ausgestorbene Tiere gab. Wollte ich hier Erkundigungsmärsche unternehmen, so musste ich mich vorsehen. Durch einen Spalt beobachtete ich, wie misstrauische, bärtige und am ganzen Körper behaarte Menschen aus der Höhle lugten. Schnell verschwanden sie in gebückter Haltung und mit Speeren in den Händen in eine dem Untier entgegengesetzten Richtung.

    Während ich abwartete, entspannte sich mein Körper. Dann überfluteten mich angstvolle Gedanken. Wie sollte ich jemals wieder in meine Zeit zurückkehren? Konnte ich es noch einmal in der Höhle versuchen, nur in umgekehrter Richtung? Panik wollte sich ausbreiten und in meinem Gehirn festklammern. Um vor diesen Angst einflößenden Gedanken nicht den Verstand zu verlieren, setzte ich mir ein Ziel. Etwas befahl meinem Gehirn nach einer logischen, nicht chaotischen, Lösung Ausschau zu halten. Wenn ich schon diese einzigartige Möglichkeit besaß, eine mir fremde Welt zu besuchen, so wollte ich mich darin auch ein wenig umschauen. Ein Buch über frühere Zeiten zu lesen, das konnte schließlich jeder, aber selbst darin herumspazieren, das war eine andere Geschichte und was für eine! Offensichtlich befand ich mich in einem urwaldartigen, bergigen, subtropischen Land. Vorsichtig glitt ich aus meiner Minihöhle und bewegte mich unter dem Schutz der dunklen Bäume und den Schatten herumliegender Felsbrocken, zwischen mannshohen Gräsern und Pflanzen, langsam bergab. Lebte ich hier tatsächlich in der Vergangenheit, vielleicht sogar auf dem Hochsträß, wo ich herkam, dann würde nun, am Fuße des Berges, wo in meiner Zeit die Donau verlief, sich das Meer befinden müssen. Soviel wusste ich aus der Urzeit. Ich hatte in dieser Gegend sogar auf Feldern Versteinerungen von Muscheln und Seeigeln gefunden.

    Es war einfach unglaublich, aber wenn ich mich, trotz meines realen Ortsempfindens nur in einem Traum befand, dann bräuchte ich nicht wirklich Angst vor Gefahren zu haben. Doch dieses Risiko wollte ich zunächst nicht wirklich eingehen.

    Zum ersten Mal schaute ich genauer an mir herab und erschrak. Also doch ein Traum? Ich war mit Fellen bekleidet und barfuß. Meinen Gedanken schaukelten hin und her, Traum oder Wirklichkeit? Um nicht wieder das Gefühl zu bekommen durchzudrehen, lief ich, die Umgebung nicht aus den Augen lassend, meinem Ziel, unbedingt das Urmeer sehen zu wollen, weiter. Knackende Zweige, von affenähnlichen Gestalten verursacht, ließen meine Aufmerksamkeit nach oben schweifen. Hier zwischen den Ästen dieser mammutartigen Bäume würde ich bestimmt ein Nachtquartier finden, dachte ich. Auch Früchte und Wasser, die meine Grundbedürfnisse befriedigten, gab es zu Genüge, aber eigenartigerweise hatte ich kein Verlangen danach.

    Eine innere Gewissheit machte mich glauben, auf dem richtigen Weg zu sein. Doch, befand ich mich wirklich auf dem „Ur-Hochsträß", meiner Heimat, dann wäre ich noch ca. 6 km vom Meer entfernt, immer vorausgesetzt, meine Zeitrechnung und die geologischen Gegebenheiten würden auch stimmen.

    Das Gehen fiel mir nicht schwer, denn meine Hornhäute an den Fußsohlen fühlten sich so

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